Alverdes, Paul
Schriftsteller (1897–1979). 3 ms. Briefe mit eigenh. U. München. Zusammen (1+½+1=) 2½ SS. auf 3 Bll. Gr.-4to.
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Paul Alverdes (1897–1979), Schriftsteller. 3 ms. Briefe mit e. U. München, 1947. Zusammen (1+½+1=) 2½ SS. auf 3 Bll. Gr.-4°. – An den Kunsthistoriker und ehemaligen Direktor der Städtischen Kunstsammlung in Dresden Paul Ferdinand Schmidt (1878–1955): „Im Inneren Reich sind von Ihnen nur drei Aufsätze erschienen, über Witz, über Pacher und einer über Realismus und Idealismus, von Chodowiecki bis Marees [...] Dass Sie jene Zeitschrift in gutem Andenken behielten, las ich mit einiger Genugtuung, der Mühen eingedenk, die sie mir gemacht hat[,] und des Lohnes, den ich nun ernte.
Passte dem Regime das erste Wort in ihrem Titel nicht, so hängt man mir heute das zweite an die Rockschösse und noch einiges dazu, was bei der besonderen Lage der Dinge unvermeidlich war oder mir unentbehrlich erscheinen sollte. Jedenfalls habe ich einstweilen keine Möglichkeit in der amerikanischen Zone zu publizieren und die meisten meiner Bücher sind verboten, da sie als militaristischer Geistesart entsprungen gelten. Da kann man nichts machen, und ich arbeite für mich unverdrossen weiter, und fleissiger als lange zuvor, da ich den Mühlstein des Herausgeberamtes um meinen Hals endlich losgeworden, wenn auch eigentlich nicht so, wie es einmal geplant war [...]“ (a. d. Br. v. 16. Juli; im linken Rand gelocht (keine Textberührung)). – Paul Alverdes gab gemeinsam mit Karl Benno von Mechow von 1934 bis 1943 die Monatszeitschrift „Das innere Reich“ heraus: eine literarische Zeitschrift, die trotz einiger Versuche, sich einen gewissen politischen Freiraum zu wahren, insgesamt betrachtet doch die kulturpolitischen Ziele des Nationalsozialismus vertrat. Seine autobiographische Erzählung „Die Pfeiferstube“ (1929) behandelt seine Erlebnisse während eines Aufenthalts im Feldlazarett. – Jeweils auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; tls. mit kleinen Randläsuren..