Komponist und Dirigent (1871–1942). Eigenh. Unterschrift auf Albumblatt. ohne Ort. Quer-schmal-8vo. (130 : 90 mm). 1 p. Montiert.
500 €
(96077)
Aus der Autographensammlung des spanischen Pianisten Antonio Baciero (geb. 1936). - Alexander von Zemlinsky war ein bedeutender Komponist, Dirigent und Lehrer des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Er schuf bedeutende Werke wie die Opern „Es war einmal“ und „Die Seejungfrau“ sowie zahlreiche Lieder und Orchesterstücke, die seine melodische und harmonische Raffinesse zeigen. Wegen der politischen Repressionen des Nationalsozialismus emigrierte er 1938 nach New York, wo er bis zu seinem Tod 1942 lebte. Zemlinsky war ein einflussreicher Lehrer, dessen Schüler unter anderem Alban Berg und Ernst Krenek waren.
Komponist (1871-1942). Portraitpostkarte mit eigenh. Notenzitat und U. O. O. u. D. 8vo.
4.500 €
(90231/BN59702)
Drei Takte aus seiner 1925 uraufgeführten Oper "Der Kreidekreis".
verkauft
Eigenh. Brief m. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Großer, früher und biographisch wichtiger Brief an einen „Herr Doctor“: „[…] Herr Hofkapellm. J. N. Fuchs war so freundlich mir mitzutheilen, daß Herr Doctor einige Daten über meine bisherige musikalische Thätigkeit wünschen. Ich komme nachstehend mit Vergnügen diesem Wunsche nach. Am 14. October 1872 geboren - in Wien von Wiener Eltern, machte ich vor meinem Eintritt ins Conservatorium Gymnasialstudien. Dann studierte ich bei Prof. Door Clavier, welches Studium ich auch absolvierte, u.z. mit den üblichen Erfolgen. Meinen Contrapunkte machte ich bei Rb. Fuchs, meine Compositionstudien bei Hofkplm. J. N. Fuchs. Ein Fach nach Absolvierung des Conservatoriums wurde in einem Conservatoriumsconcert meine 1. Symphonie dmoll aufgeführt. Ein Jahr später in dem […]concerte des Cons. 3 symphonische Stücke. Es war dies das Concert in dem Brahms seine akad. Festouvertüre dirigierte. […] Bei dieser Gelegenheit hatte ich auch das Glück Brahms näher treten zu dürfen u. […] mehr in der Compositionstechnik zu lernen […] In dieser Zeit hatte ich das Glück, daß mein erster Versuch auf dem Gebiete der Oper, durch den Luitpoldpreis in München ausgezeichnet wurde. Die Oper ,Sarema’ betitelt wurde im vorigen Jahre in München aufgeführt […] Nun glaube ich aber bin ich am Ende meiner ,Thaten’ u. glaube auch Sie genügend gelangweilt zu haben […]“ - Autographen von Zemlinsky sind selten. -Aus der Sammlung des österreichischen Geiger und Dirigenten Walter Weller (1939-2015).
Eigenh. Brief mit Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An den Oberspielleiter der Berliner Staatsoper, Franz Ludwig Hörth. Aufgrund seiner Erfolge als Kapellmeister an der sehr progressiven Berliner Kroll-Oper (1927-32) war Zemlinsky 1923 als Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin im Gespräch. Die Verhandlungen mit dem Intendanten Max von Schillings waren zäh und scheiterten letztlich, – offiziell, weil Zemlinsky wegen der damals galoppierende Inflation das Angebot abgelehnt habe. Unser Brief, in dem sich Zemlinsky ziemlich verbittert über das Scheitern der Pläne zeigt, lässt die tatsächlichen Hintergründe erahnen. Zemlinsky bezieht sich auf ein vorausgegangenes Schreiben von Schillings, in dem dieser die Absage offenbar auf die politisch verantwortlichen Stellen geschoben hatte: „Der Brief des H. Intend. Schillings ist sehr freundlich u. gut gemeint u. enthält dabei immerhin das Eingeständnis seiner Schwäche, eine angefangene u. doch wahrscheinlich überlegte Sache nicht zu einem Resultate führen zu können. Das „Kompliment“, die Regierung hätte das „Maß an Verständigung u. Würdigung für die Bedeutung meiner Persönlichkeit“ gezeigt, ist wohl eher eine Beleidigung als ein Kompliment. Jedoch sicher von H. Int. Schillings gut gemeint. Es tut mir nicht allzu leid, daß aus der Sache nichts geworden ist, in der Hinsicht darauf, daß mit mir […] verhandelt wurde, aber es tut mir leid, nicht Gelegenheit zu haben in der Berliner Staatsoper zu beweisen, daß nicht immer die allerbest bekannten Werke auch gleichzeitig das Beste sein müsse! Leid tut es mir ferner, nicht mit Ihnen – das verstehen Sie nicht als eine liebenswürdige Phrase – ständig arbeiten zu können. Mir war es von je ein Bedürfnis, einen Regisseur zur Seite zu haben, der ein wirklicher Künstler, von dem Ernst und Idealismus erfüllt, wie ich ihn in Ihrer Persönlichkeit kennen gelernt habe. […]“ Da Max von Schillings 1933 bereits eine Woche nach dem „Ermächtigungsgesetz“ in die NSDAP eintrat und im gleichen Monat begann, jüdische Künstler zu denunzieren, muss man annehmen, dass nicht die „verantwortlichen Stellen“, sondern eine judenfeindliche Grundanschauung das wahre Motiv seiner Intrigen von 1923 waren. Zemlinsky hatte als Jude in Berlin öfter mit Anfeindungen zu kämpfen; noch 1933 übersiedelte er nach Österreich und 1934 in die USA.