austroamerikanischer Komponist und Musikpädagoge jüdischer Herkunft (1905-1959). Gedr. Songbook „Prayer“ mit eigenh. Widmung und Unterschrift. Hollywood. Folio. 8 pp.
350 €
(93852)
Auf dem Titelblatt die Widmung an die Sängerin „Frau Leonie Rysanek | in Freundschaft und Verehrung | herzlich zugeeignet“. Während seines Studiums begann Zeisl zu komponieren. Zwischen 1922 und 1929 entstanden 26 Lieder, drei Klaviertrios, eine Suite für Violine und Klavier, eine Klaviersuite, ein Lied für Bariton und Orchester, die Orchestersuite zum Ballett Pierrot in der Flasche sowie die einaktige Oper Die Sünde. Zeisls Lieder stehen in der Tradition von Beethoven, Schubert und Hugo Wolf. Nach Beendigung seiner Ausbildung wirkte er anfangs als Lehrer für Klavier.
Parallel dazu komponierte er; erste Erfolge als Komponist ließen allerdings auf sich warten. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurden alle Aufführungen von Zeisls Werken abgesagt, er zum „Volljuden“ erklärt und einige Familienmitglieder von der Gestapo verhaftet. 1938 emigrierte Zeisl nach Paris. Im September 1939 ließ sich Zeisl in den USA nieder (siehe Hans Kafka und Erich Zeisl). In Hollywood schrieb er einige Auftragswerke für Filmproduktionen; der Erfolg als Komponist blieb ihm jedoch versagt. Er übernahm daher verschiedene Stellungen als Lehrer für Musik, erst an der Southern California Music School, später am City College in Los Angeles. Von seiner 1923–1924 entstandenen Suite für Klaviertrio op. 8 erstreckt sich der Bogen bis hin zum Trio für Flöte, Viola und Harfe, das er zwei Jahre vor seinem Tode schrieb. Auffallend ist, dass der Komponist nur eine geringe kompositorische Entwicklung durchgemacht hat. Allenfalls lässt sich im Spätwerk, dem auch das Streichquartett Nr. 2 (1952/53) zuzurechnen ist, ein verstärktes kontrapunktisches Interesse feststellen. Seine Werke legen Zeugnis ab von einer handwerklichen Versiertheit und es ist der durchaus eigenständige, oft schwermütig-resignative Tonfall, der ihnen Eigenständigkeit verleiht. Sein kompositorisches Schaffen umfasst hauptsächlich Lieder, deren Zahl in die Hunderte geht, Ballette, Kammermusik sowie Chormusik und Opern. In der Weiterentwicklung des Kunstliedes sah er sich vor allem in der Tradition von Beethoven, Franz Schubert und Hugo Wolf. Als bekannteste Interpreten seiner Lieder sind Hans Duhan, Alexander Kipnis sowie Tatiana Menotti anzusehen..