Eigenh. Brief mit U. ("Weber").
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An den Philosophen Amadeus Wendt, der als Redakteur des Leipziger Kunstblattes Konzertberichte veröffentlichte. Weber berichtet ausführlich über die Gesangskunst der Sopranistin Ulrike Peters, der er 1823 einen Gesangsunterricht bei Johann Aloys Miksch vermittelt hatte. Danach war Peters als Solistin am Gewandhaus in Dresden tätig, 1828 sollte sie an die Singakademie in Berlin wechseln. "[...] Die Stimme ist keine von denen, die im ersten Augenblick rein durch sich selbst wirken: sie ist etwas belegt, dabey aber angenehm, gleich, und erstre[c]kt sich vom tiefen G bis zum hohen H. [E]rfreuliche, runde, und nicht gewöhnliche Geläufigkeit ist vorhanden; der Vortrag nicht ohne Gefühl, und die gute Schule, in ruhiger Haltung ohne alles Grimaßiren, - Tragen des Tones, - zwe[c]kmäßigem Athemholen pp unverkennbar. Sie sang die letzte Arie aus der Cenerentola, und Variationen über die Cara memoria. Wenn nun auch Ihr Gesang überhaupt keineswegs mehr [s]chülerhaft klingt, so ist er doch auch noch nicht zu der Selbstständigkeit gediehen die die Meisterin macht. Dieß kann aber auch nur erlangt werden, durch Selbst Stehen [!] und die eigene Kunst in dem Erlernten bewegen lernen [...] das Beste ist, kommen und hören Sie Selbst [!], oder veranstalten Sie dem Mädchen ein Concert in Leipzig, wo Sie sie im Verhältniße zum Locale, Orchester und Publikum am besten beurtheilen können [...]". - Etwas beschnitten und mit minimalen Faltschäden.