Dirigent (1876–1962). Eigenh. Brief mit Unterschrift. St. Moritz. 8vo. 2 pp. Hotelbriefbogen „Chantarella“ St. Moritz. Blaues Papier. Doppelblatt. An der Falte leicht eingerissen.
300 €
(81815)
An den Theaterdirektor Erwin Kerber (1891-1943), Geschäftsführer der Salzburger Festspiele, 1933 Direktionsmitglied und 1936 Direktor der Staatsoper in Wien: „Mit Ihrer Berichtigung im N.W. Tagblatt bin ich dankend einverstanden. Aus ,erzieherischen’ Gründen hätte ich allerdings eine amtlich auferlegte kommentarlose Berichtigung in der ,Stunde’ für effektvoller und vor allem für nachhaltiger gehalten. Über Nikolaidi’s Erfolg bin hoch erfreut. Hat nun Torsten Ralf endlich geantwortet? […]“ - In einer Nachschrift „Ist die Partiturkopie (22 Takte - ein Sonett […]) inzwischen aus Prag eingetroffen […]?“
deutscher Dirigent, Pianist und Komponist (1876-1962). Eigenhändige Unterschrift auf Albumblatt. ohne Ort. Kl.-8vo (ca. 140 : 90 mm). 1 p.
220 €
(86585)
Namenszug auf Albumblatt mit alt montiertem Druckbild. Fleckig. Bruno Walter gilt heute als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Von den Nationalsozialisten in der Berufsausübung verhindert, emigrierte Bruno Walter 1933 nach Wien, wo er von 1936 bis 1938 Direktor der Staatsoper war. 1938 floh er mit seiner Frau nach Frankreich, dessen Staatsbürgerschaft er noch 1938 annahm. Kurz zuvor dirigierte er Gustav Mahlers „Abschiedssinfonie“ im Wiener Musikverein. Die Aufnahme vom 16.
Januar 1938 aus dem Wiener Musikverein gilt als eine Sternstunde. Bruno Walter erhielt 1894 eine Anstellung als Assistent von Gustav Mahler an der Hamburger Oper. Mahler wurde sein künstlerisch prägendes Vorbild; Walter betrachtete sich fortan als seinen Schüler. 1939 emigrierte die Familie Walter in die USA und ließ sich in Kalifornien nieder. 1940 war er Gastdirigent beim NBC (National Broadcasting Company) Symphony Orchestra, 1941 bis 1945 Dirigent am Metropolitan Opera House in New York (New York), wo er auch 1950 bis 1951 und 1956 bis 1957 wirkte. 1947 bis 1949 war Walter Director des New York Philharmonic Orchestra..
Dirigent (1876-1962). Gedr. Programm. Berlin. 8vo. 16 pp.
200 €
(96400)
„Programm-Buch | Bruno Walter Konzerte 1931-32“. Auf dem Programm standen im Dezember 1931 G. F. Händel, W. A. Mozart, R. Schumann und F. Mendelssohn. - Aus der Sammlung des spanischen Pianisten Antonio Baciero (geb. 1936).
Dirigent (1876-1962). Portraitpostkarte mit eigenh. Widmung und Unterschrift auf der Bildseite. ohne Ort. 140 : 90 mm.
450 €
(96619)
Das Brustbild zeigt Bruno Walter bei Orchesterproben.
Dirigent (1876-1962). Eigenh. Brief mit U. Wohl Stockholm. 2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.
650 €
(91537/BN60850)
An den Choristen Viktor Maiwald mit Dank für Wünsche zu seinem 60. Geburtstag: "Ich danke Ihnen und Ihren Kollegen für Ihre gütigen Glückwünsche zu meinem siebzigsten Geburtstage und versichere Ihnen dass ich immer mit Freude an unsere künstlerische Verbundenheit und die schönen Aufführungen, in denen sie zum Ausdruck kam, zurückdenke. Am 5ten Januar freilich werde ich auf hoher See sein um nach New York zurückzukehren aber ich werde an diesem Tage Ihrer Vereinigung mit meinen wärmsten Wünschen gedenken [...]".
- Viktor Maiwald hatte 1927 die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor gegründet, die am 5. Jänner 1947 ihr 20jähriges Bestehen mit einem Festkonzert begehen sollte, bei dem Richard Strauss' Chorwerk "An den Baum Daphne", das er eigens für die Vereinigung geschrieben hatte, zur Uraufführung kam. - Auf Briefpapier mit gepr. Briefkopf des Grand Hotel Stockholm und zweifachen Zensurstempel..
Dirigent (1876-1962). Eigenh. Empfehlungsschreiben mit U. Salzburg. 1 S. 4to.
450 €
(91540/BN60853)
"Frau Maria Antik hat mehrfach - zuletzt bei den Festspielen in Salzburg - als Begleiterin und Einstudiererin der Tänze in den von mir geleiteten Opern am Klavier gewirkt. Ich habe sie hierbei als vorzügliche Musikerin, mit Talent, Begeisterung und Ernst der Sache ergeben, kennen gelernt und kann sie für diese oder ähnliche Aufgaben - Begleitung von Tanzabenden und dergleichen - aufs beste empfehlen [...]". - Etwas fleckig, mit Faltspuren und kleinen Randläsuren.
Dirigent (1876-1962). Portraitpostkarte mit eigenh. U. O. O. 8vo.
750 €
(91543/BN60856)
Die Photographie aus dem Atelier Franz Löwy Wien VI, die Karte mit Prägestempel "Magasin Metropole I. Schauflergasse 2 Wien".
Dirigent (1876-1962). Portraitpostkarte mit eigenh. U. und Adresse (verso). Wien. (Qu.-)8vo.
250 €
(92182/BN61192)
An den späteren Komponisten, Organisten und Chorleiter Florian Wiefler. - Stärker zerkratzt und mit kleinen Randläsuren.
Dirigent (1876-1962). Portraitpostkarte mit eigenh. Widmung und U. München. 8vo.
450 €
(95554/BN63148)
Die Widmung an die Sängerin Elisabeth Waldenau: "Fräulein Elisabeth Waldenau mit besten Wünschen für ihre künstlerische Zukunft".
Dirigent (1876-1962). Eigenh. Brief mit U. Beverly Hills. 1 S. 4to.
550 €
(95718/BN63458)
An den Komponisten und Kapellmeister Frank Fox (auch Franz Fux, 1902-65): "Ich habe den Fischer-Verlag ersucht, Ihnen den Aufsatz zu schicken, den ich aus Anlass des 200ten Geburtstages Mozarts geschrieben und hoffe, dass er Ihnen gefallen wird [...] Ihr Aufsatz über die elektronische Musik hat mir durch seine vorbildliche Behandlung eines so bedenklichen Phänomens und die feste Grundgesinnung, aus der er stammt, grosse Befriedigung verschafft - Delia und ich haben ihn mit Freude gelesen [...]". - Auf Briefpapier mit gedr. Adresse.
verkauft
Maschinenschr. Brief mit eigenh. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An Maria Keller-Andor betreffend die eigenen Erinnerungen an Gustav Mahler: „[…] Die Photokopie der Erinnerungen Ihres Herrn Vaters an Gustav Mahler mit Ihren freundlichen Zeilen wurde mir hierher nachgesandt, und ich schicke sie nunmehr an das Archiv der Internationalen Gustav Mahler Gesellschaft in Wien. Nehmen Sie vielen Dank fuer Ihre Freundlichkeit. Ich habe diese Erinnerungen mit groesstem Interesse gelesen und finde darin ganz und gar das Bild des jungen Genies, von dem der Bericht Ihres Vaters ein so anschauliches Bild gibt […]“ Dabei: Erwähnte Fotokopie. Hierbei handelt es sich um den Musikschriftsteller u. Journalist Ludwig Karpath (1866-1936). Karpath ließ sich 1894 in Wien nieder und war bis 1921 Musikreferent des „Neuen Wiener Tageblatts“ und redigierte von 1914-17 den „Merkur“. Karpath gehörte zu den einflußreichsten Persönlichkeiten des Wiener Musiklebens, förderte junge Talente und war maßgeblich an der Gründung der Volksoper und der Errichtung des Konzerthauses beteiligt. Karpath war mit zahlreichen Komponisten, wie Johannes Brahms, Giacomo Puccini, Gustav Mahler und dessen Frau Alma, Max Reger und Siegfried und Cosima Wagner sowie Musikern, etwa Arthur Nikisch, Hans Richter oder Felix Mottl befreundet. Bruno Walter emigrierte nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 zunächst nach Österreich und nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 über Italien in die USA, wo er als prominenter Dirigent vom Los Angeles Philharmonic Orchestra sofort eingesetzt und 1946 eingebürgert wurde. In seinem Haus am Bedford Drive in Beverly Hills in Kalifornien lebte er von 1945 mit Franz Werfel und bis 1951 mit Alma Mahler-Werfel als Nachbarn. Bruno Walter war ein ausgewiesener Gustav Mahler-Experte. 1909 schrieb er über „Gustav Mahler’s III. Symphonie“, 1912 über „Mahler’s Weg: ein Erinnerungsblatt“, 1936 „Gustav Mahler: Ein Porträt“ und 1940 „Bruckner und Mahler“. Sein Wunsch, Dirigent zu werden, festigte sich als er Hans von Bülow sah. Einem ersten Engagement an der Kölner Oper 1893 mit ersten Dirigaten folgte 1894 eine Anstellung als Assistent von Gustav Mahler an der Hamburger Oper. Über seine erste Begegnung mit Mahler schrieb Walter: „Und da stand er nun in der Theaterkanzlei […]: bleich, mager, klein von Gestalt, längliches Gesicht, die steile Stirn von tiefschwarzem Haar umrahmt, bedeutende Augen hinter Brillengläsern, Furchen des Leides und des Humors im Antlitz, das, während er mit einem anderen sprach, den erstaunlichsten Wechsel des Ausdrucks zeigte […]. Mahler erschien mir in Antlitz und Gebaren als Genie und Dämon.“ Mahler wurde das künstlerisch prägende Vorbild; Walter betrachtete sich fortan als seinen Schüler, auch wenn er sich zunächst Mahlers Bitte verweigerte, ihm an die Wiener Hofoper, wo dieser der Leiter der Oper wurde, zu folgen. Erst nach einer Saison in Hamburg und weiteren Stationen in Breslau (1896/97), Preßburg (1897/98), Riga (1898–1900) und in Berlin (1900/01) folgte er Mahler 1901 als Kapellmeister an die Wiener Hofoper. Zuvor habe ihm, so Hagedorn, Mahler im Sommer 1901 geschrieben: „Rasieren Sie Ihren Bart ab, bevor Sie in Wien eintreffen.“ Die Freundschaft der beiden Männer überdauerte den Tod Mahlers. Als der Komponist starb, war Walter 35 Jahre alt. Danach konnte sich der auf beiden Kontinenten als Dirigent erfolgreiche Bruno Walter durch aufopferungsvolle und künstlerisch meisterhafte Pflege von Mahlers Werk für die selbstlose, auch finanzielle Förderung in seiner Jugend durch Mahler revanchieren. „Das macht mich so glücklich, dass ich es noch erleben durfte, wie Mahlers Gedanke ‚Meine Zeit wird kommen‘ sich jetzt wirklich bewahrheitet“, sagte Bruno Walter 1960 in einem Hörfunk-Interview mit dem Österreichischen Rundfunk. Walter war es auch, der Mahlers „Lied von der Erde“ 1911 in München aufführte. „Ich erinnere mich, das war eine große Verantwortung für mich damals. Es war das erste Mal, dass Mahler selbst sein Werk nicht mehr aus der Taufe heben konnte. Es gehört zu den größten Erlebnissen meiner Dirigentenlaufbahn und ich kann heute nur noch mit Dankbarkeit zurück blicken an diese Zeit.“ Walter war es auch, der die Uraufführung von Mahlers 9. Sinfonie 1912 in Wien dirigierte.
Original-Fotografie mit eigenhändiger Unterschrift Bruno Walters mit schwarzer Tinte.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Frühes und seltenes Brustbild des Dirigenten. - Rechte untere Ecke kaum sichtbar geknickt. Bruno Walter emigrierte nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten 1933 zunächst nach Österreich und nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 über Italien in die USA, wo er als prominenter Dirigent vom Los Angeles Philharmonic Orchestra sofort eingesetzt und 1946 eingebürgert wurde. In seinem Haus am Bedford Drive in Beverly Hills in Kalifornien lebte er von 1945 mit Franz Werfel und bis 1951 mit Alma Mahler-Werfel als Nachbarn. Bruno Walter war ein ausgewiesener Gustav Mahler-Experte. 1909 schrieb er über „Gustav Mahler’s III. Symphonie“, 1912 über „Mahler’s Weg: ein Erinnerungsblatt“, 1936 „Gustav Mahler: Ein Porträt“ und 1940 „Bruckner und Mahler“. Sein Wunsch, Dirigent zu werden, festigte sich als er Hans von Bülow sah. Einem ersten Engagement an der Kölner Oper 1893 mit ersten Dirigaten folgte 1894 eine Anstellung als Assistent von Gustav Mahler an der Hamburger Oper. Über seine erste Begegnung mit Mahler schrieb Walter: „Und da stand er nun in der Theaterkanzlei […]: bleich, mager, klein von Gestalt, längliches Gesicht, die steile Stirn von tiefschwarzem Haar umrahmt, bedeutende Augen hinter Brillengläsern, Furchen des Leides und des Humors im Antlitz, das, während er mit einem anderen sprach, den erstaunlichsten Wechsel des Ausdrucks zeigte […]. Mahler erschien mir in Antlitz und Gebaren als Genie und Dämon.“ Mahler wurde das künstlerisch prägende Vorbild; Walter betrachtete sich fortan als seinen Schüler, auch wenn er sich zunächst Mahlers Bitte verweigerte, ihm an die Wiener Hofoper, wo dieser der Leiter der Oper wurde, zu folgen. Erst nach einer Saison in Hamburg und weiteren Stationen in Breslau (1896/97), Preßburg (1897/98), Riga (1898–1900) und in Berlin (1900/01) folgte er Mahler 1901 als Kapellmeister an die Wiener Hofoper. Zuvor habe ihm, so Hagedorn, Mahler im Sommer 1901 geschrieben: „Rasieren Sie Ihren Bart ab, bevor Sie in Wien eintreffen.“ Die Freundschaft der beiden Männer überdauerte den Tod Mahlers. Als der Komponist starb, war Walter 35 Jahre alt. Danach konnte sich der auf beiden Kontinenten als Dirigent erfolgreiche Bruno Walter durch aufopferungsvolle und künstlerisch meisterhafte Pflege von Mahlers Werk für die selbstlose, auch finanzielle Förderung in seiner Jugend durch Mahler revanchieren. „Das macht mich so glücklich, dass ich es noch erleben durfte, wie Mahlers Gedanke ‚Meine Zeit wird kommen‘ sich jetzt wirklich bewahrheitet“, sagte Bruno Walter 1960 in einem Hörfunk-Interview mit dem Österreichischen Rundfunk. Walter war es auch, der Mahlers „Lied von der Erde“ 1911 in München aufführte. „Ich erinnere mich, das war eine große Verantwortung für mich damals. Es war das erste Mal, dass Mahler selbst sein Werk nicht mehr aus der Taufe heben konnte. Es gehört zu den größten Erlebnissen meiner Dirigentenlaufbahn und ich kann heute nur noch mit Dankbarkeit zurück blicken an diese Zeit.“ Walter war es auch, der die Uraufführung von Mahlers 9. Sinfonie 1912 in Wien dirigierte.
Portraitpostkarte mit eigenh. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Aus dem Atelier Trude Fleischmann, Wien, mit dessen blindgepr. Signet.
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An Julius Gutmann „Lieber Freund!“: „Kurz vor der Heimreise schönste Grüße und die Nachricht, daß ich hier große Erfolge hatte eine wundervolle Zeit verlebt habe und für nächstes Jahr wieder engagiert bin. […]“ Von 1925 bis 1929 war Bruno Walter Generalmusikdirektor der Städtischen Oper in Berlin. Seit 1919 verfolgte er Gastspieltätigkeit in Europa und ab Februar 1923 auch in den USA. Sein USA-Debüt gab er mit dem New York Symphony Orchestra in der Carnegie Hall. Ab 1927 folgten vermehrte Konzert- und Operndirigate in den USA und in Kanada: New York Philharmonic, NBC, Orchester-Konzerte in Boston, Philadelphia, Chicago, Los Angeles, San Francisco, Montreal bzw. Vancouver. Der Sänger Julius Gutmann (1889 -1960) war ab 1914 gefragter Bassist an den Opernhäusern in Kassel, Krefeld, Freiburg, Duisburg, Berlin, Straßburg, Paris, Zürich, Wien, London und Buenos Aires. Sein elfjähriges Engagement in Hamburg (1923-1934) war sein Karrierehöhepunkt. 1934 wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft entlassen. 1939 emigrierte er zunächst in die Tschechoslowakei, wo ihn auch Bruno Walter mit Auftrittsmöglichkeiten unterstützte, und später nach Großbritannien. Ein Gesuch, nach Kriegsende wieder in Hamburg engagiert zu werden, lehnte die Staatsoper ab. 1947 emigrierte Gutmann nach New York. Seine Vertrautheit mit den USA sollte Bruno Walter helfen, als er 1933 zum Neuanfang gezwungen wurde. „Du musst unbedingt noch heut’ Deutschland verlassen.“ Mit diesen Worten bewegte Elsa Walter ihren Mann im März 1933 zur Flucht vor den Nationalsozialisten. Walter sollte am 17. März in Leipzig dirigieren, doch die Nationalsozialisten hatten dem Veranstalter unter Androhung von Repressionen nahegelegt, das Konzert abzusagen, weil Walter Jude war. Wenige Tage später ereignete sich in Berlin dieselbe Situation, als Walter ein Konzert mit den Berliner Philharmonikern leiten sollte. Er verließ die Hauptstadt noch am Tag der Absage der Berliner Philharmoniker in Richtung Wien. 1936 übernahm er die Direktion der Wiener Staatsoper. Nach der Annexion Österreichs fand sich Walter erneut aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus seiner Wirkungsstätte vertrieben. 1939 ließ er sich in Los Angeles nieder und traf viele andere emigrierte Künstler. Als Musiker fand er sich dabei durchaus privilegiert: „So war mir Amerika schon vertraut, als ich im November 1939 zu dauerndem Aufenthalt hier eintraf, sprachlich machte mir die Verpflanzung keine Schwierigkeiten, nicht nur, weil ich englisch sprach, sondern vielmehr, weil ich mich als Musiker in meinem eigensten Idiom ausdrücken konnte, während z.B. Schriftsteller oder Schauspieler nicht englischer Zunge sprachlich und geistig in ihrem Beruf selbst behindert waren.”
Eigenh. Brief mit Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An den Operndirektor Franz Hörth (1883-1934): „Tausend Dank für Ihren warmherzigen Brief; ich habe mich sehr damit gefreut. Von meiner Münchener Stellung und Arbeit zu schreiben war aus tausend Gründen (unter denen sich nicht einer der in der Öffentlichkeit diskutierten oder erwähnten befindet) ein innerlichstes ,Maß’. Ohne für später ähnliches ausschliessen zu wollen bitte ich Sie aber noch, aus Gründen die unter die erwähnten tausend zu rechnen sind, auf Ihren Plan dreiwöchentlicher künstlerischer Gemeinsamkeit an Ihrer hiesigen Wirkungsstätte mit mir verzichten zu wollen. Überdies gehe ich wohl schon am 20ten Januar nach Amerika. Für später aber können wir solche Möglichkeiten offen lassen und vor allem versichere ich Sie, daß wenn mir überhaupt ab und zu der Gedanke an eine spätere Rückkehr zur Opernbühne vorschwebt, ich stets zugleich an ein Zusammenarbeiten mit Ihnen denke. Dies Jahr aber wird leider hieraus nichts werden und an eine regelmäßige Thätigkeit im Stil und Ausmaß meiner Münchener Arbeit vermag ich überhaupt nicht mehr zu denken. Ihre Erfahrungen mit Barcelona sind höchst unerfreulich. Übrigens hatte ich eine Anfrage wegen Madrid, die ich mich mit Rücksicht auf meine amerikanischen Verpflichtungen ablehnen mußte; eine Wiederholung der Anfrage für die nächste Saison wurde mir in Aussicht gestellt. Sollte sich hierhin etwas realisieren, so würde ich Ihre Berufung zur Bedingung machen. Bitte empfehlen Sie mich bestens Ihrer Gattin; ich erinnere mich oft ihrer Sorgen um Ihre Gesundheit und möchte diese Gelegenheit nicht vorüber gehen lassen ohne Ihnen die gleiche Sorge umso dringender zu empfehlen. Ich unterstütze die Empfehlung mit dem Hinweis auf Seneca, der an die Redewendung, daß man mit 30 Jahren sein eigener Arzt sein müsse, eine so unhöfliche Alternative knüpft, daß ich wegen des Zitats in Seneca’s und in eigenem Namen freundlichst um Entschuldigung bitten muß. - Seien Sie umso wärmst gegrüßt […]“ - 1923 dirigierte Walter zum ersten Mal in den Vereinigten Staaten. - Aus der Autographensammlung des spanischen Pianisten Antonio Baciero (geb. 1936).
Ms. Brief mit eigenh. Unterschrift. Mit Beilagen.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
„Es wurde mir neulich mitgeteilt, dass Sie eine so talentvolle Schülerin, namens Fräulein Ivogrün hätten. Es würde mich interessieren, die Damen kennen zu lernen. Veilleicht könnte sie mich am Mittwoch, den 27. ds., also übermorgen um 1/2 1 Uhr vormittag in der Hofoper aufsuchen, doch bitte ich um strengste Discretion in dieser Angelegenheit. […]“ - Beiliegend: je eine Portraitpostkarte von Bruno Walter und Maria Ivogün. - Aus der Autographensammlung des spanischen Pianisten Antonio Baciero (geb. 1936). Als die junge Sopranistin 1913 an der Wiener Hofoper vorsang, wurde sie abgelehnt. Der dortige Hofkapellmeister Bruno Walter erkannte jedoch ihr außergewöhnliches Talent und engagierte sie an seine neue Wirkungsstätte, die Königliche Hofoper in München. Obwohl Maria Ivogün ursprünglich vorhatte, zunächst an kleineren deutschen Theatern Karriere zu machen, stimmte sie schließlich zu und gab ihr Debüt in München in der Rolle der Mimi in Puccinis La Bohème. Drei Jahre später, 1916, sang sie bei der Neubearbeitung der Ariadne auf Naxos in Wien auf ausdrücklichen Wunsch des Komponisten Richard Strauss die Zerbinetta. Im selben Jahr vertrat sie eine erkrankte Sängerin als Königin der Nacht aus Mozarts Zauberflöte, eine Rolle, für die Maria Ivogün viel Beachtung erhielt, und mit der sie den Grundstein für ihren Erfolg legte.