Leo Trotzki

Politiker und Revolutionär, 1879-1940

Trotzki war Volkskommissar des Auswärtigen, für Kriegswesen, Ernährung, Transport und Verlagswesen sowie Gründer und einer der Organisatoren der Roten Armee. Nach ihm wurde die von der sowjetischen Parteilinie des Marxismus-Leninismus abweichende Richtung des Trotzkismus benannt. Nachdem er von Josef Stalin 1927 entmachtet und 1929 ins Exil getrieben worden war, ermordete ihn 1940 ein sowjetischer Agent in Mexiko. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts existieren in vielen Staaten wie Großbritannien, Frankreich und einigen Ländern Lateinamerikas kleinere oder größere trotzkistische Vereinigungen.

Quelle: Wikipedia

Trotzki, Leo

Politiker und Revolutionär (1879-1940). 3 (davon 2 eigenh.) Briefe mit U. bzw. Paraphe und 1 ms. Telegramm. [Büyükada und Mexico City. Zusammen 4 SS. auf 4 Bll. Verschiedene Formate.
35.000 € (34139/BN29915)

Inhaltsreiche Korrespondenz mit seinem Pariser Anwalt Gérard Rosenthal. In den zwei ersten (eigenhändigen) Briefen - geschrieben aus dem türkischen Exil - berichtet Trotzki seinem Anwalt von seinen Bemühungen nach Frankreich zu übersiedeln. I: [Büyükada], 14. III. [1930]. "Mein lieber Gerard (alias sinistrer Gefährte). Ich sende Ihnen den zweiten Brief, und ich hoffe, es werden nicht mehr. Ich werde mich morgen beim französischen Konsulat erkundigen [...]" (Übers. a. d. Frz.). II: [Ebd.], 16.

III. 1930. "Lieber Gerard (oder andernfalls sinistrer Advokat), ich habe an Marg[uerite Rosmer] über meinen Besuch am französischen Konsulat geschrieben. Wenn es Sie interessieren sollte, wird Ihnen Marg. Auskunft geben (da es für mich zu umständlich ist zweimal zu schreiben). Ich denke, Sie werden sich an Marg. wenden müssen, sie wird nützlicher sein als ich. (Es ist vor allem die Frage nach finanziellen Bürgen.) [...]" (Übers.). -- Der ms. Brief vom 8. Dezember 1938 wurde im mexikanischen Exil in Mexico City verfaßt, wo Trotzki dabei war, die Aktivitäten der Vierten Internationale als Opposition zu Stalin zu koordinieren. Bei dem namentlich nicht genannten Adressaten wird es sich wohl ebenfalls um Rosenthal handeln: "[...] Ich habe Ihnen am 13. November über [Bernard] Grasset (No. 16-82/06) geschrieben. Der alte Mann ist sehr beunruhigt [...] Er verdächtigt V[ictor] S[erge] einer kleinen Intrige (zwischen uns!). Grasset wird ihm wohl die besagten Kapitel zu lesen gegeben haben, so daß er die entsprechende Stelle gefunden haben dürfte, und V[ictor] S[erge] dürfte auf eine die ganze Angelegenheit bloßstellende Art geantwortet haben. (Er ist zur Zeit sehr vertraut mit [Boris] Souvarine, der die Buchveröffentlichung in nicht allzu günstigem Licht sehen dürfte.) Sie müssen die Angelegenheit unbedingt direkt mit Grasset (oder Vigneau) aufklären. Wir warten auf eine rasche Antwort. Das ganze bleibt unter uns [...]" (Übers.). Bernard Grasset war der Verleger von Trotzkis im Jahr zuvor erschienener Schrift "La révolution trahie" und der in diesem Jahr erschienenen Schrift "Les Crimes De Staline". -- Trotzkis Telegramm v. 10. April 1939 wurde gleichfalls in Mexico City verfaßt und aufgegeben. Trotzki äußert darin seine Sorge um seine erste Gattin Alexandra Sokolowskaja, die 1935 verhaftet und in ein sibirisches Lager verbracht worden war, wo sich ihre Spur im Jahr zuvor (1938) verlaufen hatte. Auch über seinen Enkel Sieva (den Sohn seiner 1933 durch Freitod aus dem Leben geschiedenen Tochter Sina) zeigt sich Trotzki besorgt. Dieser stand nach dem Tod seines Vaters Platon Iwanowitsch Wolkow (1936) in der Obhut von Jeanne Molinier, der ehemaligen Gattin des Führers der französischen Trotzkistenbewegung, die ihrerseits in enger Beziehung zu Sievas im Pariser Exil verstorbenem Vater gestanden hatte und nun, nach dessen Tod, Anspruch auf dessen zurückgebliebenen Enkel erhob. Trotzki, der aus dem mexikanischen Exil heraus sich bemühte, seinen Enkel zu sich zu holen, sollte erst im August 1939 vor Gericht damit durchkommen. Ziemlich genau ein Jahr vor seinem Tod konnte er dann schließlich den geliebten Enkel in die Arme schließen: ""Standesamtliche Trauung Gefängnis Moskau März neunzehnhundert Alexandra Sokolovskaia ohne welche Aufenthalt kommun. Sibirien unmöglich stop Legaler türkischer Pass Sieva aufgrund sowjetischer Dokumente mit Verwandtschaftsangaben in Händen der Jeanne Molinier stop Ihre Weigerung Pass vorzulegen Falschaussage stop Anwendung Gesetz verlassene Kinder unfassbar schändlich stop Werde Beweise vorlegen für regelmässige Zahlungen an meinen Sohn Sieva und Jeanne Molinier / Trotzki"..

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Trotzki, Leo

Politiker und Revolutionär (1879-1940). 13 Briefe mit eigenh. U. und Empfehlungsformel und 5 Briefe mit eh. U. (davon 1 Paraphe). Prinkipo/Büyükada, [Frankreich und Norwegen] sowie Coyoacan. Zus. 19 SS. Folio und (gr.-)4to. In deutscher und englischer Sprache.
58.000 € (62630/BN45782)

Politische Briefe aus dem Exil an seinen Vertrauten Albert Glotzer, der zusammen mit James P. Cannon und Max Shachtman die trotzkistische Bewegung in den USA ins Leben gerufen hatte. Die Briefe setzen kurz nach einem längeren Aufenthalt Glotzers bei Trotzki in Prinkipo ein und behandeln vornehmlich die Bündelung der Kräfte der Internationalen Linken Opposition gegen Stalin in Europa und Amerika, den taktischen Umgang mit moderaten Parteien und Gruppen ("Zentristen") und die Zersplitterungstendenzen der amerikanischen Genossen; der letzte Brief betrifft die Frage einer jüdischen Staatsgründung in Palästina.

1) "[...] Die höchst krisenhafte Lage in Deutschland setzt viele Köpfe in Bewegung, und das ist für uns natürlich von grossem Nutzen. Wir bekommen immer neue und neue Verbindungen, neuen Zufluss. Ich hoffe entschieden, dass die Linke Opposition in Deutschland einen hübschen Ruck nach vorwärts macht [...]" (Prinkipo, 27. I. 1932). - 2) Über "den amerikanischen Streit": "[...] Die programmatischen, taktischen Dokumente sind natürlich von grosser Wichtigkeit, aber die an den Tatsachen geprüfte Handlungsweise ist in meinen Augen viel wichtiger [...] Genosse Schachtmann meint, indem er überall diejenigen Tendenzen unterstützt, die ich für falsch und verderblich halte, mich gleichzeitig mit allgemeinen Redensarten beruhigen zu können. Zwei Jahre unterstützte er Naville und Landau [d. s. der französische Surrealist und Kommunist Pierre Naville und der österreichische Kommunist Kurt Landau] [...] obwohl nicht offen, wie es sich in politischen Fragen für einen Revolutionär ziemt [...] Wenn Genosse Schachtmann in den amerikanischen Dingen dieselben Methoden anwendet, so mögen manche seiner Thesen gut sein, aber seine Politik ist schlecht. Die Brandlerianer behaupten, Stalin irre sich nur in den internationalen Fragen, in den russischen habe er recht. Ich lehne es ab, diese doppelte Buchführung an Schachtmann anzuwenden [...] Er zieht immer vor, im Versteck zu bleiben und revolutionäre Politik durch zweifelhafte persönliche Kombinationen zu ersetzen [...]". Im Folgenden über den Vorwurf, er habe in einem Zeitungsinterview die britische Labour Party als Vorbild für eine amerikanische Arbeiterpartei dargestellt: "[...] Ich sprach über die unvermeidliche ‚Europäisierung' der amerikanischen Politik, d. h. in erster Linie über die Herausbildung einer Partei der Arbeiterklasse. Dabei habe ich selbstverständlich den Begriff dieser Partei gar nicht konkretisiert: ob eine Labour-Party, eine Sozialdemokratische oder eine Kommunistische. Darüber mich in einem Interview für ein kapitalistisches Blatt auszulassen, waren natürlich keine Gründe vorhanden [...] Dass die amerikanischen Brandlerianer daraus Kapital schlagen wollen beweist nur, dass sie, wie ihre deutschen Lehrmeister, auf dem letzten Loche pfeifen [...]"(Büyükada, 1. V. 1932). - 3) Nach einem Besuch des amerikanischen Gewerkschafters Albert Weisbord in Prinkipo. "[...] Ich habe ihm mit voller Offenheit und Schärfe meine Meinung über die Ansichten und die Handlungsweise seiner Gruppe gesagt. Der Streit ging aber um prinzipielle Dinge und ich muss Ihnen [...] ganz offen sagen, die Methode Weisbords ziehe ich hundertmal der Methode Schachtmanns vor, denn Schachtmann spielt mit Ideen und kombiniert, während Weisbord es ganz ernst mit den Dingen meint [...]" (Büyükada, 3. VI. 1932). - 4) "[...] Die amerikanische League braucht wirklich keine Spaltung und auch keinen permanenten inneren Kampf. Viele Symptome besagen, dass wir am Vorabend eines neuen Kapitels in der Entwicklung der Linksopposition stehen und dass dieses Kapitel viel weiter und reicher an Möglichkeiten sein wird, als alle die vorherigen. Wir dürfen jetzt nur durch eigene Unvorsichtigkeiten und Uebertreibungen nicht den Gang der eigenen Entwicklung stören [...]"(Büyükada, 4. VII. 1932). - 5) Über den österreichischen Kommunisten Josef Frey, der sich den Trotzkisten angeschlossen hatte: "[...] Was die Freygruppe betrifft, so verstehe ich nur zu gut die Bedenken der amerikanischen Freunde [...] Nehmen wir theoretisch den schlimmsten Ausgang an: Frey fühlt sich wiederum unheimisch in unserer Mitte und verlässt unsere Reihen. Man kann sicher sein, dass er diesmal nicht die Gesamtheit seiner Gruppe von uns losreissen wird: dann haben wir in Oesterreich einen ausgelesenen Kern der Linksopposition [...] Eastman [d. i. der amerikanische Schriftsteller und sozialistische Aktivist Max E.] war eine Woche hier [...] Sein Verhalten der materialistischen Dialektik gegenüber entfremdet ihn im höchsten Masse unserer Weltanschauung trotz seiner aktiven politischen Sympatien für die Linksopposition. Trotz dessen, dass er die Philosophie verneint hat er eine eigene Philosophie und das ist mehr oder weniger der französische Rationalismus des 18. Jahrhunderts in die anglosächsische empirisch-utilitaristische (Engineering mind) Sprache übertragen. Trotz unserer besten Sympathien für Eastman müssen wir in dieser allerwichtigsten Frage bei einer passenden Gelegenheit eine scharfe Scheidungslinie ziehen [...]" (Büyükada, 18. VII. 1932). - 6) Nach einer Verschärfung des Streits innerhalb der Communist League: "[...] I want to write you again about the very dangerous situation in the League. The crisis is typical of the transition from one stage of development into another. But there have been examples in the history of human society when the crisis of transition became so acute, and absorbed so much strength, that society, instead of marching forward, collapsed. The same result has been observed [...] in the history of political organizations [...]". Die Verlegung der Zentrale der League von New York nach Chicago begrüße er. "[...] Some comrades say [...] that the League is not prepared for such a radical change in its activity [...] But what is meant by 'preparation'? On the existing basis, the continuous preparing of a chance is only the preparing for death. There are situations in which a hazardous step is unavoidable. I do not deny that there is some danger in the radical change, but it is impossible to avoid a great danger without any danger [...] The latest experiences of the Comintern throughout the world, show that we must turn our face more in the direction of the masses than of the Party [...]" (Büyükada, 12. VII. 1933). - 7) Über die von der niederländischen Unabhängigen Sozialistischen Partei und der deutschen Sozialistischen Arbeiterpartei geplante internationale Youth Conference, die der Linken nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten neue Impulse geben sollte: "[...] The initiator is the O.S.P. This fact has its positive as well as its negative sides. O. S. P. is a left centrist party which will still give us not a little trouble. Its advantage lies in the fact that it is composed entirely of young workers. The firm OSP is more convenient for the convocation of the conference as it does not repel the vacillating. On the other hand, you are entirely right that the conference could produce serious results only on the condition that our delegation comes united and well-prepared [...]".([Frankreich], 21. XI. 1933). Für die SAP nahm Willy Brandt an der Konferenz am 24. II. 1934 teil. - 8) Glotzer war zur Jugendkonferenz nach Paris gereist: "[...] Sie werden in New York berichten koennen, dass sich im konservativsten Lande Europas, Frankreich, die Dinge - darunter auch die Ligue - in Schwung gekommen sind [...] Haben Sie die Genossin Maria Reese gesehen? Es ist absolut notwendig, dass Sie sie besuchen und mit ihr die Modalitaeten ihrer Reise nach Amerika besprechen [...] Sie werden wohl gehoert haben, dass Maslow und Ruth Fischer im Begriffe sind, sich uns anzuschliessen [...]" ([Frankreich], 12. II. 1934). - 9) Über den Umgang mit moderaten linken Parteien und Gruppen: "[...] Wenn man sich theoretisch und praktisch (auch zahlenmaessig) stark genug fuehlt, so kann man eine zentristische Organisation direkt aufnehmen und die Erziehung ihrer besten Elemente dann innerhalb der vereinigten Organisation weiterfuehren. Es gibt fuer diese Dinge kein allgemeines Rezept [...] Mit diesen Worten will ich auch kein ‚Rezept' fuer Amerika vorschlagen [...] Ich moechte nur Ihre Aufmerksamkeit darauf lenken, dass die grundsaetzliche Unversoehnlichkeit durch organisatorische Geschmeidigkeit ergaenzt werden muss. Wir muessen den Zentrismus nicht nur theoretisch verstehen und kritisieren, [...] wir muessen ihm gegenueber auch organisatorisch manoevrieren [...] P. S. Wie steht es mit den Antikriegsthesen? [...] Die Frage ist hoechst wichtig [...]"([Frankreich], 10. IV. 1934). - 10) Über die Socialist Party of America, der Glotzer beigetreten war: "[...] die Frage: langfristig - kurzfristig scheint mir jetzt künstlich [...] Die weitere faktische Linie wird sich aus den Ereignissen der nächsten Monate erst ergeben können. Man sollte daher meiner Ansicht nach die Erinnerungen an die früheren Streitigkeiten und das Spintisieren über alle möglichen Entwicklungsvarianten weglassen und ruhig und sachlich an die Arbeit gehen [...] Mit Genossen Muste haben wir sehr ausführlich gesprochen, mit grossem Nutzen [...] Gestern haben wir von ihm [...] als die besten Freunde Abschied genommen. Jetzt warten wir auf Shachtman [...]" ([Norwegen], 6. VII. 1936). - 11) Nach Abschluß des internationalen Tribunals zur Untersuchung der von Stalin behaupteten Verbrechen Trotzkis, an dem Glotzer als Reporter teilgenommen hatte. "[...] We have now received the complete record and everybody here admires your work, especially in view of my terrible English. You functioned not only as a stenographer but also as an English teacher and editor. Some corrections will be proposed by Wolfe and Ruth Ageloff [...]" (Coyoacan, 3. VI. 1937). - 12) Glotzer stand vor der Gründung der Socialist Workers Party. "[...] The creation of an independant party with about 2000 members is a very important step forward. The inner regime in the party is of the greatest importance. It must be a regime of a genuine democracy. I agree with you on that matter totally [...] But there are methods to fight for party democracy, which are very dangerous to this aim. The present leadership [...] is not an accidental one: it is a result of a selection of a long period of struggle. In three to five years the new experience can induce important changes in the composition and in the mentality of the leadership. But to try to change the leadership by some too-impatient, too sharp measures can become fatal [...]" (11. IX. 1937). - 13) Nach dem Besuch eines zionistischen Genossen: "[...] Ruskin [...] questioned me as to what I thought about Palestine and the possible interference of the USSR in favor of the creation of a Jewish state [...] I answered him that they were preparing a fine trap for the Jews in Palestine [...] With the decline of American capitalism, anti-semitism will become more and more terrible in the United States - in any case more important than in Germany. If the war comes, and it will come, a good many Jews will fall as the first victims of the war and will be practically exterminated. [...] The French Revolution and then the October Revolution accomplished a bit more for the Jews than did Zionism and the other specific ‚solutions' to a question that has no solution under the regime of declining capitalism. Only the international revolution can save the Jews [...]" (14. II. 1939). - Beiliegend ein ebenfalls an Glotzer gerichteter Brief, gez. R. Ruskin, Parteifragen betreffend (1937). - Teilweise etwas fleckig und mit kleineren Randläsuren (vereinzelt unterlegt)..

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Trotzki, Leo

Politiker und Revolutionär (1879-1940). Ms. Brief mit eigenh. Unterschrift. Konstantinopel. 31.10.1929. 1¼ SS. Gr.-4to.
6.500 € (73055/BN47320)

An seinen Anwalt Gérard Rosenthal über die 1929 von Trotzki mitbegründete trotzkistische Zeitung "La Vérité": "[...] La Vérité s'améliore visiblement. On voit que les articles pour la plupart sont écrits avec attention et soigneusement. Je vous ai déjà écrit quelques impressions dans ma lettre précédente. Pour préciser mes idées sur son contenu, je vous dirai quelques mots cette fois sur la bibliographie. Les articles d'A.A. sont très bons et très utiles, mais par le choix des livres et par la manière de les critiquer plus appropriés à une revue marxiste qu'à un hebdomadaire politique.

On préférerait voir dans les colonnes bibliographiques de la Vérité des articles sur les Cahiers du bolchevisme, sur la Revue marxiste, sur l'Humanité même, et sur d'autres journaux du parti; naturellement, aussi sur toutes les éditions du Komintern, du Profintern, de la C.G.T.U, etc. Je crois que par l'intermédiaire de la presse, [des éditions mêmes] et d'autres éditions du parti on pourrait mettre en lumière les traits essentiels de l'activité toute entière du parti. Les Cahiers pompeux du bolchevisme avec leur papier de luxe, leurs vignettes originales, etc., démontrent la richesse matérielle et la pauvreté idéologique d'une manière éclatante et même écoeurante. Je crois aussi que l'on devra donner deux ou trois articles sur l'Humanité en les comparant avec les souscriptions précédentes par villes, régions, etc. C'est un travail minutieux, encombrant, mais il peut donner des résultats d'une importance tout à fait singulière sur les changements de l'influence du parti, sur la composition des sympathisants, etc. Sans des études pareilles (aussi par et sur les syndicats) notre critique restera abstraite et parfois même vide. Je parlais dans une de mes lettres à Naville de la nécessité de diviser sérieusement le travail entre la Vérité et la Lutte en en formant un organisme unique. Le camarade Naville me répond que pour cela il faut une organisation unique, ce qui est entièrement juste. Malheureusement je ne vois pas par le journal lui-même ni par les lettres comment on s'y prend pour aboutir à cette organisation unique composée avant tout d'ouvriers actifs. Maintenant quelques mots au " maître ". Je vous ai envoyé une lettre ennuyeuse sur mes relations avec Rieder. J'ai omis d'y mentionner que Paz lui a accordé le droit de traduction pour les pays européens, à l'exception de l'Allemagne et de l'Angleterre. Rieder retient, dans ce cas, 40% des sommes payées à l'auteur. C'est une piraterie. Il est juste vrai que les éditeurs français pratiquent cette piraterie normalement envers les jeunes écrivains en abusant de leurs besoins d'être introduits par les voies de la " franc-maçonnerie " internationale des éditeurs. Mais sans parler de ce que j'ai aucun besoin de la protection de Rieder devant ses semblables en Hollande et en Tchécoslovaquie, j'ai reçu un tas de propositions incomparablement plus favorables. J'ai transmis il y a quelques jours à Rieder une proposition analogue d'une société anglo-allemande, qui n'émet pas la prétention de retenir plus de 15% (au lieu des 40% de Rieder). Dans ce cas-ci je suis lié par le traité et Rieder a le droit formel de transporter ce paragraphe dans le nouveau traité. Mais vous pourrez tout de même essayer de faire une certaine pression sur cette matière problématique qui lui sert de conscience. Quant à mon livre sur l'Internationale j'apprends inopinément que toute l'affaire est entre les mains de Madeleine Paz. Je vous envoie ci-joint sa lettre et ma réponse pour vous mettre au courant. Je ne vous encombrerais pas de cette question qu'il ne s'agissait que d'une question personnelle [...] D'ailleurs je vous fais une proposition 'commerciale': les honoraires dus à un avocats dans un cas pareil, nous les déposerons à moitié dans la caisse de la Vérité et dans celle de la Lutte […]". - Der türkische Staat unter Atatürk gewährte Trotzki 1929 politisches Asyl. Er verbrachte die Jahre zwischen 1929 und 1933 auf der Insel Büyükada in der Türkei. In Konstantinopel begann er mit der Arbeit an seiner Autobiographie "Mein Leben. Versuch einer Autobiographie und der historischen Untersuchung Geschichte der Russischen Revolution". - Leichte Gebrauchsspuren..

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Trotzki, Leo

Politiker und Revolutionär (1879-1940). Ms. Brief mit eigenh. Unterschrift ("Leo Scdoff (Trotsky)"). O. O. 21.03.1935. 1 S. Gr.-4to.
4.500 € (73056/BN47321)

An seinen Anwalt Gérard Rosenthal mit der Bitte, die Veröffentlichung seiner Werke zu beaufsichtigen und seine Interessen im Allgemeinen zu verteidigen. Er freue sich auf ein Zusammentreffen, bei dem sie ihr Gespräch fortsetzen können: "Je vous demande de continuer a vous occuper activement de l'edition de mes ouvrages et d'adjoindre ce soin a la défense des interets généraux que j'ai confiés a votre charge. Je serai heureux de recevoir bientot votre visite pour poursuivre no entreteins sur ces questions [...]".

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Trotzki, Leo

Ms. Brief mit eh. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An den Genossen Nestor Lakoba, den später (1936) ermordeten Vorsitzenden der abchasischen KP, in einer Terminangelegenheit: – Mit kleinen zeitgen. Notizen in blauem Farbstift; einige winzige Papierdurchbrüche.


Trotzki, Leo

Brief m. e. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Leo Trotzki (1879-1940), sowj. Revolutionär; Begründer der Roten Armee. Brief m. e. U., „Ihr L. Trotzki“, o. O. [Royan], 11. Dezember 1933, eine Seite gr.-4°. Faltspuren. Leicht fleckig. Inhaltsreicher Brief an den Genossen Ludwig Lore: „[…] Ich schreibe Ihnen heute in einer sehr wichtigen Sache. Sie kennen den Namen Maria Reese wohl aus der Presse. Gewesene linke Sozialdemokratin, spaeter Kommunistin, hat sie sich im Laufe des letzten Jahres zu uns entwickelt, alle Bruecken zur Komintern abgebrochen, und ist daher von allen von der Komintern direkt oder indirekt kontrollierten Organisationen mit wildestem Hass gehetzt und verfolgt. Fuer Reese wie fuer manchen anderen stellt sich die persoenliche Frage: was nun? Reese ist eine sehr gute Massenrednerin, eine lebendige Journalistin und hat bedeutende politische Erfahrung. Wohin koennte sie sich gegeben? Etwa in die Vereinigten Staaten? Wir wissen hier sehr gut, dass die Vereinigten Staaten laengst und gruendlichst aufgehoert haben, das Gelobte Land zu sein. Vielleicht waere es aber doch moeglich, dass sie sich in Milwaukee oder anderswo etabliert? Sie spricht englisch. Die Frage des Visums ist eine Schwierigkeit fuer sich. Genossin Reese koennte sich in die Vereinigten Staaten einheiraten. Zu diesem Zweck aber muesste man jemanden finden, der nach Europa kaeme und fuer die Genossin Reese das Visum verschafft. Was meinen Sie darüber? Welchen Rat koennten Sie geben? Die Lage der deutschen Emigranten ist ueberhaupt sehr schwer, da die Emigration mit der Krise zusammenfaellt. Die Lage der Emigranten, die zur Linken Opposition gehoeren, ist aber wirklich tragisch, denn die buergerlichen Hilfsinstitutionen interessieren sich meistens nur fuer juedisches Journalisten, pazifistische Schriftsteller usw. Die stalinistischen Hilfsorgane helfen nicht nur unseren Genossen nicht, sondern schneiden ihnen mit den ihnen eigenen niedertraechtigen, raffinierten Mitteln jeden Zutritt zu den Hilfsquellen ab […] Ich bedaure noch immer, dass die boesen Umstaende unsere Zusammenkunft in Paris unmoeglich gemacht haben […]“ – 1929 musste Trotzki die Sowjetunion verlassen. Ein ungeklärter Brand seine Hauses auf Prinkipo veranlasste ihn, im Sommer 1933 vorerst nach Frankreich zu ziehen, das ihm als einziges Land Asyl gewährte. Maria Reese war Mitglied des Reichstags, brach 1929 mit der SPD und wurde Abgeordnete der KPD. Die bekannte Rednerin war eine enge Freundin von Clara Zetkin. Als ranghöchste KPD-Funktionärin wechselte sie 1933 zur Linken Opposition und war vorübergehend in die internationale Leitung der trotzkistischen Organisation kooptiert, aus der sie zurücktrat. Beiliegt: engl. Übersetzung.


Trotzki, Leo

Brief m. e. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Leo Trotzki (1879-1940), eig. Bronstein, Revolutionär; Begründer der Roten Armee. Brief m. e. U., „Ihr L. Trotzki“, Büyükada, 4. Oktober 1932, 1 Seite quer-4°. Faltspuren; fleckig; gebräunt; leichte Randläsuren. Aus dem türkischen Exil an den Genossen Swabeck: „[…] Sie steht es mit dem Vorabdruck der ‚Oktoberrevolution’ durch das jüdische Blatt? Ich sehe aus dem ‚Militant’, dass die League wiederum Geldschwierigkeiten hat. Aber die amerikanische Organisation scheint doch sehr reich zu sein im Vergleich mit unseren europäischen Sektionen. Hat sich jemand an das Blatt mit dem Vo[r]schlag gewandt? Was war die Antwort dieses Blattes? Wann hat die Verhandlung stattgefunden? Wenn ich jetzt keine genaue Antwort bekomme, wo werde ich zur Regelung der Frage andere Wege suchen müssen. Ich habe aus Stockholm vom Genossen Carlsen, der sich auf Sie beruft, einen Brief bekommen. Gen. Carlsen will in Schweden die Arbeit für die Linke Opposition organisieren […]“ – Mit 2 e. Korrekturen u. 1 Unterstreichung Trotzkis. – 1929 musste Trotzki die Sowjetunion verlassen. Auf der türkischen Insel Büyükada blieb er bis 1933.