Julius Troschel

Troschel, Julius

Bildhauer (1806-1863). Eigenh. Brief mit U. Rom. 2 2/3 SS. auf Doppelblatt. 4to. Dicht beschrieben.
250 € (9756)

An einen Freund „Mein lieber, guter alter Freund“ in Berlin: „[…] Ich kann es Dir nicht beschreiben, […] mit welcher Gier ich die Stelle aufsuchte welche mir Deinen Stand in der Berliner Welt, wie den Deiner Gesundheit schildert. Beide Resoultate konnten meinen Wünschen für Dich nicht befriedigender sein. Du bist glücklich! […] Ich darf Dir meine Lage keinesfalls als eine glückliche schildern, denn abgesehen von der Gesundheit meiner und der Meinigen, wofür ich dem lieben Gott nicht genug danken kann, bin ich sehr schlecht dran.

Ich bin aller Noth und Sorgen preisgegeben. Ich habe keine Bestellungen und keine Aussichten solche zu erhalten. In Folge dessen kein Geld und viel Schulden, ohne zu wissen wie ich jemals letztere bezahlen kann. Kaum kann ich mein und er Meinigen Leben fristen. Der Wirth von meinem Studium hat mich vor Gericht rufen lassen weil ich ihn seit 10 Monaten die Miethe verschulde. Mein Studium ist aber ehute so voll von Gipsmodellen und einigen Marmorstatuen (in welchen letzteren mein einziger Besitzthum vergraben ist; denn sie sind heute nicht verkäuflich) daß ich das Local nicht verlassen keine ohne das sämtliche Inventarium auf die Straße zu werfen […]“ – Seine künstlerische Ausbildung erhielt Troschel seit 1824 in der Werkstatt Rauch in Berlin, nahm im selben Jahr erstmals an einer Ausstellung der Berliner Akademie teil und erhielt 1833 für sein Basrelief Telemach und Odysseus den großen Preis. Mit dem damit verbundenen Reisestipendium ging er 1834 nach Rom, wo er seitdem lebte. Er war Mitgründer des Deutschen Künstler-Vereins, dem er 1845-50 und 1859-63 angehörte. Er schuf u.a. ein Büste Papst Pius’ IX., die von König Friedrich Wilhelm IV. erworben wurde, und schmückte den Palast des Herzogs Torlonia mit vierzehn Basreliefs mit Szenen aus der Geschichte des Kaisers Trajan..

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Troschel, Julius

Bildhauer (1806-1863). Eigenh. Brief mit U. Berlin. 3 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Dicht beschrieben. Mit kleinerem Loch auf dem Respektblatt (dadurch leichter Textverlust).
250 € (9757)

An Carl Kuhtz in Liebenstein, Thüringen „Mein lieber, guter Freund“: „[…] Da sich nun, theils des späteren zurückkehrens des Königs wegen, welchen zu sprechen ein Hauptzweck meine Reise ist, theils wegen der inzwischen ausgebrochenen Cholera in Rom mein Aufenthalt wahrscheinlich um wenigstens 14 Tage verlängern wird, lebe ich Deinen freundlichen Mittheilungen nach in der […] Hoffnung Dich noch umarmen und Deine liebe Familie kennen zu lernen […] Die Reise nach Berlin die mir von allen zur heiligsten Pflicht gemacht worden ist, hab mir die größten Opfer gekostet, bis jetzt fühle ich mich leider in allen meinen Hoffnungen getäuscht.

Nur nutzlose Ehrenbezeugungen und gemessene Liebenswürdigkeiten habe ich entgegen nehmen können […]“ – Ferner über den schlechten Gesundheitszustand seines Sohnes. – Seine künstlerische Ausbildung erhielt Troschel seit 1824 in der Werkstatt Rauch in Berlin, nahm im selben Jahr erstmals an einer Ausstellung der Berliner Akademie teil und erhielt 1833 für sein Basrelief Telemach und Odysseus den großen Preis. Mit dem damit verbundenen Reisestipendium ging er 1834 nach Rom, wo er seitdem lebte. Er war Mitgründer des Deutschen Künstler-Vereins, dem er 1845-50 und 1859-63 angehörte. Er schuf u.a. ein Büste Papst Pius’ IX., die von König Friedrich Wilhelm IV. erworben wurde, und schmückte den Palast des Herzogs Torlonia mit vierzehn Basreliefs mit Szenen aus der Geschichte des Kaisers Trajan..

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