- Der in Preßburg geborene Künstler studierte an der Wiener Kunstakademie unter Franz Bauer und Josef Gasser. In seinem Frühwerk von französischen Vorbildern beeinflußt, erlangte Tilgner erste Anerkennung durch die im barocken Stil gehaltene Büste der Schauspielerin Charlotte Wolter, die ihm auf der Wiener Weltausstellung 1873 eine Goldmedaille einbrachte. Die Bauplastiken für die Hofmuseen, das Burgtheater, die Neue Hofburg und die Hermesvilla sowie mehrere Brunnenanlagen (u. a. Tilgner-Brunnen im Volksgarten, 1875-77), Denkmäler (u. a. Werndl-Denkmal in Steyr, 1894) und Grabmonumente ließen ihn zum "Hauptvertreter des Neubarock innerhalb der Wiener Ringstraßenplastik" (DBE) werden. Als Portraitist schuf er nebenher zahlreiche kolorierte und lackierte Bildnisbüsten prominenter Zeitgenossen wie Kaiserin Elisabeth, Heinrich Laube und Franz Grillparzer. Das wohl bekannteste Werk des Künstlers, der 1888 Ehrenmitglied der Wiener Kunstakademie wurde, ist das ursprünglich für den Platz vor der Albertina geschaffene Denkmal Wolfgang Amadeus Mozarts (1896)..