Eigenh. Schriftstück und eh. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Bei dem vorliegenden Schriftstück handelt es sich um eine 29 Punkte umfassende Liste mit Antworten auf Fragen zu seiner Person, die ihm auf einem (im Original beiliegenden) Fragebogen von dem schwedischen Schriftsteller und Kunstkritiker Georg Brochner vorgelegt worden waren. Auf die Frage nach seinem hauptsächlichen Charakterzug etwa antwortet Strindberg mit „diese seltsame Mischung von tiefster Melancholie und abscheulichem Leichtsinn“ (Übersetzung); der Wesenszug, den er bei Männern bewundere, sei „das Fehlen von Niedertracht“ und bei Frauen die „Mütterlichkeit“; seine Lieblingsbeschäftigung sei „das Schreiben von Dramen“, und er hoffe, „ein allzeit aufgeführter Dramatiker zu sein“. Die Bücher, die ihm am meisten bedeuteten, seien die „Bibel; Chateaubriand: Genie de Christianisme; Swedenborg: Arcana coelestica; V. Hugo: Les Miserables; Dickens: Little Dorrit; Andersens Märchen; Bernardin de St. Pierre: Harmonies“; seine Lieblingsbilder seien von „Th. Rousseau: Paysages Intimes; Böcklin: Toteninsel“; seine Lieblingsmusikwerke „Beethovens Sonaten“. Er bewundere „Charles Dickens“, „Turner“, „Heinrich IV. von Frankreich und Bernhard von Clairvaux“ sowie „Elisabeth von Thüringen und Margarete von der Provence“. Seine Leibspeisen seien „Bier und Fischgerichte“, seine Lieblingjahreszeit der „Hochsommer nach warmem Regen“, und er lebe nach dem Wahlspruch „Speravit Infestis“ von Horaz. – In dem Brief an Georg Brochner berichtet Strindberg von seinem Drama „Nach Damaskus“, dessen erster und zweiter Teil ein Jahr zuvor erschienen waren: „[...] Anbei die gewünschten Verbesserungen; leider mit einigen Hinzufügungen. Das Stück, dessen Aufführung ich mir am meisten wünsche ist Damaskus, weil es neu ist[...]“. – Das Schriftstück leicht gebräunt mit winzigen Randläsuren, der Brief am Oberrand montiert.