Adam Stegerwald

Stegerwald, Adam

deutscher Politiker (Zentrum, später CSU). Er war Mitbegründer der christlichen Gewerkschaften in Deutschland und der CSU in Bayern (1874-1945). Albumblatt mit eigenh. Unterschrift. Berlin. 8vo. 1 p.
280 € (76946)

Namenszug unterhalb seines Portraits. - Von März 1919 bis November 1921 war er preußischer Minister für Volkswohlfahrt. Von April bis November 1921 bekleidete er zugleich das Amt des preußischen Ministerpräsidenten, von April 1929 bis März 1930 das des Reichsverkehrsministers, von März 1930 bis Mai 1932 das des Reichsarbeitsministers. Von Januar 1919 bis Juni 1920 vertrat er den Wahlkreis 20 der Regierungsbezirke Köln und Aachen im Reichstag, von Juni 1920 bis Mai 1924 den Wahlkreis 19 Westfalen-Nord und von Mai 1924 bis November 1933 den Wahlkreis 17 Westfalen-Nord.

Vorsitzender der Reichstagsfraktion des Zentrums war er von Januar bis April 1929. Als Reichsarbeitsminister im Kabinett seines früheren persönlichen Referenten Heinrich Brüning versuchte er, unter den extremen Bedingungen der Weltwirtschaftskrise wenigstens die Grundlagen des Weimarer Sozialstaates zu retten, scheiterte darin aber an Widerständen der Schwerindustrie. Bereits zu dieser Zeit warnte er, dass die soziale Verschärfung notwendigerweise die politische Radikalisierung von rechts und von links nur verstärken könne. Am 21. Februar 1933 wurde er auf einer Wahlveranstaltung in Krefeld von Nationalsozialisten tätlich angegriffen. Im März 1933 führte er zusammen mit Ludwig Kaas und Albert Hackelsberger Verhandlungen mit Adolf Hitler, als deren Ergebnis die Zentrumspartei dem Ermächtigungsgesetz zustimmte. Im Juli 1933 erfolgte gemeinsam mit Heinrich Imbusch der Ausschluss aus der Deutschen Arbeitsfront. Von 1933 bis 1934 wurde er zusammen mit Wilhelm Marx und Heinrich Brauns im Prozess gegen den Kölner Volksverein-Verlag in seiner Funktion als Vorstandsmitglied des Volksvereins für das katholische Deutschland angeklagt, der Prozess wurde aber 1934 eingestellt. Am 30. Juli 1934 tauchte er vorübergehend unter. Von 1934 bis 1935 übte er die Funktion eines Hausvogts von zwei Frauenklöstern in und bei Berlin aus. 1935 erwarb er eine Beteiligung an einer Torfverwertungsgesellschaft. 1937 kaufte er ein Mietshaus zur Alterssicherung aus nachgezahlten Übergangsgeldern seiner Ministerzeit. In Briefen mit Eugen Bolz, Thomas Esser und Jean Albert Schwarz setzte er sich mit dem Nationalsozialismus auseinander. Er plädierte für ein Abrücken der katholischen deutschen Bischöfe von ihrem strikt ablehnenden Kurs gegenüber dem Regime, da er andernfalls mit einer weiteren Radikalisierung der NS-Politik und einer zwangsweisen Zerschlagung der Kirchen rechnete. Bis Ende 1938 erhielt er Mittel aus dem Bezug des Übergangsgelds aus seiner Ministertätigkeit. Im Juni 1939 wurde er in der SD-Übersicht Erfassung führender Männer der Systemzeit (Konfessionelle Parteien) aufgeführt. Im März 1944 siedelte er nach der Ausbombung nach Greußenheim über. Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er zeitweise im Rahmen der Aktion Gewitter verhaftet. Vom 24. August bis 19. Oktober 1944 war er von der Gestapo im Würzburger Gefängnis inhaftiert. Während der Zeit des Nationalsozialismus war er ohne Einfluss..

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Stegerwald, Adam

Politiker (1874-1945). Ms. Sentenz mit ms. ausgefülltem Formularteil. Berlin-Dahlem. 1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre, gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'" und gedr. Formular für biograph. Daten, aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm).
450 € (85081/BN55626)

"Das deutsche Volk hat, wie jedes andere Volk, seine guten Eigenschaften und seine schlechten Eigenschaften. Zu seinen guten Eigenschaften gehören seine physische Kraft, seine Intelligenz, sein Unternehmungsdrang, sein Hang zum geistigen Erfassen der ganzen inneren und äußeren Welt, seine Schicksalstapferkeit, sein Fleiß, seine Gründlichkeit, seine Zähigkeit, sein Gemütsreichtum [...]". Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928).

- Adam Stegerwald stand vom Beginn der Weimarer Republik bis zu seiner Ernennung zum Reichsminister an der Spitze des Deutschen Gewerkschaftsbundes. - Mit feinen Einschnitten im Formularteil..

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