– Der undatierte Brief mit einer eineinviertel Seiten langen Nachschrift seiner Frau und mit warmen Worten des Dankes: „Nehmen Sie, theuerster Herr Graf, mit Ihrer, aus Erfahrung mir so bekannten, Güte auch nun noch auf diesem beygelegten Blatte von einer alten schwachen Hand die Versicherung an, daß das Andenken Ihres Werthes mir auf immer in der wärmsten und hochschätzungsvollesten Empfindung lebhaft gegenwärtig bleibt [...]“. – Johann Joachim Spalding wirkte in Berlin als einflußreicher Prediger an St. Nicolai und St. Marien und legte nach dem Wöllnerschen Religionsedikt 1788 sein Amt nieder. „Beeinflußt von der Philosophie Christian Wolffs, der englischen Antideisten, von Joseph Butler und Anthony Ashley Cooper Shaftesbury, entstanden bei Spalding Zweifel an der Orthodoxie, die ihn zu aufklärerischen und moralischen Standpunkten führten. Er war ein Hauptvertreter der Neologie. Bekannt wurde er durch seinen Kampf gegen Julien Offray de La Mettrie und dessen Materialismus. Er veröffentlichte u. a. ‚Gedanken über die Bestimmung des Menschen’ (1748), ‚Gedanken über den Werth der Gefühle in dem Christenthume’ (1761) und ‚Die Religion, eine Angelegenheit des Menschen’ (1797)“ (DBE). – Papierbedingt etwas gebräunt, die Tinte teils etwas durchschlagend; der undat. Brief mit einer kleinen Rostspur..