Georg Schweinfurth

Afrikaforscher, 1836-1925

Schweinfurth reiste im Auftrag der Humboldt-Stiftung 1869 von Khartum aus nilaufwärts nach Faschoda und nach dem Gebiet der Dschur. Mit Sklavenjägern immer weiter vordringend, durchzog er die Länder der Bongo, Schilluk, Nuer und der Dinka, unternahm eine Reise zu den seiner Ansicht nach kannibalischen Niam-Niam, besuchte das Land der Mittu und Madi und entdeckte 1870 im Lande der bis dahin noch unbekannten (ebenfalls anthropophagen) Monbuttu den Uellefluss (Uelle-Makua (Ubangi)); ebenso gewann er sichere Kunde von dem Zwergvolk der Akka, aus deren Kreis er einen Mann mit Namen Adimukuh, der sich selbst als Akka bezeichnete, zur späteren Erziehung mitnahm.

Quelle: Wikipedia

Schweinfurth, Georg

Afrikaforscher (1836–1925). Eigenh. Brief mit U. („G. Schweinfurth“). Medinet-el-Fayum (Oberägypten). 8 SS. auf Doppelblatt. Mit 7 sehr sauber ausgeführten Federzeichnungen. 8vo.
6.000 € (23422)

Sehr umfangreicher Brief an den befreundeten Ägyptologen Heinrich Brugsch-Pascha (1827–1894) in Kairo, dem Schweinfurth viel Förderung vor allem durch die ägyptische Regierung verdankte. Er habe glücklich die erste Hälfte ihrer „Rundtour“ (Schweinfurth reiste in Begleitung von Paul Güßfeldt) bewältigt: „[...] Die Prüfung der Rousseau’schen Carte hat mir grosses Interesse eingeflösst und ich habe die Ueberzeugung gewonnen, dass diese von allen vorhandenen so durchaus abweichende Arbeit alles Zutrauen verdient, um möglichst bald der Welt vorgeführt werden zu können.

Ich werde Sie in Cairo um die alten Namen bitten, die sich gewiss zum grossen Theil noch in den heutigen angedeutet finden, wie ihr unarabischer Charakter verräth [...] Mit diesen Angaben der arab. Geographie ist doch wahrlich nichts anzufangen. Ich habe mir alles mögliche excerpirt. Aber ist es möglich sich aus diesen confusen Angaben einen Vers zu machen? [...] Die arab. Sprache ist so recht für solche confuse Köpfe gemacht. Das Canalsystem des Fajums ist übrigens schwer genug zu beschreiben und bis auf den heutigen Tag nicht genügend gelungen, weder auf den Carten noch in den Memoiren [...] [es folgen einige Beispiele für fehlerhafte Beschreibungen] Und nun habe ich Ihnen noch zu erzählen von den Wundern von Biháma. Die Leute nennen die Blockgemäuer daselbst ‚es-sénnem’, nicht ‚Kursi Pharaon’. Was mag Lepsius darüber gesagt haben, der da war? Welche Deutung giebt man diesem Bauwerk? [...]“. – Erörtert anschließend ausführlich die Bauten und ihre Lage und illustriert die Beschreibung mit sieben Federzeichnungen: „[...] Die Provenienz des Gesteins ist ein anderes Enigma [...] Die in Biháma arbeitenden cairiner Steinbrecher behaupteten, dieses Gestein gebe es nur bei Cairo. Man findet unter den Steintrümmern von Biháma auch Stücke von dem aeusserst harten Serpentin oder Hornblendegranit, der wie kein zweites Mineral dem Hammerschlage widersteht. Können Sie nicht veranlassen, dass der fortgesetzten Zertrümmerung des ‚Sennem’ Einhalt geschehe. Der Scheich Abu Akás von Biháma benutzt sie als seinen Steinbruch und hat eigens Ochsenkarren und Steinbrecher herbeikommen lassen. Der Esel lässt mit Brechstangen gerade an der interessantesten Parthie wegnehmen [...] Der Esel begnügt sich nicht mit den vielen frei umherliegenden Steintrümmern. Ich gehe nun an den See, um die Insel zu besuchen [...]“. – Tadellos erhalten..

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Schweinfurth, Georg

Afrikaforscher (1836–1925). Eigenh. Brief mit U. („G. Schweinfurth“). [Wohl Berlin. 1 S. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.
1.500 € (23424)

An den Ägyptologen Heinrich Brugsch-Pascha (1827–1894): „Wir haben uns etliche 30 Männer zusammengethan um dem soeben mit heiler Haut aus dem Innern Afrikas zurückgekehrten Reisenden G. Rohlfs zu Ehren Donnerstag Abends 8 Uhr im Hotel Magdeburg ein Souper (à 1 Tlr pro Couvert) zu veranstalten und bitten um Ihre gütige Betheiligung [...]“. – Gerhard Rohlfs war im Januar 1865 nach neunjähriger Abwesenheit von seinem ersten Afrika-Aufenthalt nach Deutschland zurückgekehrt; wenig später sollte er erneut aufbrechen und als zweiter Europäer nach David Livingstone die Sahara durchqueren. – Stellenweise unbedeutend fleckig und mit kleinen Randläsuren.

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Schweinfurth, Georg

dt. Afrikaforscher u. -reisender (1836-1925). Eigenh. Postkarte mit U. (Berlin-) Schöneberg. 8vo. 1 p.
450 € (60646)

An den Verleger u. Forschungsreisenden Hans Meyer (1858-1929) in Leipzig: „Hochgeehrter Herr Geheimrat! Mit Zusendung Ihrer interessanten Beschreibung von Niederländisch-Ostindien haben Sie mir eine grosse Freude bereitet […] Drei mir verwandte Familien (Bornhaupt aus Riga) sind jetzt auf Sumatra u. Java […] angesiedelt […]“

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Schweinfurth, Georg

Afrikaforscher (1836-1925). Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D. 1 S. 12mo.
450 € (79600/BN51661)

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Sie können den beiliegenden Empfehlungsbrief bei Ihrem Antrage beilegen oder selbst überreichen [...]".

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Schweinfurth, Georg

Afrikaforscher (1836-1925). Eigenh. Brief mit U. Kairo. 4 SS. auf Doppelblatt. 8vo.
1.200 € (90214/BN59675)

An den Elfenbeinhändler Wilhelm Westendarp in Hamburg über Elfenbeinvorräte im Besitz Emin Paschas, des Gouverneurs der Provinz Äquatoria, sowie eine Expedition zur Rettung desselben: "Die neuesten Briefe von Emin Bey belehren uns, dass er seit 1883 keinerlei Verkehr mit Chartum resp. Aegypten gehabt hat. Er muss daher im Besitze grosser Elfenbeinvorräthe sein. Einbusse kann er nicht erfahren haben; denn er war siegreich gegen die Mahdisten einerseits und gegen die Negerrevolution andererseits.

Er soll, nach Junkers [d. i. der Afrikaforscher Wilhelm Junker] Brief aus Uganda, noch über 2000 Soldaten verfügen, auch die 2 Dampfer [...] befinden sich noch in seinem Besitze [...] Wäre es nicht an der Zeit eine Reliefexpedition von Sansibar zu senden; denn wenn er nicht umgehend neue Munition erhält so geht sein Besitz verloren. Ich habe der Ost. Afrik. Ges. den Vorschlag gemacht eine solche Expedition abzusenden [...] Zweck dieses Briefes soll nun sein Sie zu veranlassen, umgehend Schritte zu thun, dass die Relief Expedition zu Stande kommt. Wenn Sie bei Dr. C. Peters [d. i. Carl Peters, Mitbegründer der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft] die Initiative mit Vorschlägen ergreifen, so könnte das Ausschlag gebend sein. Sie als Kaufmann werden am besten beurtheilen können wieviel Elfenbein zur Zeit bei Emin sein kann und wieviel er in den nächsten Jahren, wenn er sich hält, zu beschaffen vermag. Auf Grundlage eines solchen Voranschlags dürften Sie eventuell in der Lage sein sich bei den geplanten Unternehmen der O. A. Gesellschaft mit einem ansehnlichen Bruchtheil an den Kosten zu betheiligen [...]". - Die Ränder leicht gebräunt..

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Schweinfurth, Georg

Eigenh. Brief mit U. Beiliegend eine Zeichnung.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An einen namentlich nicht genannten Adressaten mit einer Beschreibung der Ergebnisse auf dem Gebiet der Zoologie durch einer Expedition nach Afrika. Der Brief behandelt insbesondere seine Forschungen zu verschiedenen Arten von Schimpansen und verweist auf den italienischen Zoologen Enrico Hillyer Giglioli (1845-1909), der Schweinfurth mit der Benennung des östlichen Schimpansen, einer Unterart des gemeinen Schimpansen, der "pan troglodytes schweinfurthii", ehrt. Er erwähnt auch seine reiche Sammlung von Schimpansenschädeln, die nach Deutschland gebracht wurden: "[...] Der Schimpanse, welcher besonders in Gebieten Nandos häufig, am Uelle und in Monbuttu seltener ist wird von Hartmann nur als eine Form der Trogl[odytes] niger betrachtet, es ist der Isselsche! Prof. Giglioli in Florenz, der wie Hartmann die Schimpanse studirt macht daraus ein Tr. Schweinfurthii, weil ich die erste Abbildung und Kunde davon nach Europa schickte. Hartmann sagt wenn ich die Frage vor 10 Jahren zu beantworten gehabt, hätte ich sicher eine neue Art daraus gemacht. Nun aber das Material (ich brachte mit 12 Schädel!) reichlich, ist auch das Resultat ein anderes [...]" - Schweinfurth studierte Botanik und Paläontologie und unternahm mehrere Forschungsreisen nach Afrika. So bereiste er von 1863 bis 1866 als Begleiter von Elfenbeinhändlern Ägypten, den Südsudan und Gebiete des Kongo. 1869 brach er im Auftrag der Humboldt-Stiftung in Berlin erneut nach Afrika auf und zog von Khartum aus den Nil flussaufwärts. Dabei entdeckte er den bis dahin noch unbekannten Fluss Uelle im Gebiet der bis dahin ebenfalls noch unbekannten Mangbetu und bewies die Existenz des Zwergvolks der Akka. In den Jahren 1873 bis 1874 zog Schweinfurth durch die Libysche Wüste und den Libanon. In Kairo gründete er 1875 die Geographische Gesellschaft. Ab 1889 lebte Schweinfurth in Berlin, wo er seine botanischen Sammlung dauerhaft einrichtete und sie durch weitere Reisen bereicherte. Schweinfurth war einer der ersten, der regionale Unterschiede zwischen den ost- und westafrikanischen Schimpansen beschrieb. Darauf spielt auch der vorliegende Brief an. - Beiliegend die Zeichnung einer Rohrratte. Spuren alter Faltung.