Schmitt, Aloys
Musiker (1788–1866). Eigenh. Brief mit U. Frankfurt. 4 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo.
500 €
(18466)
An einen Herrn Wilhelm, d. i. der Dirigent Karl Wilhelm (1815–1873), ein einstiger Schüler von Schmitt: „Nur mit einigen eiligen Zeilen wollte ich Ihnen mittheilen: daß ich beabsichtige, nächstens eine Kunstreise nach Amsterdam und Holland zu machen, um dort nach möglichen Kräften zu wirken, und so oft öffentlich aufzutreten, wie möglich, um bei dieser Gelegenheit meine neuen Sachen aufzuführen. Uneracht der unruhigen Zeiten, war ich horrent fleißig. Mit dem Fiedelbogen richtet man in solcher Zeit, wo es sich um ganz anderes handelt, als um Musik nichts aus! [...] Da ich die Reise doch mache, und bei Ihnen doch vorbeikomme, u.
ich sehr nach Ihnen verlange, u. Sie gerne einmal in Ihrem Wirken sähe, so richte ich nun die Frage an Sie: ob Sie glauben, daß ich dort in Ihrem reichen schönen Crefeld ein Concert – ein größeres mit Orchester, oder auch ein kleineres – mit Quartettbegleitung etwa – geben könne? und zwar: mit Erfolg, denn – ein zerplatztes Concert ist, für mich, eine verlorene Schlacht, die man doch nicht gerne verliert [...]“. – Aloys Schmitt, ein Schüler von Johann Anton André und Georg Johann Vollweiler, war seit d. J. 1810 als Pianist tätig, unternahm Konzertreisen im In- und Ausland, unterrichtete u. a. 1825/26 am Hof in Berlin und war bis 1829 Hoforganist und Kammermusikus in Hannover. Danach lebte er als Musiklehrer, Dirigent und Komponist in Frankfurt a. M. Sein kompositorisches Werk umfaßt Klavierwerke, Kammermusik, Symphonien, Opern und Lieder. – Die Verso-Seite von Bl. 2 leicht fleckig..