Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling

Philosoph, 1775-1854

Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, ab 1812 Ritter von Schelling, war ein deutscher Philosoph, Anthropologe, Theoretiker der sogenannten Romantischen Medizin und einer der Hauptvertreter des Deutschen Idealismus. Schelling war der Hauptbegründer der spekulativen Naturphilosophie, die von etwa 1800 bis 1830 in Deutschland fast alle Gebiete der damaligen Naturwissenschaften prägte. Seine Philosophie des Unbewussten hatte Einfluss auf die Ausbildung der Psychoanalyse. Schellings Philosophie bildet sowohl das entscheidende Verbindungsglied zwischen der kantischen und der hegelschen Philosophie als auch zwischen der idealistischen und nachidealistischen Philosophie.

Quelle: Wikipedia

Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von

Philosoph (1775–1854). Albumblatt mit eigenh. Namenszug („Prof. Schelling“). O. O. u. D. 1 S. Qu.-32mo.
500 € (15792)

In gestochenem Zieroval. – Etwas angestaubt.

jetzt kaufen

verkauft

 
Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von

Eigenh. Brief mit U. („Schelling“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An den Historiker Friedrich Förster (1791–1868): „Ich säume nicht Ew. Hochwohlgeb. mit zwei Worten zu melden, daß ich gestern Abend hier, im rheinischen Hof, angekommen bin; ich hatte alle Ursache zu bedauern, daß die Umstände meiner Reise mich verhindert hatten, von Ew. Hochwohlgeb. freundlichem Erbieten, Zimmer im Gasthof für mich zu bestellen, Gebrauch zu machen: Vielleicht haben Sie indeß wegen einer alsbald zu beziehenden Wohnung mir bereits Vorschläge zu machen [...]“. – Schelling war eben von König Friedrich Wilhelm IV. zum Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften ernannt und an die Universität Berlin berufen worden, um hier vor allem den Einfluß der Hegelschen Lehre zurückzudrängen; seine Antrittsvorlesung hielt er am 15. November. – Das Respektblatt mit kleineren Montagespuren im Mittelfalz; etwas angestaubt und mit minimalen Randläsuren sowie stärkeren Faltspuren.


Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von

Eigenh. Brief mit U. („Schelling“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Sehr früher und unveröffentlichter Brief des 23-Jährigen an den namentlich nicht genannten Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig, der im Frühjahr 1797 Schellings „Ideen zu einer Philosophie der Natur“ publizierte: „Ich bin genöthigt, Ihnen die ersten Bogen des Msts [Manuskripts] zu überschicken, weil eine abermalige kleine Maladie mich hindert, sie Ihnen selbst zu überbringen. – Zugleich kann ich Ihnen die Versicherung geben, daß wenigstens für 10–12 Bogen Mst. vorräthig ist, und daß, wenn keine neue Unterbrechung mich hindert, der Druck wahrscheinlich ganz unausgesetzt fortgehen kann. – Wenn der Druck, wie ich voraus sehe sogleich anfängt, so bitte ich Sie, mir vom ersten Bogen gleich die erste Correktur zuzuschicken; bei den folgenden wird es, wenn Einmal der Sezer an’s Mst. gewöhnt ist, weniger nöthig seyn, daß ich selbst korrigire. Daß ich auf gut in die Augen fallenden Druck, gut Papier, und die 30 Freiexemplaren [!] auf Schreibpapier sicher rechnen darf, brauch’ ich nicht beizufügen [...]“. – Vgl. hierzu auch den Brief Schellings an den Verleger vom 16. Mai 1797 (Historisch-krit. Ausgabe III/1, S. 119), in dem er den Wunsch äußert, daß der Druck des in Rede stehenden Werkes gegen Ende der Woche beendet sein möge. – So früh von großer Seltenheit. – Die Datierung gemäß dem umseitigen Eingangsvermerk. – Papierbedingt etwas gebräunt und etwas angestaubt; mit einigen winzigen Randeinrissen und der Abklatschspur eines Siegels.


Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von

Eigenh. Brief mit U. („Schelling“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An den Philologen und Archäologen Friedrich von Schlichtegroll (1765–1822), den Verfasser des „Nekrologs der Teutschen“: „Dem Rath des Arztes und dem Andringen guter Freunde nachgebend habe ich mich entschlossen, morgen für einige Tage aufs Land zu gehen. Meine Abwesenheit wird zwar nicht über 2–3 Tage dauern, indeß wünsche ich sehr, daß Ew. Hochwohlgebohren u. Hr. Geh. Rath v. Moll [d. i. der Salzburger Naturforscher und Staatsmann Karl Maria Ehrenbert von Moll, 1760–1838], dem ich mich zu empfehlen bitte, dieselbe nicht als einen Grund ansehen mögen, mit der Revisions-Arbeit stillzustehen, da mein etwaiger Beytrag zu den noch übrigen §§ ohnedieß von geringem Belang seyn wird. Die Arbeit der Redaction der ersten Capitel habe ich gleich nach der letzten Zusammenkunft vorgenommen, u. hoffe sie Ihnen nach meiner Rückkehr vorzulegen [...]“. – Schelling sollte sich in die Berge nach Walchensee zurückziehen. – Etwas lichtrandig und knittrig und mit kleinen Randläsuren; gering fleckig.


Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von

Eigenh. Brief mit U. („Schelling“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An den Mediziner und Philosophen Karl Eschenmayer (1768–1852), einen Anhänger von Schellings Naturphilosophie: „Seit einigen Wochen befinde ich mich hier zu Land. Einer meiner sehnlichsten Wünsche ist, Sie, verehrter Freund, zu sehen. Wäre es Ihnen möglich, mich hier zu besuchen, so lange ich mich im Bade befinde, welches noch gegen 14 Tage seyn wird? – Sonst komme ich nach Kirchheim, obgleich erst im folgenden Monat: wozu mich auch das Verlangen einladet, den Herrn von Paber, diesen würdigen Mäcenas, kennen zu lernen. Lassen Sie mich wissen, ob es Ihnen möglich ist, mich hier zu besuchen, und ob man Sie Mitte oder Ende August in Kirchheim findet? [...]“. – Schelling hatte Anfang d. J. 1803 eine Berufung an die altbischöfliche Universität Würzburg erhalten, Jena im Frühjahr verlassen und am 26. Juni Caroline Schlegel geheiratet, deren Ehe mit August Wilhelm Schlegel wenige Wochen zuvor geschieden worden war; Ende des Monats hatten sich die frisch Vermählten für mehrere Wochen nach Cannstatt zu einer Thermalkur begeben. – Karl Eschenmayer war seit 1797 als praktischer Arzt in Kirchheim tätig, wurde später Leibarzt der Herzogin von Württemberg und lehrte von 1811 bis 1836 als Professor der Medizin und der Philosophie in Tübingen. – Etwas knittrig, sonst sehr wohlerhalten; ein kleiner Ausriß durch Siegelbruch am Adreßblatt fachmännisch restauriert.


Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von

E. Brief mit U. („Schelling“) und e. Beilage
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An den Juristen (und wohl auch Rechtsanwalt) Christoph Assall in Jena in Betreff einer Kaution, die Schelling vor seiner Abreise eilig zu hinterlegen habe, und zur Übersendung einer Zusammenstellung von verschiedenen Belegen, die für seine Darstellung des Falles von Bedeutung wären: „Da es eine offenbare Chicane des Richters ist, darauf zu bestehen, daß der Bürge persönlich erscheine, auch Sie mir ausdrücklich versichert haben, daß dieß nicht nothwendig sey; da es ferner eine gänzliche Unmöglichkeit ist, nachdem ich die Sache auf diese Versicherung hin so lange verschoben habe, daß der Bürge noch persönlich erscheine, da er Morgen nach Leipzg abzureisen im Begriff ist und nicht nur von Geschäften überhäuft, sondern auch übelbefindend ist, so daß er sich auf die vorhabende Reise zu schonen hat und nicht ausgehen kann: Da ich also auf diese Weise durch den Richter selbst in die Unmöglichkeit gesetzt werde, die Caution vor meiner Abreise zu bestellen, so bitte ich Sie nochmals und ungesäumt dieß bey dem Gericht vorzustellen und auf eine andere Resolution zu dringen, indem ich widrigenfalls bey Herzogl. Regierung in Weimar Hülfe gegen diese Bedrückung suchen werde [...]“. – Die zweiseitige Aufstellung verzeichnet neben Abrechnungen, Quittungen und Rechnungen u. a. „ein Billet d. d. 5. Aug. 1799, woraus ersichtlich, daß G[abler?] schon damals nicht Wort gehalten, daß er erkennt, ich müsse darunter leiden, u. mir anbietet, auf seine Kosten Geld aufzunehmen. Kann mit Vortheil gebraucht werden [...]“. – Bei der Affäre mag es sich um Streitigkeiten mit dem Verleger Christian Ernst Gabler gehandelt haben – in dessen Verlag 1799 Schellings „Erster Entwurf eines Systems der Naturphilosophie“ und 1800/1801 die von Schelling herausgegebene „Zeitschrift für spekulative Physik“ in zwei Bänden erschienen waren –, zumal Schelling am Ende seiner Aufstellung anführt: „Zuletzt die Aufhängebogen des Gablerschen Abdrucks von Bruno, für den etwaigen Beweis der in dem Ungerschen Abdruck gemachten Veränderungen“. – Auf Bütten mit Fleur-de-lis-Wasserzeichen; etwas gebräunt und stellenweise gering fleckig; das Adreßblatt mit Siegelresten.