Karl Scharnagl

Scharnagl, Karl

deutscher Politiker. Er war von 1925 bis 1933 sowie von 1945 bis 1948 Oberbürgermeister von München, und 1945 Mitbegründer der CSU (1881-1963). Eigenh. Brief m. U. München. 4to. 1 p. Gedr. Briefkopf „ehem. Oberbürgermeister“.
150 € (75121)

An den deutschen Porträt- und Blumenmaler Anton Müller Wischin (1865-1949), dem er zu seinem 70. Geburtstag gratuliert. - Bereits 1911, gerade 30 Jahre alt, wurde er Abgeordneter der Zentrumspartei in der Zweiten Kammer des Bayerischen Landtags. Nach deren Abspaltung von der Zentrumspartei war er ab 1918 Mitglied der Bayerischen Volkspartei, die er für zwei weitere Wahlperioden – von 1920 bis 1924 und von 1928 bis 1932 – als Landtagsabgeordneter vertrat. 1917 war er zudem im engeren Ausschuss des bayerischen Landesvereins der Deutschen Vaterlandspartei. 1919 wurde Scharnagl in den Münchner Stadtrat gewählt, 1925 Erster Bürgermeister und 1926 Oberbürgermeister der Stadt.

Als solcher bemühte er sich besonders um den Ausbau des Verkehrsnetzes sowie um den Wohnungsbau. Nach der NS-Machtübernahme 1933 legte er nach mehreren Auseinandersetzungen sein Amt nieder und kehrte zu seinem gelernten Beruf als Bäcker zurück. Obwohl er mit dem gescheiterten Attentat vom 20. Juli 1944 nichts zu tun hatte, wurde Scharnagl daraufhin verhaftet und im KZ Dachau interniert. Nach der Befreiung des Lagers wurde Scharnagl von der US-Armee im Mai 1945 wieder als Oberbürgermeister von München eingesetzt. Zusammen mit Karl Meitinger spielte er eine wichtige Rolle im historisierenden Wiederaufbau der Innenstadt („Scharnagl-Plan“) und war Initiator des Kulturbaufonds München. Um an seine Pläne einer verkehrsentlastenden Ringstraße zu erinnern, wurde ein Abschnitt des Altstadtrings nach ihm benannt. Im Sommer 1945 war Scharnagl einer der führenden Köpfe bei der Vorbereitung zur Gründung der CSU. Auf seine Einladung hin fand am 14. August ein Treffen von zwölf Personen statt, die die Möglichkeit der Gründung einer konservativ-bürgerlichen Partei als Gegengewicht zum „sozialistischen Lager“ diskutierten. Ein Ausschuss zur Vorbereitung der Parteigründung wurde eingesetzt und auf einer weiteren Sitzung am 12. September, die als die eigentliche Gründungssitzung der CSU gilt, der Name Bayerische Christliche-Soziale Union beschlossen. Die landesweite, offizielle Gründung als Christliche-Soziale Union erfolgte am 13. Oktober in Würzburg. Am 6. Juni 1946 wurde Karl Scharnagl bei der Wahl zum Oberbürgermeister in seinem Amt bestätigt, zwei Jahre später unterlag er aber Thomas Wimmer (SPD). Er amtierte noch ein Jahr als 2. Bürgermeister, und trat dann 1949 in den Ruhestand. Am 22. Mai 1945 erhielt Scharnagl von der US-Militärregierung die Ermächtigung, die Organisation des Roten Kreuzes für Bayern neu aufzubauen. Er berief Adalbert Prinz von Bayern zu dessen Präsidenten. Am 1. Juni 1946 wurde er selbst zum ehrenamtlichen Präsidenten des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und am 12. April 1947 zu dessen Präsidenten gewählt.[1] 1948 war Scharnagl Mitbegründer der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.[2] Von 1947 bis 1949 war er Mitglied des Bayerischen Senats. Er war Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.S.St.V. Alemannia München im KV..

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Scharnagl, Karl

Oberbürgermeister von München und Mitbegründer der CSU (1881–1963). Brief mit eigenh. U. München. ¾ S. 4to.
80 € (8699)

An Hrn. Dr. Friedel, Geschäftsleiter der Studentenschaft der Universität München. „Wie die Pfitzner-Gesellschaft nunmehr bekannt gibt, werde ich am Samstag den 7. November einen Vortrag halten über die Aufgaben der Städte im Musikleben. Ich werde bei dieser Gelegenheit einen Appell an alle unsere Volkskreise richten, das Musikleben zu unterstützen. In ganz besonderem Masse gedenke ich mich aber an die Studentenschaft unserer Hochschule zu wenden. Ich wäre Ihnen nun sehr dankbar, wenn die Möglichkeit gegeben wäre, die Studentenschaft für den Vortrag zu interessieren [...]“.

– Scharnagl war von 1925 bis 1933 Oberbürgermeister von München, legte 1933 aus Protest gegenüber der Machtübernahme der Nationalsozialisten sein Amt nieder und war wieder in seinem erlernten Beruf als Bäcker tätig. 1944 als mutmaßlicher Mitwisser des Attentats vom 20. Juli vorübergehend in Dachau interniert, wurde er nach der Befreiung des Lagers und der Kapitulation der deutschen Wehrmacht von den US-Streitkräften im Mai 1945 wieder als Oberbürgermeister von München eingesetzt; im Sommer 1945 war er einer der führenden Köpfe bei der Vorbereitung zur Gründung der CSU. – Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf..

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Scharnagl, Karl

Oberbürgermeister von München (1881-1963). Eigenhändige Sentenz mit U. O. O. u. D. 1 S. Folio (223:282 mm). Albumblatt mit gedruckter Bordüre, gedr. Fußzeile "Beitrag zum Selbstschriftenalbum 'Deutschlands Zukunft'" und gedr. Formular für biograph. Daten, aufgezogen auf einen Bogen Pergamentpapier (ca. 330:344 mm).
350 € (85029/BN55571)

"Deutschlands Vergangenheit ruht auf den drei Pfeilern: Gottesglaube, Gottesfurcht und Gottvertrauen. Deutschlands Zukunft kann nur auf einer Grundfläche aufgebaut werden, die auf den gleichen Pfeilern ruht. Unsere Lebenssicherung muss wieder gerichtet sein auf das übernatürliche Ziel des Menschen, unser Tun und Lassen muss bestimmt sein aus dem Bewußtsein unserer Verantwortung vor Gottes Urteil. Nur diese Einstellung gibt dem Einzelnen wie dem ganzen Volke jene sittliche Kraft und Größe, die uns alle Schwierigkeiten der Zeit überwinden läßt [...]".

- Geschrieben als Beitrag für die von Friedrich Koslowsky im Berliner Eigenbrödler-Verlag herausgegebene Faksimile-Anthologie "Deutschlands Köpfe der Gegenwart über Deutschlands Zukunft" (1928). Die Sentenz bei der Veröffentlichung in Druckschrift wiedergegeben..

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