Rudolf II.

Rudolf II.

röm.-dt. Kaiser (1552-1612). Schriftstück mit eigenh. U. Olmütz. 28.06.1577. 1½ SS. auf Doppelblatt. Folio. Mit Adresse verso und papiergedecktem Siegel (gebrochen).
4.500 € (936463/BN936463)

An den "Probst, Dechant und Capitel des Thumstiffts zu Münster in Westphalen" zum Ausbruch von Kämpfen zwischen dem Königreich Polen und der Stadt Danzig, die den Handel stören und Unruhe verursachen würden und deswegen zu allseitigem Vorteile beigelegt werden sollen: "Euch ist unverporgen, weß beschwerliche Mißverstendt sich zeithero, zwischen der Cron Poln, und der Statt Danzigkh erhalten, also auch daß die sachen zwischen baiden Thaillen zu vheindtlichen angriffen und offnem Krieg gerathen, und von Tag zu Tag erger und geferlicher werden.

Dieweil dann dem heiligen Reich, von wegen stoerrung gemainer Commertien, und sonsten andern mehr Unraths, so auß der gleichen Unruhe und genachpaurten Kriegswesen leichtlich ervolgen khonte", so sei "nit wenig daran gelegen, daß dasselbige ehist gestillet, und auff etwo zimbliche mitel beygelegt werde [...]". Beim Deputationstag solle in diese Richtung hingearbeitet werden, "ob vielleicht vermittelst Göttlicher verleihung mechten wege gefunden werden [...]". - Mit kleinem Ausriss durch Brieföffnung am Gegenblatt und kleinen parallelen Einschnitten durch Briefverschluss..

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Rudolf II.

röm.-dt. Kaiser (1552-1612). Brief mit eigenh. Unterschrift. Prag. Folio. 1 1/4 p. Mit papiergedecktem Siegel und Adresse.
4.500 € (94925)

An die fränkische Ritterschaft, der er befiehlt, einen „gemainen Ritterstag“ auszuschreiben.

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Rudolf II.

röm.-dt. Kaiser (1552-1612). Urkunde mit Unterschrift und Siegel. Prag. Folio (66 x 48 cm), Urkunde mit Unterschrift, Pergament hinter Glas, gerahmt. Mit fast gänzlich erhaltenem Siegel und Kordel.
3.500 € (98187/BN64223)

Urkunde über den Verkauf Schloss Frankenburgs am Hausruck und den dazugehörigen Herrschaften Kammer, Frankenburg und Kogl im Bezirk Vöcklabruck von Oberösterreich durch Rudolf II. an Freiherr Johann Khevenhüller: "Bekhennen für unns unnsere Erben unnd Nachkhomen offentlich mit disem Brief, das wir umb sonnderez beweglicher ursachen willen mit gueter vorbetrachtung, zeittigem rats, aigner bewegnüß und rechtem wissen dem edlen unserm rath orator in hispanien unnd lieben getrewen hannsen khevenhiler von Aichlberg, Freiherrn auf landdts davon unnd Wernberg herzu deren Hohen Osterwitz Erbstallmeister in Kärnten unser Schloß und Herrschaft Franckhenburg in unserm Erzherzogthum Osterreich ob der Enns gelegen, mit sambt allen unnd jeden Stückhen Märckhten Dörfern, Güettern [...] umb fünfundsechtzigtausend Gulden Reinisch jeden derselben zu fünftzehen patzen oder sechtzig khreutzern gerechnet, deren wir von ime zu unserem gueten benüegen völlig entricht unnd bezallt worden verschriben unnd verkhaufft haben [...]".

- Johann (Hans) Khevenhüller war Gesandter am spanischen Hof, Kämmerer und Geheimrat sowie Träger des Ordens des Goldenen Vlieses. Der Aufstieg des Adelsgeschlechts der Khevenhüller bis zum Hochadel begann mit Johanns Vater Christophs Ernennung zum Hauptmann der Ortenburg bei Spittal an der Drau. Der Erwerb Schloss Frankenburgs ermöglichte es Johann, im Jahr 1593 den Grafentitel zu erlangen. Schloss Frankenburg und seine Besitzungen blieben bis 1810 in Khevenhüller'scher Hand. - Rudolf II., von 1576 bis 1612 Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Erzherzog von Österreich und König von Böhmen und Ungarn, war ein bedeutender Förderer von Kunst und Wissenschaft; beispielsweise basiert die Brueghelsammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien größtenteils auf seinem Besitz. Auch förderte Rudolf den Physiker und Mathematiker Johannes Kepler. In seine Regierungszeit fallen die österreichischen Bauernaufstände, die gregorianische Kalenderreform und die Gegenreformation..

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Rudolf II.

Schriftstück mit eigenh. U.
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An seinen "edlen lieben getreuen" Graf Oktavian Fugger zu Kirchberg und Weissenhorn, der sich über Belastungen durch Einquartierung von Kriegsvolk in der Grafschaft Kirchberg während des großen Türkenkrieges (1593-1606) beschwert hatte. Der Kaiser antwortet, es wäre auch ihm "ganz angenemb und lieb", wenn "die sachen und alle gelegenhait dahin beschaffen sein solten, das, sowol deiner als auch anderer underthanen ditßfals genzlichen khünte verschont werden". Nachdem aber diese Belastungen, "wie du selbsten zuerachten hast, allain die yezige feündtes gefahr und offner türckhen khrieg verursacht, und zu defendier- und rettung unserer christlichen landen, die unumbgengliche notturfft erfordert, dergleichen werbungen und einlegung khriegsvolckhs suechen, und damit furgehen zulassen, als seyen wir auch der gnedigisten zuversicht, und wollen dich deßwegen nochmallen vermahnt haben, das du hierunder ain überiges thun, und die hievor gesuchte einlegung, von gemaines christen vatterlandtes wägen, guettwillige und mitleidentlichen gedulden, und derselben stattgeben wöllest". - Papierbedingt leicht gebräunt.


Rudolf II.

Schriftstück mit eigenh. U.
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Über eine ausständige Zahlung des Fürstbistums Osnabrück für 500 Pferde, von der ihm Graf Simon VI. zur Lippe (1553-1614) berichtet habe, und für die das Domkapitel, die Ritterschaft und die Stände von Osnabrück aufkommen müssten: "Wir sein durch den edlen unnsern Reichshofrath Niederlanndisch- und Westphalischen Crais Obristen, unnd des Reichs lieben getreuen Simon Graven und Edlen Herren zur Lippe mit mehreren gehorsamblich berichtet, wasmassen Er die Ime durch uns aufgetragene Commission, unnd Handlung, wegen hochnotwendiger erlangung hinterstelliger Reichshülffen, mit deiner Andacht und Lieb, auch dero Thumb Capittl, Ritterschaft und Stennden, des Stiffts Oßnabrügg, an- unnd fortgestelt, dabei zu beederseits furkhumben und dein A. und L. darauf nit allein solche des Stiffts Oßnabrügg hinterstellige Reichshülffen, biß auf Zweytausent Taler, berait enntrichten lassen, sondern Sie auch solcher Zweytausent Taler wegen, damit dieselben angegebenermassen, wegen der unns durch den Niederlenndischen unnd Westphalischen Craiß vor disem in Hungern geschickten fünfhundert Currazzier Pfärdt, nit abgekürzt sonndern unns gleichsfals wie das annder bezalt werden möchte [...]". - Stockfleckig; mit kleinen Randläsuren. Beiliegend ein von ca. 1620 stammendes Kupferstichportrait Rudolfs II., das Jacob von der Heyden (1573-1645) zugeschrieben wird (vgl. Royal Collection Trust, Inv.: 613169), kl.-folio (193:310 mm). Das schöne Schulterstück mit Harnisch und Lorbeerkranz beruht auf einem Porträt Hans von Aachens, das 1603 von Aegidius Sadeler gestochen wurde. Das Portraitmedaillon wird von ionischen Pilastern gerahmt, deren Gebälk ein Wahlspruch mit Imprese ziert. In der Sockelzone zwei Schlachtveduten und ein Panegyricon in lateinischer Sprache. Teil einer von Johann Georg Dorsche (1597-1659) publizierten Serie von Herrscherportraits.