Johann Friedrich Röhr

Röhr, Johann Friedrich

Generalsuperintendent in Weimar und Goethes Grabredner (1777–1848). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Ostrau bei Zeitz. 2 pp. Gr.-4to.
500 € (94654)

An den namentlich nicht genannten Kartographen Daniel Friedrich Sotzmann (1754–1840) in Berlin: „Indem ich Ew. Hochwohlgeb. die mir gütigst mitgetheilten sogenannten sächs. Aktenstücke beyliegend zurückzusenden die Ehre habe, kann ich nicht umhin zu gestehen, daß die literarische Welt wohl schwerlich ein gleiches Gemisch von Unverschämtheit, Plumpheit und Lächerlichkeit aufzuweisen haben möchte, als sich in diesen wenigen Blättern findet. Zugleich erinnere ich mich, daß dieselben bereits im Februar-März- oder April-Hefte der Heidelberger Jahrbücher von 1815 vom G.

K. R. Paulus in ihrer ganzen Schändlichkeit gehörig charakterisirt und als ein hic niger est mit der nachdrücklichsten Freymüthigkeit dargestellt worden sind. Ein ähnliches Sudelblatt, welches unter dem Titel: Gespräche im Reiche der Lebendigen von Wahrmund pp pp verbreitet wurde, und was ich jedoch nicht verbürgen kann, den Superint. Fritzsche in Doberlugk zum Verfasser haben soll, gab mir Gelegenheit, meine Gedanken über diesen Gegenstand auszusprechen [...]“. – J. F. Röhr war 1820 Oberpfarrer und Generalsuperintendent in Weimar geworden, wo er 1832 die Trauerrede bei der Beerdigung Goethes hielt. Von 1815 bis 48 gab er eine Reihe von Zeitschriften vorwiegend polemischen Inhalts heraus, darunter die „Neue und Neueste Predigerlitteratur“ (1815–19) und die „Kritische Prediger Bibliothek“ (1820–48). Er war Verfechter eines populären Rationalismus, der sich am deutlichsten in seiner Programmschrift „Briefe über den Rationalismus“ ausdrückt. – Aus der Sammlung Rötger; mit kl. Vermerk zum Verfasser in roter Tinte am oberen Rand der Recto-Seite; mit einigen kleinen, tls. alt hinterlegten Randläsuren und einrissen..

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