Johann Friedrich Reichardt

Reichardt, Johann Friedrich

Komponist (1752–1814). Eigenh. Brief mit U. („Reichardt“). [Berlin]. 1 S. auf Doppelblatt. 4to.
2.800 € (21586)

An eine Exzellenz, der er die Anstellung des italienischen Souffleurs August Boni vorschlägt: „[...] Weil es doch die Sache der Sänger ist, mit ihm künftig zu thun zu haben, so habe ichs nicht allein auf meine Probe ankommen laßen, sondern habe ihn zu allen unsern königl. Sängern geschickt, sie sollten versuchen, ob seine Stimme u. pronunc: nach ihrem Sinne wären, und sie haben ihm alle das Zeuchniß gegeben, daß er gut sey. Wollen Ew Excellenz ihn also engagiren, so habe nur dabey [...] zu berichten, daß das Gehalt des Soufl: vom 1 ten Juny an offen ist, (bis dahin genießt ihn die Witwe des verstorbenen) u.

daß der bisherige Gehalt 80 Thaler für diese Stelle ist Sign: Boni aber bittet um 120 Thaler [...]“. – J. F. Reichardt war im Jahr zuvor als Kapellmeister Friedrichs des Großen angestellt worden. – Sehr wohlerhalten. – Selten so früh..

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Reichardt, Johann Friedrich

Komponist (1752–1814). Eigenh. Mitteilung mit U. („Reichardt“). [Wohl Berlin. ½ S. Qu.-schmal-8vo.
2.200 € (23429)

An den Schriftsteller und Verleger Johann Friedrich Nicolai in Berlin: „Darf ich Sie wohl, mein theuerster Freund, um Sulzers Theorie und um ein recht gutes französisches Lexicon auf einige Monathe bitten? [...]“. Erbittet zudem noch ein Werk des Komponisten Georg Joseph („Abbé“) Vogler. – Johann Georg Sulzers Hauptwerk, die "Allgemeine Theorie der schönen Künste", war erstmals 1771–1774 erschienen. – J. F. Reichardt, der „Meister des deutschen Liedes und Singspiels“ (MGG XI, 153), gilt als „einer der umfassendst gebildeten und belesensten Komponisten“ (ebd., 156); mit Fichte, Schlegel und Kant sollte ihn eine jahrelange Freundschaft verbinden.

Nachdem er sich mit Friedrich dem Großen überworfen hatte, zog er 1794 nach Giebichenstein, wo er sein Gut mit dessen vielbewundertem Garten zur „Herberge der Romantik“ gestaltete. – Etwas gebräunt, fleckig und angestaubt und an den Rändern leicht unregelmäßig beschnitten..

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Reichardt, Johann Friedrich

E. Brief mit U.
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Johann Friedrich Reichardt (1752-1814), Komponist u. Musikschriftsteller. E. Brief m. U., Berlin, 5. Mai 1779, 1 Seite 4°. Mit Adresse. An den Musikverleger Breitkopf in Leipzig wegen Übersendung der „versprochenen Briefe für Ihren Herrn Sohn“. „[…] er wird sie vorher eh er sie abgiebt wohl versiegeln. Verzeihen Sie daß ich sie Ihnen nicht selbst abgebracht, und mich noch persönlich für die Höflichtkeit die ich in Ihrem Hause genoßen ergebenst bedankt habe, eine gute Gesellschaft nach Berlin zu verreisen, die sich heute Abend erst zeigt, lässt mir nur just soviel Zeit diese Briefe zu schreiben, und dann fahr ich noch in dieser Nacht nach Berlin zurück […]“ – Reichardt wurde 1775 kgl.-preuß. Hofkapellmeister in Potsdam. Seine ihn künstlerisch nicht befriedigende Tätigkeit bei Hof veranlaßte ihn in den folgenden Jahren zu zahlreichen Reisen, u.a. nach Italien, Wien, Paris und London. Unter dem Einfluß der Weimarer Klassik widmete er sich seit Ende der achtziger Jahre vor allem der Komposition und Verbreitung von deutschen Lieder- und Singspielen (u.a. Lieb’ und Treu, 1800), denen häufig Texte von Goethe, Schiller und Herder zugrundelagen. 1794 wegen seiner Begeisterung für die Ziele der Französischen Revolution aus kgl. Diensten entlassen, zog sich Reichardt auf sein Gut in Giebichenstein zurück, das sich zu einem Ort der Begegnung zahlreicher junger Künstler der frühen Romantik (u.a. Clemens Brentano, Achim von Arnim, Novalis und Ludwig Tieck) entwickelte. Von der Freundschaft mit Wilhelm Grimm zeugt ein Briefwechsel. 1806 floh er vor den napoleonischen Truppen nach Danzig und wurde 1808 vorübergehend Hofkapellmeister des Königs Jérôme Bonaparte in Kassel. Seine letzte größere Reise machte er noch im selben Jahr nach Wien, wo ihn die Begegnung mit Haydn und Beethoven veranlaßte, sich auch den Werken der Wiener Klassik zu öffnen. Reichardt, der in seiner künstlerischen Entwicklung von den unterschiedlichsten Stilrichtungen beeinflußt wurde und ein außerordentlich vielfältiges Werk hinterließ, wurde vor allem als Lieder- und Singspielkomponist bekannt. Er komponierte ferner kirchen- und kammermusikalische Werke, Symphonien, Opern und Bühnenmusiken. Er war einer der bedeutendsten Musikschriftsteller und -kritiker des 18. und frühen 19. Jahrhunderts.


Reichardt, Johann Friedrich

Eigenh. Brief mit U. („Reichardt“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Wohl an die Dichterin Sophie Mereau (1770–1806): „[...] Das Gefühl, daß ich noch für einen sehr lieben Brief in Ihrer Schuld bin [...] drückt mich in diesem Augenblick stärker u. ich eile Ihnen wenigstens mit einigen flüchtigen Zeilen meinen herzl. Dank für Ihr liebes Blatt u. für die Hof[f]nung zu sagen, daß ich bald etwas von Ihrer schönen Kunst erhalten soll. Das hätte mir ein dortiger Buchhändler so gut mitbringen können! [V]ielleicht find’ ichs so noch in Leipzig, wohin ich übermorgen komme. Was ich über Diderots Versuche denke, werden Sie im 2ten St[ück] des Lyceums der schönen Künste finden, das Ihnen Unger [d. i. der Berliner Buchhändler Johann Friedrich Gottlieb Unger, 1753–1804] künftig an der Stelle von Deutschl[and] zustellen wird. Sie müßen sich ja weder durch Worte, noch durch Werke, noch durch eigene Bescheidenheit u. genialische Aufwallung [...] abhalten lassen der schönen erfreulichen Kunst getreu zu bleiben, auch nicht müde werden, bis Sie alles sind was Sie gewis[s] in allem was Sie beginnen seyn können [...] An Kant hab’ ich kürzlich durch die Dor. [d. Reichardts Schwester Sophie, verh. Dorow] geschrieben u. ihn an sein gütiges Versprechen für mein Journal erinnert. Vielleicht finden Sie Gelegenheit ihn selbst oder durch einen gemeinschaftlichen Freund daran einmal zu erinnern [...]“. – Das „Lyceum der schönen Künste“ hatte Reichardt kurz zuvor als Nachfolgerin für seine zuerst 1796 erschienene Zeitschrift „Deutschland“ – die er wegen Streitigkeiten mit der Zensur hatte einstellen müssen – gegründet; zu Sophies Brief an Kant vgl. Kant, Akademieausgabe Band XII, Nr. 707. Die mutmaßliche Adressatin, deren Gedichte von Schiller in den „Horen“ abgedruckt und von Reichardt vertont worden waren, sollte 1803 in zweiter Ehe 1803 Clemens Brentano ehelichen. – Leicht gebräunt und mit winzigen Randläsuren.


Reichardt, Johann Friedrich

Eigenh. Brief mit U. („Reichard[t]“).
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An den mit ihm befreundeten Schriftsteller und Verleger Rudolf Zacharias Becker (1752–1822) in Gotha: „Ich empfehle Ihnen, mein lieber alter Freund, zwei junge verständige liebe Männer, H. Michaelis u. H. Gerling aus Ströhlitz zu freundlicher Aufnahme und weiterer Förderung zu guten Bekanntschaften [...]“. – Etwas gebräunt und fleckig; Bl. 1 mit einer kleinen zeitgen. Notiz am oberen Rand, Bl. 2 mit kleinem Ausriß durch Siegelbruch (keine Textberührung).