Ottavio Piccolomini

General, 1599-1656

Ottavio Piccolomini war Herzog von Amalfi sowie Malteser-Ritter. Im Dreißigjährigen Krieg diente er als kaiserlicher General Wallensteins sowie Kommandeur von dessen Leibgarde, wandte sich 1634 aber gegen ihn. Kaiser Ferdinand II. belohnte ihn nach Wallensteins Ermordung 1634 mit der Herrschaft Nachod in Ostböhmen. 1650 erhob ihn Kaiser Ferdinand III. in den Reichsfürstenstand. Octavio Piccolomini ist nicht zuletzt durch eine der Hauptrollen in Schillers Dramentrilogie „Wallenstein“ bis heute eine bekannte Figur geblieben.

Quelle: Wikipedia

verkauft

 
Piccolomini, Ottavio

Brief mit eigenh. U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An den Generalwachtmeister Lutter Frhrn. von Benninghausen in „Gortzenich“ („Cito“) mit der Nachricht, „daß die drey im her marche geweße Regimenter auß gewißen Ursachen unnd zu dienst d. Röm. Kay. May. zu ruckh Commandirt worden seint. Ich bin aber deß Herren Veldtmarschalckh graffen von Hatzfeldt herunder-khunfft nacher Westphalen taglichen erwahrtent: alß dann ich alle zu meinem Corp gehörige Regimenter anhero marchieren lassen will [...] Und dessen wolle d. Herr General Wacht[meister] sich geduldten und dahin sehen, daß dessen Reg. in d. Eyffel logiert und halten werden möge [...] Dem Herren G[ener]al Wacht[meister] Lamboy deß Commando im landt zu Berg zu entsetzen khan [...] nit füeglichen beschehen, in ansehung ersolches von anfang deß Quartiers biß dato gehabt [...]“. – Das verlangte Geld werde er auszahlen, „so baldten es die Clever erlegen“. – Piccolomini befehligte zu jener Zeit die spanisch-kaiserliche Armee in den Niederlanden gegen die Franzosen; für einen Sieg bei Diedenhofen (Thionville) im Juni 1639 wurde er mit dem Herzogtum Amalfi belehnt. – Etwas angestaubt und mit leichtem, nicht in den Text hineinreichenden Mäusefraß; Bl. 2 mit kleinem Ausschnitt (keine Textberührung). – Beiliegend ein Kupferstichportrait (111:71 mm).


Piccolomini, Ottavio

Eigenh. Brief mit U. („Htz: [?] di Amalfi“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An seinen Sekretär Peconi auf Schloß Nachod, bei dem er sich erkundigt, welche Söldnertruppen in seiner Herrschaft untergebracht worden seien, sowie in finanziellen Angelegenheiten. Er wünscht, daß Peconi ein Kapital von 10.000 Gulden nach Wien zahle: „Sto attendo da sentire che caricha la mià sigria abia auto nella distribuzione de quartieri, uolendo evedere non aueva auto dauantagio quello si tocha e vi sarete uoluito de favori delli generali come di gia auisato, et si deve usare oggni diligensia per conseruare li suditi, si come di già uo auisato per mio anticedenti. Voria uedere pagato li m/10 fiorini al malo lo auio li tenersi non mi mancha sino dauantagio, e di nouo vi commetto procurate effectuare quanto disidero premendo molto [...] Auisatimi che Colonello sia allogiato e con che troppe nella mia segria e cosa si da per lalogio [...] Ricevo la vostra e sento le diligenzie fate per la sadisfarione, al malo poterete rimetterle a Vienna si dara vi come uoi mi auisate per non perdere tanto [...]“. – Nach der Ermordung von Wallenstein und Terzky (1634) belohnte Kaiser Ferdinand Piccolomini mit den Nachoder Besitzungen. – Mit schwachen Feuchtigkeitsspuren; die Verso-Seite von Bl. 2 mit einem zeitgen. Eingangsvermerk. – Mit Empfangsvermerk von dritter Hand auf der vierten Seite. – Eigenhändige Autographen von Piccolomini sind sehr selten, nur zwei Nachweise auf internationalen Auktionen der vergangenen zwei Jahrzehnte.