Johann Heinrich Pestalozzi

Pädagoge, 1746-1827

Johann Heinrich Pestalozzi war ein Schweizer Pädagoge. Pestalozzi gilt als ein Vorläufer der Anschauungspädagogik und der daraus Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Reformpädagogik. Besonderes Augenmerk richtete Pestalozzi auf die Elementarbildung der Kinder, welche schon vor der Schule in der Familie beginnen sollte. Für die Unterstützung der natürlichen kindlichen Entwicklung berücksichtigt Pestalozzi die Dreiteilung in „Kopf, Herz und Hand“, die jeweils für Intellekt, Sitte und praktische Fähigkeiten stehen. Er machte sich auch als Philanthrop, Schul- und Sozialreformer, Philosoph sowie Politiker einen Namen.

Quelle: Wikipedia

Pestalozzi, Johann Heinrich

Pädagoge (1746-1827). Eigenh. Brief mit U. ("Pestalozzi"). Yverdon. 03.07.1812. 1 S. 4to. Verso Adresse.
3.500 € (938065/BN938065)

Unveröffentlichter Brief an den Zürcher Kaufmann David Esslinger: "Verehrter lieber Freund! Weilemann [d. i. der Sprachlehrer Johann Jakob Weilenmann, 1787-1827] wird Ihnen bei seinem Aufenthalt in Zürich wie ich hoffe auch erzählt haben, wie es um Ihren lieben Kleinen stehe; und wie er sich beim lernen und in seinem übrigen Benehmen anlaße. Ich bleibe also bei dem was er Ihnen gesagt, und habe Sie itzt nur noch um die Gefälligkeit ansprechen wollen eine Anweisung von £239 4s die ich heute zu Gunsten des hiesigen Jacob Ellenberger ausstelle, bei Vorkommen zu berichtigen.

Sie verzeihen daß dieselbe dießmal die hier beigefügte Rechnung um ca. 100 Fr. übersteigt, die sich bei bei [!] der künftigen finden werden [...]". - Der Zürcher Fabrikantenerbe David Esslinger (1779-1828), ab 1811 Siegellackfabrikant und Kaufmann in Hottingen, ließ seinen Sohn Melchior (1803-55) Pestalozzis Institut in Yverdon besuchen. Er bot dem Pädagogen "verschiedentlich Unterstützung an, so etliche Male in Rechnungsfragen. Er tritt aber auch als aktiver Gönner in Erscheinung" (Horlacher/Tröhler, Smtl. Briefe Pestalozzi III, S. 58f.). - Faltspuren; kl. Randausriss von Siegelöffnung. Wohlerhalten..

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Pestalozzi, Johann Heinrich

Schriftstück mit eigenh. U. („Pestalozzi“).
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Lieferschein zur Übersendung verschiedener Schriften, darunter „Pestalozzis Erklärungen“, an den Apotheker Pfluger in Solothurn. – Etwas gebräunt und fleckig und am unteren Rand schief beschnitten. – Beiliegend ein Kupferstichportrait.


Pestalozzi, Johann Heinrich

Eigenh. Brief mit U. ("Johann Heinrich").
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Schöner, langer Brief an Beethovens Vertraute Therese und Josephine Brunsvik. Die ungarischen Gräfinnen hatten soeben sechs Wochen bei Pestalozzi in seiner Anstalt in Yverdon verbracht, um Josephines sechs- und siebenjährige Söhne Franz und Karl dort einzuschulen. Vom Institut waren sie begeistert: "Sie versprachen [Pestalozzi] dabei Hilfe zu leisten, ihn in Wien und speziell der ungarischen Regierung zu empfehlen, damit er mit der Neuorganisation des ungarischen Erziehungswesens beauftragt werde" (Weisz, S. 201). Im November 1808 kehrten sie in Gesellschaft des jungen Luzerners Georg Sigrist (später Geistlicher in Horw) nach Ungarn zurück. Pestalozzis vorliegender Abschiedsbrief, aus dem auch die tiefe Berührung des Pädagogen spricht, erreichte die Heimreisenden in Zürich: "Edle verehrungswürdige Freundinen! Sie sind jez fort aber Sie waren da. Ihr Dasyn war kein Traum - seine Folgen werden bis an mein Grab wohlthetig auf mich wirken. Oft in meinem Leben hat sich mein Herz zu großen Hoffnungen - und zu einem großen Muth erhoben, aber nie in meinem Leben ist so vieles, das mein innerstes erhob, zusammengekommen, als in den Tagen ihres lieblichen Dasyns. Soviel es war, dieses alles, so verschwand es gleichsam in meiner Seele, vor dem Eindruk den Sie selber edle Freundinen! auf mich machten. Es mußte so seyn, es mußte in mir verschwinden. Was sind dem Mentschen alle äußere Mittel seiner Thätigkeit, wenn dieselben nicht durch andere von allem äußern unabhangende, innre selbstständige Mittel seiner Erhebung veredelt und gleichsam geheiliget werden? Freundinen! Ihr liebes Dasyn hat von dieser Seiten auf mich gewürkt - wäre auch das Werk meines Lebens, was es imer wollte - wäre auch meine Lage was sie immer syn könte, Ihr Dasyn hette mein innerstes gleich erhoben. Kunigunda! wenn ich die stille Kraft Ihres reinen sanften Syns vor meinen Augen sah, so dachte ich nicht bloß an meine Schwächen - ich erhob mich zum Muth u. zur Kraft auch selber zu syn was ich syn soll und fühlte mich samfter und liebender in meinen Umgebungen als sint langem. - Teresen wenn ich bym ersten Blik Ihres Muths und Ihrer Freiheit - Threnen für mein Streben in Ihrem Auge sah, und Ihr gutes Herz die Hoffnungen für mein Leben, weit über das Zihl des möglichen hinaus setzte, so dachte ich nicht bloß an die Mutlosigkeit so vieler meiner Lebensstunden und an das Schwankende so vieler meiner Entschlüße - ich dachte nicht bloß an das freundliche Nahen des lieben Todes und meine Pflicht nichts zu wünschen, was außer dem Kreis der Wahrscheinlichkeit meiner Lebenstage und meiner Kräfte syn möchte. Ich erhob mich in Ihrem Anblik zum Hungarschen Muth für meine gute Sache, und glaubte auf Ihr Wort hin selber das Zihl meines Lebens fehrner, als ich es mir bisher nicht ahndete und nicht einmal wünschte. - Edle Freundinnen, auch meine Armenanstalt haben Sie meinem Herzen wieder näher gerückt [...]". - Volltranskription beiliegend.