Wilhelm Frh. v. Pechmann

Pechmann, Wilhelm Frh. v.

Bankdirektor und Politiker (1859–1948). 2 ms. Briefe mit eigenh. U. München. Zusammen 3 SS. auf 2 Bll. 4to.
120 € (8696)

An Hrn. Dr. Friedel, Geschäftsleiter der Studentenschaft der Universität München. „Nach allen möglichen Richtungen hin habe ich mich jahraus jahrein zu entschuldigen; aber ganz besonders schwer wird es mir dann, wenn es sich entweder um militärische Dinge handelt, oder wie hier, um studentische, insbesondere um Angelegenheiten der Studentenschaft meiner lieben alten Universität. Aber obwohl ich nun im 109. Semester stehe, ist mir irgend etwas wie Ruhe noch nicht vergönnt, auch nicht im bescheidensten Masse [...] Ich muß daher, so leid es mir ist, für die literarische Nachtvorstellung vom 19.

ds. Mts. um freundliche Entschuldigung bitten [...]“ (Br. v. 13. II. 1932). – Der Br. v. 22. II. 1932 betrifft seine „Zuschrift vom 13. ds. Mts.“, die „anscheinend übersehen worden“ ist. – Pechmann war seit 1889 Mitglied des Vorstands der Bayerischen Handelsbank, übernahm Ämter im Münchner Handelsverein, bei der Münchner Börse, beim Zentralverband des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes und war Mitglied des Zentralausschusses der Reichsbank. „Vor dem Ersten Weltkrieg Vorsitzender der Deutschen Reichspartei, gehörte er 1918 für die Bayerische Volkspartei dem Bayerischen Landtag an, zog sich jedoch schon kurz darauf wegen strikter Ablehnung des Versailler Vertrags und der Weimarer Republik aus der Partei zurück. Seit 1919 war Pechmann Präsident der evangelischen Landessynode in Bayern und präsidierte 1921 erstmals dem Deutschen Evangelischen Kirchentag“ (DBE). Schon 1933 forderte er von der evangelischen Kirche „unmißverständlichen Protest gegen den Nationalsozialismus und vor allem gegen deren Rassenpolitik. Nach weiteren erfolglosen Protesten trat er 1934 aus der Kirche aus und konvertierte 1946 zum Katholizismus“ (ebd.). – Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf; mit kl., unbed. Einr. im Querfalz..

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