Max Nordau

Schriftsteller und Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation, 1849-1923

Max Nordau, geb. Maximilian Simon Südfeld, war Arzt, Schriftsteller, Politiker und Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation. Nordau begegnete Theodor Herzl erstmals 1892, war von der Idee des Zionismus begeistert und begann, sich in der zionistischen Bewegung zu engagieren. Er wurde ein von Herzl hoch geachteter Mitstreiter und eine der frühen Führungspersonen der jüdischen Nationalbewegung. Seine Schriften wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und lösten zum Teil langanhaltende Kontroversen aus. Zu seinen Hauptwerken zählen „Die conventionellen Lügen der Kulturmenschheit“ (1883) sowie die Schrift „Entartung“ (1892).

Quelle: Wikipedia

Nordau, Max

Schriftsteller und Journalist (1849–1923). 2 eigenh. Briefe mit U. Paris. Zusammen (1+1½=) 2½ SS. auf 4 (= 2 Doppel)Blatt. Gr.-8vo.
800 € (22148)

An einen namentlich nicht genannten Adressaten, dessen Besuch versäumt zu haben er bedauert (18. Dezember 1898) und mit der Empfehlung eines „verdienstvollen Kollegen in der Not, Hrn. Michael Horváth“: „Seine Lage ist eine solche, daß unsereins, mit unsern beschränkten Mitteln, ihm absolut nicht helfen kann. Nur die Botschaft kann ihm durchgreifend und ausgiebig beistehen. Meine Bitte geht also dahin, ihn, wenn Ihnen dies möglich ist, beim Grafen Khevenhüller, den Sie ja gut kennen, einzuführen [...]“ (a.

d. Br. v. 11. Juli 1904 [?]). – Max Nordau ließ sich nach der Promotion zum Dr. med. 1876 vorübergehend, 1880 dauerhaft als Arzt und Publizist in Paris nieder und verfaßte weitverbreitete kultur- und zeitkritische Abhandlungen sozialdarwinistischen und materialistischen Inhalts (darunter „Die conventionellen Lügen der Kulturmenschheit“, 1883). Als Korrespondent mehrerer Zeitungen – darunter auch die „Vossische Zeitung“‚ die „Neue Freie Presse“, die „Welt“ und die „Nación“ – lernte er 1892 Theodor Herzl kennen, engagierte sich zunehmend für die zionistische Bewegung und gehörte bis 1911 zu den bedeutendsten Führern der Zionistenkongresse. Wesentlich an der Ausarbeitung des „Basler Programms“ beteiligt, geriet Nordau über den Weg zur Schaffung eines jüdischen Staats in Gegensatz zu den politischen Führern des Zionismus und lebte von 1914 bis 1920 im Exil in Madrid und London. – Jeweils mit Adreßstempel; aus der Sammlung Fritz Schey mit dessen Initialen und Numerierung in rotem Farbstift auf einem der beiden Briefe..

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Nordau, Max

Schriftsteller und Journalist (1849–1923). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Paris. Kl.-8vo. 1 1/2 pp. Doppelblatt. Im Falz leicht eingerissen.
250 € (97331)

An einen Freund: „Verzeihen Sie, daß ich Sie diesmal wieder ungebührlich warten ließ. Wenn Sie wüßten, wie meine Zeit und wie mein Leben inzwischen ist, würden Sie mir Unpünktlichkeit nie übelnehmen. Nach langer Zeit möchte ich Sie wieder einmal fragen, ob Sie mein Drama bestimmt nicht besprechen wollen. Sagen Sie es mir offen - ich werde in diesem Falle gern Sonnemann bitten, es anderweitig im Blatte erwähnen zu lassen, da ich nun einmal nicht darauf verzichten will, daß die Leser der Frankf. Ztg. mindestens erfahren, daß das Buch erschienen sei. […]“ - Bei dem Buch dürfte es sich um Die conventionellen Lügen der Kulturmenschheit handeln.

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Nordau, Max

Kulturkritiker und Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation (1849-1923). Eigenh. Brief mit U. Paris. 07.05.1894. 4 SS. (Doppelblatt, im Falz durchgerissen). 8vo.
1.500 € (937974/BN937974)

An einen unbekannten Adressaten, der ihn nach seinen "inneren Beziehungen zur Musik" befragt hatte: "Hochgeehrter Herr, Wenn ich Ihre Frage nach meinen inneren Beziehungen zur Musik erschöpfend beantworten wollte, müßte ich Ihnen eigentlich eine bis ins Einzelne gehende Geschichte meines Lebens und Selbstcharakteristik liefern, da die Musik thatsächlich mit meinem ganzen geistigen Werden und Sein auf das Innigste verflochten ist. Ich beschränke mich darauf, Ihnen zu sagen, daß das Schöne mir zuerst in musikalischer Gestalt entgegengetreten ist.

Mein erstes Gedicht schrieb ich, zwölf Jahre alt, nachdem ich die Mondschein-Sonate gehört hatte, die man mir, auf meine ungestüme Bitte, dreimal hintereinander hatte vorspielen müssen. Als ich, fünfzehn Jahre alt, Mozarts 'Don Juan' zum erstenmal hörte, floh der Schlaf mich drei Nächte lang und ich glaubte fortwährend die Orchesterbegleitung zum Auftreten der Statue des Kommandeurs zu hören. Ich glaube nicht, daß ich jemals eine Aufführung der Neunten Symphonie versäumt habe, wenn sie an meinem Wohnort stattfand; und doch fürchte ich sie eigentlich, denn sie wühlt mich in allen Tiefen so furchtbar auf, daß ich tagelang nicht zur Ruhe komme; so wirkt sie noch heute auf mich, obschon ich jeden Takt von ihr auswendig kann. Ich führe ein Leben des Kampfes und erfahre viel Bitteres und Schmerzliches. Es gibt aber die Empörung, den Zorn, die Kränkung nicht, die nicht sofort verschwänden, wenn mir meine Schwester ein Lied von Schumann, etwa 'Ich grolle nicht' oder 'Aus meinen Thränen sprießen' singt. Alle Gemeinheit der Menschen ist dann vergessen, mein eigenes Ich löst sich in Liebe und Wollaut [!] und mir ist, als wäre ich auf irgend einem Stern, himmelweit von allen Leidenschaften und Interessen, die sonst das Gewebe meines Daseins bilden. Aus der Musik quellen mir unvergleichliche Tröstungen und Anregungen. Der Drang, den wogenden, unbestimmten Emotionen, welche die Musik in mir wachruft, eine feste Form zu geben, hat oft genug meinem Schaffen die Richtung gewiesen. Um nur ein Beispiel anzuführen: mein Roman 'Die Krankheit des Jahrhunderts' ist wesentlich aus der Stimmung hervorgegangen, in die mich einmal das unter eigenthümlichen Umständen gehörte Lied 'Freut euch des Lebens' versetzt hat. Um meine Anschauungen kurz zusammenzufassen: ich würde es, trotz meiner mannigfachen anderen geistigen Interessen, für die erschreckendste Verarmung meines Lebens halten, wenn ich auf Musik verzichten müßte. Glauben Sie, hochgeehrter Herr, an die vorzügliche Hochachtung Ihres ergebensten Dr. M. Nordau". - Nordau war seit 1892 Mitstreiter Herzls; seit 1880 wohnte er als praktischer Armenarzt und Gynäkologe in Paris. 1897 Organisator des Basler ersten Zionistenkongresses, war er Hauptautor des sog. Basler Programms und eine der führenden Gestalten der frühen zionistischen Bewegung. - In lila Tinte; kleine Randeinrisse..

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Nordau, Max

Kulturkritiker und Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation (1849-1923). Portraitphotographie mit eigenh. U. ("Dr. M. Nordau"). O. O. u. D. 133:90 mm, die Unterschrift in lila Tinte.
650 € (937975/BN937975)

Kartonierter Abzug des bekannten, wohl um 1890 entstandenen Bruststücks en face nach rechts. Einbelichtet der Name "Nordau" und die Nummer "2372".

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Nordau, Max

Kulturkritiker und Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation (1849-1923). Eigenh. Postkarte mit U. Paris. 18.02.1909. 2 SS. 8vo. Mit eh. Adresse.
800 € (79064/BN50665)

An den Schriftsteller und Lokalhistoriker Paul Tausig betreffs einer publizistischen Auseinandersetzung mit G. B. Shaw: "Besten Dank für Ihr freundliches Interesse an meiner 'Entartung'. Ich habe allerdings, von dem damaligen Feuilletonredakteur der 'Frankf. Ztg.' Hrn. Hugo Ganz unablässig gedrängt, auf das Shawsche Gewäsch geantwortet, obschon es dies kaum verdiente. Meine Antwort ist als Feuilleton im 1. Morgenblatte der 'Frankf. Ztg.' vom 24. Nov. 1907 erschienen. Sie scheint den wackern Shaw an einer kitzeligen Stelle getroffen zu haben, wenigstens zeigt seine Erwiderung (Frankf.

Ztg. vom 14. Dez. 1907) nicht die überlegene Pose, die er anzunehmen liebt […]". - Gemeint ist Nordaus bereits 1892 erschienene Schrift "Entartung", in der er den Begriff der Degeneration auf Künstler wie Nietzsche, Tolstoi, Richard Wagner, Emile Zola und Henrik Ibsen anwandte und ebenso auf zeitgenössische Strömungen wie Symbolismus, Spiritismus, Parnassianismus u. a. übertrug. Die kontroversiell besprochene Schrift war dann anscheinend zur Zeit dieser Karte wieder im Gespräch..

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