Friedrich Nietzsche

Nietzsche, Friedrich

German philosopher (1844-1900). Eigenh. Brief mit U. ("Dr. Nietzsche Professor in Basel"). Naumburg. 3 SS. Auf Doppelblatt. 8vo.
58.000 € (80963/BN52889)

Warmherziger Abschiedsbrief an seine Großmutter Wilhelmine Oehler in Halle geschrieben am Vorabend von Nietzsches Übersiedlung nach Basel, wo er am 28. Mai 1869 seine Professorenstelle antreten sollte: "Meine liebe Großmutter, ich mache mir das Vergnügen Dir anbei mein Doktordiplom zu übersenden. Es Dir persönlich zu überbringen ist mir leider bei der Beschränktheit meiner Zeit und der Fluth eindringender Geschäfte unmöglich gewesen: und morgen bereits geht es fort in eine neue Welt, in einen schwierigen und anstrengenden Beruf, unter fremde und ungewohnte Menschen und Verhältnisse.

Daß mich dahin Deine Wünsche begleiten und daß Du Dich recht von Herzen über die rasche und glückliche Beförderung Deines Enkels gefreut hast, weiß ich und nicht nur aus den Worten Deines letzten an mich gerichteten Briefes, für den ich Dir meinen besten Dank sage: bürgt mir doch eine längere Erfahrung dafür, daß Du warm und aufrichtig an meinem Wohl und Wehe theilnimmst. Hoffentlich höre ich in meinem neuen und entfernten Aufenthaltsorte immer nur das Beste von Deinem Befinden; mögen Deinem ehrenvollen Alter traurige Erfahrungen erspart bleiben, mögen alle Deine Angehörigen durch gegenseitige Liebe, Verträglichkeit und Anhänglichkeit Dir den Zoll von Pietät und Verehrung entrichten, den Du in so hohem Grade durch mühevolle und rastlose Thätigkeit für das Wohl Deiner Familie verdient hast. Mit diesem Wunsche bin ich jetzt wie ehedem Dein getreuer und dankbarer Enkel [...]". - Gefaltet. Mit minimalen Einrissen am oberen Rand und zwei restaurierten Einrissen im Falz..

jetzt kaufen

Nietzsche, Friedrich

Philosoph (1844-1900). Eigenh. Brief mit U. ("Friedrich Nietzsche"). Sorrento, Villa Rubinacci. 2 SS. auf Doppelblatt. 8vo.
65.000 € (80964/BN52890)

An seinen Freund, den Schriftsteller und Maler Reinhart von Seydlitz in Davos, mit der Einladung, Nietzsche und Malwida von Meysenbug in Sorrent zu besuchen: "Lieber guter Freund, nichts als eine Anfrage - außer dem allerherzlichsten Danke für Ihren Brief. Geht es Ihrer Gesundheit so gut und förderlich, um Bestimmungen über das Frühjahr treffen zu können? Ich hoffe und wünsche es aus ganzem Herzen. Mich würden Sie nach wie vor in Sorrent finden. Meine beiden Freunde und Begleiter verlassen mich Ende März, und ich bleibe mit Frl.

von Meysenbug (welche sich dankbar Ihrem verehrten Kreise empfiehlt) allein hier zurück. Meinen Augen geht es schlechter, meinem Kopfe nicht wesentlich besser - also, mit altitaliänischer Wendung (welche ein päpstlicher Nepote zuerst gebrauchte; die Gerichtsdiener kamen, ihn zum Tode zu führen) 'Va bene, patienza!' Die Tage sind außerordentlich schön; eine Mischung von Meer- Wald- und Bergluft herrscht hier, und viele halbdunkle stille Wege giebt es. Manche Pläne gehen uns Beiden (Frl. v. M. und mir) durch den Kopf, und Sie kommen immer mit darin vor. Vor allem: wenn man keine Gesundheit hat, soll man sich eine anschaffen. - Haben wir sie aber, dann soll noch manches Gute zu Stande kommen, nicht wahr? Treulich der Ihre [...]". - Während seines mehrmonatigen Aufenthalts am Golf von Neapel 1876/77 arbeitete Nietzsche an "Menschliches - Allzumenschliches". Richard und Cosima Wagner, die wenige Wochen vor dem Philosophen in Sorrent eingetroffen waren, beendeten ihren Aufenthalt vorzeitig am 6. November. Es sollte das letzte Zusammentreffen Nietzsches mit dem einst von ihm verehrten Komponisten gewesen sein. - Gut erhalten..

jetzt kaufen