Franz Marc

Maler, Zeichner und Grafiker, 1880-1016

Franz Marc war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler des Expressionismus in Deutschland. Neben Wassily Kandinsky war er Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter, die am 18. Dezember 1911 ihre erste Ausstellung in München eröffnete. Der Blaue Reiter ging aus der Neuen Künstlervereinigung München hervor, in der Marc kurzzeitig Mitglied war. Im Februar 2008 erreichte die Versteigerung von „Weidende Pferde III“ aus dem Jahr 1910 bei Sotheby’s in London einen Rekordpreis von umgerechnet 16,5 Millionen Euro. Das war der doppelte Schätzpreis. Der Bieter blieb unbekannt.

Quelle: Wikipedia

Marc, Franz

Maler und Grafiker (1880-1916). Eigenh. Brief mit U.  Sindelsdorf. Gr.-8vo. 4 Seiten. Doppelblatt.
9.500 € (54352)

An den Verleger und Kunsthistoriker Reinhard Piper (1879-1953) in München: »Es wird mir nicht leicht, Ihnen etwas über das Stück von M. G. zu sagen. Ich fühle stark, daß ich durchaus als Laie vor der Sache stehe u. als solcher eigentlich ganz unzuständig bin. Als Laie soll man eigentlich nur bewundern u. sich freuen oder das Maul halten. Aber nachdem Sie mich gefragt haben, muß ich ja was sagen. In meinen Erwartungen, vor ein ›Malerdrama‹ zu treten, bin ich von vornherein enttäuscht worden.

Das Problem der Malerei und des künstlerischen Schaffens bildet für das Stück nur die ziemlich äußerliche Folie, vor der die drei tief in Liebe u. Haß verstrickten Seelen hin- u. herschwanken. Aber von diesem Seelen- u. Sündendrama selbst habe ich keinen nachhaltigen Eindruck gewinnen können [... ] An meiner großen Begeisterung für M. G. ändert diese Erfahrung nicht das geringste.« – Nach einer Bleistiftanmerkung handelt es sich um Meier-Graefes Drama »Adam und Eva«. – Am Schluss teilt der Künstler mit, daß er die Photographien für die Retouche überarbeitet hat. – Veröffentlicht in: Reinhard Piper. Briefwechsel mit Autoren und Künstlern. 1979. S. 119 f..

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Marc, Franz

Maler u. Grafiker (1880-1916). Eigenh. Brief mit U.   Sindelsdorf. 8vo. 2 1/4 Seiten.
9.500 € (54353)

An den Verleger und Kunsthistoriker Reinhard Piper (1879-1953) in München. – Er bedankt sich »für die Sendung der 40 M u. die versprochenen Exemplare der Cezanne u. van Gogh; ich bin auf beide sehr neugierig. [...] Hier beginn ich mich bereits für den Winter einzurichten. Meine Bilder stehen seit langem ›ohne Sonne‹. Ich lese jetzt mit größtem Interesse eine Korrespondenz von Ingres [...] mit vielen Zeichnungen u. Entwürfen Ingres' illustriert. Ich denke dabei zuweilen an Ihren Verlag; hatten Sie nicht Lust, einmal einen Band Ingres mit Zeichnungen (nicht Bildern) von ihm herauszugeben? Ich glaube, die Sachen müßten eine fabelhafte Überraschung in Deutschland hervorrufen; vom Zeichner Ingres hat man hier keine Ahnung.« - Die untere Hälfte des zweiten Blatts mit Bleistiftskizzen von Reinhard Piper, ein Pferd u.

zwei Hunde darstellend. - Die Rückseite des zweiten Blatts mit Bleistiftvermerken, ebenso Seite 1 (teils radiert). Knickfalten..

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Marc, Franz

Maler und Grafiker (1880-1916). Eigenh. Brief mit U.  „Schellingstr. 33“ [München]. Gr.-8vo. 1 Seite. Doppelblatt.
5.500 € (54536)

An einen Herrn Löw: „[…] meinen aufrichtigen Dank für Ihre große Aufmerksamkeit mich mit einem so prächtigen Band zu beschenken. Es hat mir wirklich Freude gemacht. Vielleicht finden Sie an beigelegter Litografie „zwei Edelmarder“ Vergnügen. […]“- Stockfleckig. - Ende Juni 1907 bezog Marc sein Atelier in der Schellingstraße.

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Marc, Franz

Maler und Grafiker (1880-1916). 1 eigenh. Feldpostbrief u. eine Feld Postkarte. Div. Beilagen. 2 1/2 pp. 8vo.
4.800 € (74453)

An Ilse Geyer (geb. 1897), die Franz Marc auf einer Kunstausstellung getroffen hatte seit dieser Zeit mit Franz Marc in Briefkontakt gestanden hatte. In seiner Karte vom 29.12.1914 schreibt Marc über seine Kameraden: „[…] Wie soll ich sie schildern? Gute brave Bayern, Stieglitz ist ein Schwab, […] Schuster Oberbayer Pferdeknecht […] beide treu. […]“- Der Brief vom Dezember 1915 mit Erwähnung seines zweiten Fronturlaubs „meinen Lohn vorweggenommen mit meinem Novemberurlaub und esse Sehnsucht als mein täglich Brot“.

- Beiliegt: Kärtchen von Maria Marc. 2 Zahlscheine von Maria Marc zum Erwerb der Briefe von Ilse Geyer. 1 Photographie von Ilse Geyer und 1 Karte von Geyer an Marc..

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Marc, Franz

Maler, Zeichner und Graphiker (1880-1916). Eigenh. Brief mit U. ("Fz. Marc"). Sindelsdorf. 18.04.1914. 3¼ SS. auf Doppelblatt. Gr.-8vo. Gestempelter Briefkopf, liniertes Papier.
15.000 € (47582/BN32243)

Schöner Brief an Hugo Ball (1886-1927), damals Dramaturg an den Münchner Kammerspielen, mit der Absage an ein Theaterprojekt: "[...] Nun wird aber der Fall dadurch sehr vereinfacht, daß unter den Künstlern, die Sie zunächst in's Auge fassten, ich wahrscheinlich der Einzige bin, der diesen unvermeidlichen Konflikt zu fürchten hat. So wie ich Bechtejeff, Jawlensky, Seewald und Weisgerber kenne, werden diese gewiß famose Dekorationen und Bühnenbilder schaffen, zu denen das Düsseldorfer Ensemble ein homogenes Spiel bieten wird.

Ich bin davon fest überzeugt, aber ebenso überzeugt von der Unmöglichkeit meinerseits, hier mitzuthun. Ich warte dann lieber, bis sich einmal wirklich etwas Neues schaffen lässt, mit eigenem Ensemble und vollkommener Bewegungsfreiheit. Sonst kommt nichts Festes zu Stande. Dann müsste man Kokoschka, Kandinsky, Klee, Macke berufen und als Musiker (die heute für die Bühne gar nicht zu entbehren sind) der Schönbergkreis (Schönberg, Webern, Alban Berg u.a.) gewinnen, alles zeitig vorbereitet, damit nichts überstürzt wird [...] Ich schrieb Ihnen dies alles, damit Sie sich nicht über meine persönliche Stellungnahme täuschen. Ich habe nicht die geringste Lust, an einer halben Sache mitzuwirken. Ich bin neugierig wie sie weiter läuft (im Grunde weiß ich aber genau, wie sie laufen wird, nämlich wie immer in Windungen) [...]". - Der russische Maler Wladimir Georgijewitsch Bechtejew (1878-1971) war seit 1909 Mitglied der Neuen Künstlervereinigung München und stand dem "Blauen Reiter" nahe. Er beteiligte sich an dem besprochenen Theaterprojekt von Hugo Ball, das sich aber - wie auch die weiteren Aktivitäten mit Mitgliedern des "Blauen Reiters" - zerschlug. Er kehrte 1914 nach Rußland zurück, wurde zur Armee einberufen und arbeitete nach dem Krieg als Bühnenbildner und Illustrator..

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Marc, Franz

Maler, Zeichner und Graphiker (1880-1916). Eigenh. Brief mit U. und 3 eh. Postkarten mit U. ("F. Marc"). Berlin, Sindelsdorf und Gendrin (Ostpreußen). 2 SS. auf Doppelblatt, 8vo (Brief), sowie die Postkarten. Mit einem zugehörigen Kuvert.
17.500 € (47583/BN32244)

Alle an den Kunsthistoriker Franz Stadler in München: "[...] ich hab hier wahnsinnig zu tun, von früh bis spät; der Herbstsalon wird fabelhaft sein, aber Arbeit! Arbeit! Die nächsten Abende sind auch schon leider besetzt; wenn sich ein freies Stündchen findet, telefonieren wir bestimmt. Sonst treffen wir uns wohl beim Banquett. - Walden sendet Ihnen heute die Einladung [...] zur Vorbesichtigung [...]" (Berlin, 15. IX. 1912). - "[...] vorerst unser beider herzlicher Glückwunsch zu Ihrer Verlobung.

Grüßen Sie bitte unbekannterweise Ihre Braut von mir. Dann besten Dank für die Zusendung Ihres schönen Artikels, - darüber einmal gelegentlich mündlich, - hoffentlich einmal heraußen [...]" (Sindelsdorf, 1. VI. 1913, die Bildseite der Postkarte aus dem "Sturm"-Verlag zeigt den "Affenfries" von Franz Marc). - "[...] wir sind ab 10. Sept. bis 22 Sept. in Berlin (W, 2 Hinter der katholischen Kirche, per adr. Franck.) Dank für Ihre Grüsse ud. Wiedersehen in Berlin [...]" (Gendrin, ohne Datum; Poststempel unleserlich; Ansichtskarte auf blauem Karton mit einer Ansicht von Abelischken in Ostpreußen). - "[...] verzeihen Sie und Ihre Gemahlin uns bitte, daß wir im Drange vieler Besuche, die wir in diesen Tagen hatten, den Termin Ihrer Hochzeit versäumt haben, um Ihnen unsere herzlichsten Glückwünsche zu übermitteln. Glauben Sie darum nicht weniger an ihre Aufrichtigkeit und nehmen Sie beide sie freundschaftlich entgegen. Herr Dietzel sagte mir heute Ihre Züricher Berufung sein nun wirklich erfolgt; in unsern Glückwunsch hiezu mischt sich das aufrichtige Bedauern Sie nun in München zu verlieren. Wird es wirklich sein? [...]" (O. O., 23. VII. 1913). - Beilage: eine ebenfalls eigenhändig von Marc geschriebene Liste mit den Adressen von Pariser Galeristen und Künstlern wie Robert Delaunay, Wilhelm Uhde ("hat famose Rousseaus, Kubisten") und Le Fauconnier..

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Marc, Franz

E. Postkarte mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Postkarte m. U., München, 31. März 1910 [Poststempel], eine Seite quer-8°. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] ich vergaß heute, die Photos mitzunehmen, an denen einige Konturen zu retouchiren waren (ein Löwe…) wir sprachen an Charfreitag Abend davon. Wenn es Ihnen dienlich ist, daß ich die Kleinigkeit mache, so schicken Sie mir doch bitte die Blätter, dann können Sie sie Sonntag zurück haben […]“


Marc, Franz

E. Postkarte mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Postkarte m. U., Sindelsdorf, 19. April 1910 [Poststempel], eine Seite quer-8°. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] Ihre schönen Bücher sind nun angekommen, - meinen aufrichtigen Dank für Ihre liberale Aufmerksamkeit! Ich habe mich gleich an der Kollektion Delacroix-Bilder gelabt; eine wundervolle Sammlung. Harunobu ist ebenso köstlich […] Meine gestrige Korrektursendung werden Sie erhalten haben. Wollen Sie mich Ihrer Frl. Schwester mit einem höflichen Gruß in Stimmung bringen? Dergleichen an H. Hammelmann […]“


Marc, Franz

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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Postkarte m. U., Sindelsdorf, 25. April 1910 [Poststempel], 1 ½ Seiten qu.-8°. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] Da Sie sich in einem Brief (vor ca. 8 Tagen) in ‚14 Tagen’ zu einem Besuch angekündigt haben, möchte ich Sie beizeiten benachrichtigen, daß ich Ende dieser Woche nach Berlin, für einige Tage reise. Verschiedene Aufforderungen u. Vorführungen reiften in mir diesen für meine Verhältnisse sehr kühnen Entschluß. Ich werde mich aber beeilen, so schnell wie möglich (ca. 5., 6. Mai) in mein gutes Sindelsdorf zurückzukommen. Als dann werde ich auch hoffentlich die Freude Ihres Besuches haben. Die Monetausstellung ist hier vom 1. bis 22. Mai. Wenn ich Ihnen in Berlin irgendwelche Besorgungen machen kann, verfügen Sie über mich […]“


Marc, Franz

E. Brief mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Brief m. U., „Sindelsdorf Station Penzberg“, o. D. [Mai 1910], zwei Seiten gr.-8°. Liniertes Papier. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] das übersandte Bild ist sicher besser, aber doch nicht so, wie es sein könnte; ich habe es nocheinmal, möglichst klar u[nd]. einfach überzeichnet, um eine noch geschlossenere Wirkung zu erzielen. Die Art, wie der Retoucheur das letzte überarbeitet, war so geschickt, daß man ihm diese neuerliche, etwas energische Retouche leicht anvertrauen kann. Ich habe mich diesmal bemüht, ihm seine Arbeit durch eine möglichst einfache u. klare weiße Korrektur nach Kräften zu erleichtern. Es thut mir aufrichtig leid, daß mein Entwurf nun so wieder Korrekturen bedurft hat, um einigermaßen herauszukommen, ein andermal werde ich mich besser auf eine reine Schwarzweißwirkung besinnen. Daß Sie meine kleine Arbeit, zu der mich die Freude an der Sache trieb, so freigebig belohnen wollen, rührt mich. Ich freue mich außerordentlich auf die beiden Werke, nicht weniger auf die Nachricht, daß Sie mich besuchen wollen. Frl. Francks reist morgen für 14 Tage nach Berlin zu ihren Eltern u. hofft, bis dahin zurück zu sein. Sie bittet mich, Ihnen die höflichsten Grüße auszurichten, desgleichen […] u. Frl. Legros, die uns heute heraußen besuchten. Ab Mai werden sie für ganz herauskommen. Wenn Sie können, sagen Sie mir doch, wie Sie kommen, per Bahn oder per Rad, und auf welchem Wege. Ich komme Ihnen dann gern ein Stück entgegen […]“1908 Den Sommer verbringt Marc mit seiner späteren Frau, der Malerin Maria Franck, in Lenggries. Er malt vor allem Tiere, wobei er nach immer größerer Vereinfachung der Form strebt und die Farbe zunehmend als selbständiges Ausdrucksmittel gebraucht. weitere Quelle: www.kunstwissen.de/fach/f-kuns/b_mod/marc00.htm


Marc, Franz

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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Postkarte m. U., Sindelsdorf, 6. Mai 1910, ½ Seite qu.-8°. An den Verleger Reinhard Piper in München Franz Marc teilt seine Rückkehr aus Berlin mit u. erkundigt sich nach der Monet-Ausstellung: „[…] Ich bin nun glücklich aus Berlin zurück, enttäuscht, hier das selbe Hundewetter vorzufinden, mit dem ich abgefahren war. Die Freude meines guten […] war rührend, als er Frl. Francks u. meiner wieder ansichtig wurde. Wie geht es Ihnen? Monet-Ausstellung?! Es wäre schön, wenn Sie uns mal besuchten […]“ – Die Postkarte mit der Abbildung eines Blatts aus Thomas Theodor Heines ‚Malweibchen mit Bär’ für die Berliner Secession. 1908 Den Sommer verbringt Marc mit seiner späteren Frau, der Malerin Maria Franck, in Lenggries. Er malt vor allem Tiere, wobei er nach immer größerer Vereinfachung der Form strebt und die Farbe zunehmend als selbständiges Ausdrucksmittel gebraucht.


Marc, Franz

E. Brief mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Brief m. U., Sindelsdorf, 9. September 1910, 1 ½ Seiten gr.-8°. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] Beiliegend die Epistel. Hoffentlich erscheint sie Ihnen nicht zu lang für eine Tageszeitung, ich versuchte mich kurz zu fassen wie ich konnte. Aber will man wirklich etwas sagen u. nicht bloß tönende Worte reden, läßt sich ein solches Thema, glaube ich, nicht auf einer Seite abmachen. Ich gebe Ihnen nun völlig freie Hand, mit dem Skriptum zu machen, was Ihnen gut scheint; im Druck soll es nur mit einem ‚M’ gezeichnet werden. Im übrigen scheue ich meine Namensnennung nicht, wo man sie wissen will. Ich würde mich freuen, wenn die Zeilen irgendwelche Verwendung fänden, sofern damit wirklich eine Lücke im Kunsturteil der Münchner gefüllt wird, was ich natürlich in meiner Isolirtheit durchaus nicht genügend beurteilen kann. Ich hoffe ja morgen von Ihnen eine Nachricht zu bekommen, wie Sie über eine solche Publikation überhaupt denken […]“


Marc, Franz

E. Brief mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Brief m. U., Sindelsdorf, 22. September 1910, 2 ¾ Seiten 8°. Mit gedrucktem Monogramm. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] beifolgend der Mercur d'France, (für den ich Ihnen ganz besonders danke), Monet, das Cliché von G. Macke u. endlich die Frucht seiner wirklich sauren Bemühung. Sie wundern sich sicher, wenn ich Ihnen gestehe, daß ich nicht weniger als 18 Versuche gemacht habe, das Cezanne'sche Bild zu fassen. Ich bin dabei zu ganzen Komposizirensanalysen gekommen; aber die Hauptschwierigkeit lag noch darin, daß es ein Titelblatt zieren sollte, rein für den flüchtigen ‚Blick’ bestimmt – hoffentlich sind Sie mit meinem Endresultat zufrieden. Sein Sinn ist, die breite reine malerische Wirkung, die mir in Schwarzweiß wiederzugeben ist, ganz aufzugeben, um das Interesse nur auf die Zeltgruppe der Frauen zu lenken u. so zu kondensiren, daß das Auge nichts anderes weiter verlangt. – Ich nahm schließlich ein etwas fließendes Japanpapier, um den Feder-Bruch nach Möglichkeit aufzulösen. Denn einen glatten Federstrich […] zu machen könnte auch kaum gelingen. Schreiben Sie mir, wieweit Sie einverstanden u. zufrieden sind; ich hoffe letzteres von Herzen. – Das Wetter ist ja schauerlich, die Berge sind fast bis auf den Fuß verschneit. Wir heizen wie im Winter. – Thannhausen hat m[ein]. Manuskript an die Vereinigung selbst weitergegeben; die Herren wollen es in einigen Blättern drucken lassen […]“ – Nach einer Bleistiftanmerkung war die Abbildung für das kleine Cézannebuch von Meier-Graefe bestimmt. - Veröffentlicht in: Briefwechsel mit Autoren und Künstlern: 1903-1953. Reinhard Piper. Hrsg. von Ulrike Buergel-Goodwin u. Wolfram Göbel. München, Piper 1979. S. 121 f.


Marc, Franz

E. Brief mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Brief m. U., London, 2. Juni 1911, 2 ½ Seiten qu.-8°. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] nun bekommen Sie Ihre Zeichnung von hier, - mich hat das Reisefieber gepackt! In ca. 3 Wochen bin ich wieder zurück. Ich habe Ihnen 2 Entwürfe gezeichnet; der Vorwurf ist mir ja so fremd, daß ich Angst habe, nicht ganz den ‚Ton’ des Romans getroffen zu haben; wählen Sie, welches Ihnen geeigneter scheint. Als Reproduktionstechnik denke ich mir mechanische Übertragung auf den Litografiestein. Ich bin neugierig auf den Protestansturm. Nicht wahr, Sie drucken Kandinsky’s u. meinen Artikel nebeneinander? Bitte schön! Macke schein noch Lust zu haben zu schreiben; ich finde es etwas thöricht von ihm, - es geht ihm zu gut! […]“ – Nach einer Bleistiftanmerkung handelt es sich um Entwürfe zu Meier-Graefes „Nach Norden“. – Es handelt sich wohl um Franz Marcs Beitrag zu dem 1911 erschienenen Band „Im Kampf um die Kunst“.


Marc, Franz

E. Postkarte mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Postkarte m. U., Sindelsdorf, 16. Mai 1912 [Poststempel], eine Seite qu.-8°. Gestempelter Absender. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] Sie sind selbstverständlich willkommen hier; erwarte Sie Samstag Abend 6 Uhr 23 in Penzberg. Das Weitere können wir dann hier bereden u. planen […]“


Marc, Franz

E. Brief mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Brief m. U., Sindelsdorf, 16. Oktober 1913, eine Seite gr.-8°. Gestempelter Absender. Gelocht, dadurch leichter Buchstabenverlust. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] ich hab in diesem Herbst wieder etwas Bücherhunger, den ich mir von dem Rest Ihres Bilderkaufes stillen [m]öchte.1. Der ‚Doppelgänger’ ill. v. Kubin geb[unden]. | 2. ‚Bauernerotik’ v. Queri | 3. ‚Schnurren des Rochus Mang’ Queri.| 4. Entwicklungsgesch. - Meier-Gräfe. | Ist es zuviel? Ich denke, es geht mit den ‚Brüdern Karam[a]soff’ u. den Buddhabüchern gerade […] auf. Dank für den hübschen Almanach. Herr Koehler schrieb mir früh, daß er nicht hofft allzulange auf die Abrechnung warten zu müssen […]“


Marc, Franz

E. Postkarte mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Postkarte m. U., München, 7. August 1914 [Poststempel], eine Seite qu.-8°. Gelocht. Bleistift. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] nachdem ich auch eingerückt bin, muß wohl die ganze Bibelarbeit ruhen, - wer weiß wie lange die ‚Pause in der Kunst’ dauern wird! Kubins Daniel hat meine Frau in Verwahrung, in Ried; richten Sie nach dorthin auch bitte m[eine]. Correspondenz über das Delacroix-Blatt u. a. Meine Frau hat die ganze Corresp[ondenz]. übernommen u. Vollmacht von mir. Auf gutes Wiedersehn […]“ – Auf der Adressseite die Absenderangabe „Marc“.


Marc, Franz

E. Postkarte mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler u. Graphiker. E. Feldpostkarte mit Unterschrift, o. O., 7. Mai 1915, eine Seite qu.-8°. Mit Absenderangabe „Marc | Gaede Armeeabt[eilung] | 12. Landwehr-Division | bayr Ersatz Abteilung Schilling | des | 1. bayr. Feld Artill. R[e]g[imen]t. | Leichte Munitionskolonne.“ Adressseite leicht angeschmutzt. An den Verleger Reinhard Piper in München: „[…] meine Frau schickte mir Ihre Karte betreff des Delacroix-Druckes. Ja, - wenn nicht Krieg wäre. Meine Finanzen befinden sich in so armseligem Zustande - Sie werden ja dies Lied von manchem Maler hören, der im Felde steht - daß für mich unter diesen Verhältnissen ein Tausch gegen Bücher ganz wertlos ist. Ich möchte die ganz wenigen vorhandenen Drucke (- mit dem Ihrigen sind es 10) in den Handel u. zum Verkauf bringen (à 40 Mk, wie alle meine anderen Drucke). Wenn Sie ihn kaufen können u. wollen, wird es mich sehr freuen. Denn den Sie in Händen halten, ist ein besonders schöner Vorzugsdruck, den ich Ihnen gegen 25 Mk bar abtreten will. Sonst senden Sie ihn bitte an meine Frau zurück. Wenn Sie ihn verlegerisch übernehmen wollen, die […] Drucke mit allen Rechten 200 Mk, mit Holzstock 300 Mr, - kriegsschwache Preise! […]“ – Mit 2 Stempeln versehen „K. B. L. Feldartillerie […]“ u. „K. W. Feldpostexp. D. 7. Landwehrdivision“. - Brief Marcs aus dem Felde sind sehr selten. Marc fiel am 4. März 1916 bei Verdun.


Marc, Franz

E. Brief mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler und Graphiker, Mitbegründer des „Blauen Reiters“. E. Brief m. U. „F. M.”, London, 8. Juni 1911, 4 Seiten 8°. An seinen Bruder Paul aus London, wohin er zwecks Eheschließung mit der Malerin Maria Franck gereist war, nachdem die Heirat in Deutschland durch seine geschiedene Frau behindert worden war: „[…] uns geht's hier ganz famos, wir laufen schon in diesem Riesenlondon herum, resp. fahren herum, kreuz u. quer, als wenn das ganz selbstverständlich wäre. Mit dem Heiraten scheint es auch vollkommen glatt zu gehen […] Schwierigkeiten machen die Herren uns gar keine. Kostenpunkt 57 sh. (u. einiges Trinkgeld, ohne jeden Zwang u. ganz nach Belieben) […] Teuer ist London eigentlich gar nicht […] Aber es geht doch ein Haufen Geld bei einer solchen Reise auf; ich bin dem Signor Thannhauser [seinem Münchener Galeristen] schon verdammt dankbar für das Reisegeld. Von hier geht's dann […] nach Dover-Calais, Lille, Brüssel, Namur, Bonn. Briefe bitte nach Bonn, Bornheimerstr. 90, per adr. August Macke. Laß bitte 100 Anzeigen drucken, die reichen jedenfalls […]“ – Zählt 17 Adressen für die Heiratsannonce auf, an erster Stelle seinen Mäzen Bernhard Köhler: „[…] Nach Rußland schickt bitte nach Eurem u. Mamans Gutdünken […] Die Eltern Franck schicken Dir Ihrerseits ihre Adressen. Verzeiht, daß wir Euch diese langweilige Arbeit aufhalsen, aber wir wissen es leider nicht anders einzurichten […]“


Marc, Franz

Eigenh. Bildpostkarte mit U. ("FM").
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An seine Frau Maria Marc in Ried bei Benediktbeuern, der er seine Feldpost-Adresse mitteilt: „[…] I. bayr. Ersatz-Division, 1. gemischte Ersatz-Brigade, Ersatzabteilung, kgl. bayr. I. Feld-Artill. Rgt., Leichte Munitionskolonne, U. Off. Marc. […] Stimmung famos. Gruß an Euch beide in Ried euer FM“. – Die farbige Bildpostkarte zeigt das Ulmer Münster "Höchste Kirche der Welt, 161 m hoch".


Marc, Franz

E. Brief mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler und Graphiker, Mitbegründer des „Blauen Reiters“. E. Brief m. U. „Frz“, Hageville, 3. November 1914, 2 Seiten Folio. Eng beschrieben. Faltenrisse. An seine Frau Maria in Ried in Bayern. Sehr umfangreicher Kriegsbrief mit ausführlicher Beurteilung der militärischen Lage. Nach einigen Erörterungen zur Kontaktaufnahme mit deutschen Kriegsgefangenen [ein Verwandter war als vermisst gemeldet] schildert Marc die Situation bei seinem Artillerie-Regiment: „[…] Bei uns ist alles noch beim alten Stand. Unsre Feldartillerie bewährt sich einfach nicht ganz in diesem modernen Kriege. Die ganze Pferdebespannungstechnik hält nicht Schritt mit den modernen Kriegsmitteln; ein schwereres Geschütz können unsre Pferde im Feld nicht mehr fahren, und bei den modernen betonirten Schützengräben u. Festungsringen ist unser Kaliber fast machtlos. Wir sollten wenigsten wie die Franzosen verschiedene Kaliber haben […] Wir werden jetzt sogar französ. Kanonen in’s Feld zurückholen u. mit ihnen zu arbeiten versuchen! Unsre lange Ruhezeit hat zweifellos hierin seinen Hauptgrund. In einem nächsten Kriege wird sicher der größte Teil der Pferdebespannung der Motorbatterie weichen, daneben nur ganz leichte Gebirgsartillerie. Wir haben jetzt mehrere österr. Motorbatterien vor Toul u. Verdun. Dieser Vorzug der praktischen französ. Artill.-Einteilung wird freilich quitt gemacht über das schwindelhafte Pulvermaterial. Denk Dir, daß die Franzos. beim Abzug aus unsrer Gegend eine Brücke sprengen wollten; ein Pfeiler wurde zerstört; 3 andere blieben unversehrt. Die Pioniere haben jetzt die Sprenghülsen unter der Brücke herausgeholt; der Hauptmann ließ sie öffnen u. fand in zweien ordinairen Gips, in der dritten gar Holz!! […] Daß Dir der großartige Positionskrieg im Norden solche Besorgnis macht, ist sicher ungerechtfertigt. Je länger wir auf französ. Boden stehen, desto mehr wächst im bezug auf Kräfteverbrauch der Kriegführenden unser Vorteil. Die Entscheidung liegt nach meiner Auffassung nicht im Zentrum, sondern vor Calais u. vor Verdun-Toul. Nach den bisherigen Erfahrungen werden die 2 Festungen nicht standhalten können; sobald hier der Durchbruch gelingt u. im Norden unsre Armee am Meer steht, wird die Front von beiden Seiten aufgerollt. So stellt es sich wenigstens mein einfacher Soldatenverstand vor […] Von dem Elend des Krieges, von dem ich auch hier viel zu sehen bekomme, schweige ich. Sein Anblick ist für mich ganz unerträglich; ich muß einfach wegsehen u. nicht so viel daran denken […]“ – In einem Nachsatz schreibt er am Rand: „Eben kommt die telephon. Meldung, daß Italien Frankr. den Krieg erklärt hat! Wenn das wahr ist (etwas skeptisch bin ich bei solchen plötzl. Meldungen), dann wird der Krieg den ganzen Orient mitreißen. Seit Türkei's Eingreifen war es ja schon unvermeidlich. Alles lag an Italiens Haltung. Wehe England!! Vorausgesetzt es stimmt, so ist es ein ungeheurer Sieg der deutschen Diplomatie […]“ – Hierbei handelte es sich um eine der vielen „Enten“ der Kriegspropaganda; im Gegenteil, Italien erklärte im folgenden Jahr Österreich-Ungarn den Krieg. – Marc berichtet ferner über die vielen Liebesgaben-Sendungen, über die Verpflegung und die Verhältnisse im Quartier. Interessantes Stimmungsbild aus der Sicht des bekanntlich auch weltanschaulich engagierten Künstlers.


Marc, Franz

E. Feldpostkarte mit U.
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Franz Marc (1880-1916), Maler und Graphiker, Mitbegründer des „Blauen Reiters“. E. Feldpostkarte m. U. „Frz“, o. O. [Westfront], 23. September 1915, 1 ½ Seiten. An seine Mutter Sophie Marc in München: „[…] Dank für D[einen]. L[ieben]. Brief 98 u. 99. Bald wird der 100. kommen!! Paul als Jäger! Das hat mich amüsirt. Wie leid ist mir der hoffnungslose Zustand Deiner guten Freundin; ich kann Dir Deine Trauer so gut nachfühlen […] Helenes Zustand macht auch noch immer Sorgen; ich muß viel an sie denken. Dein lieber Brief 99 regt so viele Fragen an, die heute ohne Antwort bleiben. Ich neige ja sehr zur Anschauung, daß wirkliche Geistigkeit und wirtschaftl.-politische Höhe sich gänzlich unabhängig voneinander entwickeln, – man kann nicht zwei Herren dienen! […] Der Herbst hier ist auch wunderbar, aber dies ewige Feldgrau der Menschen und das Schießen u. vom Kriege reden verleidet einem den schönsten Tag […]“