Friedrich Frh. von Logau

Dichter und Epigrammist des Barocks, 1605-1655

Mit 28 Jahren übernahm er das verschuldete und wenig ertragreiche Familiengut, das er jedoch auch in Zeiten der Kriegsnöte behielt, auch dann, als er 1644 in die Hofdienste eintrat. Vom Brieger Herzog Ludwig IV. an dessen Hof berufen, trat er in dessen Dienste und folgte diesem später nach Liegnitz, wo er schließlich zum Regierungsrat und Hofmarschall befördert wurde. Als Verfasser von mehr als dreitausend Epigrammen („Deutscher Sinn-Getichte drey Tausend“, 1654) tadelte er Untugenden wie Putzsucht, Heuchelei und Habsucht sowie die „Ausländerei“ mit ihrer Sprachverwilderung. Er beklagte den verheerenden Krieg und äußerte kritische Ansichten zum Wirken der Politiker seiner Zeit.

Quelle:

Logau, Friedrich Frh. von

Dichter (1604-1655). Eigenh. Albumblatt mit U. ("Friderichus à Logaw Nob[ilis] Sil[esius]"). Altdorf. 19.10.1627. 1 S. 8vo.
6.500 € (31919/BN21429)

"Amare volo, potiri nolo. | Laudatâ Virtute & politiori literaturâ Fulgentissimo Domino Possessori, sic adfectum benivolum innuere & honorificum sui recordationem procurare voluit". - In der Blattmitte farbige Wappengouache, unter der Unterschrift Logaus sein Wahlspruch nach Ovid: "Non est mortale quod opto" ("Es ist nicht sterblich, was ich wünsche"). - An der Universität Altdorf setzte Logau sein 1625 an der Viadrina begonnenes Studium der Rechtswissenschaft fort. - Von größter Seltenheit; das vorliegende Blatt ist das einzige auf Auktionen und im Handel der letzten Jahrzehnte nachweisbare Autograph des großen schlesischen Dichters, der in der Fruchtbringenden Gesellschaft unter dem Beinamen "der Verkleinernde" bekannt war.

Am linken Rand alt montiert und nur gering fleckig, im ganzen wohlerhalten..

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Logau, Friedrich Frh. von

Dichter (1604-1655). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Zischkowitz. 2 SS. auf Doppelblatt. 4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief).
4.500 € (88918/BN58910)

Eindringliche Zeilen an Wenzel Graff von Wurmb (auch Wenzel Graf von Wrbna-Freudenthal, 1589-1649), den Kämmerer von Ferdinand III., dass dessen vorheriger Dienstgeber, Carl von Würbenstein, ihm "wegen meiner ihme steets geleisteten dienste tausent gulden reinisch" zugesagt, er von diesen aber bis dato noch nichts gesehen habe, mittlerweile aber des "geldt hochnotwendig bedürftig bin [...] Alls gelanget in Ewr gräflich genaden mein fleißiges embsiges ersuchen unndt bietten, mir mitt auszahlung gerigten tausend Flor[in] geldes hierinne in meiner großen bedürftigkeitt zu gratificiren".

- Friedrich von Logau hatte 1633 das seit Langem verschuldete Familiengut Dürr-Brockuth übernommen, musste aber bereits ein Jahr später vor den plündernden Truppen Wallensteins flüchten. In Brieg wurde er in einer untergeordneten Position bei Hofe angestellt. "1637 kehrte er nach Brockut zurück und versuchte, das zerstörte Gut wieder aufzubauen, was jedoch infolge des andauernden Krieges nicht gelang. Logau geriet in immer drückendere Not, so daß er 1644 trotz starker innerer Abneigung gegen die Zwänge des Hoflebens eine nur mäßig dotierte Stelle als herzoglicher Rat am Hofe Ludwigs von Brieg annahm, mit dem er nach der Neueinteilung der Herzogtümer 1654 nach Liegnitz übersiedelte" (NDB XV, 116). - Stellenweise geringer Tintenfraß, am oberen Rand etwas eingerissen, einige Stellen fachmännisch ausgebessert..

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