Alfred Kubin

Kubin, Alfred

Zeichner und Schriftsteller (1877-1959). Eigenh. Brief m. U. Zwickfeldt. 4to. 2 SS. Eng beschrieben.
1.200 € (48534)

Großer Brief an den Schriftsteller Werner Deubel, der ihm seinen Roman „Götter in Wolken“ zugesandt hatte. „[…] Ihr Buch is so seltsam, dass ich sicher bin sie haben keinen großen Kreis Käufer gefunden - aber er wird sich allmählich dennoch einfinden - er hätte sich wohl eingefunden, wenn Sie die dichterischen Grundsätze sich mehr versagt haben würden und […] mehr ,Theorie‘ gegeben haben würden […] Für mich ist in der künstlerischen Conzeption und im nachfolgenden Ausformen derselben wenigstens alles Geheimnis beschlossen - und zugleich die Lösung […] gegeben, die freilich keine ,vernünftige’ ist - da sie dem submarinen Continent des ,Unbewußten’ entsteigt […]“ - Erwähnt ,Gräfin Reventlow’, Ludwig Klages und Alfred Schuler..

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Kubin, Alfred

Zeichner und Schriftsteller (1877-1959). Eigenh. Brief m. U. Zwickfeldt. 8vo. 2 SS.
850 € (48542)

An den Kunsthistoriker Paul Ferdinand Schmidt (1878-1955), den ehemaligen Direktor der Städtischen Kunstsammlung Dresden, der einen Beitrag über Kubin (mit Illustrationen) für die Kunst-Zeitschrift „Aussaat“ vorbereitete. „[…] mit der Reduzierung auf etwa 60 wäre ich einverstanden man nehme da die 10 von mir neugeschickten hinzu und 10 aus dem Denterbüchlein hinweg, so daß etwas bislang unveröffentlichtes dabei wäre. nicht einverstanden wäre ich aber bei einer Betitelung der einzelnen Stücke.

- Es handelt sich ja wie beim Kanterbüchlein um solche Dinge die ich blos als ,Schemen’ allgemein bezeichnet wissen wollte. nur keine Verankerung im Einzelbegrifflichen […] Allhier hängt der Himmel voller Damoclesschwerter bes. in Heizmaterial - viel Versprechungen Liebenswürdigkeiten doch bislang wenig Greifbares und aus dem Garten schlägerte man schon alles in den letzten Jahren. Was endlich in Angriff genommen wurde ist eine Reparatur des zerschossenen Daches - - auch diese wurde schon einmal unterbrochen - bei dem Vagen was uns umspült - da fällt wenigstens aus den halbmaroden Trümmern etwas heizbares Holz ab […]“ - Der Beitrag „Alfred Kubin“ von Schmidt erschien in diesem Jahr in Heft 12 der in Stuttgart erscheinenden Zeitschrift..

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Kubin, Alfred

Graphiker und Schriftsteller (1877-1959). Eigenh. Brief mit U. Zwickledt. Folio. 2 pp. Mit Eingangsstempel am Kopf.
1.200 € (77862)

An den Kunsthistoriker Paul Ferdinand Schmidt (1878-1955), den ehemaligen Direktor der Städtischen Kunstsammlung Dresden. „[…] Im Augenblick kommt dieser Grussbrief allerdings aus teilweiser mitwirkung der neuralgischen Teufel zustande - seit rund 10 Tagen plagt mich der Ischiasnerv in der Hüfte […] tatsächlich zu angegriffen infolge des Anfalles - nahm ich ,hungrig-begierig’ winzige ,Stichproben’ welche mir die Freuden vorspiegeln sollen die ich vom Studium dieses Bandes erwarte […] Ihre wunderbare Kunstgeschichte […] mit welcher Ihre Gaben in herrlicher Reife da aufwarten können - bedeutet ein Plusgewicht in der Schale des Lebens - zur Abrundung dieses ,Ereignisses’ glückte überdies noch die Ausstattung in Geschmack und Großzügigkeit - das denkbar Beste und nicht in einem Luxusstil […] Stofflich-geistig wurde mir […] etwas von der gewaltigen Rundung Ihres Gelehrtenwissens ahnend bewahrt […]“ - Im Vorjahr war Schmidts „Geschichte der modernen Malerei“ erschienen..

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Kubin, Alfred

Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). Eigenh. Brief mit Unterschrift. Zwickledt. Gr.-8vo. 1 1/4 pp.
550 € (80563)

An den Literaturagenten Hein Kohn in Hilversum: „[…] Bei mir hat es sich in den letztvergangnen 3/4 Jahren so gehäuft mit Altersbeschwerden und äusseren trüben Verhältnissen (auch meine Frau starb) die beste Mitarbeiterin in 44jähriger Einsamkeit hier in einem nun baufälligen Scheunchen […] dass ich Illustrationsaufträge - sogar vertraglich schon gefestigte alle zurückgeben lassen musste - um Einzelblätter habe ich in erster Linie mich nun zu bemühen - Es freut mich, dass Sie meine Bestrebungen schätzen […]“

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Kubin, Alfred

Graphiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). 7 (1 beids. beschr.) Bl. mit hs. Briefen bzw. Notizen an den Sammler Otto Ralfs. 4to. u. 8vo.
750 € (83268)

Otto Ralfs (1892-1955) war ein bedeutender Sammler von Kunst der Klassischen Moderne in Braunschweig. - Dabei 1 maschinengeschr. Brief von Ralfs (ohne Unterschr.) an Kubin auf 2 Bl., Brschwg. 1951.

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Kubin, Alfred

Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). Eigenhändige Postkarte mit einer kleinen Federzeichnung illustriert mit Unterschrift. Wernstein a. Inn. Quer-8vo. 1 p. Postgelaufen.
1.200 € (83515)

An Irene Heberle in Passau: „[…] 100000 Dank […] für die hübsche Überraschung - nun ist’s aus mit dem Spätsommer - er gehörte zu meinen Besten - in dieser Woche kommt wahrscheinlich meine Frau besorgungshalber nach P. auch zu Ihnen […]“ Die Zeichnung zeigt die Begegnung zwischen einem Reh und einem Schwein.

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Kubin, Alfred

Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). Eigenhändige Postkarte mit einer kleinen Federzeichnung illustriert mit Unterschrift. Wernstein a. Inn. 8vo. 1 1/2 pp. Postgelaufen.
1.200 € (83516)

An Max Heberle in Passau: „[…] ich habe Lithographien zu Kleist übernommen die Juli noch geliefert werden müssen! Bin in toller Zeitnot […]“ Darunter ein Selbstporträt mit Katze und Vogel. - Kleists „Verlobung in St. Domingo“ mit Lithographien von Kubin erschien 1923/24.

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Kubin, Alfred

Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. (Fragment). Ohne Ort und Datum [1940]. Gr.-8vo. 2 pp.
450 € (83517)

Schlußblatt eines Briefes an einen befreundeten Herrn. „[…] immer neue zeichnerische Merkwürdigkeiten […] natürlich sind es meine ,Senilia’ und wo die alte Kraft fehlt stellt sich Erfahrung und Feinheit ein. Ein Sammelband ,Vom Schreibtisch eines Zeichners’ erschien dann zur rechten Zeit […] er enthält meine gesammelten kleinen illustrierten Schriften, wie ich erfahre, verkauft er sich günstig - wie überhaupt der Büchermarkt da man sich weniger Fressereien und Textilien schenkte, zu Weihnachten ganz ungewöhnlich zufrieden sein konnte […]“ Er selbst habe von seiner Frau, die „mit 65 nun auch ein altes Weiblein voll Güte und Mütterlichkeit“ sei, einen „Band mit Kokoschkazeichnungen“ bekommen.

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Kubin, Alfred

Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). Eigenh. Postkarte mit Unterschrift. Wernstein. 8vo. 1 1/2 pp. Gestempelter Absender.
650 € (89304)

An Dr. Kleberle in Passau: „Ich erlaube mir Ihnen und der verehrten Fraugemahlin eine kleine Weihnachtsüberraschung zu schicken, die gleichzeitig, ein eingeschriebener Rolle abgeht - von ,der Meininger’ ... ich gestern, die erste günstig läutende Nachricht hiervon: Sie liegt mutig im Schützengraben des Sanatoriums; vielleicht kann ich also in ,absehbarer Zeit’ (wie der Ausdruck so lautet) auf Frieden oder Waffenstillstand - wenigstens für einige Frontabschnitte wieder rechnen! […]“

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Kubin, Alfred

Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). Eigenh. Mitteilung mit Unterschrift. ohne Ort und Datum. Quer-8vo. 1 p.
320 € (89305)

„Liebe Freunde Wir hören mit Missvergnügen, dass er Personenverkehr Sonntags hier, wie auch in Deutschland von Morgen ab eingestellt ist! - Da fällt für diesen Tag unser Kommen natürlich auch weg denn hin und zurück also 2 Wege zu Fuss wären wir nicht imstande zu bewältigen; wir kommen also Montag bei anständiger Witterung um 1/2 3 Uhr. […]“

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Kubin, Alfred

Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). Eigenh. Unterschrift auf einer gedr. Karte anl. seines 80. Geburtstags. Zwickledt. Quer-gr.-8vo.
250 € (94213)

Gedr. Karte anl. seines 80. Geburtstags. Die Karte zeigt das Kubin-Haus in Zwickledt un auf der Rückseite die gedr. Danksagung. Auf der Vorderseite die eigenh. Unterschrift in Bleistift.

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Kubin, Alfred

Graphiker und Schriftsteller (1877-1959). Eigenh. Brief mit U. O. O. u. D. [1942]. 1½ SS. 4to.
400 € (31343/BN11610)

In stark zittriger Altersschrift verfaßtes Schreiben an seinen Freund Hofmann: "Es naht sich der 65! [...]". - Tinte durch Nässe stellenweise verwischt.

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Kubin, Alfred

Graphiker und Schriftsteller (1877-1959). Eigenh. Brief mit U. Bad Ischl. 09.04.1954. 2 SS. 8vo.
380 € (31344/BN11611)

In stark zittriger Altersschrift verfaßtes Schreiben an einen namentlich nicht genannten Freund: "Leider häufen sich die Bitten zu Illustrationen von jungen Dichtern [...]".

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Kubin, Alfred

Graphiker und Schriftsteller (1877-1959). Eigenh. Brief mit U. Wohl Zwickledt. 05.04.1953. 1 S. 4to.
350 € (31345/BN11612)

In stark zittriger Altersschrift verfaßtes Schreiben an einen namentlich nicht genannten Freund.

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Kubin, Alfred

Graphiker und Schriftsteller (1877-1959). Eigenh. Brief mit U. Zwickledt. 01.07.1927. 2 SS. Gr.-4to. Mit eh. adr. Kuvert.
950 € (48328/BN30760)

An den Maler, Schriftsteller und Komponist Karl Georg Hemmerich: "[...] Diese Mappe mit Ihrem Kreisler zeigt mir den Beweis Ihrer Ansicht, daß man eben Künstler oder Nichtkünstler ist! Wie unheimlich haben Sie da das Meerkatzenartige in E. T. A. Hoffmann zur Gestalt gezaubert - wie nahe muß Ihnen sein seltsames Wesen liegen! Ich habe Ihr Werk neben mir und geniesse uns studiere es mit Muße. Gerade da wo es uns trennt regt es mich auch wieder so räthselhaft an und erzeugt aufs vollste den Eindruck welchen mir Ihre Lichtbilder schon gaben.

Sie sind als Künstler ja zugleich ein Zauberer und wenn Sie Ihre Wunschkraft spielen lassen so wird es sich auch ganz bestimmt erfüllen [...] Trotzdem ist die Zeit als Maler oder Musiker für uns eine schwierige. - Würde ich das Glück haben Musik in diesem Ausmaße wie es bei Ihnen der Fall war bei mir zu innerst verspürt zu haben ich hätte gewiß auch die entstofflichtere Kunst der anderen geopfert [...]". - Einige Faltspuren..

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Kubin, Alfred

Graphiker und Schriftsteller (1877-1959). Eigenh. Brief mit U. ("Kubin"). Zwickledt. 05.02.1952. 1 S. Gr.-8vo. Mit eh. adr. Kuvert.
950 € (48342/BN30775)

An den Schriftsteller Arthur Fischer-Colbrie: "Dankend für Ihre Mitteilung und wenn Sie unsere winterliche Schnee[-] und Eiswüste tapfer nicht scheuen so wäre das Zusammentreffen am vorgeschlagenen 8. (Freitag). Für Sie ist es am einfachsten Sie nehmen in Schärding am Stadtplatz den Autobus [...] Als Abfahrtsgelegenheit gehe ich mit Ihnen dann den Berg nach Wernstein hinab - von wo der Zug (von Passau kommend) um 18.23 Richtung Schärding abgeht [...]".

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Kubin, Alfred

Graphiker und Schriftsteller (1877-1959). Eigenh. Brief mit U. Zwickledt. 21.12.1942. 1 S. 4to. Mit eh. adr. Kuvert.
650 € (74038/BN47993)

An Else Mackowsky, die Witwe des Berliner Kunsthistorikers Hans Mackowsky. Kündigt an, ihr neue Arbeiten (wohl Zeichnungen) zur Auswahl zu schicken und erwähnt sein demnächst erscheinendes Buch "Irrlicht" (Text von Horst Lange). - Spuren alter Faltung.

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Kubin, Alfred

Graphiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). Eigenh. Brief mit U. Zwickledt. 02.07.1947. 2 SS. 4to.
1.800 € (79753/BN51891)

An einen namentlich nicht genannten Professor: "Es ist die Zeit eine reine Spiegelfechterei möcht' man annehmen - so still, trotz äusserem Lärm verrinnt sie uns - Schon lange möchte ich Ihnen wieder Botschaft geben […] - mir macht (fast auf den Tag!) der 70ger oft Last - Ich gab durch 4½ Jahrzehnte immer u. immer ALLES - an meine Arbeit - und die Götter leihen kein Pfand. - Der Rauhhans macht eine ganz verzwickte Seelenbehandlung - vermittelst der Nerven, welche gleich widerspenstigen Hunden aus dem Innersten zur Raison gebracht werden müssen - Dann geht es vielleicht noch ein Weilchen - Jeder Blick - ins Halbdunkel des immer noch nicht von seinen Kriegsschäden mangels Glas provisorisch reparierten München - oder in die aus jedem Fenster bezaubernde Landschaft - vertieft zu Einsichten die man früher mit größerer Kraft doch geringerer Feinheit verwertete - Endlich ist der 'Totentanz' im Wiener Verlag erschienen! - ich habe noch kein Ex.

wo man in Schärding und Linz in manchen Kreisen glaubt ihn schon auswendig zu kennen - Wie steht es mit dem Trakl [...]???? Könnten Sie die Maschine einer Zustellung vorwärtstreiben??? In der Schweiz ists fast noch langweiliger beim Druck - jedes Buch braucht - rund gemessen - 1 Jahr bis es erscheint. In Wernstein glaubte man, daß Sie einmal inspizierend auftauchen werden - Samhaber sehe ich natürlich öfter und er hatte die größten Meriten um eine intime Geburtstagsfeier bei uns hier - die mich rührte - und bei uns 'Dada' beinahe populär machte […]"..

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Kubin, Alfred

Graphiker, Schriftsteller und Buchillustrator (1877-1959). Eigenh. Albumblatt mit aquarellierter Federzeichnung, Widmung und U. Zwickledt. 1 S. 8vo (185:120 mm).
4.500 € (90241/BN59712)

Sehr hübsche, sauber ausgeführte Aquarellzeichnung, die den livrierten Kubin beim Überreichen eines Buches zeigt. Die Adressaten der Widmung waren der Münchner Bettfedernfabrikant Karl Adler und dessen Gattin Emilie. Bei Adlers Firma handelte es sich "um den größten Betrieb dieser Art in München, in dem im August 1938 77 Arbeiter und Angestellte beschäftigt waren. Das Unternehmen wurde am 31.08.1938 von den Geschäftsführern abgemeldet, arisiert und von dem 'Nachfolger' Dr. Volkhardt (Fa.

Münchener Roßhaarspinnerei Dr. Volkhardt & Cie, Sudetendeutschestraße 20-26) unter neuer Firma weitergeführt. Karl Adler wurde am 10.11.1938 von der Gestapo verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Dort starb er unter nicht geklärten Umständen. Das Dachauer Totenbuch verzeichnet ihn bei den Häftlingen, die eines gewaltsamen Todes starben. Emilie Adler und den fünf Kinder des Ehepaares gelang die Emigration nach Palästina. Emilie Adler starb am 24.12.1974 in Israel" (Gedenkbuch München). - Auf Trägerpapier montiert..

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verkauft

 
Kubin, Alfred

Konvolut
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Alfred Kubin (1877–1959), Graphiker und Schriftsteller. 4 e. Briefe mit U. Zwickledt-Wernstein, 1937. Zusammen 7 ½ SS. auf 4 Bll. Gr. 4°. – An Adelgunde (Gundl) Krippel in Prielau bei Zell am See, die frühere Lebensgefährtin des Malers Anton Faistauer (1887–1930). Zumeist über die bevorstehende Ausstellung zu seinem 60. Geburtstag und gelegentlich auch über die Werke „Tonis“, d. h. Anton Faistauers. – I: „[...] Im Frühjahr [...] werde ich wahrscheinlich (für 1 Tag allerdings nur) nach Wien kommen – Es dürfte eine umfassendere Gedenkschau zum Anlaß meines herannahenden 60. Geburtstages da sein und ich werde zur Eröffnung wahrscheinlich anwesend sein [...] Das Bildnis Stössl’s [d. i der Schriftsteller Otto Stoessl] von Toni finde ich ausgezeichnet – St. war nicht so entzückt davon – es ist sehr harmonisch und nicht übercharakterisiert, was bei Stössl leicht hätte geschehen können – bei dieser Lebhaftigkeit [...] Und mit der Tagebuchausgabe wirds nun einstweilen nichts verlegerisch! Ja ich ahnte so etwas – die Zeit ist da natürlich schlecht und dafür noch extra 3fach Glück nötig. Nun mache ich den Vorschlag: Sie schicken mir die Briefe einfach und wenn’s ernst würde mit einer Ausgabe, so erhalten Sie diese binnen 48 Stunden! Ja!! Seit Ihrem letzten mich auch wieder recht erfreuenden Schreiben sind ja schon wieder nahezu 6 Wochen komplett vergangen – ich wette unsre Angelegenheit ist aber ganz noch beim alten [...]“ (20. Januar 1937). – II: „[...] nun erfreute mich und griff mir zu gleicher Zeit an’s Herz das gestern eingetroffene Foto Toni’s [...] ich nehme es hin als Händedruck über das Grab hinaus zum 60. – von einem meiner liebsten Freunde. Ich vernehme: Sie stehen dauernd unterm Druck der Verhältnisse!? Sie meistern diese im Grunde aber doch, und T. hätte, selbst wenn er wollte, keine bessere Sachwalterin sich finden können für das Nachgelassene. – Man weiß zu gut, daß alles was modern an Kunst, wieder materiell geringer bewertet wird von der Welt, und daß altes Kunstgut dauernd steigt, weil’s verstreut und daher immer weniger wird – das andre wird täglich mehr – meine Schau, die ganz zu Ende nächstes Monat eröffnet wird und gegen 6 Wochen zu sehen sein wird – soll mich [...] nach W[ien] bringen, doch – hier muß ich Ihrer Erwartungsfreude ein wenig weh tun – es geht nicht anders: diesmal nur für 2 x 24 St. Ich bin nicht mit meiner nervösen Verfassung zufrieden [...]“ (30. März 1937). – III: „Für Ihre guten Worte in Bezug auf meine Ausstellung innigen Dank – Ich tat halt – erinnere ich mich recht, nur was ich konnte – besser – was ich mußte [...] Ich kann, was den Verkauf von dem mir gehörigen Teil der Arbeiten betrifft, nur sagen, daß ich darauf direkt nicht gerechnet habe – Dr. Nierstein hat ohne als Kunsthändler da aufzutreten d. h. ohne den geringsten Anteil etwa für sich zu nehmen – mir bei allfälligen Interessenten seine Vermittlung zugesagt [...]“ (20. Mai 1937, weiters über Preise und Verkäuflichkeit von verschiedenen Gattungen seiner Graphik). – IV: Der Brief vom 12. Juli 1937 mit Dank für ein Bild aus Faistauers Nachlaß, „diese großartige Schöpfung aus Toni’s letzter Periode“. Sein so verspäteter Dank dafür sei selbst durch die mannigfache Aufregung nach der Ausstellung kaum zu entschuldigen, aber „Sie werden es allergütigst, da Sie ja mit Malern umgehen können und deren wüste Zerfahrenheit sicher schon öfters feststellen mußten [...]“. – Gundl Krippel war eine Klassenkameradin von Christiane von Hofmannsthal am Lyzeum in Hietzing und blieb auch später mit der Familie Hofmannsthal befreundet. 1943 vermählte sie sich in Wien mit dem Kunsthistoriker Bernhard Degenhart. – Kleine Faltspuren.


Kubin, Alfred

A.L.S. („Kubin“) with an ink sketch.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

To an unnamed person: „[...] some very good orders this time [...] also Gurlitt is trying to order eagerly from me. I think most of the financial crises is behind us. [...]“. – The sketch shows Kubin trying to escape from the gallerist and publisher Gurlitt.


Kubin, Alfred

6 e. Postkarten mit U. und 1 e. Portraitkarte mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Alfred Kubin (1877–1959), Graphiker und Schriftsteller. 6 e. Postkarten mit U. und 1 e. Portraitkarte mit U. Wernstein am Inn bzw. Zwickledt, 1918 bis 1944. Zusammen 12 SS. auf 7 Bll. (Qu.-)8°. Meist mit e. Adresse und mit zusammen 4 Original-Federzeichnungen (davon 1 mit Farbstift koloriert). – An seinen Verleger Reinhard Piper in München: „Marées Zeichnungen – vermutlich Proben!!! – vermutlich eine Verwechslung – soll ich sie zurücksenden? M-Gräfe’s Bemerkungen haben mich erfreut trotz ihrer Knappheit merke ich das[s] hier ein Organ auch für meine Arbeit vorhanden sein dürfte – Es ist ja klar dass ich besonders in jüngeren Jahren oft einen künstlerisch-literarischen Misch-Stil zum Ausdruck brachte – Meine Schwächen lagen und liegen zum Teil heute noch im Übermaas[s] – doch wesentlich ist meine Kunst [no]ch nicht entdeckt. Ich bin recht froh darüber – mir genügt mein Ruf und die oft einseitigen Ansichten vollkommmen. Schliesslich kennt man ja auch nur einen Teil meiner Arbeiten und die Hauptsache liegt mir in der Vertiefung und Bereicherung die mir wird und nicht in den Überbleibseln von bemaltem und bezeichnetem Papier [...]“ (a. d. Karte v. [12. August 1918]; mit der Zeichnung einer knienden Frau; im linken Rand gelocht (geringf. Buchstabenverlust)). – „Hurrah die Mappen sind da! Jetzt ist die Unsterblichkeit gerettet! – alles sieht vortrefflich aus [...]“ (21. Mai 1921; die Verso-Seite mit einer gedruckten Vignette von Kubins Herrensitz Zwickledt und darunter eine Federzeichnung (Kubin mit jew. einem Bündel Mappen unter den Armen auf dem Weg nach Hause, vorweg laufen eine Katze und ein Hahn)). – „Seinem lieben Kollegen Reinhardt Piper dieses von Ivo Hauptmann im Auftrag des Kubin-Archiv in Hamburg, gemalten [!] Konterfei des alten Hypochonders und Hexenmeisters von Zwickledt [...]“ (Ostern 1944; umseitig mit signierter Reproduktion des genannten Kubin-Portraits).


Kubin, Alfred

44 eigenh. Briefe und Karten mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Umfangreiche Brieffolge an den oberösterreichischen Historiker und Germanisten Max Bauböck (1897-1971), den langjährigen Vorsitzenden der 1923 gegründeten Innviertler Künstlergilde, der Kubin von Beginn an angehörte. "Die Briefe, die zwischen Alfred Kubin und Max Bauböck hin- und hergehen, sind vor allem Zeugnisse für die Sachlichkeit der Beziehung zwischen den Briefschreibern. Sie belegen Alfred Kubins ununterbrochene Verbindung mit der Innviertler Galerie von 1934 bis Ende 1954 und verweisen auf die wichtige Rolle, die Max Bauböck in der Innviertler Künstlergilde und im Innviertler Kunstgeschehen zukommt" (F. X. Hofer: Ein jeder er selbst. In: siehe unten, S. 63). - "[...] Auch von den Lithographien sind die Mehrzahl schon seit vielen Jahren im Handel verschwunden, und selten. - Hier gebe ich Einiges davon an wo ich durch Zufall noch eine - z. T. auch nur noch 2-3 kleine Anzahl Abzüge habe und auf Wunsch nach Schluß abziehen könnte. Rübezahl, Gespräch über d. Tod, die Weiber von Weinsberg, Anrempelung (bei Ihrem Disput) blinder Pauker, die Flucht, Faust und Lilith, außerdem Gasthausszene, Judith, der Tag weckt die Blume, - keinesfalls bitte Nr. 41 mitzuzeigen die Frau lebt und ich kenne sie - in der Nähe - Ich hoffe, daß Sie die Arbeiten günstig arrangieren und nicht von den Lithos welche auslegen die in Ried schon gezeigt. Ob es uns möglich sein wird nach Ried zu kommen ist sehr ungewiß - mir schlägt die mannigfache Berufsbeschäftigung bei Reduktion der Kräfte so über den Kopf - bes. Korrespondenzen und Empfang durchkommender Besuche, daß ich die spärlichen Stunden da ich in Stille rasten kann als Erholungskur schon werte früher konnte man ein wenig reisen zur Erfrischung jetzt bestenfalls ein paar Tage sich einigermaßen abschließen - dazu kommt der 'Nervenkrieg' - der bei mir ja auch zutrifft: drei illustrative Werke wurden durch das Leipziger Unglück am Erscheinen verzögert und 5 Originale in Berlin aus m. Besitz verbrannt [...]" (o. O., 4. II. 1944). - Die Schreiben Kubins sowie die (hier nicht vorliegenden) Gegenbriefe Bauböcks sind ediert in: Alfred Kubin - Max Bauböck. Ein Briefwechsel. Innviertler Künstlergilde, Ried i. I., 1997 (Belegexemplar liegt bei).