Robert Koch

Bakteriologe und Hygieniker, 1843-1910

Robert Koch gelang es 1876, den Erreger des Milzbrands (Bacillus anthracis) außerhalb des Organismus zu kultivieren und seinen Lebenszyklus zu beschreiben. Dadurch wurde zum ersten Mal lückenlos die Rolle eines Krankheitserregers beim Entstehen einer Krankheit beschrieben. 1882 entdeckte er den Erreger der Tuberkulose (Mycobacterium tuberculosis) und entwickelte später das vermeintliche Heilmittel Tuberkulin. 1905 erhielt er den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Robert Koch ist damit – neben seinem Konkurrenten Louis Pasteur in Paris – zum Begründer der modernen Bakteriologie und Mikrobiologie geworden.

Quelle: Wikipedia

Koch, Robert

Bakteriologe und Nobelpreisträger (1843–1910). Eigenh. Brief mit U. („R. Koch“). Grosseto. 2½ SS. Gr.-8vo.
9.500 € (26201)

An einen jungen Kollegen (wohl Giovanni Galli), der für Kochs Malaria-Forschungen regelmäßig „Mückensendungen“ zusammenstellte, kurz vor Beginn einer Expedition: „[...] Die letzten Mückensendungen, auch diejenige aus Colico habe ich richtig erhalten. Diese fortlaufende Beobachtung über die in Vernato [?] vorkommenden Mücken hat bis jetzt in sofern ein sehr interessantes Resultat ergeben, als sich herausgestellt hat, daß dort dieselben Verhältnisse bestehen, wie in anderen weit entfernten Fiebergegenden, z.

B. in Sicilien und in Norddeutschland in den sumpfigen Niederungen der Weser-Mündung. Leider werde ich diese, wie mir scheint, recht wichtigen Studien nicht fortsetzen können, da ich schon in den nächsten Tagen Grosseto verlasse, um über Rom und Neapel nach Batavia zu reisen. Vielleicht können wir die Mückensammlung nach meiner Rückkehr wieder aufnehmen. Vorläufig möchte ich Sie aber bitten dieselbe aufhören zu lassen [...]“. – Etwas gebräunt und mit hinterlegtem Falteinriß am Unterrand..

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Koch, Robert

Bakteriologe und Hygieniker (1843-1910). Eigenh. Brief mit U. Berlin („Charitéstr. 1“). 1¾ SS. 8vo. Mit Umschlag (eine Marke abgelöst).
14.000 € (47002)

An den Hygieniker Giuseppe Sormani (1844-1924) in Pavia, Präsident der Reale Società Italiana d’Igiene, dem er für die Ernennung zum Ehrenmitglied der Gesellschaft dankt: „[...] Von einer mehrmonatlichen Reise nach Egypten zurückgekehrt erhielt ich zugleich mit dem Diplom [...] Ihr werthes Schreiben vom 20ten Febr. und bitte deswegen zu entschuldigen, daß meine Antwort darauf so spät erfolgt. Die Ehre, welche mir die Reale Società Italiana d’Igiene durch diese Ernennung erwiesen hat, [...] wird für mich eine Aufforderung sein, in gleicher Weise wie bisher alle meine Kräfte der Forschung auf dem Gebiete der Hygiene und insbesondere dem Kampf gegen die Infectionskrankheiten zu widmen [...]“.

- Minimal gebräunt, am Unterrand schwach fleckig..

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Koch, Robert

Eigenh. Postkarte mit U. („R. Koch“).
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An Oberregierungsrat Köhler in Berlin: „In Aden habe ich keinen Anschluß gefunden, muss einige Tage bleiben und werde voraussichtlich am nächsten Montag weiterreisen können [...]“. – Papierbedingt etwas gebräunt und gering fleckig.


Koch, Robert

E. Postkarte mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Robert Koch (1843–1910), Bakteriologe. E. Postkarte mit U. („R. Koch“). Kimberley, 22. März 1897. 1 S. Qu.-kl.-8°. Mit e. Adresse. – An Oberregierungsrat Köhler in Berlin: „Glücklicherweise habe ich noch in letzter Stunde Platze auf dem „Admiral“ von der Deutschen Ostafrika-Linie erhalten und werde am 28. Maerz von Durban abfahren. Ich werde mir erlauben, Ihnen unterwegs aus den verschiedenen Ländern, welche ich zu passiren habe, Ihrem Wunsche entsprechend Postkarten zu senden. Leider gibt es hier noch keine Karten mit Ansichten, so weit ist die Kultur noch nicht gediehen [...]“. – 1896 hatte die britische Regierung Koch ersucht, bei der Bekämpfung einer Viehseuche in Südafrika behilflich zu sein, und zwar der Rinderpest, die mit importiertem Vieh eingeschleppt worden war. Koch konnte in Kimberley zwar nachweisen, daß das Blut kranker Tiere hochgradig ansteckend war; da es sich aber um eine Viruskrankheit handelte, war es ihm nicht gelungen, den Erreger zu finden. Er entwickelte jedoch nach dem Vorbild der Pasteur-Schule einen Impfstoff aus dem Serum von überlebenden Tieren und der Galle von verendeten Tieren, der wirksam gewesen sein soll. – Papierbedingt etwas gebräunt und an einem Rand etwas wasserfleckig.


Koch, Robert

E. Postkarte mit U. („R. Koch“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An Oberregierungsrat Köhler in Berlin: „An Oberregierungsrat Köhler in Berlin: „Heute in Zanzibar angelangt, gehe morgen weiter nach Aden und von da nach Bombay [...]“. – Bei einem Aufenthalt in Bulawayo hatte Koch im März 1897 die Aufforderung der deutschen Regierung erreicht, sich nach Indien zu begeben, wo die Pest ausgebrochen war. Die Reise gestaltete sich umständlich, weil wegen der Pest die direkten Schiffsverbindungen unterbrochen waren. Der Erreger war allerdings bereits bekannt (Yersin, 1894). Kochs wichtigste Beobachtung in diesem Zusammenhang war, daß einem Pest-Ausbruch ein großes Rattensterben vorausgehen konnte. Die Übertragung der Pest von Ratten auf Menschen durch den Rattenfloh wurde dann erst durch Charles Rothschild und Karl Jordan entdeckt. – Papierbedingt etwas gebräunt, die Tinte stellenweise etwas zerlaufen und gering wasserfleckig.


Koch, Robert

E. Brief mit U.
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Robert Koch (1843–1910), Bakteriologe und Nobelpreisträger. E. Brief mit U. („R. Koch“). Berlin, 22. Mai 1887. 8 SS. auf 4 (= 2 Doppel)Blatt. 8°. – Als Universitätsprofessor und Leiter des drei Jahre zuvor gegründeten „Hygienischen Instituts“ in Berlin an einen auswärtigen Kollegen über die gemeinsame Suche nach „Tuberkelbacillen“: „[...] Aus Ihrem [...] Schreiben ersehe ich, daß Sie die Arbeit für die Studirenden bestimmt haben, als Ergänzung für Ihr Werk über die Vaccination, wie ich mir denke. In Bezug hierauf möchte ich jedoch meinen, daß für die Studirenden ein ganz kurzer Auszug über das Vorkommen von Mikroorganismen in der Lymphe und deren muthmaßliche Bedeutung genügte, wenigstens würde ich an die bereits stark überlasteten Studirenden im Examen keine höheren Ansprüche stellen. In ihrer jetzigen Form scheint mir die Arbeit sich besser zur Veröffentlichung als Brochure oder in einer Zeitschrift zu eignen [...] In Bezug auf die Vaccine-Parasiten habe ich an Ihren gütigst hiergelassenen Präparaten noch zu keinem Resultat kommen können. Ich habe zwar manche von den in Ihren Abbildungen vertretenen Formen gesehen, konnte mich aber noch nicht davon überzeugen, daß es selbstständige Gebilde seien. Möglicherweise liegt dies daran, daß ich mich der Untersuchung nicht mit ungetheilter Aufmerksamkeit widmen konnte. C. Fraenkel [d. i. der Bakteriologe Carl Frankel, 1861–1915) beabsichtigt, sich mit dem Studium der Vaccine zu beschäftigen und da habe ich ihm das von Ihnen erhaltene Vaccine-Material übergeben, um es für seine Untersuchungen zu verwerthen. Auch die beiden Kästchen mit den hohlen Objektträgern habe ich ihm gegeben und anempfohlen, die Präparate ebenfalls noch einmal genau durchzusehen. Er wird mir alles Bemerkenswerthe zeigen und so hoffe ich noch allmälig alle Stadien des Parasiten zu Gesichte zu bekommen [...] Die Untersuchung des Daumens hat einige Schwierigkeiten bereitet und das ist auch der Grund dafür, daß mein Schreiben sich etwas verspätet hat. Ich hatte nämlich Dr Weisser, den ich mit der Untersuchung beauftragte, gebeten, den Zusammenhang der Theile möglichst zu schonen. Nun waren aber die oberflächlichen Hautpartien nicht besonders gut gehärtet, so daß es Weisser nicht gelang, gute Schnitte zu bekommen und in dem, was er erhielt, fand sich nichts von Riesenzellen oder Tuberkelbacillen. Ich entschloß mich dann, den Daumen weiter zu zerlegen und fand, daß das Gelenk mit einer bröcklichen weißen Masse, offenbar die Reste von käsigem durch die Alkoholwirkung geschrumpften Eiter gefüllt war; die Gelenkenden vom Knorpel entblößt, rauh; die Gelenkhöhle von einer weichen ziemlich dicken Membran ausgekleidet, der die bröckliche Masse zum größten Theil anhaftete. Diese Masse ließ ich zunächst untersuchen und es fanden sich in derselben Tuberkelbacillen in solcher Menge, wie ich es in Gelenken noch nie gesehen habe. Der Befund und das ganze Aussehen der kuriosen Gelenkhöhle erinnerte vielmehr an eine frische Lungenkaverne mit ihrem käsigen, bacillenreichen Inhalt. Es soll nun noch die Membran und die weitre Umgebung des Gelenks noch einmal gründlich untersucht werden, ob nicht doch irgend wo ein mehr dem chronischen Verlauf der Bacilleninfection entsprechendes Bild (epithelcoide [!] und Riesenzellen in Nestern) zu finden [ist]. Könnten Sie nicht die Geschichte dieser Infektion noch etwas eingehender geben: Art der Infection? gieng die Verletzung gleich bis ins Gelenk? wie kam es, daß eine Kehlkopfsaffektion das nächste Symptom war? Ist der Daumen von der Leiche abgeschnitten? Kam bei Lebzeiten aus dem Gelenk kein Eiter zum Vorschein? an dem Spirituspräparat schien die Infektionsstelle geschlossen u. vernarbt zu sein? Etwaige weitere Befunde und ein Präparat wird Weisser Ihnen demnächst zugehen lassen [...]“. – Mit kleinen Stecknadeldurchstichen am linken oberen Rand.


Koch, Robert

E. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Robert Koch (1843–1910), Bakteriologe und Nobelpreisträger. E. Brief mit U. („R. Koch“). Berlin, 11. November 1887. 2½ SS. auf Doppelblatt. 8°. – An einen namentlich nicht genannten Kollegen betr. der Überlassung von Cholera-Literatur für das Hygiene-Museum und über Arbeiten zur „PebrineKrankheit“ (Flecksucht): „[...] Ihr gütiges Anerbieten bezüglich des Pebrine-Materials nehme ich mit Dank an, da ich bis jetzt noch niemals Gelegenheit hatte, zuverlässige Pebrine-Präparate zu sehen. Für die Ihrem Briefe beigelegten Blätter, die von Dr Huschke mit so unendlichem Fleiße gesammelte Choleraliteratur enthaltend, sage ich Ihnen im Namen der Bibliothek des Hygiene-Museums, der ich die Sammlung einverleiben werde, den besten Dank. Auf diese Weise, hoffe ich, wird die Arbeit nicht nutzlos bleiben und gelegentlich einmal Verwerthung finden. Ich werde auch meine bisher gesammelte, nicht unbedeutende Cholerabibliothek, für die ich Sie ja auch dermaleinst gebrandschatzt habe, ebendahin schenken und mit den Mitteln des Museums möglichst zu vervollständigen suchen [...]“.


Koch, Robert

E. Brief mit U.
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Robert Koch (1843–1910), Bakteriologe und Nobelpreisträger. E. Brief mit U. („R. Koch“). Berlin, 30. Dezember 1887. 4 SS. auf Doppelblatt. 8°. – An einen namentlich nicht genannten Kollegen mit dem Ausdruck seines Bedauerns, diesen nicht auf einer Fachtagung in Berlin angetroffen zu haben, „da ich am liebsten mündlich über die Hämatozoenbefunde mit Ihnen discutirt hätte. Es ist kaum möglich, sich schriftlich über solche Dinge, die doch nicht mit ein paar Gründen für oder wider erledigt werden können, zu verständigen. Daß dasjenige, was Sie im Blute beobachtet haben, wirklich vorkommt, ziehe ich nicht im Geringsten in Zweifel; aber in der Deutung des Gesehenen kann ich mich Ihnen nicht anschließen. Ich erinnere mich ähnliche, wenn nicht dieselben Dinge unter den verschiedensten Verhältnissen, auch im unzweifelhaft gesunden Blute gesehen zu haben und ich habe deswegen geglaubt, es mit Zerfallsprodukten und Modificationen der normalen Bestandtheile des Blutes zu thun zu haben. Auch die von M. Schultze, Hoffmann u. A. in neuester Zeit von Fokker [d. i. der niederländische Hygieniker Abraham Pieter F.] beschriebenen Gebilde rechne ich dahin, weil sie sämmtlich im normalen Blute angetroffen werden. Bei Ihren Untersuchungen vermisse ich nun den Nachweis, daß die charakteristischen Veränderungen sich auf infektiöse Krankheiten angehöriges Blut beschränkt und daß es insbesondere ein Vorkommniß ausschließlich den wenigen Krankheiten der hier in Frage stehenden Gruppe der exanthematischen Infektionkr[ankheiten] ist. Womöglich müßten doch auch noch weitere Verschiedenheiten bei den einzelnen Krankheiten dieser Gruppe weiter zu konstatiren sein. Auch die Beweise für die Selbstständigkeit der Hämatozoen, d. h. dafür, daß sie wirkliche selbständige lebende Wesen sind, scheinen mir noch keineswegs ausreichend [...]“. – Beide Blatt mit je einem winzigen Einriß im oberen bzw. unteren Rand.


Koch, Robert

E. Brief mit U.
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Robert Koch (1843–1910), Bakteriologe und Nobelpreisträger. E. Brief mit U. („R. Koch“). Berlin, 9. Dezember 1888. 3½ SS. auf Doppelblatt. 8°. – An einen namentlich nicht genannten Kollegen: „Durch Herrn Staatsrat Dr. Kirchner hatte ich Ihnen den Empfang der von Ihnen der Bibliothek des Hygiene-Museums geschenkten Bücher anzeigen lassen und hatte gehofft, Ihnen bald nachher, nachdem die Bücher eingeordnet und ein Verzeichniß darüber angefertigt war, selbst meinen Dank aussprechen zu können; aber ein Wechsel im Sekretariat des Institutes und damit verbunden unerwartete Störungen im Geschäftsgange haben zu meinem größten Bedauern mein Vorhaben verzögert und ich muß Sie daher um Entschuldigung bitten, daß ich so spät von mir hören lasse [...]“. – Mit einem winzigen Einriß im unteren Rand und einem Klebefilmstreifen in der Bugfalte.


Koch, Robert

Eigenh. Brief mit U. ("R. Koch").
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An einen namentlich nicht genannten Kollegen, wohl den Karlsruher Professor und Nahrungsmittelchemiker Gustav Rupp, der für die neugegründete "Großherzogliche Lebensmittelprüfungsstation der Technischen Hochschule in Karlsruhe" nach einem Assistenten gesucht hatte: "Unter den mir bekannten jüngeren Bakteriologen und Hygienikern habe ich Umschau gehalten, aber weder selbst eine geeignete Persönlichkeit für die Assistentenstelle an der Station für Lebensmittel-Untersuchungen finden können, noch auch von Anderen, die ich, natürlich in diskreter Weise, um Auskunft gebeten habe, etwas erfahren können, was Ihren Zwecken gedient hätte. Ich bedaure daher sehr, Ihnen in dieser Angelegenheit keine Vorschläge machen zu können […]". - Rückseitig Spuren alter Montage. Beiliegend Sammlernotiz mit biographischen Daten zum Verfasser, um 1900 vom Sohn des Adressaten angefertigt.