Schauspieler (1926-1991). Eigenh. Brief mit U. ("Nikolaus"). [Wien. 4 SS. auf 2 Bll. Gr.-8vo.
1.400 €
(32025/BN22368)
An seine erste Gattin Gislinde Kühbeck, der gegenüber er sich heftig über (angebliche) Intrigen seitens des Burgtheaters beklagt ("dieses Schwein [...] dieses Aas"). Seinen Plattenspieler habe er verkauft und "fast soviel dafür bekommen wie er mich selbst gekostet hat - das ist soviel wie 300.- Ich lebe sehr bescheiden, und fast wie ein Asket, was meinem Körper nichts ausmacht, denn ich bin an Entbehrungen gewöhnt [...] ich arbeite 5-6 Stunden Stunden pro Tag an meiner Sprache - ich arbeite systematisch und ohne Hysterie - so entwickle ich mich mit jedem Tag mehr und der Ausdruck meiner Stimme wird immer sicherer und klarer - ich habe unendlich viel gelernt im letzten Jahr - Du wirst den Beweis finden, wenn Du mich als Tasso oder Romeo siehst [...] Ich muß immer weinen, wenn Du von dem polnischen [?] Engelchen schreibst! Von dem heiligen Wunder! Von dem reinsten und beschämendsten Geschöpf! O jam wenn Sie singt, weil Christus geboren ist, dann ist er wirklich geboren, und dann ist die Sünde geheiligt durch Sie, die Sie die Wahrheit sagt! Ja! Kinder haben allein das Recht, diesen Augenblick feierlich zu begehen, weil sie noch identisch sind mit Ihm [...]".