Yrjö Kilpinen

Kilpinen, Yrjö

finnischer Komponist (1892-1959). Eigenh. vollständiges Musikmanuskript m. U. [Helsinki? 1945?]. Folio. 3 SS. In neuem Buntpapier-Umschlag m. Titelschild.
8.500 € (54361)

„Ich wollt, sie hätten statt der Wiege […]“ op. 56 Nr. 7 für Singstimme und Klavier nach einem Text von Rainer Maria Rilke, komponiert 1945 (vgl. Taurula, Werkverzeichnis 1988, S. 130), notiert auf den Seiten zwei bis vier eines Doppelblattes. Nach dem letzten beschriebenen System eine alternative Fassung der letzten neun Takte in Blei. – Kilpinen „studierte am Musikinstitut von Helsinki zwischen 1908 und 1917[…] sowie in Wien 1910/1911 und Berlin 1913/1914 ... Um 1923 etablierte er sich in Finnland als führender Komponist […] H.

Gál […] bezeichnete Kilpinen in den 1950er Jahren als den größten Liedkomponisten der Gegenwart […] Kilpinens Stil ist im weitesten Sinne neo- klassizistisch. Er wertete die Gattung des Sololiedes auf und inspirierte jün- gere finnische Komponisten ...“ (Siegfried Mauser). – Die unbeschriebene erste und die letzte Seite des Bogens tintenfleckig..

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Kilpinen, Yrjö

Porträtphotographie mit eigenh. Widmung u. U. auf dem Bilduntersatz.
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„Meinen lieben Freunden Leonie und Hermann Unger herzlichst Ihr ergebener Yrjö Kilpinen ...“. Yrjö Kilpinen komponierte die Musik zu über 800 finnischen, schwedischen und deutschen Gedichten. Darüber hinaus schrieb er Chorlieder, Kammermusik und Werke für Klavier. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Liedtradition des 19. Jahrhunderts von Komponisten außerhalb von Deutschland und Österreich weitergeführt, die etwas Neues im konventionellen Stil beitragen konnten. Zu ihnen werden der Schweizer Othmar Schoeck (1886-1957) und Yrjö Kilpinen gezählt. Um die Jahrhundertwende hatte die Orchestrierung von Klavierliedern und die Komposition originaler Orchesterlieder begonnen, deren bedeutende Vertreter Gustav Mahler, Richard Strauss, Max Reger und Paul Hindemith waren. Diese Tradition wurde von der Zweiten Wiener Schule weitergeführt und zum kammermusikalischen Stil weiterentwickelt. Yrjö Kilpinen gehörte zu der Generation von Komponisten, die ihren Durchbruch nach dem Ersten Weltkrieg hatten. Kilpinen erlangte als nächster finnischer Komponist nach Sibelius internationalen Ruhm. 1920 wurden Lieder Kilpinens zum ersten Mal im Ausland (Berlin) aufgeführt und er schloss einen Vertrag mit dem deutschen Verlag Breitkopf & Härtel. Entscheidend vorangebracht hat ihn der international bekannte finnische Sänger Helge Lindberg (1887-1928) und der deutsche Sänger Gerhard Hüsch (1901-1985). Auf Anraten Lindbergs erweiterte Kilpinen seine Literaturkenntnisse um skandinavische und deutsche Lyrik. Lindberg brachte dem Komponisten Rilke nahe. Kilpinen vertonte schon in den 1920er Jahren Gedichte von Rilke. Im Jahr 1934 wurde in London die Kilpinen Society gegründet. In den 1930er und 1940er Jahren feierte Kilpinen in Skandinavien, Deutschland und England Erfolge. Seine deutschsprachigen Lieder, vor allem auf Texte von Christian Morgenstern, waren im Deutschland der 1930er Jahre sehr erfolgreich. Die Rezensionen seiner Lieder in der deutschsprachigen Presse hoben die „nordischen" Qualitäten des Werks dieses „arischen" Komponisten hervor.


Kilpinen, Yrjö

Eigenh. Brief m. U. und eigenh. Umschlag.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Eigenhändiger Brief mit Unterschrift (Yrjö Kilpinen) und Adressstempel „Professor Yrjö Kilpinen, Mitglied der Finnischen Akademie Helsinki“. Beiliegend eigenhändig adressiertem Umschlag. Der Brief ist an den österreichischen Komponisten Hans Gál (1890-1987) adressiert. „[…] Habe gehört, dass Prof. Hüsch [der Bariton Gerhard Hüsch] u.a. meine Lieder in seinem Konzert in Edinburgh gesungen hat. Da es mich interessieren würde zu erfahren, wie er gesungen hat, und wie die Lieder aufgenommen wurden, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir Ihre Meinung über das Konzert schreiben möchten […]“ Weiter schreibt Kilpinen über den Gesundheitszustand des gemeinsam Freundes Peter und darüber, dass er Anfang Oktober über Schweden nach Deutschland fährt und diesen besuchen wird. Er fragt, wann der Empfänger nach Finnland kommt. Selten. Kilpinen studierte bei Richard Heuberger, J. Hoffmann, Otto Taubmann, Paul Juon und Toivo Kuula. Kilpinen, der häufig „finnischer Schubert“ genannt wird, hat ein Gesamtwerk von rund 700 Lieder geschaffen. Die Lieder sind oft in Zyklen nach Gedichten finnischer, schwedischer und deutscher Lyriker angeordnet. Alleine von Christian Morgenstern hat Kilpinen 74 Gedichte vertont. Gál war Dirigent der Wiener Madrigalvereinigung und emigrierte 1938 nach Großbritannien. Er lebte in Edinburgh. Gerhard Hüsch (1901-1984) war ein lyrischer Bariton, der Kilpinens Kompositionen in Europa bekanntgemacht hat. Yrjö Kilpinen komponierte die Musik zu über 800 finnischen, schwedischen und deutschen Gedichten. Darüber hinaus schrieb er Chorlieder, Kammermusik und Werke für Klavier. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Liedtradition des 19. Jahrhunderts von Komponisten außerhalb von Deutschland und Österreich weitergeführt, die etwas Neues im konventionellen Stil beitragen konnten. Zu ihnen werden der Schweizer Othmar Schoeck (1886-1957) und Yrjö Kilpinen gezählt. Um die Jahrhundertwende hatte die Orchestrierung von Klavierliedern und die Komposition originaler Orchesterlieder begonnen, deren bedeutende Vertreter Gustav Mahler, Richard Strauss, Max Reger und Paul Hindemith waren. Diese Tradition wurde von der Zweiten Wiener Schule weitergeführt und zum kammermusikalischen Stil weiterentwickelt. Yrjö Kilpinen gehörte zu der Generation von Komponisten, die ihren Durchbruch nach dem Ersten Weltkrieg hatten. Kilpinen erlangte als nächster finnischer Komponist nach Sibelius internationalen Ruhm. 1920 wurden Lieder Kilpinens zum ersten Mal im Ausland (Berlin) aufgeführt und er schloss einen Vertrag mit dem deutschen Verlag Breitkopf & Härtel. Entscheidend vorangebracht hat ihn der international bekannte finnische Sänger Helge Lindberg (1887-1928) und der deutsche Sänger Gerhard Hüsch (1901-1985). Auf Anraten Lindbergs erweiterte Kilpinen seine Literaturkenntnisse um skandinavische und deutsche Lyrik. Lindberg brachte dem Komponisten Rilke nahe. Kilpinen vertonte schon in den 1920er Jahren Gedichte von Rilke. Im Jahr 1934 wurde in London die Kilpinen Society gegründet. In den 1930er und 1940er Jahren feierte Kilpinen in Skandinavien, Deutschland und England Erfolge. Seine deutschsprachigen Lieder, vor allem auf Texte von Christian Morgenstern, waren im Deutschland der 1930er Jahre sehr erfolgreich. Die Rezensionen seiner Lieder in der deutschsprachigen Presse hoben die „nordischen" Qualitäten des Werks dieses „arischen" Komponisten hervor.