Christian Kayssler

Kayssler, Christian

Schauspieler und Regisseur (1898-1944). Eigenh. Brief mit U. Jagstfeld. 4 SS. 8vo. Mit Briefumschlag.
125 € (2009)

Liebevoller Brief an seine Mutter mit Geburtstagsglückwünschen aus dem Lazarett in Jagstfeld: „[…] Ich sitze nun hier im schönen Jagstfeld in einem netten, warmen, sauberen Raume und denke an Deinen Geburtstaglein. Du weisst ja, wie Vater und ich Dich in das Zimmer holen, wo die Ohmima Dich am Tisch erwartet. Da geb ich Dir dann auch einen langen innigen Kuss, mit dem ich Dir sagen möchte, wie dankbar ich diesem Tage bin, mit dem ich Dir den Dank, die Liebe und alles Schöne zeigen möchte, was ich auch sonst durch mein Dasein und Verhalten zeigen und beweisen müsste.

Nimm ihn mit ein par [!] gedachten Blümchen, die Vater dir wohl in Wirklichkeit an meiner Stelle auch gehen wird. – Der Harre sollte gestern am 14. eine Torte und 10 Rollen Pfefferminz abschicken. Hoffentlich hat er’s richtig gemacht und hoffentlich schmeckt Dir der Kuchen recht gut. […]“. – Weiter beschreibt er über die guten Zustände im Lazarett, berichtet, dass er in Heilbronn „Wunderschöne Kirchen und reizende kleine alte Gassen […] flüchtig gesehen“ habe. – Beiliegt: 1 e. Brief Kaysslers Mutter an ihn gerichtet, sowie 3 e. Postkarten ders. an C. Kayssler u. seine Frau gerichtet; Einkommensteuerbescheid Christian Kaysslers vom „Finanzamt München-Land“ aus dem Jahr 1941, in dem er einen Betrag von 43.000 Mark zu versteuern hatte..

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Kayssler, Christian

Schauspieler und Regisseur (1898-1944). Eigenh. Brief mit U. „In Wannsee mittags“ [Berlin]. 10 SS. 8vo. Mit Briefumschlag.
150 € (2010)

Ausführlicher, liebevoller Brief an sein Frau Mila: berichtet von Dreharbeiten, privaten Dingen und Tratsch: „[…] Nein! Die Schauspieler bei H. sind nicht besser wie wir u. vor ihrer Qualität hab ich […] keine Angst. Ich mein die Regieführung, die ich nicht gewöhnt bin. […] Loos [die Schauspielerin Lina Loos, 1882-1950] ist ein sehr guter, […] ein sehr anständiger etwas dummer Schauspieler. Was Du von der Wessely schreibst, ist richtig – nur in der […] bin ich anderer Meinung.

Diesen Mutterwitz hast Du gepaart mit wahrer Naivität u. wenn Du „erbschleichen“ könnst, ist das wie wenn die Sonne im Vorfrühling sich einen Witz macht u. plötzlich mal so warm wie im Sommer scheint. Und so was gibt’s nicht oft auf der Welt. […] Schrieb ich eigentlich, dass die Wessely mit Attila Hörbiger zusammengehört? Hilpert sagte, man hätte nur das Gefühl, dass sie drunter leidet, wenn er was sagt – der Krachlederne Attila. […] Vater las zwei wunderschöne Briefe von Schiller an Goethe u. er las sie wunderschön. […] Die Koppenhöfer [die Schauspielerin Maria K., 1901-1948] las Gedichte – lieb u. schlicht. Zwischen jeder Zeile machte sie eine-privat-verständisbeweisenden-Pause, die rührend ulkig war. Nachher traf ich sie […], aber man ist sich völlig fremd geworden. […]“. – Beiliegt: E. Brief seiner Frau Maria an C. Kayssler gerichtet u. 2 e. Briefumschläge Kaysslers an seine Frau, sowie eine Einladungskarte an Christian Kayssler „Zu Ehren der in Buenos Aires eingetroffenen Deutschen Schauspieler“..

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