Franz Kafka

Schriftsteller, 1883-1924

Zu Lebzeiten der breiten Öffentlichkeit fast unbekannt, zählt Franz Kafka heute zu den bedeutendsten und einflußreichsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts; seine Werke zählen zum Kanon der Weltliteratur. Literaturkennern wie Robert Musil, Hermann Hesse, Walter Benjamin oder Kurt Tucholsky war Kafka bereits in den zwanziger Jahren ein Begriff. Weltruhm erlangte sein Werk erst nach 1945, zunächst in den USA und Frankreich, in den 50er-Jahren dann auch im deutschsprachigen Raum. Heute ist Kafka der meistgelesene Autor deutscher Sprache.

Quelle: Wikipedia

Kafka, Franz

Schriftsteller (1883-1924). Eigenh. Brief mit U. ("K"). [Prag. 1½ SS. (30 Zeilen in Bleistift auf blau kariertem Papier). Gr.-8vo (229:145 mm).
45.000 € (82921/BN54291)

An den mit ihm befreundeten angehenden Mediziner und ebenfalls an Tuberkulose erkrankten Robert Klopstock: "Lieber Robert, paar Worte, das Fräulein wartet. Nach dem Bericht Frl. Irenes hatte ich den Eindruck, dass das eigentlich Schlimme vorüber ist und dass also das Krankenhaus nicht mehr in Betracht kommt. Immerhin, wenn Sie sich irgendwelche allerkleinste Erleichterung vom Krankenhaus versprechen, könnten wir es doch versuchen (die Bedienung bei Ihnen zuhause ist gewiss sehr schlecht) das wäre gar kein Bittgang, ich würde zu meinem Kollegen gehn und es durch ihn auf sehr stolze Weise vermitteln lassen oder was vielleicht noch besser wäre zu Prof Münzer gehn.

Also äussern Sie sich. Von Dr. Hermann habe ich Auskunft heute bekommen, aber sehr kurze undeutliche, von leichter Grippe sprach er, morgen gehe ich zu ihm. Wie hoch ist das Fieber? Genau, Ihren Brief hatte ich schon beantwortet, als Frl. Irene gestern hier war. Mit dem Fieber war aber die Sache noch belangloser geworden, als sie früher gewesen war die Antwort liegt bei mir". - Irene Bugsch, die Tochter von Aladár (Alexander) Bugsch, einem der Mitinhaber des Sanatoriums in Matliary, gehörte neben ihrer Schwester Margarete und Robert Klopstock zu Kafkas engerem Freundeskreis während seines halbjährigen Kuraufenthalts (18. Dezember 1920 bis etwa 26. August 1921) in der Tatra. Damals sechsundzwanzigjährig, bewarb sie sich um die Aufnahme an der Dresdner Kunstakademie (später Staatliche Akademie für Kunstgewerbe) und wurde dabei von Kafka unterstützt. Die Verbindung zu Egmont Münzer (1865-1924), seit 1907 a.o. Professor an der Deutschen Universität Prag, war durch Kafkas Cousin Robert (1881-1922) zustande gekommen, der mit Münzer durch seine Frau verwandt war. Otto Hermann war einer der von Kafka in Prag konsultierten Ärzte..

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Kafka, Franz

Schriftsteller (1883-1924). Eigenh. Brief mit U. ("K"). [Prag. 1 S. (20 Zeilen in Bleistift auf blau liniertem Papier). Gr.-8vo (223:145 mm).
35.000 € (82923/BN54293)

An den mit ihm befreundeten angehenden Mediziner und ebenfalls an Tuberkulose erkrankten Robert Klopstock: "Lieber Robert, was sind Sie doch für ein Mensch! Fräulein Irene ist aufgenommen. Ein Mädchen, das in 26 Jahren (offenbar entsprechend ihren Anlagen) keine andere Kunstarbeit gemacht hat, als die schlechte Kopie einer schlechten Ansichtskarte, keine andere Ausstellung gesehn hat als die von Hauptmann Holub, keinen Vortrag gehört hat, ausser den von Saphir, keine Zeitung gelesen hat ausser die Karpathenpost - dieses Mädchen ist aufgenommen, schreibt halbglückliche Briefe nicht ohne Feinheit, ist die Freundin eines offenbar bedeutenden Mädchens.

Wunder über Wunder und von Ihnen heraufgezaubert. Ich wärme mich daran in diesem traurigen Winter". - Irene Bugsch, die Tochter von Aladár (Alexander) Bugsch, einem der Mitinhaber des Sanatoriums in Matliary, gehörte neben ihrer Schwester Margarete und Robert Klopstock zu Kafkas engerem Freundeskreis während seines halbjährigen Kuraufenthalts (18. Dezember bis etwa 26. August 1921) in der Tatra. Damals 26-jährig, bewarb sie sich um die Aufnahme an der Dresdner Kunstakademie (später Staatliche Akademie für Kunstgewerbe) und wurde dabei von Kafka und Klopstock unterstützt. Wie aus einem Brief Kafkas an seine Schwester Ottla hervorgeht, hatte Klopstock gleichfalls eine Besprechung der Ausstellung des malenden "Generalstabshauptmann[s]", der nur "2 Beschäftigungen, Zeichnen und Aquarellmalen" besitzt (BO 120, Nr. 96), verfasst: "[...] der Mediciner schrieb eine Besprechung in eine ungarische Zeitung, ich in eine deutsche, alles im Geheimen. Er [d. i. Hauptmann Holub] kam mit der ungarischen Zeitung zum Oberkellner, damit er es ihm übersetze; diesem war es zu compliciert, er führte daher in aller Unschuld den Hauptmann zu dem Mediciner, er werde es am besten übersetzen [...]" (ebd., 121)..

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Kafka, Franz

Schriftsteller (1883-1924). Eigenh. Briefentwurf. [Wohl Prag. 3½ SS. auf 2 Bll. rautiertem Papier. 8vo. In Bleistift.
65.000 € (92342/BN61545)

Unveröffentlichter Briefentwurf an "Fräulein Irene", d. i. Irene Bugsch: "Nun sind Sie also Weihnachten nicht zuhause gewesen. Ich hätte mich natürlich gefreut Sie zu sehn (und meine Schwester auch, welche Nachrichten von Ihnen fast mit gleicher Spannung erwartet wie ich) und in Matlar hätte man sich gefreut und oben Ihr Zimmerchen ausgeschmückt, aber wäre es gut gewesen? Sind Sie schon genug fest [?] in Dresden um sich der Lockung der Heimat aussetzen zu dürfen? Man glaubt etwas erarbeitet zu haben, etwas zu besitzen und kommt in eine andere Umgebung und sieht dass man gar nichts hat, dass alles verfrüht war dass es nur Täuschung war.

Gar wenn diese andere Umgebung die alte Heimat ist mit ihrer entsetzlichen Macht. Am Ende wären Sie von Matlar nicht wieder fortgegangen (freilich Klopstock ist noch dort, sie fortzuschicken). Und ausserdem: Sie haben doch bisher soweit man es von der Ferne sehen kann, (freilich man sieht von der Ferne gar nichts und es ist sehr dumm so zu schreiben) fast ohne Kampf alles erreicht, solche Schulerfolge - es sind Erfolge, das ist kein Zweifel - Erfolge in der Schule und bei Menschen - und schon wollen Sie sich belohnen und nachhause fahren? Nicht früher, liebes Fräulein Irene, ehe nicht Rade zu einer Zeichnung sagt: 'Die ist aber ganz miserabel.' Freilich, wenn Sie darauf warten sollten kämen Sie vielleicht niemals nach hause [...] Die Ansichtskarte bringt mir wieder zu Bewusstsein, was für einen riesigen Sprung (nicht der Höhe nach, ich will nicht beurteilen, aber der Entfernung nach) Sie liebes armes Fräulein in so kurzer Zeit haben machen müssen, etwa aus der Ausstellung des Hauptmann Holub bis zu dieser Ansichtskarte. Frauen können mehr als Männer. Mich nehme ich dabei übrigens nicht zum Vergleich, ich habe, trotzdem ich einmal Kunstkritiker der Karpathenpost war, überhaupt, wie ja viele Menschen wahrscheinlich, keinen primären Blick für die bildende Kunst. Ich liebe an Bildern nur die Liebe, die sie in Menschen primären Blicks erweckt haben (soweit ich diese Menschen erfassen kann) Und das braucht Zeit. Gegenüber dem Bild von Klee z. B. bin ich fast gleichgültig. Die Farben würden wohl nicht viel ändern. Ach, Rade (trotzdem ihm wahrscheinlich Klee gar nicht gefällt) würde mir niemals sagen [bricht ab]". - Irene Bugsch, die Tochter von Aladár (Alexander) Bugsch, einem der Mitinhaber des Sanatoriums in Matliary, gehörte neben ihrer Schwester Margarete und Robert Klopstock zu Kafkas engerem Freundeskreis während seines halbjährigen Kuraufenthalts (18. Dezember 1920 bis etwa 26. August 1921) in der Tatra. Damals sechsundzwanzigjährig, hatte sie sich im Herbst 1921 um die Aufnahme an der Dresdner Kunstakademie (später Staatliche Akademie für Kunstgewerbe) beworben und war dabei von Kafka, der sie allerdings für vollkommen untalentiert hielt, unterstützt worden. - Hauptmann Anton Holub, ein tschechischer Offizier, war wie Kafka und sein Freund Klopstock Patient des Sanatoriums in Matliary und dilettierte als Musiker und Künstler; eine Ausstellung seiner Landschaftsbilder hatte Kafka anonym und nicht ganz ernsthaft im April in der deutschsprachigen "Karpathen-Post" besprochen (Jg. 42, Nr. 17 vom 23. IV. 1921). - Carl Rade lehrte als Professor an der Kunstgewerbeakademie Dresden und stand dort u.a. den Fachklassen für Porzellanmalerei, für Textilkunst und der Modeklasse vor. - Etwas angestaubt, gebräunt und knittrig, der Text ist im Großen und Ganzen jedoch einwandfrei lesbar..

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Kafka, Franz

Schriftsteller (1883-1924). Briefkuvert mit eigenh. Adresse und Absender. Liboch. Qu.-8vo.
10.500 € (92356/BN61605)

An "Fräulein Ottla Kafka | Friedland i. B. | bei Frau Stanka 168". Kafkas jüngste Schwester hatte ab November 1918 eine landwirtschaftliche Schule im nordböhmischen Friedland besucht. Im März 1919 kehrte sie nach Prag zurück; mehrere Versuche, eine Stellung in einem landwirtschaftlichen Betrieb zu finden, scheiterten. Kafkas vollständige Absenderangabe lautet "Dr Kafka Pension Stüdl | Schelesen b. Liboch". - Frankiert, vorsichtig an den Laschen geöffnet. Unbedeutende Gebrauchsspuren.

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Kafka, Franz

Schriftsteller (1883-1924). Briefkuvert mit eigenh. Adresse und Absender. Meran-Untermais. Qu.-8vo. Mit einer Beilage (s. u.).
10.500 € (92649/BN61941)

An "Fräulein Ottla Kafka | Prag | Staromestské námestí | c 6 III posch[odí]". Kafkas vollständige Absenderangabe lautet "Dr Kafka | Meran-Untermais | Pension Ottoburg". Kafka hatte während seines Kuraufenthaltes in Meran vom 6. April bis zum 28. Juni 1920 nach einigen Tagen im Hotel Emma in der Europaallee in der Pension Ottoburg in Untermais logiert und sollte dort fast drei Monate bleiben. - Etwas gebräunt und mit unbedeutenden Gebrauchsspuren; die Briefmarke zur Gänze erhalten. Beiliegend ein an dieselbe adressierter Umschlag (Poststempel: Prag 30.

IV. 1917) ihrer Kusine Irma Kafka nach Zürau, wo Ottla von Mitte April 1917 bis zum Herbst 1918 das landwirtschaftliche Gut ihres Schwagers Karl Hermann bewirtschaftete. Von September 1917 bis April 1918 sollte sie dort auch ihren Bruder aufnehmen, der nach dem Ausbrechen seiner Lungenkrankheit auf dem Land Erholung suchte. Irma war die zweite Tochter von Ludwig Kafka, dem jüngsten Bruder von Ottlas Vater Hermann. Sie arbeitete damals im Geschäft der Kafkas am Altstädter Ring..

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Kafka, Franz

Schriftsteller (1883-1924). Briefkuvert mit eigenh. Adresse und Absender. Matliary. Qu.-8vo.
9.500 € (92650/BN61942)

An "Frau Ottilie David | Praha | Staromestské námestí | c 6 | II poschodí | u p[ana] Leglera". Kafkas vollständige Absenderangabe lautet "Dr Kafka | Tatranské Matliary | Villa Tatra | Slovensko". Kafkas jüngste Schwester hatte am 15. Juli 1920 den katholischen Tschechen Josef David geheiratet. - Etwas knittrig und mit kleinen zeitgen. Notizen von anderer Hand.

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Kafka, Franz

Eigenh. Brief mit U. ("Kafka").
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An den Prager Schriftsteller Rudolf Fuchs in Wien: "Lieber Herr Fuchs! Ich komme Montag ½ 10 Uhr abends von Budapest her am Ostbahnhof an. Ich würde Sie sehr gern sehn. Wenn es Ihnen aber möglich ist, mich etwa abzuholen und gar auch noch in einem Ihnen passend scheinenden Hotel (ich fahre nächsten Tag vom F.J.B. Bahnhof nach Prag weiter) ein einbettiges Zimmer für mich zu belegen, wäre es sehr lieb. Mit besten Grüssen / Ihr Kafka". - Am 11. Juli waren Kafka und Felice Bauer zu einer Reise über Budapest nach Arad in Rumänien aufgebrochen, wo sie Felices Schwester Else Braun besuchten. Kafka reiste allein zurück und traf am 16. Juli um 21.30 Uhr am Ostbahnhof ein. Mit Fuchs besuchte er an jenem Abend das Café Central, am 18. bestieg er (mit Anton Kuh) den Nachtzug nach Prag.


Kafka, Franz

Tschechoslowakischer Reisepass mit eigenh. U. ("Dr. F. Kafka František").
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Franz Kafkas letzter Reisepass, den der Schriftsteller während der letzten beiden Jahre seines Lebens für alle internationalen Reisen benutzte - einschließlich seiner letzten, nach Österreich in das Sanatorium Kierling bei Wien, von wo er niemals wiederkehren sollte. Insgesamt fünfmal findet sich auf diesem Dokument (Passnummer 20.000) Kafkas Namenszug - neben der eigenhändigen Unterschrift noch von fremden Händen als Bezeichnung am vorderen Umschlagdeckel, als Name des Inhabers am Titelblatt sowie zweimal als Eintragung in Sichtvermerken für die Einreise nach Deutschland und Österreich. Die behördliche Personenbeschreibung gibt seine Gesichtsform als "länglich", die Augenfarbe als "braungrau", die Haarfarbe als "schwarz" an; die Berufsbezeichnung lautet noch "Arbeiterunfallversicherungssekretär" (keine zwei Wochen nach Ausstellung dieses Passes sollte Kafka wegen seiner Tuberkulose frühpensioniert werden). Ursprünglich nur bis Jahresende 1922 gültig, wurde das Dokument 1923 von der Prager Polizeidirektion bis 16. Juni 1924, dann im März 1924 bis Ende des Jahres verlängert. Keinen dieser Termine sollte Kafka erleben. - In den verschiedenen Stempeln und Sichtvermerken ist Kafkas Sommerreise 1923 nach Berlin und ins Ostseebad Müritz ebenso festgehalten ("Einmalige Reise nach Deutschland und zurück über jede amtlich zugelassene deutsche Grenzstelle", "Reisezweck: Kur i. Seebad"; An- und Abmeldung im Müritz) wie sein Berlinaufenthalt 1923/24 ("Reisezweck: Private Angelegenheit") und die Meldungen bei Moritz Hermann in Steglitz und bei der Witwe des Schriftstellers Carl Busse in Zehlendorf, wo der bereits schwerkranke Schriftsteller mit Dora Diamant wohnte - die einzige Periode seines Lebens, während der er in einer Liebesbeziehung mit einem Menschen zusammenlebte. Erst am 17. März 1924 kehrte Kafka mit Dora und Max Brod nach Prag zurück (der Wiedereinreisestempel von Decín nad Labem findet sich auf S. 9). In den nächsten Tagen, während seine Stimme bereits versagte, schrieb Kafka noch seine letzte Erzählung nieder, "Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse". Am 28. März bevollmächtigte er seine Mutter, seinen Pass abzuholen: Die Einreiseerlaubnis der österreichischen Gesandtschaft vom 3. April findet sich auf der letzten gestempelten Seite, darüber der Stempel der Grenzkontrollstelle Gmünd vom 4. April (auf Seite 6 steht der tschechoslowakische Ausreisestempel von Ceské Velenice). - Am 3. Juni starb Kafka im Kierlinger Sanatorium "Wienerwald" in der Gegenwart seines Freundes Robert Klopstock (1899-1972), den er 1921 als Mitpatienten in einer slowakischen Heilanstalt kennengelernt hatte. Der Pass wurde vom Medizinstudenten Klopstock verwahrt und begleitete diesen 1938 in die Emigration nach Amerika, wo er mit Hilfe von Thomas Mann und Albert Einstein als Lungenchirurg am Triboro Hospital in Long Island unterkam. Nach Kriegsende gab er Kafkas Berliner Verleger Salman Schocken, der über Palästina nach New York emigriert war, etwas widerwillig biographische Auskünfte zu seinem Freund und stellte jenem auch für die ab 1947 erscheinenden "Gesammelten Schriften" Kopien seiner Korrespondenz mit Kafka zur Verfügung. Schocken hatte den stets notleidenden Klopstock wiederholt mit großzügigen Beträgen unterstützt; Kafkas Pass, der sein Verlagsbüro im Spätsommer 1946 per eingeschriebener Post erreichte, dürfte ein Zeichen des Dankes gewesen sein. Möglicherweise war es der Verleger, der das heute fehlende Passfoto zur Reproduktion entnahm. Schocken, der später Kafkas Briefe an Felice Bauer von Kafkas erster Verlobten erwarb, schenkte das vorliegende Erinnerungsstück seiner ehemaligen Mitarbeiterin Gerda Schulz (1915-2013), deren Nachkommen es dem Handel übergaben. - Ränder teils etwas lappig bzw. mit minimalen Einrissen; Broschurrücken eingerissen; kleiner Randausriss von der Entnahme des Fotos und an den gegenüberliegenden Seiten geringe Rostspuren von der Fotoklammerung.


Kafka, Franz

Autograph letter signed (“Kafka”).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

A deeply personal, eloquently critical letter to his friend Franz Werfel (1890–1945), who had just visited him. Written in German from his sickbed, the letter, which was probably never sent, contains a discussion Werfel’s play Schweiger, which had been a severe disappointment to Kafka: “Dear Werfel, After the way I behaved at your last visit, you could not come again. I realized that. And I would surely have written to you before this were it not that letter-writing has gradually become as hard for me as talking, and that even mailing letters is troublesome, for I already had a letter all written for you. But it is useless to go over old things. Where would it end, if one were never to stop defending all one’s old wretched mistakes and apologizing for them. So let me only say this, Werfel, which you yourself must know: If what was involved here was only an ordinary dislike, then it might possibly have been easier to formulate and moreover might have been so unimportant that I might well have been able to keep it to myself. But it was a horror, and justifying that is difficult: One seems stubborn and tough and cross­grained, where one is only unhappy. You are surely one of the leaders of this generation, which is not meant as flattery and cannot serve as flattery of anyone, for many a man can lead this society, so lost in its bogs. Hence you are not only a leader but something more (you yourself have said something similar in the fine introduction to Brand’s posthumous works, fine right down to the phrase ‘joyous will to deception’) and one follows your course with burning suspense. And now this play. lt may have every possible merit, from the theatrical to the highest, but it is a retreat from leadership; there is not even leadership there, rather a betrayal of the generation, a glossing over, a trivializing, and therefore a cheapening of their sufferings. – But now I am prattling on, as I did before, am incapable of thinking out and expressing the crux of the matter. Let it be so. Were it not that my sympathy with you, my deeply selfish sympathy with you, is so great, I would not even be prattling. – And now the invitation; in written form, it assumes an even realer and more magnificent appearance. Obstacles are my illness, the doctor (he definitely rules out Semmering once again, though he is not so definite about Venice in the early spring), and I suppose money too (I would have to manage on a thousand crowns a month). But these are not the chief obstacles. Between lying stretched out on my Prague bed and strolling erect in the Piazza San Marco, the distance is so great that only imagination can barely span it. But these are only generalizations. Beyond that, to imagine that for example I might go to dinner with other people in Venice (I can only eat alone) – even the imagination is staggered. But nonetheless I cling to the invitation, and thank you for it many times. Perhaps I will see you in January. Farewell [...]” (translation). Provenance: auctioned at Stargardt in 1999 (sale 671, 30 March, lot 222), and again in 2001 (sale 675, 13 Nov., lot 226). Last in the Collections Aristophile. ¶ Published (with departures from the original) in Briefe (ed. Max Brod), S. Fischer 1958, pp. 424 f. English translation published in: Letters to Friends, Family, and Editor (NY, Schocken Books, 1977).


Kafka, Franz

Eigenhändiger Briefumschlag mit Absenderangabe „Dr. F. Kafka“.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Von Kafka eigenhändiger adressierter Umschlag an seine Freundin „Fräulein | Felice Bauer | per Adr. Carl Lindström A-G. | Berlin 0-17“. Der Absender ist von Kafka gleichfalls eigenhändig vermerkt „Abs. Dr. F. Kafka | Prag, Poric 7“. - Wohlerhalten.