Infolgedessen haben alle Visionen, ausgenommen schwer pathologische, den Character des wohlcomponierten. Umgekehrt geht dem gewöhnlichen Traum die Bewusstseinsgestaltung so gut wie ganz ab, und so ist auch der Traum der Patientin eine reine Anschauung des Unbewussten, eben gerade ohne Bewusstseinsaufmachung. Die Visionen haben einen entschieden überlegenen ruhigen Character weil sie aus der Componiertheit des bewussten Wesens hervorgehen, während der Traum ohne den Einfluss der bewussten Haltung die ganze Roheit des Animus-Geschehens unverhüllt darstellt [...] Eine Frau befreit sich aber vom Animus nur dann, wenn sie an Stelle des Meinungen Haben anfängt selbständig zu denken und sich zu fragen, wie sie eigentlich darüber denkt, nicht zu wissen, was man darüber meinen könnte, d. h. mit andern Worten, sie müsste das tun, was der Traum-Mörder tut, sie müsste die aufschlitzende, d. h. erkennende Tätigkeit ausüben, daher sie auch im Träume selber zum Messer greift, wobei ihr allerdings der Animus zunächst zuvor kommt [...]“. – Auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf..