ab 1911 Professor für Neues Testament an der Universität Wien, 1929/30 Sozialminister und ab 1932 Erzbischof der Erzdiözese Wien (1875-1955). Portraitphotographie mit eigenh. Unterschrift verso. o. O. 8vo. 1 p. 250 € (76767)
„Gotte segne Sie auf Ihrem Lebenswege!“. Mit Kuvert. - Am 19. September 1932 wurde er von Pius XI. zum Erzbischof von Wien ernannt, die Bischofsweihe spendete ihm am 16. Oktober desselben Jahres der Apostolische Nuntius in Österreich, Enrico Sibilia; Mitkonsekratoren waren Ernst Karl Jakob Seydl und Franz Kamprath, beide Weihbischöfe in Wien. Von 1932 bis 1949 war er auch Apostolischer Administrator des Burgenlandes. Am 13. März 1933 wurde er als Kardinalpriester mit der Titelkirche San Crisogono in das Kardinalskollegium aufgenommen.
Im selben Jahr gründete er das Dom- und Diözesanmuseum. Die Ausschaltung des Parlaments samt der Errichtung einer autoritären Diktatur durch Engelbert Dollfuß, zu dem Innitzer engen Kontakt hielt, wurde von ihm begrüßt. Die Katholische Kirche war in den folgenden Jahren einer der Stützpfeiler des austrofaschistischen Systems. In den 1930er Jahren protestierte er als eine der wenigen westlichen Persönlichkeiten gegen den „Holodomor“, eine durch die Sowjets eingeleitete Hungerkatastrophe in der Ukraine. Er rief in Folge eine internationale und interkonfessionelle Hilfsaktion für die Hungeropfer ins Leben. Am 20. August 1933 veröffentlichte Innitzer auf der Titelseite der Zeitung Die Reichspost einen eindringlichen Appell: "Kardinal Innitzer ruft die Welt gegen den Hungertod in Russland auf." Ebenso organisierte er Konferenzen, um die Öffentlichkeit auf den Holodomor aufmerksam zu machen..