Schreiben mit eigenh. Courtoisie und U.
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Bericht "An Seine Kaiserliche Hochheit den allgeliebten E.H. Johann etc." mit der Bitte um Beistand und Instruktion: "Der Wunsch der in meiner Brust herrscht Euer Kaiserliche Hochheit bald zu sehen ist mit Worten nicht auszudrücken. Unser Elend war groß - äußerst groß, aber Gott war mit uns, augenscheinlich - wenn man betrachtet, selbst von denen auf die ich anfangs mein Vertrauen setzte - war ich verlassen, alles verließ mich, kein Militaer kein Geld etc. kurz von allem verlassen. Allein ich vertraute auf Gott, und unsern allgeliebten Kaiser! und wir waren endlich mit Gotteshilfe so glücklich das liebe Vaterland von dem alles verheerenden Feinde zu befreyen. Aber an manchen Orten sieht es sehr traurig aus - wenn man die so vielen Brandstätte, Plünderungen und Mißhandlungen betrachtet. Allein so groß das Elend ist - noch viel größer wird die Freude seyn, wenn wir uns wieder in den Armen unsers allgerechten Kaisers fühlen, alle Unglücke so groß sie immer waren, werden auf einmal vergessen seyn! - Auch muß ich Euer K. H. melden, daß sich Zillerthal, Pinzgau, Brixenthal und Bongau an uns angeschlossen haben. Sie sind bereit mit Tirol zu halten. Ich mußte aber denselben versprechen, daß sie mit Tirol auf immer vereinigt bleiben - ich versprach es denselben, und es sind bereits die Urkunden gegen einander ausgewechselt worden. Die Leute kamen beständig und hielten an, und ich versprach es ihnen, weil ich es für das Land nützlich fand. - Ich muß schließen den[n] ich würde kein End finden, und ich hoffe mit Hochselben in Kürze wenn es anderst der göttliche Willen, das Mehrere mündlich zusprechen. Aber noch eins - den Geldmangel werden E. K. H. Ihnen leicht vorstellen können - ich bitte dahero dringend um Unterstützung, machen E. K. H. nur daß wir Geld bekommen damit man doch einmal die Leute nur ein wenig unterstützen kann. - Uibrigens hoffe ich daß Sie uns in Kürze erlösen und wir Hochdieselben in unserer Mitte persönlich sehen werden. Gott gebe es - An meiner und des ganzen Landes Treue zweifeln Sie nicht, wir sind bereit den letzten Mann zu opfern. Ich muß auch noch fragen was mit denen verdächtigen Personen zu thun sey? ich habe selbe einmal in Arest gesetzt - und bin Willens jene welche ich wirklich für schuldig finde, kurzen Prozess zu machen. Ich bitte nochmal - säumen Sie nicht uns zu Hilfe zu kommen, in dieser getrösten Hofnung bleibe ich [...] P.S. Auch bitte ich nebst den andern schon verlangten Generalen mir den General v. Fenner zu schicken." Hofer zeichnet "Ich warer auf/richtiger Dien/er Hr. Andere Hofer | Ober commendant | in Diroll". - Etwas fleckig, einige bis in den Text reichende Bugfalteneinrisse. Der Name mit späterer Kugelschreiberanstreichung.