Andreas Hofer

Tiroler Freiheitskämpfer, 1767-1810

Andreas Hofer war Wirt im Gasthaus „Am Sand“ – daher auch als „der Sandwirt“ bekannt. Als Anführer der Tiroler Aufstandsbewegung von 1809 gilt er als Freiheitskämpfer gegen die bayerische und französische Besetzung seiner Heimat. Nach zwei Schlachten am Bergisel mussten sich die bayerischen Truppen geschlagen ins Unterinntal zurückziehen. Der Friede von Schönbrunn, der in Tirol unbestätigt blieb und als Verrat galt, motivierte Hofer erneut zum Aufstand, der allerdings am 1. November 1809 mit der Niederlage der Tiroler endete. Hofer hatte als Anführer der Aufstandsbewegung bis zuletzt Widerstand geleistet und war zum Geächteten geworden. Er wurde am 20. Februar 1810 hingerichtet.

Quelle: Wikipedia

Hofer, Andreas

Tiroler Freiheitskämpfer (1767-1810). Eigenh. Schriftstück mit U. O. O. u. D. 1 S. Qu.-kl.-schmal-8vo.
8.000 € (33091/BN27866)

Befehl zur Rückgabe von Munition: "Die Iber Plibenen Paderonnen sein dem Herrn Joseph gogl ab zu gäben | Andere Hofer". - Umseitig das Fragment eines Schriftstücks von fremder Hand. - Abschnitt eines größeren Blattes; leicht fleckig und mit kleinen Montagespuren.

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Hofer, Andreas

Brief mit e. U. („Andere Hofer | obercomendant in diroll“).
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Eine Anweisung an die k.k. Schutzdeputation zu Imst, neun Tage nach der Schlacht am Bergisel (13. August), in der die französischen Truppen zum Rückzug gezwungen worden waren: „Ich gebe Ihnen hiemit meine Zufriedenheit über die so schleinige Mobillmachung der 4 Compagnien zu erkennen: machen Sie nur daß diesselben so eilig als möglich auf den angewiesenen Posten kommen. Anmit übermache ich Ihnen einige Munition, besorgen Sie daß selbe nicht unnütz verschwendet werde, denn Sie wissen schon daß wir immer Mangel haben [...] Uibrigens empfiehlt man Ihnen möglichste Thätigkeit und rechnet sicher darauf, daß Sie zum Besten des Vaterlandes alles mögliche thun werden [...] P. S. So eben erhielt ich Nachricht daß von Lanndeck keine Compagnien nach Reutte geschickt werden könnten, indem selbe ihre Comp[agnien] nach Arlberg brauchen – es wird Ihnen daher der Posto bei Reutte beßtens empfohlen und ersucht so viele Comp[agnien] dahin zu beordern als nöthig sind. Uibrigens laufen von allen Seiten gute Nachrichten ein“. – Stärker gebräunt und angestaubt und mit Randläsuren; Bl. 2 mit zwei kleinen Ausrissen durch Siegelbruch (derer zwei in Resten erhalten); beiliegend eine Postkarte mit Hofers gedr. Konterfei.


Hofer, Andreas

Brief mit eigenh. U. ("Andere Hofer").
Autograph ist nicht mehr verfügbar

An die provisorische Tiroler General-Landes-Administration mit der Bitte sich des Militärspitals in Neustift bei Brixen anzunehmen: "In Rücksicht des Militar Spital zu Neustift weiß die Unterzeichnete Oberkommandantschaft nicht was hierinnfalls zu thun ist - es wird daher die löbl. k. k. Landes Administration ersucht ein Mittel zu treffen und das Nöthigste vorzukehren [...]". - Über die im Militärspital zu Neustift vorherrschenden Zustände berichtet Josef Hirn: "Es fehlte an allem, an Wäsche, Betten und Bandagen. Nicht einmal Stroh war in genügender Weise aufzutreiben. Für Arzneimittel und Kommisbrot mußte der Spitalskommandant, dem die Zentrale nur wenig anweisen konnte, schuldig bleiben" (Tirols Erhebung im Jahre 1809, Innsbruck, 1909, S. 676). Vgl. auch A. Oberhofer: Weltbild eines "Helden". Andreas Hofers schriftliche Hinterlassenschaft, Innsbruck 2008, Nr. 389 (= Schlern-Schriften 342). Dort mit Abweichungen unter Hinweis auf nicht eruierbares Original nach Hirn, Erhebung, 676 gedruckt. Als Schreiber des hier erstmals vorliegenden Originalbriefs ist wohl Hofers Sekretär Matthias von Lama/Delama (1780-1827) anzusprechen. Vgl. hierzu die Schriftprobe bei Oberhofer, Weltbild, 87, Abb. 11. - Schöner und seltener Beleg zur Tiroler Erhebung von 1809.


Hofer, Andreas

Schreiben mit eigenh. Courtoisie und U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Bericht "An Seine Kaiserliche Hochheit den allgeliebten E.H. Johann etc." mit der Bitte um Beistand und Instruktion: "Der Wunsch der in meiner Brust herrscht Euer Kaiserliche Hochheit bald zu sehen ist mit Worten nicht auszudrücken. Unser Elend war groß - äußerst groß, aber Gott war mit uns, augenscheinlich - wenn man betrachtet, selbst von denen auf die ich anfangs mein Vertrauen setzte - war ich verlassen, alles verließ mich, kein Militaer kein Geld etc. kurz von allem verlassen. Allein ich vertraute auf Gott, und unsern allgeliebten Kaiser! und wir waren endlich mit Gotteshilfe so glücklich das liebe Vaterland von dem alles verheerenden Feinde zu befreyen. Aber an manchen Orten sieht es sehr traurig aus - wenn man die so vielen Brandstätte, Plünderungen und Mißhandlungen betrachtet. Allein so groß das Elend ist - noch viel größer wird die Freude seyn, wenn wir uns wieder in den Armen unsers allgerechten Kaisers fühlen, alle Unglücke so groß sie immer waren, werden auf einmal vergessen seyn! - Auch muß ich Euer K. H. melden, daß sich Zillerthal, Pinzgau, Brixenthal und Bongau an uns angeschlossen haben. Sie sind bereit mit Tirol zu halten. Ich mußte aber denselben versprechen, daß sie mit Tirol auf immer vereinigt bleiben - ich versprach es denselben, und es sind bereits die Urkunden gegen einander ausgewechselt worden. Die Leute kamen beständig und hielten an, und ich versprach es ihnen, weil ich es für das Land nützlich fand. - Ich muß schließen den[n] ich würde kein End finden, und ich hoffe mit Hochselben in Kürze wenn es anderst der göttliche Willen, das Mehrere mündlich zusprechen. Aber noch eins - den Geldmangel werden E. K. H. Ihnen leicht vorstellen können - ich bitte dahero dringend um Unterstützung, machen E. K. H. nur daß wir Geld bekommen damit man doch einmal die Leute nur ein wenig unterstützen kann. - Uibrigens hoffe ich daß Sie uns in Kürze erlösen und wir Hochdieselben in unserer Mitte persönlich sehen werden. Gott gebe es - An meiner und des ganzen Landes Treue zweifeln Sie nicht, wir sind bereit den letzten Mann zu opfern. Ich muß auch noch fragen was mit denen verdächtigen Personen zu thun sey? ich habe selbe einmal in Arest gesetzt - und bin Willens jene welche ich wirklich für schuldig finde, kurzen Prozess zu machen. Ich bitte nochmal - säumen Sie nicht uns zu Hilfe zu kommen, in dieser getrösten Hofnung bleibe ich [...] P.S. Auch bitte ich nebst den andern schon verlangten Generalen mir den General v. Fenner zu schicken." Hofer zeichnet "Ich warer auf/richtiger Dien/er Hr. Andere Hofer | Ober commendant | in Diroll". - Etwas fleckig, einige bis in den Text reichende Bugfalteneinrisse. Der Name mit späterer Kugelschreiberanstreichung.