Komponist (1895-1963). Programmheft mit eigenh. Unterschriften auf der Titelseite. Wien. 8vo. 1 p.
250 €
(96073)
Programmheft des „Internationalen Festivals“ in Wien am 4. Juni 1954, in dem Paul Hindemith als Dirigent die Originalfassung von Monteverdis „Orfeo“ im Konzerthaus Wien uraufführte. Auf der Titelseite des Programmheftes finden sich neben der Signatur von Paul Hindemith die eigenhändige Unterschriften von Leopold Lindtberg (Inszenierung), Rosalia Chladek (Choreographie), Gino Sinimberghi (Orfeo) und seiner Tochter Ines Sinimberghi. - Aus der Autographensammlung des spanischen Pianisten Antonio Baciero (geb.
1936). Am 4. Juni 1954 wurde die Originalfassung von Claudio Monteverdis „Orfeo“ im Konzerthaus Wien unter der Leitung von Paul Hindemith aufgeführt. Diese bedeutende Aufführung präsentierte das Werk, das 1607 uraufgeführt wurde und als eines der frühesten und wichtigsten Werke der Operngeschichte gilt, in seiner historischen Form. Die Veranstaltung war ein bedeutender Moment in der Wiederentdeckung und Aufführung historischer Musik, ermöglicht durch Hindemiths Expertise und das Engagement des „Internationalen Festivals“ in Wien..
Komponist (1895-1963). Programmheft mit zwei Eintrittskarten. Wien. 8vo. 4 pp. auf Doppelblatt.
120 €
(96128)
Das Programmheft beschreibt die Aufführung der Oper „Mathis der Maler“ von Paul Hindemith, die am Freitag, den 17. Oktober 1958, in der Wiener Staatsoper stattfindet. Die Oper, die in sieben Bildern spielt und während der Reformation angesiedelt ist, wird unter der musikalischen Leitung von Paul Hindemith selbst aufgeführt. Die Inszenierung stammt von Adolf Rott, und die Bühnenbilder sowie Kostümentwürfe sind von Robert Kautsky gestaltet. Richard Rossmayer und Karl Liebl sind für die Einstudierung der Chöre verantwortlich. Die Besetzung umfasst eine Reihe prominenter Künstler: Anton Dermota als Mathis, der Maler, sowie Hans Braun als Truchseß von Waldburg und weitere bedeutende Rollen, wie von Wilma Lipp als Ursula und Liane Synek als Regina.
Die Oper besteht aus einem Vorspiel und sieben Bildern, die verschiedene Schauplätze und Zeitabschnitte darstellen, von einem Engelkonzert bis zu Mathis' Werkstatt in Mainz. Die Aufführung beginnt um 19 Uhr und endet nach 22 Uhr. Auf der nächsten Seite befindet sich das Programm der Wiener Staatsoper für den 18. - 26. Oktober, mit Aufführungen von „Fidelio“, „La Traviata“, „Die Zauberflöte“, „Elektra“, „Madame Butterfly“, „Die Hochzeit des Figaro“, „Catulli Carmina“, „Don Carlos“, und „Salome“ und bedruckte Werbeanzeigen u.a. von Porsche. Die zwei Tickets für die Aufführung der Staatsoper Wien am 17. Oktober 1958 bieten Stehplätze in der Galerie. Der Preis betrug 4,- Schilling, einschließlich der Garderobengebühr. Die Tickets galten für die Plätze 43 und 42. - Aus der Autographensammlung des spanischen Pianisten Antonio Baciero (geb. 1936)..
Komponist (1895-1963). Programm zu den Bayreuther Festspielen. Bayreuth. 8vo. 1 p.
80 €
(96255)
Paul Hindemith brachte Beethovens IX. Symphonie am 11. August um 20 Uhr zur Aufführung. - Aus der Autographensammlung des spanischen Pianisten Antonio Baciero (geb. 1936).
Komponist (1895-1963). Eigenh. Unterschrift auf Postkarte. ohne Ort und Datum. Quer-8vo. 1 p.
160 €
(96562)
Einfacher Namenszug auf einer Postkarte.
Komponist (1895-1963). Eigenh. Unterschrift auf Postkarte. ohne Ort und Datum. Quer-8vo. 1 p.
180 €
(96563)
Namenszug auf Postkarte mit montiertem Portrait.
Musiker und Komponist (1895-1963). 5 (3 eigenh. und 2 ms.) Briefe mit eh. U. Frankfurt a. M., Heilbronn und o. O. Zusammen 5¾ SS. auf 8 Bll. 4to und 8vo.
4.500 €
(82537/BN53708)
An den Journalisten, Historiker und Musikwissenschaftler Jacques Benoist-Méchin über geplante Zusammenkünfte, ein Konzertprojekt, eine Aufführung von Strawinskys "Histoire du soldat" in Frankfurt a. M. und eine geplante Aufführung seines Liederzyklus für Sopranstimme und Klavier (op. 27) "Das Marienleben": "Ich mache entsetzlich viel Musik, muss endlos geigen und bratschen, komponiere kiloweise und bin fast ununterbrochen auf Reisen […]" (1. V. 1923). - "Neulich haben wir hier Strawinskys histoire du soldat in einer sehr feinen Aufführung […] herausgebracht.
(Ich habe gegeigt.) Es hatte einen grossen Erfolg. In Leipzig, Berlin und in der Schweiz führen wir das Stück im Winter auf. Meine Lieder, von denen ich Ihnen damals einige zeigte, sind nunmehr alle fertig. Sie sind vor kurzem hier aufgeführt worden […]" (12. VII. 1923). - "Ich habe herzlich gelacht, als ich Ihre gutgemeinten Vorschläge gelesen habe. Sodann: Gegen die Aufführung der Marienlieder von mir habe ich natürlich nichts einzuwenden, ich bitte Sie aber zu bedenken, dass der Vortrag des ganzen Cyclus ungefähr 1½ Stunden dauert und ich würde es nicht für sehr gut halten, wenn man bei dieser Gelegenheit nur einzelne Stücke daraus hören liesse. Mir persönlich wäre es natürlich ausserordentlich lieb, wenn die Lieder dort von den Ausführenden der hiesigen Uraufführung gesungen würden (Beatrice Lauer-Kottlar und Emma Lübbecke-Job). Diese beiden Damen haben seinerzeit hier die Kastanien aus dem Feuer geholt und es würde mich freuen, wenn sie dafür durch häufige Aufführungen entschädigt würden - ausserdem kann ich mir keine bessere Aufführung denken; ich habe seinerzeit jede Note mit einstudiert […]" (21. III. 1924). - Teils etwas gebräunt und knittrig; Faltspuren; der undatierte ms. Brief an einen Hrn. Joel..
verkauft
Eigenhändig musikalisches Albumblatt mit Unterschrift.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
Zwei Takte aus einem nicht näher bezeichneten Werk. Aus der Sammlung des Wiener Anwalts Max Bettelheim (1912-1971). Von dessen Nachfahren übernommen. Paul Hindemith schockierte in seiner frühen Schaffensperiode das klassische Konzertpublikum mit provozierend neuartigen Klängen, was ihm den Ruf eines „Bürgerschrecks“ einbrachte. Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu einem Aufführungsverbot seiner Werke, auf das er schließlich mit Emigration reagierte, zunächst in die Schweiz, dann in die USA. In Deutschland wurde ab 1933 jegliche Kunstausübung verfolgt, die nicht der nationalsozialistischen Ideologie entspricht. Am 10. Mai 1933 wurden in zahlreichen Städten die Schriften „undeutscher” Autoren wie Thomas und Heinrich Mann, Sigmund Freud, Kurt Tucholsky, Erich Maria Remarque oder Erich Kästner verbrannt. In der Ausstellung „Entartete Kunst” 1937 in München wurden Werke von Max Beckmann, Otto Dix, George Grosz, Wassilij Kandinsky, Oskar Kokoschka, Franz Marc, Paula Modersohn-Becker, Emil Nolde und vielen anderen gezeigt, die den „jüdisch-bolschewistischen Generalangriff auf die deutsche Kunst” dokumentieren sollen. Im Mai 1938 fand analog dazu die Ausstellung „Entartete Musik” in Düsseldorf statt. Hier wurden neben vielen anderen Gustav Mahler, Franz Schreker, Arnold Schönberg, Anton Webern, Ernst Krenek und Kurt Weill angeprangert. Paul Hindemith, dem ein ganzer Abschnitt der Ausstellung gewidmet war, wurde als „Theoretiker der Atonalität” und „jüdisch versippt” beschimpft. Unterdessen entwickelte sich Hindemiths Kompositionsweise hin zu einem neoklassizistisch geprägten Stil, der sich auf neue Weise mit klassischen Formen wie Sinfonie, Sonate und Fuge auseinandersetzte. Dabei distanzierte er sich vom romantischen Künstlerbild des durch Inspiration beflügelten Genies und sah den Komponisten und Musiker mehr als Handwerker. Die Betonung des Handwerklichen spiegelt sich auch in seinen theoretischen Schriften, insbesondere der Unterweisung im Tonsatz. Hindemith verkörperte in besonderem Maße den Typ eines in Theorie und Praxis gleichermaßen versierten Universal-Musikers. So verfügte er über reiche Erfahrungen als Orchester- (Geige und Bratsche) und Kammermusiker (als Bratschist im Amar-Quartett). Als Dirigent (vor allem eigener Werke) profitierte er von seinem absoluten Gehör und seiner weitgehend professionellen Beherrschung aller gängigen Orchesterinstrumente.
Eigenh. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An den Schriftsteller Klabund (1890-1928): „Ein Textbuch geht morgen an Sie ab. Nehmen Sie sich aber an den Texten kein Vorbild. Solche Sachen kann man nur einmal komponieren. Blaubart - Rübezahl - Eulenspiegel wäre nicht schlecht. Ich habe aber einige Bednken: Blaubart ist schon in allen möglichen Fassungen komponiert, drei davon sind bekannt (Ducas, Bartok, Reznicek). Die Bühnen nehmen auch sehr ungern unzusammenhängende kleine Opern an und ausser den Köterzwillingen Cavalleria - Bajazzo haben auch keine ein langes Leben gehabt. Ich denke mir als das Ideal einer Oper eine Folge von 6-8 kurzen Bildern, die in sich vollkommen abgeschlossen sind und dadurch die Möglichkeit geben, ganz fest gefügte musikalische Formen hinzustellen und das übliche labbrige Bühnengeseir zu vermeiden. Die Bilder müssen aber zusammenhängen. Jedes Bild muss von den anderen vollkommen verschieden sein, eines komisch, eines traurig, eines grotesk, eines herrisch - und was es sonst noch gibt. Alles Erzählende muss aus dem Test ausgeschieden werden. Die Oper ist kein drama, sie muss alles ganz simpel vorführen. Die Erzählungen, die seit 80 Jahren 50% der Oper ausmachen, verleiten stets zu der ekelhaften Textillustration der Musik, für Leitmotivik und allen anderen Lasten. Sehen Sie auch zu, dass wieder Arien, Duette und sonstige richtige Opernstücke hineinkommen. Was würden Sie von ,Hans im Glück’ halten? Oder einer Sache aus dem Bauernkrieg? Eulenspiegel würde wohl zu einseitig grotesk werden. Ich möchte einen Stoff haben, bei dem man alle Farben auftragen kann. […]“