Henriette Herz

Salonnière, 1764-1847

Henriette Julie Herz, geborene de Lemos, war Schriftstellerin und eine der führenden Berliner Salonnièren der Frühromantik. Sie war mit dem Arzt und Schriftsteller Marcus Herz verheiratet. Henriette Herz ist als Schriftstellerin kaum bedeutend, aber mit der Begründung und Führung eines der bekanntesten literarischen Salons (1780–1803) leistete sie Pionierarbeit. Zunächst empfing ihr Ehemann hochgestellte Gäste aus Politik und Kultur, während Henriette in einem Nebenzimmer ein Frauenkränzchen abhielt, das sich vorwiegend mit den Sturm-und-Drang-Werken Goethes beschäftigte. Aus diesen beiden Zirkeln entwickelte sich der führende Berliner Salon, in der neueren Literatur auch Doppelsalon genannt.

Quelle: Wikipedia

Herz, Henriette

Schriftstellerin (1764-1847). Eigenh. Brief mit U. ("H Herz"). O. O. 02.12.1842. 2 1/3 SS. auf Doppelblatt. Kl.-4to.
3.500 € (31496/BN18175)

An einen Dr. Friedländer, wohl der Philologe, Bibliothekar und Archivar Gottlieb F. Friedländer (1805-1878): "Wenig nur [...] kann ich Ihnen über Leuchsenring sagen - was ich aber so einigermaßen weiß theile ich Ihnen gerne mit. Er lebte still u. war ein Erzieher oder auch nur Lehrer des verstorbenen Königs [i. e. Friedrich Wilhelm III.], er lebte als Litterat [!] u. zwar sehr unbemittelter; später versprach er sich der Tochter bemittelter Eltern, welche die Heirath aber nicht billigten, was das Mädchen sehr unglücklich machte.

- Einige Jahre nachher verheirathete er sich mit der Hofdame Baronin von Bielefeld, ging mit ihr nach Paris u. gerieth [!] auch dort bald in so dürftigen [!] Umständen, daß seine zarte, gebildete, feine Frau die geringsten Magddienste selbst verrichten mußte. Der Mann brachte den größten Theil des Tages im Bette zu - seine Thätigkeit war nie bedeutend bei allem Verstand u. Wissen - was beides groß in ihm war. Er starb in Paris, in welchem Alter weiß ich nicht. Näheres können Sie bei Ihrer trefflichen Tante Lewy erfahren, die ihn mehr noch, ja viel mehr, als ich gesehen hat [...] Der andere von Ihnen genannte Namen ist mir völlig unbekannt [...]". - Franz Michael Leuchsenring (geb. 1746) - "(oder, wie er sich auch nannte: Monsieur Liserin), ein Litterat der Genieperiode des 18. Jahrh., insonderheit Typus der empfindsamen Wertherzeit" (Meyers Konversationslexikon, 4. A., Bd. X., S. 731) - war Unterhofmeister beim Erbprinzen von Darmstadt und mit Jacobi, Herder, Goethe - der sein Fastnachtsspiel vom "Pater Brey" auf ihn schrieb - und dem Merckschen Kreis in Darmstadt bekannt. Seit 1782 in Berlin lebend, war er zeitweilig als Lehrer der Philosophie für Kronprinz Friedrich Wilhelm tätig, stand mit Friedrich Nicolai, Johann Erich Biester und Moses Mendelssohn in Verbindung und besuchte die Berliner Mittwochsgesellschaft. Mit seiner Gattin Sophie lebte er zuletzt in Berlin als Jakobiner, wo er 1827 verstarb. Urs Viktor Kamber, dem Herausgeber der "Briefe von und an F. M. Leuchsenring", zufolge war er Mitglied des Illuminatenordens. - "Tante Lewy", d. i. Sarah Levy (geb. Itzig, 1761-1854), führte einen der bedeutendsten Berliner Salons ihrer Zeit..

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Herz, Henriette

E. Brief mit U.
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Henriette Herz (1764–1847), geb. de Lemos, Schriftstellerin. E. Brief m. U. „Deine treue J[ette].“ o. O., 8. Februar 1820, 1 ½ Seiten kl.-4°. Mit Adresse; Siegel ausgerissen. An ihre Freundin „Madam Lewy“, der sie eine Verabredung absagt, da sie „mit verbundenen Augen das Zimmer“ hüten müsse. „[…] Was man im reiferen Leben wahrhaft gewinnt, hat u. behält seine tiefe Bedeutung u. ist selbst auf momente durch nichts zu verdrängen, so, kann ich dich heilig versichern daß der heutige Tag mir ein heiliger blieb auch in der Entfernung von dir, in der ewigen Roma. Gott erhalte uns gesund an Körper u. Seele. den erstern nur in dem Grade schmerzlos daß [er] die andere aufnehmen könne u. bewahre was ihr geworden ist u. wird […]“ Henriette Herz hatte die Adressatin offenbar im Vorjahr bei ihrer Rom-Reise besucht.