Heinrich von Preußen

Heinrich von Preußen

Großadmiral der Kaiserlichen Marine (1862-1929). Ms. Dokument mit eigenh. U. Borkum. 22.08.1903. 1 S. Qu.-8vo.
350 € (942767/BN942767)

Als kommandierender General des I. Geschwaders an den Korvetten-Kapitän Hipper, bezüglich der Geheimhaltung von Befehlen: "Geheim! Euer Hochwohlgeboren erhalten in der Anlage die Erläuterungen zu G. B. XIX mit dem Befehl, sie geheim zu halten und lediglich mit den Seeoffizieren des eigenen Schiffs zum Gegenstand der Besprechung oder Unterhaltung zu machen". - Gefaltet.

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Heinrich von Preußen

General (1781-1846). 3 eigenh. Briefe mit U. [Berlin]. Zusammen (1+2¾+1 =) 4¾ SS. auf 3 Doppelbll. 4to. Jeweils mit eh. Adresse (Faltbriefe).
800 € (79364/BN51423)

Spannende Korrespondenz mit dem königlichen Bibliothekar und engen Vertrauten des Prinzen Alvar Augustin de Liaño (1782-1848) in französischer Sprache. Im ältesten Brief vom 19. Juni 1816 kündigt der Prinz Schenkungen an die Bibliothek im Austausch für ein von ihm entnommenes Werk an. Neben einer vierbändigen "Physik" und einer achtbändigen "Geschichte des Deutschen Ordens" erwähnt Heinrich "einige Zeilen aus der Hand Jean Jacques Rousseaus über die Botanik", die er von der Tochter René Louis de Girardins, einem engen Freund des Philosophen, erhalten hätte.

Dieses Schriftstück sei in der vom Erzbischof von Gnesen Ignacy Krasicki (1735-1801) begründeten Autographensammlung der königlichen Bibliothek besser aufgehoben. Abschließend bittet Heinrich den Wert der von ihm genannten Werke durch den Bücherauktions-Kommissar Friedrich Wilhelm August Bratring schätzen zu lassen. - Ein Brief (1. X. 1816) enthält eine ausführliche Darstellung von Heinrichs Verpflichtungen und Vergnügen. So sollte er einen Geistlichen aus der hochadeligen polnischen Familie Lubomirski empfangen, als Ehrenmitglied an einer Schulkommission mitwirken und an einem theologischen Seminar teilnehmen. Andererseits kündigt Heinrich Besuche bei seiner Mätresse an, einer verwitweten Frau Adler, und preist ihre Reize: "Demain Mercredi, je suis pris comme dans un filet; depuis 9-1h. dans l'admiration des charmes de Madame la Veuve Adler, qui consistent en 24,000, lisez vingt quatre mille pièces; or devinez quelles?" Die Bibliothek wird nur am Rande erwähnt; Liaño solle hohe Besucher vorwarnen, da die Sammlung noch wenig Außergewöhnliches biete: "si les Hauts et bénévoles Curieux ont vu d'autres collections en Saxe, France, Angleterre, Italie peut-être prévenez les, si il vous plait, qu'ils n'auront que peu au point de satisfaction, et que vous n'avez que des babioles, ou des curiosités qui se trouvent partoutes". Der scherzhafte Ton des Briefes, etwa wenn Heinrich von Preußen seine Anrede von Liaño als Kollege rechtfertigt, verbunden mit dem intimen Inhalt zeugt von der engen Freundschaft der beiden ungleichen Männer. - Beim jüngsten Brief (9. XI. 1817) handelt es sich um einen Spendenaufruf. Die Familienoberhäupter der Hohenzollern hätten beschlossen eine Beitragssammlung in allen Kirchen zu starten, um die Armenkasse wieder aufzufüllen. Heinrich von Preußen wurde damit beauftragt die Beiträge in seiner Gemeinde einzuheben und bittet seinen Freund daher um einen Beitrag: "Chacun peut contribuer selon ses facultés et sa consience, garder même l'anonyme, et répartir sa contribution extraordinaire sur toute une année". Auf diese Weise könnten Kirchenmitglieder, die nicht regelmäßig am Gottesdienst teilnehmen, ihren Spendenbeitrag leisten. - Sämtliche Briefe leicht angeschmutzt und knittrig; der Brief von 1817 mit einem Ausriss durch Siegelbruch..

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