Martin Heidegger

Philosoph, 1889-1976

"Heidegger gilt als einer der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Seine Gedanken üben direkt und über einige seiner Schüler großen und bleibenden Einfluss auf die moderne Philosophie auch außerhalb Deutschlands sowie auf die Geisteswissenschaften aus. Er stand in der Tradition der Phänomenologie (vor allem Edmund Husserls), der Lebensphilosophie (besonders Wilhelm Diltheys) sowie der Existenzdeutung Søren Kierkegaards, die er in einer neuen Ontologie überwinden wollte. 1926 entstand sein erstes Hauptwerk ""Sein und Zeit"", das die philosophische Richtung der Fundamentalontologie begründete (publiziert 1927)."

Quelle: Wikipedia

Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Briefentwurf ohne U. O. O. 1 S. Gr.-8vo.
500 € (24808)

An Professor Conde: „Beiliegend sende ich Ihnen Ihrem Wunsche folgend einige Zeilen zum Andenken an Ortega y Gasset [...] P. S. Dürfte ich Sie bitten, mir zu gegebener Zeit ein Exemplar des Gedenkheftes Ihrer Zeitschrift zu senden“. – Im linken Rand gelocht (keine Textberührung) und dort mit kleinen Ausrissen und Läsuren; auf der Verso-Seite eines Typoskriptfragments; ohne die erwähnte Beilage.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Zeugnisentwurf. Freiburg i. B. 1¾ SS. Kl.-8vo.
650 € (25577)

„Zeugnis | Herr Dr. Octavian [...] hat eine Reihe von Semestern an der Universität Freiburg i. B. unter meiner Leitung Philosophie studiert. Er hat mit großem Fleiß und Interesse an meinen Übungen mitgearbeitet [darüber: teilgenommen] u. sich vor einiger Zeit selbst eine Arbeit über Platon für eine Dissertation gewählt.Da diese Untersuchung beachtliche Ergebnisse erzielte wäre eine nachhaltige Förderung des philosophischen Studiums des Herrn Dr. […] sehr zu wünschen [...]“.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1½ SS. Gr.-8vo.
1.200 € (26148)

Eine Liste von 135 Personen, denen Heidegger das „Meßkirch-B[än]dchen“ zukommen lassen wollte, darunter etwa Emil Staiger, René Char und Karl Löwith. – Heideggers Heimatstadt Meßkirch hatte zu dessen 80. Geburtstag eine Feierstunde ausgerichtet, bei der Koichi Tsujimura die Festrede gehalten hatte. Heideggers „Dankansprache“ war von der Stadt Meßkirch herausgegeben worden. – Beiliegend eine Liste mit den Namen von sieben Personen, die das Buch schon hätten.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. 1 S. Gr.-8vo.
550 € (26149)

Eine Liste von 46 Personen, denen Heidegger seinen Aufsatz „Die Kunst und der Raum“ zukommen lassen wollte, darunter etwa Vittorio Klostermann, Ernst Jünger, Hannah Arendt, H. G. Gadamer, Carl Jacob Burckhardt, Carl Friedrich von Weizsäcker und Karl Löwith.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1 S. Gr.-8vo.
350 € (26150)

Eine Liste von 24 Personen, denen Heidegger „M. H. im Gespräch“ zukommen lassen wollte, darunter Walter Biemel und Dino Larese.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1 S. Gr.-8vo.
450 € (26151)

Eine Liste von 18 Personen, denen Heidegger „Theologie u. Philosophie“ zukommen lassen wollte, darunter Rudolf Bultmann, H. G. Gadamer, Hannah Arendt, Wolfgang Schadewaldt, Heinrich Ochsner sowie Graf und Gräfin Podewils.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. ½ S. Gr.-8vo.
400 € (26152)

Eine Liste von fünf Personen, denen Heidegger „persönlich“ „Phä[nomeno]l[o]g[ie] u. Theol[gie]“ zukommen lassen wollte, darunter Graf und Gräfin Podewils und Imma von Bodmershof. – Beiliegend eine ms. Liste mit 14 Namen von Personen, die ein Verlagsexemplar des Werks bekommen hatten.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. ¼ S. Gr.-8vo.
300 € (26155)

Eine Liste von sieben Personen, denen Heidegger „Gedachtes“ (1970) zukommen lassen wollte, darunter Hannah Arendt.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1 S. Gr.-8vo.
450 € (26156)

Eine Liste mit 16 Namen von Personen, denen ein Exemplar von Heideggers „Phänomenologie u. Theologie [...] durch Klostermann geschickt“ wurde, darunter René Char, Ernst Jünger und Emil Staiger.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1 S. Gr.-8vo.
650 € (26157)

Eine Liste von 56 Personen, denen Heidegger „Zur Sache des Denkens“ (1969) zukommen lassen wollte, darunter Wolfgang Schadewaldt, Werner Heisenberg, Carl Friedrich von Weizsäcker, Ute Guzzoni, Friedrich Georg Jünger, Graf und Gräfin Podewils, François Vezin, Imma von Bodmershof und Karl Löwith.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. ½ S. Gr.-8vo.
450 € (26158)

Eine Liste von neun Personen, denen Heidegger seine Meßkirchner „Dankesrede“ zukommen lassen wollte, darunter Imma von Bodmershof und Dino Larese. – Heideggers Heimatstadt Meßkirch hatte zu dessen 80. Geburtstag eine Feierstunde ausgerichtet, bei der Koichi Tsujimura die Festrede gehalten hatte. Heideggers „Dankansprache“ war von der Stadt Meßkirch herausgegeben worden.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. ¼ S. Gr.-8vo.
250 € (26159)

Eine wohl unvollständige Liste von neun Personen, denen Heidegger seine „Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung“ (4. Aufl.) zukommen lassen wollte, darunter Hannah Arendt.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. ½ S. Kl.-8vo.
280 € (26163)

Eine Liste mit sieben tls. abgekürzten Namen von Personen, denen Heidegger seine Hölderlin-Schrift zukommen lassen wollte.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1¼ SS. 8vo.
550 € (26168)

Eine Liste mit den Namen von 36 Personen, darunter „Heisenberg“, „Schuchardt“, „Podewils“, „Bodmershof“ und „Stambaugh“.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1 S. Gr.-8vo.
450 € (26170)

Eine Liste mit teils durchstrichenen Namen von 40 Personen, darunter „Vollrath“, „Franz Wurm (Kalender)“, „Ernst Jünger“ und „R. Char“.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1 S. Gr.-8vo.
550 € (26171)

Eine Liste mit meist durchstrichenen Namen von rund 50 Personen, darunter „Char“, „E. Jünger“, „Podew[ils]“, „Stambaugh“, „Lina Kromer“, „Nigg, Walter“, und „Gadamer“.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). 2 eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1½ SS. auf 2 Bll. Gr.-8vo.
650 € (26172)

Eine Liste mit meist durchstrichenen Namen von rund 80 Personen, darunter „Gerhart Baumann“, „Marg[a]ret Rees“, „Ernst Jünger“, „Nolte“, „Löwith“, Vögtle“ und „Bodmershof“. – Beide Blatt jeweils rechts oben bezeichnet mit „1“ bzw. „2“.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 1 S. 8vo.
450 € (26173)

Eine Liste mit tls. durchstrichenen Namen von 21 Personen, darunter „Diemer“ und „G. Blin“.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Notizzettel. O. O. u. D. 2½ SS. auf 2 Bll. Kl.-4to.
350 € (44563)

Eine Liste von über 81 (meist durchstrichenen) Namen von Personen, denen Heidegger wohl ein Buch zukommen lassen wollte, darunter Imma von Bodmershof, Takehiko Kojima, Erna Moser-Piffl, Tsujimaru Koichi, Margaret Rees, Ernst Nolte sowie der österreichische Schuldirektor Josef Wesely.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Namenszug („Martin Heidegger“). In: Ders.: „Hölderlins Hymne ‚Wie wenn am Feiertage’“. Halle a. d. S. 32 SS. Bedruckte Originalbroschur. 8vo.
1.500 € (44573)

Mit Eigentumsvermerk der Inhaberin und einer eh. Notiz derselben. – Etwas angestaubt und lädiert; Buchblock lose; Rücken etwas berieben und eingerissen.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Eigenh. Widmung mit U. In: Ders.: De L’Essence de la Vérité. Paris und Louvai. 106, (2) SS. Bedruckte Originalbroschur. 8vo.
1.500 € (44574)

(= Les Philosophes Contemporains). – „Mit herzlichem Weihnachtsgruß | Martin Heidegger | 20. Dez. 44“. – Der Einband etwas gebräunt und mit kleinen Randläsuren, innen in gutem Zustand.

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). Masch. Brief mit eigenh. Unterschrift. Freiburg. Kl.-4to. 1 Seite. Faltspuren.
1.600 € (94471)

An seinen Freund, den Kunsthistoriker Hans Jantzen (1881-1967) über Universitätsangelegenheiten: „[…] Ich danke Ihnen für Ihren wichtigen Brief. Endlich mal eine klärende Nachricht. Ich vermute, dass die Universitäten ordentlich in die Zange genommen werden. Umso wichtiger ist, dass wir bei der nächsten Tagung den Regierungserlass und alles, was darnach erfolgt ist, eingehend durchberaten zusammen mit der Gestaltung des Arbeitsprogramms. Mit Rücksicht darauf habe ich dem Ausschuss vorgeschlagen, Punkt 2 der Tagesordnung zu streichen und die Erörterungen über den Wissenschaftsbegriff auf den Herbst zu verschieben.

Die ohnehin knappe Zeit von zwei Tagen reicht nicht aus, beide Punkte der Tagesordnung hinreichend gründlich zu bewältigen. Einen blosen Vortrag zu halten, dessen Thesen zur Kenntnis genommen werden, etwa in Absetzung gegen andere Thesen, halte ich für sinnlos. Ich bin sehr froh, dass Bauch [Kurt, 1897-1975] hier ist. Übrigens hat sich Schadewaldt [Wolfgang, 1900-74] in den letzten vier Wochen schon gehörig verändert […]“ – Zum Wintersemester 1928/29 kehrte Heidegger als Nachfolger seines Lehrers Husserl auf dessen Wunsch hin nach Freiburg zurück. Seine Antrittsvorlesung, welche die alten metaphysischen Grundfragen mit der Erfahrung des Nichtigwerdens alles Seienden in der Angst verband, brachte jedoch den Bruch mit Husserl. 1934 trat Heidegger vom Rektorat zurück, weil er zum einen ungeeignet für Verwaltungsaufgaben war, zum anderen Differenzen mit dem Lehrkörper der Universität und übergeordneten Stellen hatte. – Schadewaldt habilitierte sich 1927 in Berlin für klassische Philologie und wurde 1928 Ordinarius in Königsberg. 1929 ging er nach Freiburg und war – für kurze Zeit vom Nationalsozialismus beeindruckt – dort 1933 mitverantwortlich für die Ersetzung des gewählten Rektors durch Martin Heidegger. 1934 übernahm er einen Lehrstuhl an der Univ. Leipzig und wurde 1941 nach Berlin berufen. – Der Kunsthistoriker Bauch habilitierte 1927 sich in Freiburg und war blieb bis 1931 dort. 1932 wurde er in Frankfurt/Main Privatdozent und seit 1933 a.o.. Von 1939-62 wirkte er als o.Prof. der Kunstgeschichte an der Univ. Freiburg..

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Heidegger, Martin

Philosoph (1889-1976). 2 eigenh. Briefe mit Unterschrift u. 1 eigenh. Postkarte mit Unterschrift. Freiburg. 8vo. 3 pp. 1 e. Briefumschlag.
3.200 € (94513)

An seinen Freund, den Kunsthistoriker Hans Jantzen (1881-1967) wegen einer Einladung (27. April 1922): „[…] Ich komme sehr gern zu Ihnen. Sch. habe ich gestern abend ausgiebig kennen gelernt; heute abend habe ich das Vergnügen bei Husserl […]“ – Mit „Seine Spektabilität“ überschriebene Nachricht, mit der er sich für sein Fernbleiben entschuldigt (29. Mai 1923): „[…] bitte ich, mich von der heutigen Sitzung entschuldigen zu wollen. Ich leide seit einigen Tagen an einer Überarbeitung und möchte mich für die morgige Vorlesung noch bei Kräften halten […]“ – Heidegger bedankt sich für eine Einladung (23.

Juli 1923): „[…] und kommen Donnerstag sehr gern. Mit frdl. Grüßen von Hund zu Hund […]“ – Der Philosoph Edmund Husserl (1859-1938) wurde 1916 als o.Prof. nach Freiburg berufen. 1928 wurde er emeritiert. Seit 1933 war er seiner jüdischen Abstammung wegen Schikanen ausgesetzt. 1936 wurde ihm der Professorentitel aberkannt. Er gilt als Begründer der ‚Phänomenologie’. Husserl sicherte Heideggers Tätigkeit als Privatdozent durch eine Assistentenstelle ab. – Jantzen studierte Kunstgeschichte, klassische Archäologie und Philosophie in München und Halle, wo er 1908 promoviert wurde. Er habilitierte sich 1912 in Halle für Kunstgeschichte. 1916 folgte er einem Ruf als o.Prof. nach Freiburg/Breisgau. 1931 ging er nach Frankfurt/Main und hatte von 1935-51 einen Lehrstuhl in München inne. Nach seiner Emeritierung 1951 kehrte er nach Freiburg/Breisgau zurück und wurde dort 1953 zum Honorarprofessor ernannt. Jantzen, der Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften war, beschäftigte sich vor allem mit niederländischer Malerei und Architektur und veröffentlichte u.a. ‚Niederländische Malerei im 17. Jahrhundert’ (1912)..

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Heidegger, Martin

German philosopher (1889-1976). 10 autograph letters signed, 3 autograph postcards signed, 2 typed letters signed and 1 typescript signed "Martin Heidegger" and "M. Heidegger". Freiburg im Breisgau. Various formats. Altogether 28½ pp. With 7 autograph envelopes. Includes 2 autograph letters and 2 autograph postcards by Elfriede Heidegger (4½ pp. Various formats).
18.000 € (80959/BN52885)

Wide-ranging, hitherto unpublished German correspondence with the Dutch theologian Magda Stomps (1899-1979), a student of Heidegger and close family friend, reflecting the philosopher's work, political views and private life. Stomps, who was the first woman to study theology in the Netherlands, received a scholarship for the University of Freiburg in 1928, where she studied under Heidegger. In 1935 she graduated with a dissertation on the "Anthropology of Martin Luther". After her return to the Netherlands she published two articles in Dutch on Heidegger's philosophy and worked as an editor and translator.

As a member of the Dutch National Socialist Movement, Stomps and her family fled to Germany in September 1944 and remained there after the war. - In the earliest postcard from 15 April 1929, Heidegger informs Stomps that the law professor Gerhart Husserl, Edmund Husserl's eldest son, had visited him and wrote an evaluation for her. The correspondence resumes in late 1935, when Heidegger expresses his concerns about a new generation of students and, more mundanely, asks for butter: "Gradually the older students are leaving, while younger successors fail to grow in. Perhaps philosophy must exit the stage for a while, which is not a bad thing if it manages to grow in silence in the meantime. Naturally coursework used to be easier and more rewarding when every little detail did not need repeated drilling and more general knowledge could be expected. The very youngest semesters now make an excellent impression but they do not stay long enough [...] I have to admit that the immediate reason for this letter is not philosophy but rather the matter of butter. Our eldest son is now visiting us for a three-week vacation. He was sick and generally much in need of invigoration. Hence I should like to ask you, if possible, to provide a kilo of butter for our hut in Todtnauberg around Christmas" (17 Dec. 1935). Many of Heidegger's most important students, including Hannah Arendt, Herbert Marcuse and Hans Jonas, were bitterly disappointed by his embrace of National Socialism and had to flee Germany after 1933. In a typed letter from 14 Nov. 1936, Heidegger promises to help Stomps with her application for a scholarship and sends her greetings from the Dutch philosopher Hendrik Josephus Pos. A letter of recommendation praising Stomps's dissertation is enclosed. Pos is also mentioned in a revealing letter from 15 December 1939, in which Heidegger recalls an earlier conversation: "When Mr. Pos was here last time, I tried to explain to him our situation and the situation of Europe; I told him even then that the Dutch with their stale 'democratic' ideas are, at most, late for everything. These people will open their eyes eventually, much as the English, who, quite regardless of the course and outcome of this war, will suddenly find themselves in a new world from which they cannot evade [...] The students' letters from the front are most gratifying and prove a different sense of historical responsibility than the feeble verbiage of the Dutch humanists who have no inkling of reality [...]". The German invasion of the Netherlands started on 10 May 1940, followed by a devastating five-year occupation. In the following two letters, Heidegger details his then-current work and curricula: "In the next trimester I will focus on the first book of Nietzsche's WzM [Will to Power] after having closely interpreted the third book in previous semesters. In the exercise courses I discuss a purely systematic question: time and space. In addition I have to think about reissues of 'What is Metaphysics?' and the Kant book which have been out of print for some time. SuZ [Time and Being] will also be reissued" (21 March 1940). On 11 Aug. 1946 Elfride Heidegger writes a letter to Stomps to inform her that her husband has been absent for several months "due to illness" and is still recovering. (Indeed, in the aftermath of the war Heidegger suffered a mental and physical breakdown.) Elfride also mentions their two sons, Prisoners of War in Russia. - Heidegger's first personal letter after the war, written on 2 Aug. 1947, details the academic progress and fate of former students and colleagues in Germany, also mentioning his sons: "Our two sons have now been in Russian captivity for 2½ years. Our house in Freiburg is used for billeting and for refugees from Upper Silesia (a fellow student of mine and his wife); [...]. Old Freiburg has vanished entirely". In the next letter, Heidegger complains about revanchism: "You are right, there is plenty of desire for revenge. The gentlemen from the International Congress for Philosophy, in which I am obviously not anxious to participate, could not even bring themselves to send me a formal invitation, let alone an earnest one" (11 Feb. 1949). - In 1951 Heidegger was allowed once more to teach at the university. That spring he mentions a "small exercise course" that is more like "an experiment, to test the waters, whether it is [...] still worth my trying something" (24 May 1951). Throughout the post-war correspondence Heidegger considers ways to support Stomps, ultimately pinning his hopes on the establishment of the Husserl Archive in Cologne: "Unfortunately, I will leave in the coming days for the rest of August, numerous visits making work impossible. The most difficult task is to separate welcome visitors from the merely curious. [...] To my joy, I heard that the Husserl Archive will actually come about" (7 Aug. 1951). In spite of the involvement of Heidegger's former student Walter Biemel, Stomps failed to find a position at the Archive. In the last two letters by Elfride Heidegger, she considers emigration to Argentina as an option for Stomps: "We went back and forth on what advice and help we could send you in reply to your letter. But we, too, have no solution. Is it not possible - even now after 7 years - that you return to Holland and support yourself through your property? We cannot think of the least thing to do for you here in South Baden. My husband lives in seclusion and has not connections at all to possible places of influence. I could only think of asking Prof. [Carlos] Astrada from Argentina, who will come here soon, if there are any job opportunities over there" (31 May 1952). Later, the Heideggers referred Stomps to Hans-Georg Gadamer: "It would be good if you wrote to Prof. Gadamer, who took care of the contacts to Argentina back then. Prof. [Eugen] Fink stongly advised against trying to establishing oneself there, arguing that the conditions are too uncertain and exceedingly difficult if one has no perfect command of Spanish perfectly" (15 July 1952). Stomps probably abandoned these plans or returned to Germany very soon, where she continued to work as a teacher and translator. - Occasional creasing and brownstaining, but overall in very good condition..

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Heidegger, Martin

Eigenh. Brief mit U. („M. Heidegger“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Unveröffentlichter Brief an seine Schülerin Magda Stomps, mit der ihn und seine Frau Elfriede eine langjährige Freundschaft verband: „[...] Langsam entschwinden die älteren Schüler u. Jüngeres will noch nicht recht nachwachsen. Vielleicht muß jetzt die Philosophie für einige Zeit vom Schauplatz abtreten u. das schadet auch nichts, wenn sie inzwischen in der Stille wächst. Es war freilich in den Übungen früher leichter u. fruchtbarer zu arbeiten, als man nicht jede Kleinigkeit von neuem durchpauken mußte u. Einiges voraussetzen konnte. Die ganz jungen Semester machen jetzt einen ausgezeichneten Eindruck, aber sie bleiben nicht lange genug, wenn nicht die übrigen Fächer in zureichender Weise vertreten sind. Noch liegt die klassische Philologie hier im Argen. Der unmittelbare Anlaß zu diesem Brief ist, wie ich gestehe, nicht die Philosophie sondern die – Butterfrage. Unser Ältester ist jetzt [...] für drei Wochen zu uns in die Ferien gekommen – er war krank u. ist im allgemeinen sehr der Kräftigung bedürftig. Daher möchte ich Sie bitten, uns wenn möglich, um die Weihnachtstage auf die Hütte nach Todtnauberg ein Kilo Butter zu besorgen [...]“. – Die niederländische Religionsphänomenologin Magda A. H. Stomps promovierte 1935 bei Heidegger mit einer Arbeit über „Die Anthropologie Martin Luthers“, in der sie versuchte, die Anthropologie des Reformators in den Kategorien der Existenzphilosophie zu beschreiben. 1938 veröffentlichte sie zwei religionsphilosophische Artikel über Heidegger in niederländischer Sprache – „De philosophie van Martin Heidegger“ und „Heideggers verhandeling over de dood en de theologie“ –, später nahm sie eine Lehrtätigkeit in Zutphen (Gelderland) auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie zunächst in Stolberg (Harz), dann in Köln und ging 1952 (vermutlich durch die Vermittlung von H. G. Gadamer) nach Argentinien, wo der Heidegger-Schüler Carlos Astrada an der Universität von Buenos Aires lehrte.


Heidegger, Martin

Ms. Brief mit eigenh. U. und ms. Zeugnis mit eh. Datum und U. (jeweils voller Namenszug).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Unveröffentlichter Brief an seine Schülerin Magda Stomps, mit der ihn und seine Frau Elfriede eine langjährige Freundschaft verband: „Ich freute mich, wieder einmal von Ihnen zu höhren [!]. Weniger schön ist allerdings, daß Sie noch immer keine Arbeit gefunden haben. Selbstverständlich bin ich gern bereit, durch mein Urteil Ihnen bei der Verlängerung eines Stipendiums behilflich zu sein. Ich weiß allerdings nicht, wie weit meine Stimme bei den Geldgebern heute noch zählt [...] Ich bitte auch, herzliche Grüße an Herrn Pos zu bestellen.“ – Der niederländische Sprachphilosoph Hendrik Josephus Pos (1898–1955) war ein Schüler von Edmund Husserl gewesen. – Das Zeugnis ebenfalls für Magda Stomps: „Fräulein Dr. phil. Magda Stomps hat eine Reihe von Jahren unter meiner Leitung Philosophie studiert und diese Arbeitszeit mit einer sehr guten Promotionsleistung abgeschlossen [...] Mit Rücksicht auf einen möglichst sicheren Erfolg [ihrer Untersuchungen „im Umkreis der bisher geübten Forschungsmethode“] möchte ich daher dringend wünschen, daß Frl. Stomps in der nächsten Zeit ihre Philosophiestudien wieder hier in Freiburg unter meiner Leitung aufnehmen könnte [...]“. – Die niederländische Religionsphänomenologin Magda A. H. Stomps promovierte 1935 bei Heidegger mit einer Arbeit über „Die Anthropologie Martin Luthers“, in der sie versuchte, die Anthropologie des Reformators in den Kategorien der Existenzphilosophie zu beschreiben. 1938 veröffentlichte sie zwei religionsphilosophische Artikel über Heidegger in niederländischer Sprache – „De philosophie van Martin Heidegger“ und „Heideggers verhandeling over de dood en de theologie“ –, später nahm sie eine Lehrtätigkeit in Zutphen (Gelderland) auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie zunächst in Stolberg (Harz), dann in Köln und ging 1952 (vermutlich durch die Vermittlung von H. G. Gadamer) nach Argentinien, wo der Heidegger-Schüler Carlos Astrada an der Universität von Buenos Aires lehrte. – Das Zeugnis mit gestempeltem Briefkopf.


Heidegger, Martin

Eigenh. Brief mit U. („M. Heidegger“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Unveröffentlichter Brief an seine Schülerin Magda Stomps, mit der ihn und seine Frau Elfriede eine langjährige Freundschaft verband: „Heute kam Ihr Brief mit der Ankündigung des Molkereipäckchens. Wir danken Ihnen herzlich dafür; aber wir sind mit Fett genügend durch die Zuteilung versorgt. Wenn Sie uns dagegen etwas Thee besorgen könnten, wäre das sehr schön; nicht als Luxus sondern als Hilfe bei der vermehrten Arbeit. Wie Sie vielleicht gehört haben, ist jetzt die Trimestereinteilung eingeführt; das bedeutet für die Lehrer, daß die Zeit für die Forschung u. Vorbereitung der Vorlesungen wesentlich verkürzt ist. Da wir aber doch dasselbe wie bisher leisten wollen, werden die Kräfte noch anders beansprucht. Und dabei ist bei längerer Arbeitszeit, zumal ich nicht rauche, ein Anregungsmittel schon wichtig. Als Herr Pos [d. i. der niederländische Sprachphilosoph Hendrik Josephus Pos, 1898–1955] zum letzten Mal hier war, versuchte ich ihm unsere Lage und die Lage Europas klar zu machen; ich sagte ihm damals schon, daß die Holländer mit ihren abgestandenen ,demokratischen’ Vorstellungen höchstens in Allem zu spät kommen. Diesen Leuten werden ja die Augen noch aufgehen; genau so wie den Engländern, die, ganz unabhängig vom einzelnen Verlauf u. Ausgang dieses Krieges, sich plötzlich in einer neuen Welt vorfinden werden, der sie sich nicht entziehen können. – Wie mag es Ihnen u. Ihren Angehörigen gehen? Unser jüngerer Sohn Hermann steht als Fahnenjunker bei einem Infanterieregiment. Jörg, der Maschinenbau studiert, steckt z. Zt. im Examen [...] Im Januar beginnt hier wieder der Universitätsbetrieb. Die jungen Menschen sind geistig so wach, daß ich staune, weil sie oft in den Übungen so schläfrig erscheinen. Die Briefe der Schüler von der Front sind sehr erfreulich u. zeigen ein anderes geschichtliches Verantwortungsbewußtsein als die kläglichen Ergüsse der holländischen Humanisten, die nicht ahnen, wo die Wirklichkeit ist [...]“. – Die niederländische Religionsphänomenologin Magda A. H. Stomps promovierte 1935 bei Heidegger mit einer Arbeit über „Die Anthropologie Martin Luthers“, in der sie versuchte, die Anthropologie des Reformators in den Kategorien der Existenzphilosophie zu beschreiben. 1938 veröffentlichte sie zwei religionsphilosophische Artikel über Heidegger in niederländischer Sprache – „De philosophie van Martin Heidegger“ und „Heideggers verhandeling over de dood en de theologie“ –, später nahm sie eine Lehrtätigkeit in Zutphen (Gelderland) auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie zunächst in Stolberg (Harz), dann in Köln und ging 1952 (vermutlich durch die Vermittlung von H. G. Gadamer) nach Argentinien, wo der Heidegger-Schüler Carlos Astrada an der Universität von Buenos Aires lehrte. – Das Kuvert mit den üblichen Gebrauchsspuren und mit e. Absenderangabe.


Heidegger, Martin

Eigenh. Brief mit U. („M. Heidegger“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Unveröffentlichter Brief an seine Schülerin Magda Stomps, mit der ihn und seine Frau Elfriede eine langjährige Freundschaft verband: „[...] Im nächsten Trimester werde ich das erste Buch von Nietzsches W[ille] z[ur] M[acht] behandeln, nachdem ich in früheren Semestern das III. Buch ausführlich interpretierte. In den Übungen behandle ich eine rein systematische Frage: Zeit und Raum. Außerdem muß ich an Neuauflagen von ‚Was ist Metaphysik?’ u. vom Kantbuch denken, die seit einiger Zeit vergriffen sind; auch S[ein] u[nd] Z[eit] wird neu aufgelegt. Diese doch nicht gerade leichten Sachen werden demnach wie andere eifrig studiert. An den Aristoteles Übungen hatten die Leute viel Interesse, nur sind die Texte nicht ganz leicht, so daß mit der sorgfältigen Übersetzung schon viel Zeit in Anspruch genommen wird. Der Freiburger Frühling zögert immer noch; im Schwarzwald liegt nicht mehr viel Schnee; aber über Ostern wollen wir auf die Hütte. Unsere Söhne sind beide an der Front; da sie nicht rauchen, ist ihnen die Schokolade eine gute Dreingabe [...]“. – Die niederländische Religionsphänomenologin Magda A. H. Stomps promovierte 1935 bei Heidegger mit einer Arbeit über „Die Anthropologie Martin Luthers“, in der sie versuchte, die Anthropologie des Reformators in den Kategorien der Existenzphilosophie zu beschreiben. 1938 veröffentlichte sie zwei religionsphilosophische Artikel über Heidegger in niederländischer Sprache – „De philosophie van Martin Heidegger“ und „Heideggers verhandeling over de dood en de theologie“ –, später nahm sie eine Lehrtätigkeit in Zutphen (Gelderland) auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie zunächst in Stolberg (Harz), dann in Köln und ging 1952 (vermutlich durch die Vermittlung von H. G. Gadamer) nach Argentinien, wo der Heidegger-Schüler Carlos Astrada an der Universität von Buenos Aires lehrte. – Das Kuvert mit den üblichen Gebrauchsspuren und mit Absenderstempel sowie mit Prüfsiegel der Wehrmacht.


Heidegger, Martin

Eigenh. Brief mit U. („M. Heidegger“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Unveröffentlichter Brief an seine Schülerin Magda Stomps, mit der ihn und seine Frau Elfriede eine langjährige Freundschaft verband: „[...] In meiner Arbeitsgemeinschaft behandle ich die ‚Physik’ des Aristoteles; zum letzten Mal habe ich sie in Marburg 1928 behandelt. Es ist eigentlich ein Grundbuch der Einführung in die Metaphysik; u. ich habe den Eindruck, daß die Leute, darunter auch einige aus früheren Übungen sind, ganz gut mitgehen. Unseren Söhnen geht es gut; sie haben Freude am Dienst, zumal jeder seinen Fähigkeiten entsprechend am rechten Platz ist [...]“. – Die niederländische Religionsphänomenologin Magda A. H. Stomps promovierte 1935 bei Heidegger mit einer Arbeit über „Die Anthropologie Martin Luthers“, in der sie versuchte, die Anthropologie des Reformators in den Kategorien der Existenzphilosophie zu beschreiben. 1938 veröffentlichte sie zwei religionsphilosophische Artikel über Heidegger in niederländischer Sprache – „De philosophie van Martin Heidegger“ und „Heideggers verhandeling over de dood en de theologie“ –, später nahm sie eine Lehrtätigkeit in Zutphen (Gelderland) auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie zunächst in Stolberg (Harz), dann in Köln und ging 1952 (vermutlich durch die Vermittlung von H. G. Gadamer) nach Argentinien, wo der Heidegger-Schüler Carlos Astrada an der Universität von Buenos Aires lehrte. – Das Kuvert mit den üblichen Gebrauchsspuren und mit e. Absenderadresse.


Heidegger, Martin

Eigenh. Brief mit U. („M. Heidegger“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Unveröffentlichter Brief an seine Schülerin Magda Stomps, mit der ihn und seine Frau Elfriede eine langjährige Freundschaft verband: „Meine Frau und ich haben oft von Ihnen gesprochen u. uns erst neulich wieder gewundert, daß wir gar nichts mehr von Ihnen hörten. Meine Frau hat Ihnen einen eingeschriebenen Brief an die Heidelberger Adresse u. einen nach Stolberg geschrieben, ebenso ich selbst. Nun sind Sie mit Ihrer Schwester in einer neuen schwierigen Lage. Sie wissen, daß wir helfen würden, wenn Möglichkeiten bestünden. Aber wir können nur raten. Zuzug, Aufenthaltsgenehmigung u. Lebensmittelkarten sind hier gänzlich ausgeschlossen. Dagegen bestünden wohl Möglichkeiten, über Koblenz oder Mainz nach Frankreich zu kommen, wo Arbeitskräfte gesucht werden. Das Nächstliegende für Sie wäre wohl, sich in Koblenz zu erkundigen. Wenn Sie dann erst in Frankreich sind, könnte man weiter sehen [...] Sie haben Recht, die Rachsucht ist groß. Die Herren des Internationalen Philosophen-Kongresses, zu dem ich mich freilich nicht dränge, haben es nicht einmal über sich gebracht, mir eine formelle, geschweige denn eine ernsthafte Einladung zu schicken [...]“. – Die niederländische Religionsphänomenologin Magda A. H. Stomps promovierte 1935 bei Heidegger mit einer Arbeit über „Die Anthropologie Martin Luthers“, in der sie versuchte, die Anthropologie des Reformators in den Kategorien der Existenzphilosophie zu beschreiben. 1938 veröffentlichte sie zwei religionsphilosophische Artikel über Heidegger in niederländischer Sprache – „De philosophie van Martin Heidegger“ und „Heideggers verhandeling over de dood en de theologie“ –, später nahm sie eine Lehrtätigkeit in Zutphen (Gelderland) auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie zunächst in Stolberg (Harz), dann in Köln und ging 1952 (vermutlich durch die Vermittlung von H. G. Gadamer) nach Argentinien, wo der Heidegger-Schüler Carlos Astrada an der Universität von Buenos Aires lehrte. – Kleinere Gebrauchsspuren, sonst wohlerhalten.


Heidegger, Martin

Eigenh. Brief mit U. („M. Heidegger“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Unveröffentlichter Brief an seine Schülerin Magda Stomps, mit der ihn und seine Frau Elfriede eine langjährige Freundschaft verband: „Ich danke Ihnen für Ihren Brief, der mir sagt, daß sich Ihrer beider Lage noch nicht wesentlich gebessert hat. Aber Sie dürfen jetzt trotz der Schwierigkeiten nicht den Mut verlieren; zwar haben Sie schon genug erlitten und dennoch müssen Sie aus einer letzten inneren Gelassenheit auch dem bösen Andrang dieser Tage gewachsen bleiben. Es ist schade, daß Sie Herrn Biemel, einen Schüler von mir (1941–44) Deutsch-Rumäne aus Siebenbürgen, nicht kennen lernten. Er hat Beziehungen nach Frankreich; ich werde ihm heute noch schreiben, ob er nicht einen Weg für Sie weiß [...] Meine Frau u. ich werden erst in den nächsten Tagen auf die Hütte ziehen, weil die Witterung bisher zu rauh u. ein dauernder Aufenthalt dort oben nicht möglich war. Wir warten immer noch auf die Heimkehr unseres älteren Sohnes, der nun das fünfte Jahr in russischer Gefangenschaft ist. Der jüngere Sohn erholt sich langsam, aber seine Gedächtniskraft ist noch sehr gehemmt. Vorträge halte ich nicht. Unerfreuliches gibt es in meiner Lage immer wieder. Wir müssen durch diese Zeit hindurch. Das Sein ihrer Moralität zeigt seltsame Formen [...]“. – Die niederländische Religionsphänomenologin Magda A. H. Stomps promovierte 1935 bei Heidegger mit einer Arbeit über „Die Anthropologie Martin Luthers“, in der sie versuchte, die Anthropologie des Reformators in den Kategorien der Existenzphilosophie zu beschreiben. 1938 veröffentlichte sie zwei religionsphilosophische Artikel über Heidegger in niederländischer Sprache – „De philosophie van Martin Heidegger“ und „Heideggers verhandeling over de dood en de theologie“ –, später nahm sie eine Lehrtätigkeit in Zutphen (Gelderland) auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie zunächst in Stolberg (Harz), dann in Köln und ging 1952 (vermutlich durch die Vermittlung von H. G. Gadamer) nach Argentinien, wo der Heidegger-Schüler Carlos Astrada an der Universität von Buenos Aires lehrte.


Heidegger, Martin

Eigenh. Brief mit U. (Martin Heidegger“).
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Unveröffentlichter Brief an seine Schülerin Magda Stomps, mit der ihn und seine Frau Elfriede eine langjährige Freundschaft verband: „Der Besuch von Frau Martin gab uns die Gelegenheit, mehr u. Genaueres von Ihnen und Ihrer Schwester, von dem durchgemachten Schweren zu hören, aber auch davon, wie Sie es getragen und jetzt doch langsam und mit viel Geduld wieder ins Freie und dem Heiteren näher kommen. Als der junge Herr aus Köln mich neulich in Meßkirch aufsuchte, hatte ich gerade wenig Zeit, um ihm einige Zeilen für für [!] Sie mitzugeben [...] Ich halte z. Zt. eine kleine Übung ab; es ist mehr ein Experiment, um die Lage abzutasten, ob es sich, wo die Sachen von Andren in hinreichender Zahl betrieben werden, für mich noch lohnt, etwas zu versuchen [...]“. – Die niederländische Religionsphänomenologin Magda A. H. Stomps promovierte 1935 bei Heidegger mit einer Arbeit über „Die Anthropologie Martin Luthers“, in der sie versuchte, die Anthropologie des Reformators in den Kategorien der Existenzphilosophie zu beschreiben. 1938 veröffentlichte sie zwei religionsphilosophische Artikel über Heidegger in niederländischer Sprache – „De philosophie van Martin Heidegger“ und „Heideggers verhandeling over de dood en de theologie“ –, später nahm sie eine Lehrtätigkeit in Zutphen (Gelderland) auf. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lebte sie zunächst in Stolberg (Harz), dann in Köln und ging 1952 (vermutlich durch die Vermittlung von H. G. Gadamer) nach Argentinien, wo der Heidegger-Schüler Carlos Astrada an der Universität von Buenos Aires lehrte.


Heidegger, Martin

Eigenh. Manuskript.
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Manuskript (Fragment). O. O., [wohl 1954]. 34 SS. auf 48 Bll. (Gr.-)8°. Mit zwei Beilagen (s. u.). – Stichwortartige Notizen zu und Exzerpte aus einem Aufsatz, den Walter Schulz unter dem Titel „Über den philosophiegeschichtlichen Ort Martin Heideggers“ in der damals von Hans-Georg Gadamer und Helmut Kuhn neugegründeten „Philosophischen Rundschau“ veröffentlicht hatte. „Der Vf.“, so notiert Heidegger, „übersieht – trotz s. Hinweises S. 76f. – das Entscheidende: mit der Frage nach d. Sinn v. Sein ist schon alles metaphysische Vorstellen übersprungen. Dies war mir stets klar u. dennoch blieb ich lange außerstande die gemäße Absetzung gegen die Metaphysik in einer gemäßen Weise zu kennzeichnen [...]“. An anderer Stelle heißt es: „Was ist von der jetzt üblich gewordenen Behauptung zu halten, Hegel u. Nietzsche hätten bereits die Metaphysik überwunden – Seit wann weiß man solches? Abgesehen von der Antwort auf diese Frage dürfte es förderlich sein, sich darauf zu besinnen, in welchem Gesichtskreis H. u. N. die Geschichte der Metaphys. sahen [...]“ – Die Form, in der die vorliegenden Notizen überliefert sind, gestattet einige Rückschlüsse auf deren Entstehung. Mehrere der nur vereinzelt numerierten, losen und zumeist halb- bis ganzseitig beschriebenen Blätter tragen die Notiz „W. Schulz“, „Zu Walter Schulz“ u. dgl.; mehrere Blätter stammen von der zerschnittenen Rückseite eines e. korrigierten und bearbeiteten Typoskripts von „Was heißt Denken?“, das in diesem Jahr (1954) bei Niemeyer in Tübingen erschienen war oder erscheinen sollte. Heidegger dürfte also in loser Folge und ohne erkennbaren Zusammenhang sich wiederholt mit dem Aufsatz beschäftigt haben, aus dem er tls. unter Bezug auf die Seitenzahl zitiert und tls. auch unter Angabe der Seitenzahl auf sein Vorwort zur fünften Auflage von „Was ist Metaphysik?“ a. d. J. 1949 rekurriert. Der Grund für diese seine Beschäftigung dürfte auf den Verfasser des Aufsatzes zurückgehen, der unterm 23. Juli 1954 sich an Heidegger gewandt hatte: „Darf ich Ihnen den beiliegenden Versuch übermitteln? [...] Bei der Ausarbeitung begleitete mich der Gedanke: ‚dies muss Heidegger lesen können’. Das heisst selbstverständlich nicht, dass Sie, hochverehrter Herr Professor, meinen Versuch nun wirklich lesen werden, es schliesst in sich auch nicht die Neugier ein, ob ich in Ihren Augen ‚richtig’ interpretiert habe, sondern es bedeutete für mich die Verpflichtung zu denken – das Wort ‚denken’ in dem einfachen Sinn genommen, den Hegel kannte und den Sie uns wieder vermittelt haben. Der Schluss des Ganzen ist noch nicht ausgereift. Es war nicht nur die im Thema liegende Begrenzung, die mich nötigte, meine eigenen Gedanken zurück zu halten, sondern auch das Bewusstsein, dass das mir vorschwebende Problem einer absoluten und damit gerade konkreten Geschichtlichkeit noch nicht in der eigenen Denkerfahrung sich so geklärt hat, dass ich darüber reden könnte [...]“ (Beilage I). – Heidegger dürfte daraufhin die Lektüre begonnen haben und antwortete Schulz in einem Brief, dem er ein Exemplar seiner „Erfahrung des Denkens“ beilegte und dazu aufforderte, „eine eventuelle Sonderausgabe“ ins Auge zu fassen (Br. v. 12. September 1954, Beilage II). Eine solche kam jedoch nicht zustande, doch wurde Schulz’ Aufsatz wiederabgedruckt in: Heidegger. Perspektiven zur Deutung seines Werks. Hrsg. von Otto Pöggeler. Köln und Berlin, Kiepenheuer & Witsch, 1969, SS. 95–139 (= Neue Wissenschaftliche Bibliothek. Wissenschaftliche Arbeitsbücher. Hrsg. v. Gerard Gäfgen, Carl Friedrich Graumann u. a., Bd. XXXIV). – Beilagen: I) Walter Schulz. E. Brief mit U. Tübingen, 23. Juli 1954. 1½ SS. Gr.-4°. An Martin Heidegger. – II) Ders. E. Brief mit U. Mainz, 12. September 1954. 4 SS. auf 2 Bll. Gr.-4°. An Martin Heidegger. – Literatur: Walter Schulz: Über den philosophiegeschichtlichen Ort Martin Heideggers. In: Philosophischen Rundschau 1 (1953/54), Heft 2/3 und 4, SS. 65–93 und 211–232.


Heidegger, Martin

Eigenhändig bearbeitetes Arbeitsexemplar von Walter Schulz: „Über den philosophiegeschichtlichen Ort Martin Heideggers“. Tl. 1. Sonderdruck aus: Philosophische Rundschau, 1. Jg., Heft 2/3.
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Der von Heidegger auf nahezu jeder Seite (nur eine ist nicht annotiert) mit Unterstreichungen, Anmerkungen, und Notizen versehene Aufsatz bildet in seinem Widerspiel aus gedrucktem Text und eigenhändiger Annotation ein Werk für sich, das aus mehreren – durch die Verwendung von Blei-, Farbstift und Tinte klar ersichtlichen – Lektürevorgängen entstanden ist. Inhaltlich erstrecken sich Heideggers Notate von eingefügten Bindestrichen zwecks Präzisierung des Gemeinten (aus „Unwahrheit“ etwa wird „Un-Wahrheit“, S. 87) und knappen Bemerkungen („gut“, S. 86) hin zu Richtigstellungen (I), Erweiterungen (II) und fortgeführten eigenen Gedanken (III): I: „Heidegger hat diesen Schritt vom Nichts zum Sein getan, weil indem! er dem Ansatz seines ersten großen Werkes treu blieb“ (S. 86; Hervorhebungen v. M. H.). – II: „Auch diese ‚Reduktion auf die Freiheit’ ist keine Selbstermächtigung des Daseins* die cartesianische Mißdeutung Sartre’s“ (S. 87). – III: „Heideggers Denken ist von Anfang an auf die Kehre angelegt allerdings! die Kehre ist nicht etwas, was im Versuch einer Entwicklung u. ‚Bekehrung’ erfolgt, sondern was im Vorhinein in den Ansatz der Frage nach dem Sinn von Sein gehört!“ (S. 88). – Das „Ergebnis“ von Heideggers intensiver Auseinandersetzung mit Schulz’ Aufsatz wurde nach deren Abschluß dem Titel des Aufsatzes vorangestellt in dem Satz: „Endlich eine Rezension die das Gespräch findet u. als stellvertretende Retractatio dienen kann wenngleich auch sie nicht genuin aus S:Z frägt“. – Papierbedingt geringfügig gebräunt, sonst tadelloses Arbeitsexemplar aus dem Besitz Martin Heideggers.


Heidegger, Martin

Eigenh. Notizzettel.
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„Der Formalismus des Vorstellens | u. die Darstellbarkeit | die Herrschaft der ‚Modell’-Vorstellung | der Leerlauf der Reflexion. | die ‚Reflexion’ als Sprache“.


Heidegger, Martin

Eigenh. Notizzettel.
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„Gerecht | gerade | entsprechend | bereit-willig [...] sich er-eignen […] die Zuteilung des ihr Gebührenden | gebühren - sie kommen […] sich er-eignen | sich zu-tragen | [ge]büren | haben | be-ginnen - anhaben.“.


Heidegger, Martin

Eigenh. Notizzettel.
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„Hegel – Das Selbstbewußtsein | ‚Das einheimische Reich der Wahrheit’ 132 (56) | (das in dem die Wahrheit qua Gewißheit zuhause ist[)] | ‚Die neue Gestalt des Wissen[s]’ | ‚Das Wissen von sich selbst’ (von sich u. seinem Gewußten) | ‚Die Rückkehr aus dem Anderssein [...]“. – Mit einer kleinen Numerierung am rechten oberen Rand der Recto-Seite.


Heidegger, Martin

Eigenh. Notizzettel.
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„,konkret’ / ‚abstrakt’ | so Hegel: | das ‚bei sich versammelte’ | des Bewußtseins als absol. Wissen [...]“. – Die rechte obere Ecke der Recto-Seite mit rosafarbenem Filzstift bezeichnet mit „Hegel“.


Heidegger, Martin

Eigenh. Notizzettel.
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Ein am rechten Blattrand mit „Gad[amer]“ bezeichneter Zettel: „[...] was, womit – als das Selbe ausweisen [...]“.


Heidegger, Martin

Eigenh. Notizzettel.
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„[...] als das Be-stellbare | die Eignis – die brauchende [...]“.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („M. Heidegger“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („M. Heidegger“). Freiburg, 6. Januar 1937. 4 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8°. – An den Bibliothekar Richard Oehler (1878–1948): „Ich danke Ihnen für Ihren Brief. Das üble u. hilflose Geschwätz der [wohl „Frankfurter“] Ztg. berührt mich persönlich gar nicht. Was die Sache angeht, so muß man sich ziemlich ernsthaft fragen, ob es noch einen Sinn hat, heute überhaupt noch etwas öffentlich zu sagen. Man ist ja durch das einfache ‚Nein’ irgend eines Unbekannten erledigt, jedenfalls für das Heutige. Daher ist es am tunlichsten, man arbeitet für den ‚Nachlaß’. In diesen Tagen habe ich Ihnen meinen kleinen Vortrag über Hölderlin geschickt. Mit diesem Brief möchte ich eine Bitte vortragen, falls bei der Zusammenkunft am 9. I. in Weimar der Zeitpunkt der nächsten Sitzung des wissensch. Ausschusses beraten wird. Mir wäre am gelegensten der 26. u. 27. Febr., da ich im März verhindert bin. Mir scheint es [...] wichtig zu sein, daß wir uns über die weitere Planung der Ausgabe aussprechen, damit wir nicht jeweils bei den folgenden Bänden von Fall zu Fall entscheiden [...]“. – Friedrich Nietzsches und Elisabeth Förster-Nietzsches Vetter Richard Oehler war Direktor der Städtischen und Universitätsbibliotheken in Frankfurt a. M. und einer der führenden Mitarbeiter des Nietzsche-Archivs, dessen Wissenschaftlichem Ausschuß Heidegger seit 1935 angehörte und aus dem er sich ab 1938 nach und nach zurückziehen sollte. „Das Amt für Schrifttumspflege bei der Reichsleitung der NSDAP hatte sich mit dem ersten erschienenen Band der Ausgabe [d. i. die Gesamtausgabe der Werke Nietzsches] zutiefst unzufrieden gezeigt, Heidegger entschloß sich daraufhin, nur noch Nietzsches Werk, nicht aber der Ausgabe seiner Werke zu dienen und erklärte Ende 1942 seinen Austritt aus dem Wissenschaftlichen Ausschuß“ (Siegfried Blasche: Das philosophische Programm [des Verlags Vittorio Klostermann. http://www.klostermann.de/index.html, pdf, S. 4). – Beide Bll. mit stärkeren Schäden am rechten Rand, wodurch es auf Bl. 2 stellenweise zu kleinen Buchstabenverlusten kommt; etwas gebräunt und fleckig.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („M. Heidegger“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („M. Heidegger“). Freiburg, 30. April 1937. 2 SS. Gr.-8°. – An den Bibliothekar Richard Oehler (1878–1948): „Das war eine sehr freudige Überraschung, als das Nietzschemanuskript ankam, das ich nicht sobald erwartete. Es ist mir gerade in diesen Wochen sehr wertvoll, wo ich mit einigen älteren Schülern einige Stücke des W. z. M. kritisch durcharbeite. So unentbehrlich diese Ausgabe des W. z. M. bleibt u. so erstaunlich – wie schon in der Sicherheit der Übertragung der Handschrift – so groß wird die Arbeit sein, nun einen Text zu liefern, der allein schon der Zeitfolge nach einen ganz andern Einblick in die innerste Bewegung des N.schen Philosophierens verschafft. Für die Übersendung der Besprechung meines Höld.vortrages danke ich Ihnen sehr [...] Außer diesem [!] kenne ich nur ‚Eine Entgegnung’, die in ‚Wille und Macht’, dem Führerorgan der H. J. erschienen ist, von einem Herrn, der 1933 noch in Marburg als Sozialdemokrat herumlief u. jetzt am V. B. ein großer Mann ist. Die Sache ist zu albern, um darauf einzugehen, aber als ‚Zeichen’ dafür, wohin alles treibt, doch sehr traurig. – Doch von all diesen Machenschaften muß unsere Arbeit am Werk N.s ganz frei bleiben [...]“. – Friedrich Nietzsches und Elisabeth Förster-Nietzsches Vetter Richard Oehler war Direktor der Städtischen und Universitätsbibliotheken in Frankfurt a. M. und einer der führenden Mitarbeiter des Nietzsche-Archivs, dessen Wissenschaftlichem Ausschuß Heidegger seit 1935 angehörte und aus dem er sich ab 1938 nach und nach zurückziehen sollte. „Das Amt für Schrifttumspflege bei der Reichsleitung der NSDAP hatte sich mit dem ersten erschienenen Band der Ausgabe [d. i. die Gesamtausgabe der Werke Nietzsches] zutiefst unzufrieden gezeigt, Heidegger entschloß sich daraufhin, nur noch Nietzsches Werk, nicht aber der Ausgabe seiner Werke zu dienen und erklärte Ende 1942 seinen Austritt aus dem Wissenschaftlichen Ausschuß“ (Siegfried Blasche: Das philosophische Programm [des Verlags Vittorio Klostermann. http://www.klostermann.de/index.html, pdf, S. 4). – Stellenweise leicht nachgedunkelt und mit einem kleinen Einriß im Mittelfalz.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („Martin“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („Martin“). Todtnauberg, 29. September 1946. 1 S. Gr.-8°. – An den Historiker Ernst Laslowski (1889–1961) und dessen Frau Lene (1904–1986): „[...] Die Herbsttage sind beinahe unwirklich, zumal wenn das Wirkliche und was wir dafür halten, täglich ins Gedächtnis kommt [...] Alles, was jetzt geschieht, hat zu weitgreifende Dimensionen, als daß es auf Zufällen und menschlicher Willkür allein u. zuerst beruhen könnte. Darum verbirgt sich in dem erfolgten Schmerz um die Heimat, den die Heimatlosen draußen und drinnen zu tragen haben, eine geheimnisvolle Kraft, die eines Tages wieder zur bildenden Kraft wird [...]“. – Heideggers Studienfreund Ernst Laslowski war u. a. Archivar und Verwalter des Ballestremschen Firmen- und Familienarchivs und verwaltete von 1951 bis zu seinem Tod das Archiv des Deutschen Caritasverbandes.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („Martin“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („Martin“). „Hütte“ (d. i. Todtnauberg), 27. September 1948. 2 SS. Gr.-8°. – An den Historiker Ernst Laslowski (1889–1961) und dessen Frau Lene (1904–1986) mit Dank für ihm übersandte Wünsche zum Geburtstag und mit der Erwiderung der „gleichen Wünsche aus der gleichen Gesinnung. Ich wünsche Dir vor allem, daß die jetzige Arbeit Dir mit der Zeit auch noch Raum gibt, um Deine alten Pläne über die Geschichtsschreibung im größeren Maßstab zu verwirklichen. Für Euch beide wünsche ich, daß Ihr Euch bei uns noch mehr zuhause fühlt u. das Gefühl, bisweilen zu stören, gänzlich verliert. Ich kann es von hier aus ungefähr ermessen, was Euch der Verlust der Heimat bedeutet u. wie unausweichlich ein ständiger Schmerz bleibt. In den letzten Wochen war bisweilen herrliche Alpensicht bis zum Montblanc. Vielleicht findet Ihr in der nächsten Woche einen Tag einmal heraufzukommen [...]“. – Heideggers Studienfreund Ernst Laslowski war u. a. Archivar und Verwalter des Ballestremschen Firmen- und Familienarchivs und verwaltete von 1951 bis zu seinem Tod das Archiv des Deutschen Caritasverbandes. Heidegger hatte ihn und seine Frau, die beide aus Schlesien geflüchtet waren, 1945 bei sich aufgenommen. – Mitunterzeichnet von Heideggers Frau Elfride.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („Martin“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („Martin“). „Hütte“ (d. i. Todtnauberg), 26. September 1952. 4 SS. auf Doppelblatt. Gr.-8°. Mit einem e. Gruß mit U. von Heideggers Frau Elfride. – An den Historiker Ernst Laslowski (1889–1961): „Deine Glückwünsche mit den Gaben haben mich sehr gefreut u. gerührt; u. leider komme ich heute ohne Gabe, die als Nachtrag folgt, wenn ich Dich in Freiburg in Deiner Einsiedelei aufsuche [...] Ich denke nicht weniger oft als Du an meinen ersten Besuch bei Dir in der Hildastraße; ich habe die Stimmung des Zimmers noch ganz gegenwärtig. Es ist wirklich ein Geschenk, daß unsere Freundschaft so still gediehen und geblieben ist. Was war es eine große Freude, Euch beide [d. i. Laslowski und dessen Frau Lene (1904–1986)] vor Jahren bei uns aufnehmen zu können [...] Ich bin hier oben im guten Arbeitsschwung trotz Schnee u. vielem Regen u. Sturm [...] Am 4./5. spreche ich auf Bühlerhöhe gemäß dem Wunsch von Prof. Stroomann über Georg Trakl [...]“. – Bei der erwähnten Gedenkfeier zu Ehren Georg Trakls sollte Heidegger Ludwig von Ficker kennenlernen. – Heideggers Studienfreund Ernst Laslowski war u. a. Archivar und Verwalter des Ballestremschen Firmen- und Familienarchivs und verwaltete von 1951 bis zu seinem Tod das Archiv des Deutschen Caritasverbandes. Heidegger hatte ihn und seine Frau, die beide aus Schlesien geflüchtet waren, 1945 bei sich aufgenommen.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („Martin“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („Martin“). Freiburg i. B., 29. Juli 1955. 1 S. Gr.-8°. – An den Historiker Ernst Laslowski (1889–1961): „Ich bin nur kurz hier unten, sonst sind wir auf der Hütte. Mitte August reisen wir bis 10. Spt. nach Frankreich – wo ich in einem Schloß in der Normandie (Fortsetzung der Tage in Pontigny) mit jüngeren Franzosen zusammen bin. Dies bedarf einer ziemlichen Vorbereitung, u. so muß ich bis zur Rückkehr um d. 15. Spt. alle Besuche absagen [...]“. – Heideggers Studienfreund Ernst Laslowski war u. a. Archivar und Verwalter des Ballestremschen Firmen- und Familienarchivs und verwaltete von 1951 bis zu seinem Tod das Archiv des Deutschen Caritasverbandes.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („Martin“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („Martin“). Freiburg i. B., 6. November 1957. 1½ SS. Gr.-8°. Mit einer knapp halbseitigen e. Nachschrift mit U. seiner Frau Elfride. – An den Historiker Ernst Laslowski (1889–1961): „In diesem Jahr kommt mein Geburtstagsgruß verspätet, aber darum nicht weniger herzlich. Ende September war ich mit Beaufret in Aix en Prov. und seit Anfang Oktober bis 3. Nov. mit Elfride auf der Hütte. Wir verbrachten dort die schönsten Herbstwochen seit all den Hüttenjahren. Die Arbeit ging entsprechend frisch ihren Weg. In den nächsten Tagen besuchen wir Hermann und seine Familie [...] Wir müssen uns bald wieder einmal sehen. Neue schöne Platten gibt es auch. Elfride hat mir zum Geburtstag einen fabelhaften Plattenspieler für die Hütte geschenkt. So war denn an den stillen Abenden oft Mozart gegenwärtig [...]“. – Heideggers Studienfreund Ernst Laslowski war u. a. Archivar und Verwalter des Ballestremschen Firmen- und Familienarchivs und verwaltete von 1951 bis zu seinem Tod das Archiv des Deutschen Caritasverbandes.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („Martin“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („Martin“). Freiburg i. B., 12. Januar 1961. 2 SS. Gr.-8°. Mit einer e. Grußzeile und U. seiner Frau Elfride. – An den Historiker Ernst Laslowski (1889–1961) und dessen Frau Lene (1904–1986): „Wir danken Euch herzlich für Euren Gruß vom Bodensee [...] Wir haben uns bis jetzt trotz des herrlichen Winterwetters auf den Bergen noch nicht hinaufgewagt, weil der Hüttenaufenthalt um diese Zeit doch anstrengender ist und die Tage noch kurz sind. Wir denken an den März, wo ich dann auch mit den Korrekturen fertig bin, eine Arbeit, deren Langwieriges ich doch unterschätzt habe. Die Stimmung am See um diese Zeit ist mir aus der frühen Gymnasiastenzeit wohlvertraut. Die Ortschaften sind dann besonders still, und auch der See ist frei von der Beunruhigung durch den Fremdenbetrieb. – Jörg ist mit der Pflege von Friederike auf der Hütte gut fertig geworden, zumal er täglich telephonisch die Anweisungen der erfahrenen Großmutter erfahren konnte. Die Zwillinge gedeihen großartig [...]“. – Heideggers Studienfreund Ernst Laslowski war u. a. Archivar und Verwalter des Ballestremschen Firmen- und Familienarchivs und verwaltete von 1951 bis zu seinem Tod das Archiv des Deutschen Caritasverbandes.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („Martin“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („Martin“). Freiburg i. B., 2. Februar 1961. 2 SS. Gr.-8°. – An den Historiker Ernst Laslowski (1889–1961) und dessen Frau Lene (1904–1986): „Zur Erinnerung an den Abend bei Euch kommt jetzt der gedruckte Vortrag. Ich wünsche sehr, daß eine günstige Stunde kommt, wo Ihr zusammen darin lesen könnt. Die große Landschaft, jetzt in der winterlichen Stille, hat auch ihre Sprache. – Langsam lichtet sich bei mir die Korrekturarbeit am ‚Nietzsche’. Vielleicht schickt Ihr einmal eine kurze Nachricht, wie es Ernst geht. Ich habe auch Fritz nach Meßkirch geschrieben. Vielleicht besucht er Euch einmal [...]“. – Heideggers Studienfreund Ernst Laslowski war u. a. Archivar und Verwalter des Ballestremschen Firmen- und Familienarchivs und verwaltete von 1951 bis zu seinem Tod das Archiv des Deutschen Caritasverbandes.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („Martin“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („Martin“). „Hütte“ (d. i. Todtnauberg), 26. September 1961. 2 SS. Gr.-8°. Mitunterzeichnet von seiner Frau Elfride. – An Lene Laslowski (1904–1986), die Witwe des Historikers Ernst Laslowski (1889–1961): „In diesen Tagen ist das Andenken an Ernst besonders lebendig, und unsere Gedanken sind bei Dir und lassen mit Dir alles gegenwärtig sein, was unsere Freundschaft bestimmte, trug und trägt. Die stille, einfache Zuneigung, die von Ernst immer ausstrahlte, ist geblieben. Oft ist mir, er sei uns gar nicht genommen. Er ist es auch nicht. Diese verwandelte Gegenwart möge uns, und insbesondere Dir, als der schmerzlich-schönste Besitz erhalten bleiben [...]“. – Heideggers Studienfreund Ernst Laslowski war u. a. Archivar und Verwalter des Ballestremschen Firmen- und Familienarchivs und verwaltete von 1951 bis zu seinem Tod das Archiv des Deutschen Caritasverbandes.


Heidegger, Martin

E. Brief mit U. („Martin“).
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. E. Brief mit U. („Martin“). „Hütte“ (d. i. Todtnauberg), 26. September 1963. 1½ SS. Gr.-8°. Mit einer vierzeiligen e. Nachschrift mit U. von Heideggers Frau Elfride. – An Lene Laslowski (1904–1986), die Witwe des Historikers Ernst Laslowski (1889–1961): „Für Deine Geburtstagsgrüße danke ich Dir sehr herzlich. Ich vernehme sie zugleich als einen Gruß von Ernst, dessen Geburtstag sich nach dem meinen wieder jährt. Er weckt das Andenken an den treuen Freund, der still den Weg ging, der ihm bestimmt war. Und immer war es ein Herüberwinken auf den meinen. Die gemeinsamen Jahre mit Euch beiden in unserem Haus haben den Schmerz über den Verlust der Heimat zwar nicht überwinden können, aber sie haben ihn gemildert. So bleibt der Gedanke an das Schicksal unseres Vaterlandes verbunden mit dem Andenken an unsere Freundschaft. Wir sind erst seit zwei Tagen hier oben. Es begann in der ersten Nacht sogleich mit einem Sturmtief. Die voraufgehenden schönen Wochen hier in den Bergen konnten wir nicht genießen, da wir durch angekündigte Besuche und den Garten unten festgehalten waren. Doch wir wollen hier oben aushalten, solange es das Wetter zuläßt [...]“. – Heideggers Studienfreund Ernst Laslowski war u. a. Archivar und Verwalter des Ballestremschen Firmen- und Familienarchivs und verwaltete von 1951 bis zu seinem Tod das Archiv des Deutschen Caritasverbandes. Heidegger hatte ihn und seine Frau, die beide aus Schlesien geflüchtet waren, 1945 bei sich aufgenommen. – Die Verso-Seite mit kleinen Tintenwischern.


Heidegger, Martin

Sammlung von eigenhändigen Notizen und Exzerpten.
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. Sammlung von eigenhändigen Notizen und Exzerpten zu Beda Allemanns „Zeit und Figur beim späten Rilke“ (Pfullingen, Neske, 1961). O. O., wohl um 1961. Zusammen 8¼ SS. auf 10 Bll. Kl.- bzw. gr.-8°. In eigenhändig beschriebenem Umschlag. – „Die Aufhebung der ‚Subj.-Obj.-Schranke’ bedeutet noch nicht die Aufhebung der S.-Obj. Beziehung u. nicht die Aufh. von Subj. u. Obj. a[n]. s[ich] [S. 1] ‚mit dem Gegensatz von Ruhe u. Bewegung aber ist die dichterische Grundspannung des Spätwerks bezeichnet, unter der Voraussetzung freilich, daß Ruhe u. Bewegung nicht mehr als physikalische, sondern als bedeutendere Kategorien aufgefaßt werden in dem Sinn, daß sie die innere Geschichtlichkeit des Daseins, sein Schicksal strukturieren’ (62/63) [S. 2] ‚die reine Gegenwart, die vollzählige Zeit des Bleibens’ 148 ‚in der erfüllten Zeit (sind) Vergangenheit u. Zukunft ein geworden’ [...] [S. 4] Tod nicht als Grenze | sondern Verfassung [...]‚ während die Fülle der Zeit in den direkten Bezügen zwischen dem Künftigen u. Vergangenen, die im unsichtbaren Geistigen überhaupt erst zum Vorschein kommt’ 198 [...] ‚ein andres Wort für das Glücken des Gedichts am Rande der Vergänglichkeit’ [S. 5] [...]“. – Die Blätter im Format gr.-8° rechts oben bezeichnet mit 1 bis 5.


Heidegger, Martin

Sammlung von eigenhändigen Gedanken und Notizen.
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Martin Heidegger (1889–1976), Philosoph. Sammlung von eigenhändigen Gedanken und Notizen zur „Auseinandersetzung zwischen Chinesisch- u. Japanischem“. O. O. u. D. [Um bzw. nach 1954]. Zusammen 12¾ SS. auf 13 Bll. Gr.-8°. In eigenhändig beschriebenem Umschlag. – „Besinnung d. Jap. auf ihre eigene Sprache u. ihre Grammatik“, notiert Heidegger auf dem mit „1“ numerierten Blatt, und es folgen zahlreiche Beispiele für grammatikalische und morphologische Fragen, Übersetzungen einzelner Wörter und Notizen zum „Aufbau d. Japanischen“: „Gleichgültigkeit gegen das Qualitative | kein Rechner [...] Sinn, Gedanke, Stimmung, Gesinnung | Geist | Vorstellung – Betrachtung [...] Verbam = Verbalsuffixe | tobi-ta(ri) | der Vogel ist geflogen | tobi-te | tonde [...] 1 locativ: Ort, wo man etwas tut [...] 2 lokativ – Ort mittelst dessen etwas geschieht [...] man sucht mit den Augen [...] Zen [...]“. – Mit Ausnahme des letzten, wohl etwas später entstandenen Blattes in Bleistift.


Heidegger, Martin

Ms. Brief mit kleinen eigenh. Ergänzungen und eh. annotiertes Typoskript des Adressaten.
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Der Brief an einen Dr. Sinn, der Heidegger einen (hier nicht beiliegenden) Brief geschrieben und um Beantwortung von vier Fragen ersucht hatte, die Heidegger auf Sinns Typoskript in rot und schwarz annotiert und in seinem Schreiben sehr ausführlich beantwortet. Sinns Fragen betreffen Heideggers Spätphilosophie, die er in seinem Heidelberger Vortrag dargelegt hatte: „Ich frage also: läßt sich Lichtung und Geviert zusammendenken [...] Ist also, so möchte ich fragen, mit dem Denken aus der Lichtung die Überwindung der Metaphysik vollzogen und damit das ‚irgendwie’ des Geheimnisses eingelöst? [...] Ist das Geheimnis des Wahrheitsvortrages selbst noch griechisch von der Aletheia her gedacht gewesen [...] Sie sprachen in Ihrem Vortrag von der Notwendigkeit des immer wieder Prüfens dessen, was in der Lichtung von Anwesenheit spricht. Lässt sich Ihre Argumentation erweitern mit dem Hinweis auf die Notwendigkeit des immer wieder zu leistenden Schrittes zurück, auf die Mehrdimensionalität des Seins, die Mehrdeutigkeit des Wortes und schließlich die Gegliedertheit des Gevierts? [...]“. – Heidegger nun notiert einige Stichworte zu Sinns Fragen und erläutert diese anschließend in seinem Schreiben: „[...] Zur dritten Frage: Sie sehen richtig, daß das ‚Geheimnis’ noch von der griechisch gedachten άλήθεια her erörtert wird. Allein auch von der Lichtung her ist die Rede vom Geheimnis möglich. Ich vermeide sie, weil sie zu geheimnisvoll klingt und weil ohnedies schon genug ‚Mystisches’ meinem Denken unterstellt wird, während es sich überall um einfache Sachverhalte handelt. Die ‚Ambivalenz’ im Denken der Vorsokratiker ist dahin zu verstehen, daß sie noch nicht eigens in der ontologischen Differenz das Sein dachten. Dieses ‚noch nicht’ erweckt den Aschein, als dächten sie schon gleichsam über die Metaphysik hinweg – das Sein als solches. Dieses ‚noch nicht’ legt es nahe, im Gespräch mit den Vorsokratikern durch ihr Denken die Frage nach dem Sein als solchen zu erläutern, d. h. im Auslegen ihnen Nicht-mehr-Griechisches unterzulegen. Gadamer hat in seinem Beitrag zur Festschrift ‚Anteile’ (1950) treffend von der ‚Vorgeschichte der Metaphysik’ gehandelt. Das ‚noch nicht’ als Vorgeschichte ist etwas anderes als das ‚nicht mehr’ nach der ‚Überwindung der Metaphysik’“ [...]“.


Heidegger, Martin

3 (1 eigenh. und 2 ms.) Briefe mit eh. U. („M. Heidegger“).
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An den Philosoph Peter Rohs (geb. 1936): „Der ausführliche Bericht über Ihre Arbeit zeigt mir, daß Sie sich gründlich in das Denken des deutschen Idealismus eingelassen haben [...] Ich nehme an, daß Sie das Ganze als Dissertation einreichen. In solchen Fällen pflege ich mich nicht in Erörterungen einzumischen u. gar Ratschläge zu geben. Jetzt kann ich Ihnen nur sagen, daß ich Sie auf einem aussichtsreichen Weg sehe. Nach der Promotion gibt sich vielleicht die Möglichkeit zu einem Gespräch [...]“ (Freiburg, 27. Dezember 1962). – Die beiden ms. Briefe a. d. J. 1964 und 1965 mit Dank für die Zusendung einer Arbeit und bzgl. der Rückgabe derselben. – Jeweils im linken Rand gelocht (keine Textberührung); die zwei ms. Briefe auf Briefpapier mit gedr. Briefkopf.


Heidegger, Martin

Eigenh. Lektüreexzerpt.
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„Goethe. Schweizerreise [...] Blick auf die Eisgebirge | (Endlichkeit – Unendlichkeit) | ‚Und immer wieder zog die Reihe der glänzenden Eisgebirge das Aug' und die Seele an sich. Die Sonne wendete sich mehr gegen Abend und erleuchtete ihre größeren Flächen gegen uns zu. Schon was vom Schnee [!, recte: See] auf für schwarze Felsrücken, Zähne, Thürme und Mauern in vielfachen Reihen vor ihnen aufsteigen! wilde, ungeheure, undurchdringliche Vorhöfe bilden, wenn dann erst selbst in der Reinheit und Klarheit in der freien Luft mannigfaltig da liegen; man gibt da gern jede Prätension an’s Unendliche auf, da man nicht einmal mit dem Endlichen im Anschauen und Gedanken fertig werden kann[’].“


Heidegger, Martin

Eigenhändiges Notizbuch.
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Das von Heidegger über viele Jahre hinweg penibel geführte Adreßbuch gestattet durch seine Einträge ebenso wie durch seine „Nichteinträge“ einen interessanten Einblick in Heideggers berufliche und private Beziehungen. Unter den wohl 500 bis 600 Adressen finden sich u. a. die von Willi Baumeister, Michael Benedikt, Gottfried Benn, Max Bense, Alexander Freiherr von Bernus, Ernst Bertram, Georges Blin, Otto Friedrich Bollnow, Rudolf Bultmann, Günther Bornkamm, Henri Bouillard, Frederik Buytendijk, Hans Carossa, René Char, Paul Celan, T. S. Eliot (mit der Adresse von dessen Verlag in London), Günter Eich, Gertrud von le Fort, Leo Gabriel, Hans-Georg Gadamer, Albrecht Goes, Ernesto Grassi, HAP Grieshaber, Adolf Grimme, Romano Guardini, Carl Hanser, Hellmuth Hecker, Hermann Heimpel, Werner Heisenberg, Hans Ludwig Held, Kurt Hildebrandt, Walter Höllerer, Ernst Rudolf Huber, Jean Hyppolite, Karl Jaspers, Walter Jens, Ernst und Friedrich Georg Jünger, Walther Killy, Jacques Lacan, Herbert Marcuse, Werner Marx, Roger Munier, Carl Orff, Walter F. Otto, Ernst Penzoldt, Helmuth Plessner, Otto Pöggeler, Max Rychner, Wolfgang Schadewaldt, Kurt Schneider, Walter Schulz, Albert Schulze Vellinghausen, Emil Staiger, Ernst Tugendhat, Egon Vietta, Wilhelm Weischedel, Carl Friedrich von Weizsäcker und Leopold Ziegler. – Weiters finden sich in Heideggers Adreßbuch auch zahlreiche lose Ausschnitte von Absenderadressen, Visitenkarten, Notizzettel u. a. (darunter etwa Imma von Bodmershof, O. F. Bollnow, Werner Heisenberg, Hans Jonas und Mary Wigman). – Für ein mehr als zwei Jahrzehnte lang benutztes Adreßbuch sehr wohlerhalten; eine Lage lose.Das von Heidegger über viele Jahre hinweg penibel geführte Adreßbuch gestattet durch seine wohl 500 bis 600 Einträge (und ebenso durch seine „Nichteinträge“) einen interessanten Einblick in Heideggers berufliche und private Beziehungen.


Heidegger, Martin

Sonderdruck von Walter Bröckers Aufsatz „Heidegger und die Logik“ mit eigenh. Randnotizen Heideggers.
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Der knapp neun Seiten umfassende Aufsatz wurde von Heidegger auf jeder Seite mit Notizen in Bleistift bzw. rotem Kugelschreiber versehen, Unterstreichungen und sonstige Hervorhebungen sind gleichfalls mit Farb- bzw. Bleistift und rotem Kugelschreiber. Bröcker schreibt in seinem Aufsatz über Heideggers „Einführung in die Metaphysik“ (Tübingen, 1953): „Von diesem Schluß [d. i. „Das Sein muß deshalb von Grund aus und in der ganzen Weite seines möglichen Wesens neu erfahren werden“] ist nicht schwer zu verstehen, daß er nicht schließt. Sein ist ständige Anwesenheit. Werden ist nicht Sein. Aber werden ist. Wenn hier Sein überall dieselbe Bedeutung hat so folgt: Werden ist nicht ständige Anwesenheit. Aber Werden ist ständig anwesend. Ist das unmöglich, weil sich widersprechend? Im Gegenteil, es ist nicht nur möglich, sondern wirklich so“. Heidegger merkt hierzu an: „in welchem Sinn | was heißt das? | ??! | wo behaupte ich solches?“ – Papierbedingt etwas gebräunt.


Heidegger, Martin

Eigenh. Lektüreexzerpt.
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Ein Zitat aus Wilhelm von Humboldts „Über das Entstehen der grammatischen Formen, und ihren Einfluß auf die Ideenentwicklung“: „Denn ich kann die Überzeugung nicht verlassen, daß doch alle Sprachen hauptsächlich von Anfügung ausgegangen sind“.


Heidegger, Martin

Eh. Lektüreexzerpt
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Ein Zitat aus Hofmannsthal und eines aus Valéry: „,Die Freunde sind nicht viele noch wenige, sondern die hinreichende Zahl’ H. v. Hofmannsthal | Choses tues P Valery | L’esprit clair fait comprendre ce qu'il ne comprend pas“.


Heidegger, Martin

"Hegel - Marx". Eigenh. Notizzettel.
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"'Der sich selbst konstruierende Weg des Begriffes' Log[ik] 1812 | u. | 'Die Selbstproduktion des Menschen' | Herrschaft der Methode | Zwei Extreme der Subjektivität".


Heidegger, Martin

Ms. Brief mit eigenh. Adresse, einigen eh. Einfügungen und Paraphe.
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Schöner Brief an den Philosophen und Kulturwissenschaftler Manfred Schröter (1880–1973) über Schellings unvollendet gebliebenes Hauptwerk „Die Weltalter“, das „in den Urfassungen von 1811 und 1813“ von Schröter im Vorjahr herausgegeben worden war: „[...] Doch ich erzähle das [über Kant, Hegel, Schelling und Nietzsche] nur, um auf Umwegen zu sagen, wie wesentlich u. verdienstlich die Herausgabe der ‚Weltalter’ mit Ihrer Einleitung ist. Freilich fasst mich oft ein Grauen, wenn ich daran mich erinnert sehe, dass vielleicht auf Jahrzehnte hinaus bei uns kein Denken mehr sein wird, sondern nur ein zuchtloses Weltanschauungsgerede, das noch gar nicht merkt, wie sehr es sich mehr u. mehr in die Botmässigkeit dessen begibt, was man als ‚verruchtes System’ ausrotten möchte. Verheerender als die Hitzewelle der Atombombe ist der Geist in der Gestalt des Weltjournalismus. Jene vernichtet, indem sie nur auslöscht; dieser vernichtet, indem er den Schein von Sein errichtet auf dem Scheingrund der unbedingten Wurzellosigkeit. Der absolute Journalismus betäubt die heute stilgewordene Angst vor dem Denken u. sorgt so für die gründlichste Ausrottung des Denkens. Wir müssen uns u. die Kommenden darauf bringen, dass inskünftig für lange Zeit das Denken ein kostbarer Schatz bleibt, den man am besten hütet, wenn man ihn tief vergräbt [...]“.


Heidegger, Martin

Eigenh. Brief mit Unterschrift.
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Kurz nach Kriegsbeginn an seinen Freund, den Kunsthistoriker Hans Jantzen (1881-1967): „[…] Wenn ich von Ihrer angespannten u. zugleich doch auch spannungsvollen Lehrtätigkeit lese, dann klingt das hier im Westen besonders unwirklich. Die letzten Tage hindurch habe ich schon mehrfach überlegt, wie ich die unscheinbare, u. unmittelbar auch unwirksame Arbeit des Denkens im Gang halten, zugleich aber doch Einiges im Umkreis solcher, die hören können, zur Geltung u. Überlegung bringen könnte. Unsere Universität wurde stillgelegt. Unser offizielles Fluchtquartier ist im Falle der Räumung Icking bei München. Statt nun irgendwo, sei es auf Parteibefehl oder nach ministerieller Anrufung eine Kartei zu verwalten oder Lebensmittelkarten auszugeben, wäre es vielleicht trotz der scheinbaren Nutzlosigkeit der Philosophie wesentlich, in der Arbeit zu bleiben. Allein ich möchte auch unbedingt vermeiden, etwa in München mich aufzudrängen u. gar dem Fachkollegen Konkurrenz zu machen. Aber vielleicht läßt sich ein Weg finden, daß ich an der dortigen Fakultät für ein beschränktes Lehrgebiet beim Reichsminister angefordert werde. Ich denke dabei gerade auf Grund Ihres Briefes an eine Zusammenarbeit mit Ihnen in der Form von gemeinsamen oder ergänzenden Übungen. Auf öffentliche Vorlesungen u. erst recht auf die üblichen Philosophiekollegs möchte ich durchaus verzichten. Für diesen Winter hatte ich in Frbg. eine Vorlesung angezeigt über ‚Kunst u. Technik’. Solche grundsätzlichen Fragen könnten wir in der weniger auffallenden Form von Übungen (z.B. über das Raumproblem) behandeln. Wie beurteilen Sie einen solchen Plan? Ich übersehe die dortigen Verhältnisse u. die Zusammensetzung der Fakultät zu wenig, um zu wissen, ob die Fakultät auf eine etwaige Anregung von Ihrer Seite einginge. Ich fahre in diesen Tagen für alle Fälle auf einige Zeit nach Meßkirch zu meinen Manuskripten. Wenn Sie mir dorthin Ihre Meinung mitteilen wollten, wäre ich Ihnen sehr dankbar […]“ – Die Freiburger Universität wurde wegen ihrer Nähe zur französischen Grenze nach Kriegsausbruch 1939 zeitweise geschlossen.