Sophie Gfin. von Hatzfeld

Hatzfeld, Sophie Gfin. von

deutsche Sozialistin (1805-1881). Eigenh. Brief mit U. Wildbad. 14.09.1871. 4 SS. auf gefalt. Doppelblatt. 8vo.
4.500 € (939030/BN939030)

An einen Notar: "Ich ersuche Sie mir gefälligst das am 1. September 1871 fällig gewesene Quartal der mir von F. Lasalle vermachten Rente gefälligst hierher nach Wildbad Gasthof zur Rose K: Württemberg senden zu wollen. Ich verbinde hiermit eine zweite Bitte. Im Frühjahr 1864 schloß F. Lasalle mit mir vor Ihnen einen notariellen Act in welchem er mir unteranderem eine Anzahl Actien der Nicolinischen Mühlen Actien Gesellschaft zu Cöln die ich ihm nur zum Zweck meiner Vertretung in dieser Sache übertragen hatte zurückgab.

Ich brauche diesen Act in nächster Zeit zu einer Verhandlung in Cöln u habe die Abschrift die ich damals von Ihnen erhielt hier nicht zur Hand, meine Bitte geht also dahin Sie zu ersuchen mir eine beglaubigte Abschrift dieses notariellen Actes […] zu schicken […]". - Darauf folgt eine Antwortnotiz des Adressaten. - Die Schwester von Maximilian Graf von Hatzfeldt zu Trachenberg-Schönstein wurde zur Beendigung der Familienstreitigkeiten 1822 mit ihrem Vetter verheiratet. Um sich von dem gewalttätigen Ehemann zu befreien, betrieb sie seit 1846, nachdem die Brüder ihr Unterstützung versagten, selbst die Scheidung und wurde darin von dem ihr befreundeten Ferdinand Lassalle unterstützt, der diesen Prozess vor 36 Gerichten als einen politischen verstand. 1851 wurde Hatzfeldt geschieden. In ihrem Düsseldorfer Haus lebte und arbeitete Lassalle 1848-56; 1857 zog Hatzfeldt nach Berlin. Nach dem Tod Lassalles verstand sich Hatzfeldt als Bewahrerin seines Vermächtnisses, gab seine nachgelassenen Schriften heraus und versuchte, die Politik des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins mitzubestimmen..

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