Eigenh. Brief mit U.
Autograph ist nicht mehr verfügbar
An einen namentlich nicht genannten Professor: "In Erwiderung Ihrer geschätzten Zeilen, welche ich gestern Abends [!] erhielt, beehre ich mich mitzutheilen, daß ich von Seite der Baubehörde die Auskunft erhielt, daß gegen die beabsichtigte Dekorirung des kleinen Musikvereinssaales keine Einwendung erhoben wird, man sich jedoch vorbehält vor dem Festabende die fertige Decoration zu beaugenscheinigen. Was den großen Saal betrifft, so wurde jede Decoration in Rücksicht auf das Erträgniß fallen gelassen und nur die elektrische Beleuchtung in Aussicht genommen [...]". - Hasenauer - der "Hauptvertreter des Späthistorismus der Ringstraßenzeit, genannt der 'bauende Makart'" (Öst. Lex. I, 476) - studierte bei Eduard van der Nüll und August Siccard von Siccardsburg, unternahm Reisen nach Oberitalien und Deutschland, nach Paris und London, wurde 1866 Mitglied der Wiener Akademie und war im folgenden Jahr mit Bauten für die Pariser Weltausstellung befaßt. "1871 zum 'Chefarchitekten' der Wiener Weltausstellung 1873 ernannt, verantwortete er in dieser Position u. a. den Bau der Rotunde. Um seine Teilnahme bei der Ausschreibung, später dem preisgekrönten Entwurf der Wiener Hofmuseen entspann sich eine Kontroverse, in der Gottfried Semper als Schiedsrichter bestimmt wurde, der anschließend mit Hasenauer einen gemeinsamen Entwurf zu bauen begann [...] Das Wiener Burgtheater (1874-88) zählt zu seinen Hauptwerken" (DBE).