Joseph Ignace Guillotin

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Guillotin, Joseph-Ignace

Ausgefüllter Quittungsvordruck mit eigenh. U. ("Guillotin").
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Quittung über die Einzahlung des Quartalbeitrags der Galvanischen Gesellschaft für den Mediziner Claude François Duchanoy (1742-1827), im linken Rand unterschrieben von Guillotin als Präsident der Vereinskasse sowie von dem Physiker Joseph Izarn als Sekretär, datiert den "20. Frimaire an 12". - Der aufklärerisch orientierte Mediziner und Freimaurer Guillotin, grundsätzlich ein Gegner der Todesstrafe und 1789 Mitglied der Konstituante, war für eine Reform der uneinheitlichen Hinrichtungspraxis des Ancien Régime eingetreten und hatte eine einfache Apparatur befürwortet, die ohne Ansehen des Standes angewandt werden sollte. Die untrennbare Verknüpfung von Guillotins Namen mit dem wenig später von der französischen Revolution als Instrument der Massenhinrichtung eingesetzten Fallbeil, an dessen Entwicklung er mittelbar beteiligt gewesen war, führte dazu, dass die Familie nach seinem Tod 1814 den eigenen Namen änderte. - Nach der Revolution trat Guillotin insbesondere als Pionier der Pockenimpfung in Frankreich hervor. Bereits 1784 hatte er der königlichen Kommission angehört, die Mesmers Lehre vom "thierischen Magnetismus" untersuchte (welche damals als unethisch verurteilt wurde). Als die Erfolge der Elektrophysiologie voranschritten und Napoleon 1802 Preise für galvanische Forschung in Frankreich auslobte, zählte er zu den ersten Mitgliedern der neugegründeten "Galvanischen Gesellschaft", der u. a. Laplace, Lacépède, Chaptal und Fourcroy, aber auch viele wissenschaftliche Amateure aus Napoleons engstem Kreis angehörten. - Im Rand unbedeutend angestaubt; in Bleistift alter Sammlervermerk ("Guillotin J. J.").