Friedrich von Gärtner

Architekt, 1791-1847

Friedrich von Gärtner war neben Leo von Klenze der bedeutendste Architekt im Königreich Bayern unter König Ludwig I. Der Sohn eines Architekten wurde nach Studien in München und Paris sowie einem mehrjährigen Studienaufenthalt in Italien 1820 als Professor für Baukunst an die Münchener Kunstakademie berufen und wurde 1842 deren Direktor. 1827 hatte er mit dem Entwurf der Bayerischen Staatsbibliothek den ersten bedeutenden Bauauftrag erhalten. Es folgten zahlreiche prestigeträchtige Bauten wie die Ludwigskirche, die Feldherrnhalle, das Hauptgebäude der Münchner Universität, das königliche Schloss in Athen und das Münchner Siegestor.

Quelle: Wikipedia

Gärtner, Friedrich von

bedeutendster Baumeister im Königreich Bayern unter Ludwig I. (1791-1847). Sammlung von 9 eigenh. Briefen mit Unterschrift „Fritz“. Aschaffenburg, Kissingen, München, Neapel, Rom und Regensburg. 4to. und Folio. Zusammen 28 pp. Tlw. mit Adresse und Siegel.
20.000 € (91051)

An seinen Neffen und Mitarbeiter Karl Klumpp (1811-1885). Kissingen 1.VIII.1836 und 22.VIII.1837. - Während des Baus des repräsentativen Kurhauses nach Gärtners Entwürfen. Er könne ihm nicht von „dolce, sondern eher amaro far niente“ mitteilen, er liege nicht auf der faulen Haut, da er auf dem stattfindenden Kongress von allen Seiten beansprucht werde. Die fertigen Arbeiten seien nicht nach seinen Wünschen. Vom 22. August 1837 ein ausführlicher Bericht über die Ausführungen des Projekts (Folio, 6 pp.). Regensburg.

27.IX. und 10.XII.1837 (großer Testverlust, auch der Unterschrift, auf der Adressseite durch Öffnen des Briefes). - Wohl während der von Gärtner geleiteten Arbeiten am Inneren des Doms. Gärtner bitte dem Steinmetz Anweisungen zu den Beschriftungstafeln zu geben. Freude an Weihnachten in München bei der Familie zu sein und über die in Regensburg besorgten Überraschungen für seine Kinder Fritz, Carl und Lotte. Neapel. 8.III. und 9.IV.1839. - Aufenthalt in Begleitung Ludwigs. Läßt sich Akten aus München kommen, um diese auch in Neapel zu bearbeiten und genaue Anweisungen nach München zu geben. Über die Anstrengung des Lebens an der Seite „des für seine Gelassenheit bekannten Monarchen“, findet wenig Schlaf durch stetes Treiben, gemeinsamer Besuch Pompejis. Neuigkeiten über zahlreiche dort anwesenden Künstler. Im April 3 ausführliche Seiten über seine Pläne einer Zusammenarbeit mit Maffei. Rom. 8.V.1839. Bis zum ersehnten Wiedersehen in Wolfratshausen bittet er Klumpp, die Leitung des Bureaus zu übernehmen und gibt Anweisungen für zu erledigende Aufgaben, da seine Rückkehr sich verzögere. da S. M. d. König noch Weiteres sehen will: der einzige Trost für die verlängerte Reise sei, daß er manches in Rom noch besichtigen könne. Die letzten beiden Briefe aus Aschaffenburg (12.I.1840) und München. Über anstehende Projekte, erwähnt sind u.a. Ziebland und Schwanthaler. Provenienz: Aus Familienbesitz..

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Gärtner, Friedrich von

bedeutendster Baumeister im Königreich Bayern unter Ludwig I. (1791-1847). Sammlung von 10 eigenh. Briefen mit Unterschrift „Fritz“. Lindau, London, München und Würzburg. Meist 4to. 41 3/4 pp. und die Skizze quer-8vo. 1 p. Eng beschrieben. Mit Adresse und Siegelresten. Bei wenigen Briefen leichter Papierverlust durch Öffnen des Briefes.
22.500 € (91052)

An seinen Vater Joh. Andreas Gärtner, königl. bayer. Hofbauintendant (1744-1826). Lindau. 9.IX.1808. Der erste Brief des 16-Jährigen an seine Eltern berichtet ausführlich (7 1/2 pp.) von seinem dortigen Aufenthalt. Besonders gefallen haben ihm eine Mittagseinladung bei einem Herrn von Kramm, bei der „Trauben u. Obst aller Art“ serviert wurden, und überhaupt die obstreiche Bodenseegegend sowie eine Schifffahrt auf dem Bodensee. Aus London schickt er 6 Briefe, am 6.X.1813 und dann erst wieder vom 4.1.7.V.1820, dazwischen macht er einen Familienbesuch bei Klumpps in Würzburg (8.XI.1819).

In der Gesellschaft dort trifft er Schelling, Hess, den Grafen von Zollner. Klumpp hat ihm für die Rückreise ein Viaticum mitgegeben. „In London werde ich dann auf Euer Wohl ein very fein Port trinken“. In London (die Briefe mit wechselnden Adressangaben) macht er bei dem Architekten und Lithographen Charles Joseph Hullmandel(1789-1850) eine Ausbildung und bekommt später bei ihm eine Anstellung. Er ist in der Familie bestens aufgenommen. Neben der Arbeit gibt es Unterhaltung mit viel Theaterspielen „Solch eine freundschaftliche, herzliche Theilnahme u. Anhänglichkeit fand ich noch nie. Ich bin der Vertraute der Familie geworden und habe eine schwere Rolle übernommen die kein anderer für mich jetzt“ übernehmen könne. „Es ist freylich zur […] Zeit daß ich fort muß […]“ (17.III.), dann schreibt er am 14. April „allerley Umstände forderten mich u. über dieß erwarte ich auch nähere Auskunft [über eine mögliche Anstellung in Bayern]. Nun kamen auch 2 Briefe auf einmal „es gebe genügend Motive in die Heimat zurückzukehren“. Er leidet auch unter dem Londoner Wetter „Licht! Licht! Licht“ […] Eine braun grau gelbe monotone Decke überzieht den Himmer, als sehe man durch ein gefärbtes Glas“. - Im letzten Londoner Brief vom 7. Mai ist das Schiff schon bestellt, vorher reist er noch, u.a. nach Oxford u. Blenheim Castle. Er rechne damit, am 21./22. (Mai) zurück in München zu sein. München. 17. u. 29.VII.1821. Die beiden sehr umfangreichen Briefe sind nach Würzburg per Adresse des Wasserbauingenieurs Heinrich Freiherr von Pechmann gesendet. Es sind launige „Rundbriefe“ an die ganze sich sommers dort aufhaltende „Sippschaft“ über seine Unternehmungen. Es habe sich in den letzten Tagen so viel Post angesammelt, „so werde ich denn bluten müssen […] Gerne soll aber mein Tintenblut fließen, wenn es für Euch o Ihr Geliebten meiner Söhle gilt […]“. Eine kleine Bleistiftskizze eines Pfarrhofs ist beigefügt. Provenienz: Aus Familienbesitz..

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Gärtner, Friedrich von

bedeutendster Baumeister im Königreich Bayern unter Ludwig I. (1791-1847). Sammlung von 3 eigenh. Briefen mit Unterschrift „Fritz“. München und Athen. 4to. 10 pp. 4to. 8vo. 2 pp. Doppelblätter. Tlw. Papierverlust durch Öffnen des Briefes.
6.500 € (91053)

An seine Schwester Kunigunde, verh. Klumpp (1787-1836), seinen Schwager und Karl. „Habe den innigsten wärmsten Dank für die große Freude die du mir durch deine lieben Zeilen gemacht hast indem ich glaube daß du dich dadurch selbst des Ausdrucks „alter Kranke“ – der mir recht weh gethan – der Unwahrheit zeichnest. Deine Leiden, kannst du versichert seyn, schmerzt Niemand mehr denn mich, und könnte ich mit eigener Aufopferung es haben, so glaube ich keinen Schwur thun zu dürfen, um dich zu ueberzeugen, daß es mir ernst sey.

Deine Befinden bey unserer Trennung, war so daß mir das Bild einer Kranken gänzlich entschwunden ist, […] das der Alten mir von […] war. Was andere zu wenig thun, thue Du nicht zu viel. Dein heiterer großsinniger Geist hat ueber dich noch kein Alter ergehen lassen; drum mag mit dem Bild, und lass mich nur die liebende theilnehmende treue Schwester in dir erblicken, die wiederzusehen zu meinen frohesten Augenblicken gehören wird. Meine liebe gute Lambertine schreibt mir daß Ihr neulich im traulichen Kreise meiner gedacht und mich vermißt habt. – Wenngleich es mich schmerzlich froh ergreift - was soll ich sagen, dem kein traulicher Kreiß bescheret ist, sondern dahin reduziert ist im stillen Kämmerlein die Gedanken ueber Mann zu […] um einen traulichen Kreiß zu finden! jenseits wo erst nach Monden vergönnt seyn wird zurück zu kehren. Meine Sehnsucht wächst auch mit jedem Tage, und ich habe mich ueberzeugt daß ich nicht mehr auf so lange und noch weniger an solche Ferne gehen darf, um nicht meinem völligen Heimweh zu unterliegen. Ich fühle mich manchmal selbst an, ob ich es wirklich bin. So verlassen von denen die mir Theuer sind, von lauter fremden Menschen umgeben. So junge Gesellen und doch so alt und nach den Seinen sich sehnend, die nicht da sind, dazu viele Arbeit also wenig Zerstreuung nach Außen, das alles trägt by noch […] mehr den Moment der Abreise zu wünschen der denn auch noch mit Gottes Gnade herbuykommen wird, und nach einer heute von dem König gemachten […] Februars oder laengstens in den ersten Tagen des Monats Maerz erfolgen wird. – So lebe denn wohl und halte dich fortlaufend tapfer damit wir uns froh wiedersehen und mit brüderlicher Liebe umarmen können, […] höchsten Freude geredet Dein treuer Bruder Fritz. Lieber Klumpp! Je seltener ein Vogel ist desto theurer muß wohl sein […] seyn, deswegen weiß ich deine Zeilen auch zu schätzen, die du […] der Freude machtest zu […] [Arvocent Gadi[r]chaffl] kann ich da uebrgs [uebrigens] sagen daß ich dasselbe bereits […] gebraucht, nicht gegen Taube oder […], - sondern gegen eine der ärgsten Plagen von Griechenland gegen die heulenden und ganzen Nächte […] namentlich aber von meinem… bellenden Hunden. Ohnlängst ward ich halb wartend in meinem Bette, und kapitulierte lange mit mir was ich thun sollte. Keine Flinte noch Pistole war da, dann fiel mir mein Gadi chaffl ein, und wie Qui zog ich vom Leder und hinaus unter das heulende Gesindel, und hieb um mich wie ein Don Quichote in stockfinsterer Nacht, daß ich nach furchtbarsten […] wieder heimziehend ueber mich selbst lachen mußte. Indessen hatte ich auf eine halbe Stunde doch […]. Wahrscheinlich hat diese Expedition mit zu meiner Unterhaltung beygetragen. Aber diese Gründe allein wären […] wenn ich hier angestellt wäre, noch in der Nacht um einer Entlastung anzugeben, und ueber […] zu gehen. Ich hörte schon zu Hause viel von dieser Plage – aber die Erfahrung uebertrifft alle Vorstellung. Was von meinem uebrigen Thun und Lassen zu berichten, wirst du treulich durch Lambertine und Kunigunde erfahren haben daß ich nicht völlig habe mich extra zu expektorieren. Daß ich aber […] als meinen Sinius betrachte kann ich nicht ganz wiederholen Bis auf Wiedersehen also dort lebe wohl und gedenket […] Eurem treuen Fritz. Lieber Karl! Es wäre höchst unrecht und undankbar würde ich nicht eigens durch […] und […] Zeilen, aber deshalb nicht minder herzlich meine Freude ueber deine treuen und genauen Berichte. […] bis zu den Ohren Sn Mst des Königs gedrungen sind, welcher selber mit allerhöchster Zufriedenheit anhörte. – Wie unentbehrlich du mir uebrigens schon geworden, fühle ich jetzt am deutlichsten buy meiner hier so isolierten Stellung in Ausarbeitung der der Pläne für den bekannten Gegenstand. Verwöhnt durch deine Gefälligkeit so treue Beyhilfe zu leisten, ist mir das hin und her zeichnen der Pläne, …, Umarbeitung … zu große Last und ich ziehe daher wie ein … Lastthier an dem angehängten Karren ob ich …, die den … führen, oder mit Gott auf den rechten Fleck bange würde, das wird die Zukunft lehren die uebgs [uebrigens] so nahe liegt daß mir deswegen am meisten graut, da fast die Ungleichheit offen da liegt in so kurzer Zeit einen noch nicht einmal devortierten Plan bis zum Werkplan zu fördern. Du meinst unsere oft besprochene […] - das rechte, was endlich doch herbeykommen muß erst auf tausend Umwegen zu finden, und daß dies hier mehr der Fall ist als by fast allen Bearbeitungen die ich nach […] die tausenderly […] innerhalb welcher ich das Ziel erreichen soll. Hierüber […] muendlich!! Ich hoffe indessen daß du ferner auch deine Gefälligkeit fortführen wirst in Erstattung dem Berichte. Daß in der Ferne alles doppelt interessiert kannst du dir leicht denken – Oftmals habe ich dich schon an meiner Seite gewünscht, bey Besichtigung des höchst interessanten Alterthum darunter […] die Akropolis […] zu zählen ist. Neben […] der Gebäude habe ich manches gesehen was herrlich – manches aber auch was mich hier eben so stutzen macht als … zu Hause. Auch darüber seiner Zeit das Nähere dem Commentare zu schreiben bleibt mir keine Zeit. Die Nacht muß für die […] herhalten, was mir uebrgs [uebrigens] hier nicht schwer […], da ich seit ich in Athen bin den Schlaf verlege, und froh bin wenn ich 3-4 Stunden schlafe. Die Luft wirkt hier ungemein eng auf mich und engt […]. Doch mir geht […] Zeit zu finden. Sey daher tausendmal umarmt von deinem treuen Fritz“.

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