Er starb davon, daß er versuchte sich durch Phenobarbiton das nötige Gleichgewicht für eine Vorlesung zu verschaffen (Alkohol plus Phenobarbiton sind zuweilen tödlich). Er war ein Feind aller Orthodoxie, aber neben chtonischen und heidnischen Symbolen finden sich auch sehr eindringliche christliche. Er selbst hat die Frage, ob er ein Christ sei, verneint, aber nur gesprächsweise. An die Hölle hat er geglaubt: 'Man trifft in alle Ewigkeit niemand den man kennt. Daß man alle seine Freunde dort wiedersieht, ist nur schlaue Propaganda des Teufels.' Das war gar nicht so ganz im Spaß gesagt. Das Auffallendste an ihm war seine Vitalität [...]" - Geringe Altersspuren. - Eigenhändige Briefe von Fried sind sehr selten. - Fried war in der Nachkriegszeit ein Hauptvertreter der politischen Lyrik in Deutschland. Gleichzeitig gilt er vielen als bedeutender Shakespeare-Übersetzer, dem es als erstem gelungen ist, die Sprachspiele des englischen Dramatikers ins Deutsche zu übertragen. Er übersetzte außerdem u. a. T. S. Eliot, Dylan Thomas, Graham Greene, Sylvia Plath und John Synge. Zudem verfasste Fried einen Roman (Ein Soldat und ein Mädchen, 1960) und Kurzprosa.
Er beteiligte sich am politischen Diskurs seiner Zeit, hielt Vorträge, nahm an Demonstrationen teil und vertrat öffentlich Positionen der Außerparlamentarischen Opposition, so dass er sich in konservativen und rechten Kreisen einen Ruf als „Stören-Fried“ erwarb. Allerdings war er ein unabhängiger Geist, der sich nicht für eine festgelegte Ideologie vereinnahmen lassen wollte. Seine 1979 veröffentlichten Liebesgedichte haben ein breiteres Publikum gefunden..