Friedrich de la Motte Fouqué

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Fouqué, Friedrich de la Motte

Eigenh. Briefgedicht mit U. („LaMotteFouqué“).
Autograph ist nicht mehr verfügbar

Briefgedicht von Friedrich de la Motte Fouqué an einen Herrn Dr. Förstemann: „Ein Jäger hat gesprochen: | ‚Wo sind die Exemplare nun?’ | Wer spät kommt angekrochen, | Kann nie was Rasches thun. | Laßt frisch und keck uns bauen | Das Werk für Stadt und Land, | In frohem Gottvertrauen | Doch auch mit rüst’ger Hand [...]“. – Papierbedingt etwas gebräunt und mit kleinen Randläsuren; die Verso-Seite im Mittelfalz mit Transparentstreifen verstärkt und mit kleiner Verschlußmarke („F“ im Quadrat). Friedrich de la Motte Fouqué macht in jungen Jahren die Bekanntschaft von Heinrich von Kleist (1795), August Wilhelm Schlegel (1802) und Goethe und Schiller (1802). 1803 zieht er mit seiner zweiten Frau, der späteren Schriftstellerin Karoline von Rochow auf das Briestsche Familiengut in Nennhausen bei Rathenow. Dort hat Fouqué in den folgenden Jahren (bis 1833) seinen Hauptwohnsitz. Hier unterhält er vielfältige Beziehungen zu Schriftstellerkollegen, u. a. zu Achim von Arnim, Clemens Brentano, Adelbert von Chamisso, Joseph von Eichendorff, Heinrich von Kleist und Adam Müller. Fouqué gehörte zu den meistgelesenen Schriftstellern der Romantik. Sein Werk umfasst zahllose Romane, Erzählungen, Dramen, Gedichte und Reisebeschreibungen sowie Biografien und eine Autobiografie. Böse Zungen nannten ihn einen Vielschreiber. Seine herausragende Arbeit, die 1811 erschienene Erzählung „Undine“, machte ihn weit über Deutschland hinaus bekannt und zählt zu den Klassikern der Weltliteratur. Das Märchen handelt von der Nixe Undine, die von ihrem Ehemann, dem Ritter Huldbrand verlassen wird, worauf er nach den Gesetzen der Elementargeister wegen Untreue mit dem Tod bestraft wird. E. T. A. Hoffmann komponiert zu dem Stoff eine Oper, deren Libretto Fouqué selbst verfasst. Die Uraufführung fand 1816 in Berlin statt. Der romantische Rückgriff auf Märchen und Sagen ist gerade für Fouqué typisch. Der Einfluss der Erzählung findet sich in Hans Christian Andersens „Die kleine Meerjungfrau“, Oscar Wildes „Der Fischer und seine Seele“, Giraudoux' „Ondine“ und 1961 Ingeborg Bachmanns „Undine“.