Max Ernst

Maler, Grafiker und Bildhauer, 1891-1976

Max Ernst schuf mit seinen Gemälden, Collagen und Skulpturen rätselhafte Bildkombinationen, bizarre Wesen, die häufig Vögel darstellen, und phantastische Landschaften. Neben seinem künstlerischen Werk verfasste er Gedichte und autobiografische sowie kunsttheoretische Schriften. Ernst erneuerte die Sprache der Malerei des 20. Jahrhunderts auf revolutionäre Weise. Das Auktionshaus Christie’s in New York erzielte im November 2011 einen Weltrekord für ein Werk Max Ernsts. Statt geschätzter vier bis sechs Millionen Dollar fiel der Hammer für „The Stolen Mirror“ aus dem Jahr 1941 bei 16,3 Millionen Dollar.

Quelle: Wikipedia

Ernst, Max

Maler, Graphiker und Bildhauer (1891–1976). Sammlung von tls. eigenhändigen Schriftstücken und sonstigen Dokumenten. Verschiedene Orte. Zusammen 47 Bll. Verschiedene Formate.
12.500 € (25372)

Die vorliegenden tls. eh. Schriftstücke, Dokumente und Inventarlisten betreffen größtenteils die Abwicklung von Max Ernsts Wohnsitz in Saint-Martin d’Ardèche. Ende der 1930er Jahre hatte sich der Künstler nach Südfrankreich zurückgezogen, in seine „private, zerbrechliche Fluchtburg“ (Spies-Metken IV, S. VI): „Das Ensemble, das Max Ernst für sein Haus in Saint-Martin d’Ardèche entwarf, in das er sich Ende der dreißiger Jahre zurückzog, gehört zu den großartigsten Beispielen materialisierter surrealistischer Imagination“ (ebd.).

Tatsächlich war das Haus Eigentum von Leonora Carrington gewesen, die es 1940 verkaufte, um mit Max Ernst in die Vereinigten Staaten zu übersiedeln (die beglaubigte Abschrift der „Conservation des Hypothèques“, des zuständigen Ortsgerichts, liegt dem Konvolut bei). Der unter dem Druck der Zeitereignisse wohl überstürzt getätigte Verkauf des Hauses erfolgte mitsamt seinem Inventar und vor allem mit den Dekorationen des Künstlers (Reliefs und Skulpturen, Werkverzeichnis Spies-Metken, Nrn. 2304 ff.). Das Konvolut enthält u. a. ein beratendes Schreiben des von Max Ernst beauftragten Rechtsanwalts, mit dem er eine Annullierung des Hausverkaufs erörtert, vor allem unter Berufung auf das mitveräußerte Eigentum seines Mandanten, das nicht nur die dem Haus verbundenen Kunstwerke umfaßte, sondern auch Möbel und zahlreiches andere Inventar, das in Listen erfaßt ist (beiliegend). Letztlich blieben die Dinge, wie sie waren, und der Rechtsanwalt verlor den Kontakt zu seinem Mandanten und fragte bei Maurice Lods, dem Bevollmächtigten von Max Ernst, nach dessen Adresse (1942), denn ein Brief nach Frankfurt war als unzustellbar zurückgekommen. Max Ernst selbst zog den Schlußstrich unter seine „Fluchtburg“ am 31. März 1941, als er mit 11 eigenhändigen Zeilen die Versorgung mit Elektrizität aufkündigte und darum ersuchte, die Schlußrechnung an Maurice Lods zu senden, „so schnell wie möglich“. Etwa zur gleichen Zeit, am 20. März 1941, richtete Leon Kochnitzky (1892–1965) einen Brief an Max Ernst, der in höchstem Maße alarmierend war: Kochnitzky, der eine Monographie über zeitgenössische Künstler vorbereitete, ließ Max Ernst wissen, daß die Deutschen in dessen Pariser Wohnung drei seiner Werke beschlagnahmt hatten: 1. Große Collage auf Leinwand, 1935 (?), Titel „La chant du Pingo“; 2. Figur eines Dreihorns auf blauem Fond, kleines Gemälde auf Leinwand, Referenz Galerie Vignon 1931; 3. Taube (1923?), Bleistiftzeichnung (eh. Brief, 2 SS., liegt bei). „All das“, so Kochnitzky, „wird ohne Zweifel in irgendeiner Ausstellung über entartete Kunst wieder erscheinen“. – Das Konvolut, dem auch zwei eh. adressierte Briefumschläge von Max Ernst an Maurice Lods (1941 und 1948) angehören, besteht aus insges. 13 Teilen in Original und Durchschrift und einer kleinen Photographie. Hinzu kommen etliche Zeitungsausschnitte sowie ein Brief des Farbenfabrikanten Lucien Lefebvre-Foinet, der am 8. Okt. 1948 in einem Brief an Maurice Lods den Empfang von Skulpturen und Gemälden bestätigt; ein weiterer Brief (wohl an Maurice Lods) liegt bei..

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Ernst, Max

Maler (1891-1976). Eigenh. Brief mit U. und 2 kleinen Zeichnungen. Sellains. 1 p. 4to. Mit gedr. Briefkopf „83 - Seillans“.
2.200 € (80443)

In dem Brief schreibt Max Ernst: „Merci, cher Makario ! de votre oeuvre ! accomplie ! merci !“ (“Danke, lieber Makario! deine Arbeit! erreicht! danke!" Ergänzt durch zwei Zeichnungen, die typisch für Max Ernsts Arbeit sind, dazu die Signatur „Max et Dorothea Ernst“. Der Brief wurde von Max Ernst geschrieben, der auch an Stelle von Dorothea Tanning unterschrieben hat. Max Ernst gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Dadaismus und des Surrealismus im 20. Jahrhundert. 1910 zieht Max Ernst nach Bonn, dort lernt er den Expressionismus und den Maler August Macke kennen, dessen Stil ihn für eine Weile beeinflussen wird.

Max Ernst sucht nach einiger Zeit neue Wege, die ihm zu Dada und zum Surrealismus führen. Nach seinem 4-jährigen Einsatz im Ersten Weltkrieg gründet er 1918 zusammen mit Hans Arp die Kölner Dada-Gruppe. 1924 geht Max Ernst nach Paris und arbeitet dort als surrealistischer Künstler. In Paris engagiert sich Ernst in der Surrealisten-Gruppe um Breton und arbeitet dort mit den Künstlern Picasso, Braque, Miro und Dalí zusammen. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, schafft er es mit Hilfe der Kunstsammlerin und Mäzenen Peggy Guggenheim (1898-1979) in die USA zu fliehen. Dort heiratet er die Dada-Surrealistische Künstlerin Dorothea Tanning. Ab 1953 lebt Max Ernst in Europa. Er beteiligt sich hier an mehreren großen Ausstellungen wie der Documenta-Ausstellungen in Kassel und die Biennale von Venedig. Der Empfänger ist vermutlich der Maler Macarion Vitalis (1898-1989), der etwa 1920 von den Philippinen nach Frankreich gezogen war und von Jacques Villon beeinflusst einen vom Kubismus inspirierten Stil pflegte, ehe er zu einem vom Impressionismus und dann vom Pointillismus inspirierten Stil wechselte. Seillans ist eine französische Gemeinde in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Max Ernst besuchte Seillans regelmäßig und ließ sich 1964 für die letzten Jahre seines Lebens mit seiner Ehefrau Dorothea Tanning (1910-2012) dort nieder. Die Bronzeskulptur, Le Genie de la Bastille, stammt von Ernst. Tanning war ebenfalls Künstlerin und seit 1946 mit Max Ernst verheiratet..

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Ernst, Max

Maler (1891-1976). Eigenh. Widmung mit U. in: Patrick Waldberg: Max Ernst. (Paris). 443, (5) SS. 4to. Leinen mit blindgepr. Rücken- und Deckeltitel.
6.500 € (33317/BN28340)

"À René Magritte. Prince san rire. / son ami / Max Ernst". Mit einer weiteren Widmung und U. von Patrick Waldberg.

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Ernst, Max

Maler (1891-1976). "Autophoto". Eigenh. Manuskript und eh. Brief mit U. "Max". Seillans. Zusammen 1¼ SS. und 1 Skizze auf 3 Bll. 4to. Mit eh. adressiertem Umschlag und einem Manuskript des Übersetzers Robert Valençay.
4.500 € (92153/BN60281)

Korrektur der französischen Übersetzung eines dadaistischen Selbstzeugnisses des Künstlers für die Schriftenausgabe "Écritures" (Paris, Gallimard, 1970), das ursprünglich 1921 unter dem Titel "Max Ernst" in der Zeitschrift "Das Junge Rheinland" erschienen war. Der Brief an den Übersetzer Robert Valançay ist unmittelbar der Übersetzung angefügt, die dieser Ernst übermittelt hatte. Ernst berichtet, dass er die Übersetzung nach der Rückkehr aus Italien, wo er sich "im Schlamm gewälzt hat", vorfand, und befindet diese als "nicht so schlecht" (Übs.); er habe sich aber "ein paar kleine Änderungen erlaubt".

Diese neue Version ist in Ernsts Hand auf einem separaten Blatt beigefügt. Auf einem dritten Blatt mit Anmerkungen Valençays zu dessen Übersetzung hat Ernst eine Skizze des Sternbilds Großer Bär angefertigt, in der die Sterne Alkor und Mizar benannt sind, die im Text Erwähnung finden. - Das "Selbstbildnis" erweckt zunächst den Anschein eines prahlerischen autobiographischen Texts, der jedoch bald durch dadaistische Elemente ad absurdum geführt wird. So verleiht sich Ernst den Spitznamen "Spitzer Hahnenfuß" und behauptet, dass er mit 12 Jahren das Elternhaus verlassen habe, "um den halbwüchsigen Eisenbahnen und den wichtigsten Seezungen nachzujagen". Der Text ist ein dadaistisches Kunstwerk eigenen Rechts, und Ernst nutzt seine Korrekturen der Übersetzung Valençays für weitere Variationen des Absurden. - Zwei Sätze, die als Beschreibung seiner künstlerischen Praxis von großem Interesse sind, durchlaufen besonders spannende Transformationen. Der deutsche Text "Seine Farbgebung ist manchmal durchlocht und manchmal röhrenförmig" wurde von Valençay möglichst verständlich mit "Son coloris est parfois percé de trous et parfois en forme de tuyaux" übersetzt. Ernsts Korrektur ist auf den ersten Blick originalgetreuer, doch dürfte es ihm vor allem an der Alliteration gelegen sein: "Son coloris est parfois perforé, parfois tubulaire." Besondere Schwierigkeit bereitete Valençay der Folgesatz: "Seine Stoffausscheidung ist voller Pflanzen und Tierreste", den er mit "Le matériau qu'il secrète est plein de plantes et de restes d'animaux" übersetzte und mit einer Anmerkung versah. Ernst wirft in seiner Überarbeitung jedoch die "Stoffausscheidungen" über den Haufen und ersetzt sie durch "concrétions". Diese Änderungen können als ironische Anspielung auf die Konkrete Kunst interpretiert werden, die Max Ernsts künstlerischer Praxis denkbar fern stand. Beim Satz "Das Weib ist ihm ein mit weißem Marmor belegtes Brötchen" wurde Ernsts Überarbeitung "Pour lui, la femme est un sandwich en marbre blanc" nicht für die französische Publikation des Textes übernommen, sondern Valençays wörtliche Übersetzung beibehalten. Erwähnenswert ist auch Ernsts Beharren auf der fehlerhaften Schreibweise "Aktor" (dt. im Original) bzw. "Actor" (Überarbeitung) statt des richtigen "Alcor" in Valençays Übersetzung. Als abschließendes Beispiel für Ernsts kreative Überarbeitung sei der letzte Satz genannt: Robert Valençay übersetzt das Original "Sein Wendekreis ist Blütenraub" mit "Son tropique est un pillage d'arbres en fleur", woraus bei Ernst der poetische Satz "Son tropique est le rapt du cérisiér fleuri" wird. - Wohlerhalten..

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Ernst, Max

painter (1891-1976). Autograph letter signed twice ("Max Ernst"). Saint-Martin-d'Ardèche. 4to. 2 pp.
4.500 € (91376/BN60431)

Highly interesting letter to the collector and critic Christian Zervos, asserting that Ernst will not emigrate to the U.S., probably following his brief internment in France as an "undesirable foreigner" at the beginning of World War II. Ernst thanks Zervos for forwarding a letter from his son Jimmy and for some issues of the Cahiers d'Art, before inviting him and his wife Yvonne Marion to his house in Saint-Martin-d'Ardèche for the summer. Emigration to the U.S. was already on the table, but Ernst writes that he has "no desire to leave" his house and therefore "will not go to live in America", preferring to "live and work" in France.

In the second part of the letter, Ernst expresses his relief concerning the date of a coming exhibition in Zervos's art gallery MAI, as he much prefers "waiting until the fall" so as to "prepare a very beautiful exhibition in all tranquility". - The letter must have been written sometime between his release from French internment in Camp de Gurs around Christmas 1939 and the beginning of the German invasion of France. Soon into the German occupation, Ernst was arrested by the Gestapo but managed to escape. This time he would not return to his house in Saint-Martin-d'Ardèche, which his partner Leonora Carrington had "sold" to a neighbour for a bottle of cognac to save it from confiscation before fleeing herself. In this dangerous situation, Ernst accepted Peggy Guggenheim's offer to accompany her to New York. Jimmy Ernst had tried to secure U.S. visas for Max Ernst and his mother Luise Straus when they were interned in Gurs, but Straus would have had to remarry Ernst, which she refused to do. While Max Ernst obtained his visa in 1941, Luise Straus remained in France. She was deported to Auschwitz and murdered in 1944. - Traces of folds. Minor browning and three minimal tears to the upper margin..

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Ernst, Max

painter, sculptor and graphic artist (1891–1976). 1 autograph letter signed and 1 typed letter signed. 4to. 2 pp. Enclosed is one handwritten envelope.
2.500 € (83299)

To Jean Leymarie of the Musée National d’Art Moderne in Paris. 1.6.1969 (ALS with signature „Max Ernst“): Autograph letter to Monsieur Jean Leymarie of the Musée National d’Art Moderne: „[…] Vous me faites grand plaisir de consentir à preter ‚Capricorne‘ pour Stockholm et Amsterdam et je vous remercie. Voici en „change de bons procédés“ le No. de ma retraite: le 41 à Seillans. Je vous prie de recommander aux emballeurs de prendre bons soins du con de Mme Capricorne. […]“ Max Ernst agrees to send his painting Capricorn to Amsterdam and to Stockholm.

He asks the packers to take good care of Mrs. Capricorn as she is very fragile. Capricorn was Max Ernst’s sculptural masterpiece, which he finished while living in Sedona, Arizona, where he lived with his wife Dorothea Tanning (1910-2012) from 1946 till 1953. They built the small, secluded house in the desert that they called Capricorn Hill. The plastic Capricorn came about when they got electricity and running water a year after they moved there. The concrete mixer they purchased was not only used to build houses. Max Ernst came into contact with the indigenous people, the Hopi, and studied their art. He was particularly interested in the kachina dolls and the ceremonial masks. He created a larger-than-life cement sculpture in 1948, inspired by folk art. When Chagall moved back to Europe in 1953 he took a copy of his work, which was the base for Capricorn. 8.3.1971 (typed letter with signature „Max Ernst“): […] J’étais enchanté de l’avant-propos que vous avez fait pour l’Orangerie. Je vous verrai surement dans cet endroit aux environs du 2 avril. Je me réjouis d’avance, de vous remercier de vive voix. […]“ Max Ernst writes that he was delighted with Jean Leymarie’s foreword for the Orangerie, he is looking forward seeing him in April to thank him in person. A retrospective of 104 works spanning the years 1920–1968, drawn entirely from the Menil Collection, toured Europe from 1970 to 1972 and also were shown at Musée de l'Orangerie. The opening of the exhibition in Paris was augmented with 44 pieces from various collations and opened on 2 April 1971, Max Ernst's 80th birthday..

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