Johann Jakob Engel

Engel, Johann Jakob

Schriftsteller und Philosoph (1741–1802). Eigenh. Brief mit U. („JJEngel“). Berlin. 2 SS. auf Doppelblatt. 4to.
2.400 € (22706)

An den namentlich nicht genannten Kupferstecher Johann Friedrich Bause (1738–1814): „Die Gesellschaft, deren Namen Sie auf einliegendem Zettel finden, hat mir eine Anfrage an Sie aufgetragen, die ich habe übernehmen müssen, ob ich gleich Ihre Antwort darauf von selbst errathen konnte. Sie werden in dem benannten Zettel finden, was man zum Angedenken des hochsel. Herzogs Leopold vorhat und daß man eine Gedächtnisschrift auf diesen vortrefflichen Fürsten in Druck geben will. Von dieser Schrift hat man versprochen, daß sie mit Geschmack, selbst mit Pracht gedruckt werden soll: und beydes glaubt man nicht so ganz erfüllen zu können, wenn nicht ein Bause das Portrait des Prinzen in Kupfer zu stechen übernimmt.

Ich soll also anfragen, mein theuerster Freund, ob Sie wohl dieses Portrait in Quartformat stechen wollten? [...]“. – Johann Jakob Engel unterrichtete als Professor der Moralphilosophie am Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin, nahm an gelehrten Zirkeln wie der „Mittwochsgesellschaft“ teil, war Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und wurde Erzieher der Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt sowie des späteren Königs Friedrich Wilhelm III. „1787–94 leitete er gemeinsam mit Karl Wilhelm Ramler das Berliner Nationaltheater. Engel gilt als einer der führenden Vertreter der Berliner Aufklärung. In seinen Theaterstücken und Libretti (u. a. dem Singspiel ‚Die Apotheke’, zu dem Christian Gottlieb Neefe die Musik schrieb) ist das Vorbild Lessings und C. F. Weißes zu erkennen. Außerdem verfaßte Engel zahlreiche popularphilosophische Schriften (u. a. ‚Der Philosoph für die Welt’, 3 Bde., 1775–1800; ‚Ideen zu einer Mimik’, 2 Bde., 1785/86), mit denen er ein Vorläufer der modernen Ausdruckspsychologie wurde. Teile seines vielbeachteten Romans ‚Herr Lorenz Stark’ (1801) erschienen schon 1795–97 in Schillers ‚Horen’“ (DBE)..

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