Einem, Gottfried von
österreichischer „Componist“ (gemäß eigener Bezeichnung) (1918-1996). Sammlung von 15 eigenh. Postkarten mit Unterschrift und 1 eigenh. Brief mit Unterschrift. versch. Orte. 4to. 1 p. Gelocht. Gedr. Briefkopf.
850 €
(80126)
An Georg C. Winkler (1902–1989), Dirigent, Pianist und Komponist in seiner Funktion als Generalmusikdirektor der Städtischen Bühnen Kiel: „Die Nachricht, dass Sie den ,Danton’ auf Ihren Vorprospekt setzen wollen, hat mir grosse Freude gemacht, weil ich immer noch überzeugt bin, dass gerade diese Oper heute notwendig ist, weil ihr Inhalt wichtigen Zündstoff enthält und Hinweise auf die Not des Einzelnen und die Bedürfnisse der Masse. Wenn ich weiss, woran ich leide, so kann ich versuchen, mit geeigneten Mitteln der Krankheit entgegenzuwirken.
Das Dunkel, dass sich aus den meisten Menschen und ihren Handlungen ergiesst, aufzuhellen, halte ich ,mein’ (Büchners und Blachers) Stück für geeignet. Bitte verzeihen Sie diesen Exkurs und glauben Sie mir bitte, dass ich nicht den Ochsenfrosch spielen will. Ich hatte mit meinem eigenen Opus Pech, weil die Zeit, in der das Stück sich hätte beweisen und (vielleicht) durchsetzen können, mit der Zeit der Umwertung der Deutschen Mark zusammenfiel. Zu dem kam, dass nur grosse Bühnen (Salzburg, Wien, Hamburg, Brüssel etc) das Werk aufgeführt hatten und ihm daher unausweichlich der Makel anhaften blieb, nur grosse Bühnen wären in der Lage eine Aufführung zustande zu bringen. Sollte sich Ihr Vorsatz, das Stück zu bringen, realisieren lassen - das Werk ist eine Choroper und das Chorstudium ist nicht einfach und braucht Zeit - so wäre die Möglichkeit offen zu beweisen, dass es lebensfähig ist oderdass es ein Fehlprodukt war […]“.