Joseph von Eichendorff

Dichter, 1788-1857

Eichendorff wird zu den bedeutendsten und noch heute bewunderten deutschen Schriftstellern gezählt. Zahlreiche seiner Gedichte wurden vertont und vielfach gesungen. Seine Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“ gilt als Höhepunkt und zugleich Ausklang der Romantik. Er zählt mit etwa 5000 Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter bis heute gegenwärtig. In seinem letzten Lebensjahrzehnt beendete Eichendorff seine literarische Arbeit und betätigte sich statt dessen publizistisch. In dieser Zeit entstand auch seine „Geschichte der poetischen Literatur“.

Quelle: Wikipedia

Eichendorff, Joseph Frh. von

Dichter (1788-1857). Eigenh. Brief mit U. ("J. v. Eichendorff"). Berlin. 16.09.1852. 2 SS. auf Doppelblatt. Gr.-4to. Mit eh. Adresse (Faltbrief).
14.000 € (33589/BN28897)

An den Schriftsteller und Übersetzer Adolf Böttger (1815-1870), der ihm seine eben erschienene Dichtung "Düstere Sterne" zugesandt hatte: "Schon seit langer Zeit habe ich die mannigfachen Erzeugnisse Ihres reichen poetischen Talents [...] mit dem lebhaftesten Interesse verfolgt. Sie können daher denken wie sehr mich Ihr gütiges Schreiben [...] und die beigefügte herrliche Gabe erfreut haben. Indem ich für beides hiermit meinen herzlichsten u. verbindlichsten Dank sage, ist es mir aber nur um so schmerzlicher, daß ich die mir so freundlich zugedachte Mitwirkung an dem beabsichtigten 'Buch der Lyrik' mir leider versagen muß, da ich gegenwärtig gar nichts Lyrisches vorrätig habe und mich auch jetzt durchaus nicht in der inneren Verfassung befinde, irgend ein gutes Lied zu schreiben; und mit einem schlechten würde doch uns beiden nicht gedient sein [...]".

- Adolf Böttger gilt als einer der bedeutendsten Übersetzer des 19. Jahrhunderts; seine Übertragung der Werke von Lord Byron ins Deutsche wurde mehrfach aufgelegt. - Nicht bei Kosch; vermutlich ungedruckt. - Mit kleinen Randläsuren und -einrissen und einem kleinen Ausschnitt auf Bl. 2 durch Siegelbruch..

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Eichendorff, Joseph Frh. von

Dichter (1788-1857). "Der Friede. 1814." Eigenh. Manuskriptentwurf mit U. O. O. 2 Blatt montiert auf einem. 94:82 mm. Titel und acht Zeilen auf 1 S. bzw. eine Zeile. Ca. 65:72 mm bzw. 19:72 mm. Mit drei Beilagen (s. u.).
12.000 € (85989/BN56691)

"Sturm und Wetter sind verflogen, | Blau gespannt des Himmels Zelt, | Und es blüht des Friedens Bogen | Ueber der verweinten Welt. | Fahnen sich gleich Schwänen wiegen | In der lauen Frühlingsluft. | Durch das Grün viel' Reiter fliegen | Waldhorn frisch dazwischenruft". - Der Montage wegen nicht lesbar ist die Versoseite des Textblattes, auf der Eichendorff vier Zeilen aus "Die ernsthafte Fastnacht 1814" notierte: "Wer hat je so'n Sal gesehen | Strom und Wälder spielen auf | Sterne auf und nieder gehen | Stecken hoch die Lampen auf".

- Der historisch-kritischen Ausgabe zufolge bezieht sich der Titel des Gedichts "Der Friede" wahrscheinlich auf den Friedensvertrag vom 30. Mai 1814 (den Ersten Pariser Friedensvertrag zwischen Frankreich und der antifranzösischen Allianz); die ersten Zeilen des Fragments "Die ernsthafte Fastnacht 1814", das sich auf der Rückseite des Manuskripts befindet, beziehen sich auf die Erstürmung Wittenbergs am 13. Januar 1814 und wurden wahrscheinlich kurz danach in Torgau geschrieben, wo Eichendorff bis zum Friedensschluss Ende Mai im Besatzungsdienst stationiert war. - Beiliegend ein fünfseitiger Brief der Bildhauerin Anna Magnussen-Petersen (damals noch unverheiratete Petersen) an den Komponisten Ernst Rudorff vom 17. März 1891, dem sie das Autograph übersendet und dazu ausführt, dass sie es von der Mutter von Eichendorffs Enkel Generalleutnant Hartwig von Eichendorff erhalten habe, ein von Ernst Rudorf beschriebenes Kuvert, auf dem er festhält, dass Anna Petersen ihm am 18. März 1891 das Eichendorff-Autograph samt ihrem Brief übersandt hatte, und ein eh. Brief mit U. des Musikwissenschaftlers und Germanisten Friedrich Schnapp vom 11. Oktober 1960 an ein Fräulein Rudorff über dieses sowie ein weiteres Autograph von Eichendorff. Auf der Versoseite des letztgenannten Briefes finden sich noch einige Zeilen des Germanisten und Eichendorff-Herausgebers Wolfgang Kron an das Frl. Rudorff, mit denen er "für die so freundliche Überlassung des Eichendorffschen Gedichtes und des Briefes an Karl Goedeke" dankt..

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Eichendorff, Joseph Frh. von

Eigenh. Brief mit U. ("Jos. v. Eichendorff").
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Fünf Monate vor seinem Tod und aufgrund einer Veruntreuung seines Sedlnitzer Verwalters in materiellen Schwierigkeiten, schreibt Eichendorff an den Leipziger Verlag Voigt und Günther, Inhaber der Rechte seines "Taugenichts", hinsichtlich der laufenden Verlagsklage gegen Otto Wigand, der seinen Raubdruck von 1837 soeben ungeniert wieder aufgelegt hatte: "Hochverehrte Herren! Vor allem anderen muß ich um gütige Entschuldigung bitten, daß ich aus Versehen das mir mitgetheilte u. hier wieder zurückfolgende Schreiben des Herrn Adv. Roux für eine Abschrift gehalten u. meinen Irrthum leider erst bemerkt habe, als ich bereits meine Bemerkungen in margine notirt hatte. Hoffentlich wird dieses Versehen sich eventl. durch eine etwaige nochmalige Reinschrift wieder gutmachen lassen. - Ew. Hochwohlgeboren Meinung, daß diese literarische Freibeuterei wegen der bedrohlichen Folgen für die Zukunft sehr ernst zu nehmen sei, theile ich vollkommen. Ich habe daher in der Anlage Alles, was ich zu einem erwünschten Erfolge meinerseits beizutragen wußte, zusammengefaßt, u. bedaure nur, daß ich in der Sache nicht mehr zu thun u. zu bekunden vermag. Diese Angelegenheit zeigt allerdings wieder recht schlagend, wie unzureichend unser bisheriger Contract ist. Mit Vergnügen sehe ich daher der näheren Feststellung desselben, sowie der neuen Auflage meiner Werke entgegen [...]". - Faltspuren.