Eigenh. Brief mit U. ("Jos. v. Eichendorff").
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Fünf Monate vor seinem Tod und aufgrund einer Veruntreuung seines Sedlnitzer Verwalters in materiellen Schwierigkeiten, schreibt Eichendorff an den Leipziger Verlag Voigt und Günther, Inhaber der Rechte seines "Taugenichts", hinsichtlich der laufenden Verlagsklage gegen Otto Wigand, der seinen Raubdruck von 1837 soeben ungeniert wieder aufgelegt hatte: "Hochverehrte Herren! Vor allem anderen muß ich um gütige Entschuldigung bitten, daß ich aus Versehen das mir mitgetheilte u. hier wieder zurückfolgende Schreiben des Herrn Adv. Roux für eine Abschrift gehalten u. meinen Irrthum leider erst bemerkt habe, als ich bereits meine Bemerkungen in margine notirt hatte. Hoffentlich wird dieses Versehen sich eventl. durch eine etwaige nochmalige Reinschrift wieder gutmachen lassen. - Ew. Hochwohlgeboren Meinung, daß diese literarische Freibeuterei wegen der bedrohlichen Folgen für die Zukunft sehr ernst zu nehmen sei, theile ich vollkommen. Ich habe daher in der Anlage Alles, was ich zu einem erwünschten Erfolge meinerseits beizutragen wußte, zusammengefaßt, u. bedaure nur, daß ich in der Sache nicht mehr zu thun u. zu bekunden vermag. Diese Angelegenheit zeigt allerdings wieder recht schlagend, wie unzureichend unser bisheriger Contract ist. Mit Vergnügen sehe ich daher der näheren Feststellung desselben, sowie der neuen Auflage meiner Werke entgegen [...]". - Faltspuren.