Architekt und Archäologe (1853-1940). Eigenh. Brief mit Unterschrift „W. D.“. Haus Doorn. 4to. 12 pp. (Ringbuchblätter).
4.500 €
(94948)
„Reise-Rundbrief No 3“ an seine Familie, der er über seine „Erlebnisse in Ansbach, Düsseldorf und Doorn“ berichtet. - Nach seiner Teilnahme an der Jahresversammlung der Platen-Gesellschaft in Ansbach am 28. August war er über Düsseldorf nach Doorn weitergereist, wo er Gast Kaiser Wilhelms II. war. „[…] Am 1. Sept. habe ich […] mit dem Kaiser […] Fragen der griech. Archäologie, besonders die Homer-Fragen […] eingehend besprochen. Meine neue Theorie, daß die Hyksos, die von 1700-1580 Aegypten beherrscht haben, die Träger der aus Arabien kommenden myken.
Kunst und Schrift gewesen sind und den Griechen diese hohe Kunst und die Buchstabenschrift gebracht haben, legte ich dem Kaiser vor, der sie als Ergänzung meiner älteren Ansicht gern annahm […] Ueber Politik ist in meiner Gegenwart überhaupt wenig gesprochen worden. Die Kriegsschuldfrage wurde aber mehrmals erörtert; so erzählte der Kaiser gestern im Kreise der Holländer von dem Amerikaner Barnes und von seinen Bestrebungen zur Aufklärung der Kriegsschuld. Er ist überzeugt, daß die ganze Welt in einigen Jahren wissen wird, daß namentlich Poincaré den Krieg bewußt herbeigeführt hatt […]“.
Architekt und Archäologe (1853-1940). Eigenh. Bildpostkarte mit U. Friedenau. 1 S. 8vo. Mit eh. Adresse.
180 €
(92388/BN61673)
An den Klassischen Philologen Georg Siefert (fl. 1900) über das Alter Homers: "Besten Dank für Ihren Aufsatz! Dass Sie wie andere deutsche Philologen noch nicht an das hohe Alter Homers glauben wollen, verstehe ich, doch denken Philologen anderer Nationen anders. So kann ich Ihnen sehr empfehlen Vig. Inama: Omero nell'età micenea. Milano, Hoepli 1913. Inama kommt als Philologe zu demselben Resultat wie ich als Archäologe. Das gibt zu denken [...]". - Leicht fingerfleckig und mit leichtem Stempelabklatsch. Beiliegend ein alter Sammlungsumschlag.