Friedrich Dahn

Dahn, Friedrich

Schauspieler (1810-1889). Eigenh. Brief mit U. München. 11.11.1868. 2 SS. 8vo.
150 € (938632/BN938632)

An einen namentlich nicht genannten Adressaten: "Gerne hätte ich schon früher Ihren liebenswürdigen Brief beantwortet und Ihnen herzlichst gedankt für die ihn begleitenden Gaben wie dafür, daß Sie mir und meiner lieben Frau ein freundliches Andenken bewahrt haben, doch musste ich auf die beiliegenden Photographien warten die erst angefertigt wurden. Leider besitze ich keine größeren, und bitte ich Sie, diese freundlich entgegen zu nehmen. Allerdings habe ich Sie in den Münchner Briefen der Coulisse erkannt, was mich hauptsächlich bewog, Abonnent des Blattes zu werden.

Daß Sie auch Redakteur des neuen Kunstblattes sind, wusste ich nicht. Ihre Thätigkeit in so verschiedenen Fächern der Literatur ist u bleibt erstaunlich! Haben Sie die Güte mir die Blätter auch ferner zuschicken u zugleich die Rechnung für ein Abonnement. Ihre Mittheilungen über Frl. Baison haben mich kaum überrascht. Die liebe Dame hat schon hier in München böse Dinge getrieben. Man erfährt überhaupt beim Theater jetzt recht hübsche Sachen. Es wird immer schwerer, sich bei der Art und Weise, wie wir leben, u die Sie ja kennen, in seiner Stellung zu behaupten. Doch werden u können wir uns nicht mehr ändern. Erfreulich ist es dann, und wird von uns gewiß auf das Dankbarste anerkannt, wenn man dann einem Beweise freundlicher Theilnahme von einem Manne erhält der trotz der hochgehenden Wogen eines bewegten Lebens, in welchem er sich befindet, sich die Erinnerung an frühere, freundschaftliche Begegnung bewahrt hat […]". - Gefaltet. - Von der Familie zum Kaufmann bestimmt, strebte Dahn frühzeitig eine Schauspielkarriere an, spielte an Liebhaberbühnen und trat 1829 am Königstädtischen Theater in Berlin auf. 1830 kam er an die Breslauer Bühne, lernte dort Theodor Döring kennen und wechselte im folgenden Jahr an das Stadttheater Hamburg. Seit 1834 Mitglied des Münchner Hof- und Nationaltheaters, führte er dort später auch Regie und war von 1878 bis zu seinem Tod Ehrenmitglied des Ensembles..

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